Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
TeDeumlaudamus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von TeDeumlaudamus »

Guten Morgen zusammen!

Bei mir haben sich wieder ein paar Fragen angesammelt, die die Rubriken unter Papst Pius X. vor den Reformen in den 1950er-Jahren betreffen. Es geht um die Ordnung der Kommemorationen und darum, was im Falle von dauerhafter Okkurrenz aufgrund eines Eigen-Festes zu tun ist. Ich bedanke mich schon im Voraus für die kompetenten Antworten hier :)

1.) Gibt es vor den Reformen ab 1955 Beschränkungen, was die Kommemorationen in der Heiligen Messe angeht, so wie es im 1962er-Messbuch der Fall ist? Oder werden einfach alle möglichen Kommemorationen gemäß Kalender aneinandergereiht - auch an Festen und Sonntagen I. und II. classis und höheren, privilegierten Wochentagen?

2.) Müssen die höheren Wochentage, falls sie durch ein Fest verdrängt werden, auch kommemoriert werden? Z. B. am 2. Dezember, am Fest der hl. Bibiana (semiduplex) das Gedächtnis des Tages im Advent oder am 7. März, am Fest des hl. Thomas von Aquin (duplex) das Gedächtnis des Tages in der Fastenzeit?

3.) Unser Kirchweihfest ist am 29. September. Dort ist das Weihefest des hl. Erzengels Michael (duplex I. classis). Ich gehe jetzt davon aus, dass universale Feste Vorrang vor partikularen haben. Dann wäre das Kirchweihfest am 30. September. Das Duplex-Fest des hl. Hieronymus würde dann in unserer Kirche nur kommemoriert werden. Weil am Oktavtag unserer Kirchweihe am 7. Oktober das Rosenkranzfest (duplex II. classis) ist, kann dieser wiederum nur kommemoriert werden. Stimmt die Ordnung so?

Liebe Grüße!

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

TeDeumlaudamus hat geschrieben:
Dienstag 20. September 2022, 08:42
Guten Morgen zusammen!

Bei mir haben sich wieder ein paar Fragen angesammelt, die die Rubriken unter Papst Pius X. vor den Reformen in den 1950er-Jahren betreffen. Es geht um die Ordnung der Kommemorationen und darum, was im Falle von dauerhafter Okkurrenz aufgrund eines Eigen-Festes zu tun ist. Ich bedanke mich schon im Voraus für die kompetenten Antworten hier :)

1.) Gibt es vor den Reformen ab 1955 Beschränkungen, was die Kommemorationen in der Heiligen Messe angeht, so wie es im 1962er-Messbuch der Fall ist? Oder werden einfach alle möglichen Kommemorationen gemäß Kalender aneinandergereiht - auch an Festen und Sonntagen I. und II. classis und höheren, privilegierten Wochentagen?

2.) Müssen die höheren Wochentage, falls sie durch ein Fest verdrängt werden, auch kommemoriert werden? Z. B. am 2. Dezember, am Fest der hl. Bibiana (semiduplex) das Gedächtnis des Tages im Advent oder am 7. März, am Fest des hl. Thomas von Aquin (duplex) das Gedächtnis des Tages in der Fastenzeit?

3.) Unser Kirchweihfest ist am 29. September. Dort ist das Weihefest des hl. Erzengels Michael (duplex I. classis). Ich gehe jetzt davon aus, dass universale Feste Vorrang vor partikularen haben. Dann wäre das Kirchweihfest am 30. September. Das Duplex-Fest des hl. Hieronymus würde dann in unserer Kirche nur kommemoriert werden. Weil am Oktavtag unserer Kirchweihe am 7. Oktober das Rosenkranzfest (duplex II. classis) ist, kann dieser wiederum nur kommemoriert werden. Stimmt die Ordnung so?

Liebe Grüße!
1) Es gibt höchstens fünf bzw. sieben Orationen an Simplexfesten, bzw. festfreien Tagen (immer eine ungerade Zahl bei Orationen ad libitum).
An Semiduplicia gibt es deren höchstens drei.
Duplicia werden immer kommemoriert, außer an gewissen höheren Festtagen. Einzelnes dazu falls erwünscht eventuell später.

2) Die Ferien des Advents und der Fastenzeit werden grundsätzlich kommemoriert. Das Evangelium der Ferien der Fastenzeit dazu als Schlußevangelium.

3) Partikulare Feste haben Vorrang vor universalen.
Also Kirchweihfest am 29.9. Oktavtag am 6.10.
Sankt Michael am 30. mit Kommemoration des hl. Hieronymus.

Falls am 2. Oktober das Rosenkranzfest als äußere Feier begangen wird, Kommemoration des 17. Sonntags nach Pfingsten, des Schutzengelfestes, der Oktav. Schlußevangelium des Sonntags.
Ansonsten kann man (wo die Kirchweihe kein freier Tag ist) die äußere Feier des Kirchweihfestes am Sonntag begehen, Kommemoration des Sonntags, des Schutzengelfestes. Schlußevangelium des Sonntags.
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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

.
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Jakobgutbewohner
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Beitrag von Jakobgutbewohner »

Hubertus hat geschrieben:
Mittwoch 21. September 2022, 06:21
21. September
Falscher Thread? (Dich kann man nicht per PN kontaktieren?)
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Mittwoch 21. September 2022, 08:08
Hubertus hat geschrieben:
Mittwoch 21. September 2022, 06:21
21. September
Falscher Thread? (Dich kann man nicht per PN kontaktieren?)
Uuups danke ... Das Alter, gepaart mit der Frühe des Tages ... :zirkusdirektor: :ikb_wheelchair: :tuete:
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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

https://www.youtube.com/embed/_LyHQDemd ... ;start=415

Bei ca. 07:05 Uhr (Link oben startet Video bei ca. 06:55) erinnert sich Georg Ratzinger, der Vater habe
aus einem alten Buch, dem Coffinet [?], vor den Feiertagen die liturgischen Texte vorgelesen mit Erklärungen ...
Gesucht wäre die entsprechende Publikation. Da es sich sich um einen Hörtext handelt, habe ich einen franz. Namen unterstellt, Ratzinger spricht kófiné.

Hat jemand eine Ahnung, um welches Werk es sich dabei handelt?
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Siard
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Beitrag von Siard »

Hubertus hat geschrieben:
Samstag 14. Januar 2023, 11:42
Hat jemand eine Ahnung, um welches Werk es sich dabei handelt?
Es dürfte sich um die Handpostille des Steinfelder Chorherren D. Leonhard Goffiné OPraem handeln, die 1690 zum ersten mal erschien und bis ins 20. Jahrhundert über 120 Auflagen erfuhr (damit wohl eines der verbreitetsten Werke der Weltliteratur). Text der Hauspostille (hier: Verlag L. Mayer, Wien 1878)

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Siard hat geschrieben:
Samstag 14. Januar 2023, 14:06
Hubertus hat geschrieben:
Samstag 14. Januar 2023, 11:42
Hat jemand eine Ahnung, um welches Werk es sich dabei handelt?
Es dürfte sich um die Handpostille des Steinfelder Chorherren D. Leonhard Goffiné OPraem handeln, die 1690 zum ersten mal erschien und bis ins 20. Jahrhundert über 120 Auflagen erfuhr (damit wohl eines der verbreitetsten Werke der Weltliteratur). Text der Hauspostille (hier: Verlag L. Mayer, Wien 1878)
Tatsächlich, das muß es sein. Vergelt's Gott!
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Siard
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Beitrag von Siard »

Hubertus hat geschrieben:
Samstag 14. Januar 2023, 14:15
Tatsächlich, das muß es sein. Vergelt's Gott!
Sehr gerne! Irgendwo müßte ich sogar noch mehrere Ausgaben aus den 20. Jh. herumliegen haben. ;D

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holzi
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Beitrag von holzi »

Da habe ich auch eines in meinem Bestand:
WP_20151203_19_03_17_Pro (1).jpg

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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:
Mittwoch 11. Januar 2023, 06:24
George Kardinal Pell (*1941) verstorben: https://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bpell.html
In einem seiner letzten Interviews betonte Kard. Pell, daß er sich vollständig der Tridentinischen Messe hingegeben habe, die er täglich zelebriere: https://www.osvnews.com/2023/01/10/inte ... inal-pell/

Ein kurzer Nachruf auf FSSPX.news: https://fsspx.news/de/news-events/news/ ... rben-79503
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Farbanschlag auf das Priorat der Piusbruderschaft in München:

https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... ge-kirche/


Lt. Bekennerschreiben im Zusammenhang mit dem Marsch für das Leben in München.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

klaus-wilken
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Rituelle Händereinigung im Alten Ritus

Beitrag von klaus-wilken »

Rituelle Händereinigung im Alten Ritus

Ich habe eine Frage zur Wandlung der damit verbundenen Haltung der Finger des Priesters: Er berührt ja mit Daumen und Zeigefinger nichts als die Hostie. Das würde dann erst wieder bei der Kelchreinigung aufgehoben, wo er die Hände rituell wäscht.
Meine Frage: Gibt es ein ähnliches Ritual, wenn ein zweiter Priester bei der Kommunionausteilung hilft? Es ist ja "unlogisch", wenn der sich einfach eine Stola umlegt, zum Tabernakel geht und Hostien austeilt. Oder hängt das damit zusammen, dass es in der Zeit, als der Ritus entstanden ist, nie andere Kommuninausteiler außer dem Zelebranten gab? Danke für einen Tipp und Grüße

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Protasius
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Re: Rituelle Händereinigung im Alten Ritus

Beitrag von Protasius »

klaus-wilken hat geschrieben:
Samstag 10. Juni 2023, 17:06
Rituelle Händereinigung im Alten Ritus

Ich habe eine Frage zur Wandlung der damit verbundenen Haltung der Finger des Priesters: Er berührt ja mit Daumen und Zeigefinger nichts als die Hostie. Das würde dann erst wieder bei der Kelchreinigung aufgehoben, wo er die Hände rituell wäscht.
Meine Frage: Gibt es ein ähnliches Ritual, wenn ein zweiter Priester bei der Kommunionausteilung hilft? Es ist ja "unlogisch", wenn der sich einfach eine Stola umlegt, zum Tabernakel geht und Hostien austeilt. Oder hängt das damit zusammen, dass es in der Zeit, als der Ritus entstanden ist, nie andere Kommuninausteiler außer dem Zelebranten gab? Danke für einen Tipp und Grüße
Für die Kommunionausteilung ist im Ritual Romanum vorgesehen, daß ein Schälchen mit Wasser bereitsteht, wenn man außerhalb der Messe die Kommunion spendet.
Rituale Romanum, Tit. V Cap. 2 Nr. 8 hat geschrieben:Interim, antequam reponat Sacramentum, diligenter advertat, ut, si aliquod fragmentum digitis adhaeserit, illud in pyxidem deponat, et subinde in vase cum aqua parato eosdem digitos, quibus tetigit Sacramentum, abluat, et abstergat purificatorio: aqua vero ablutionis suo tempore mittatur in sacrarium, vel, si hoc desit, in ignem. Postea reponit pyxidem in tabernaculo, genuflectit, et ipsius tabernaculi ostiolum clave obserat.
In meiner in den 50er Jahren errichteten Pfarrkirche, in der ausschließlich nachkonziliar zelebriert wird, steht unter dem Tabernakel auch ein entsprechendes Schälchen bereit; ob die Kommunionhelfer sich dessen tatsächlich auch bedienen, kann ich weder aus der Bank noch von der Orgel aus sehen (falscher Blickwinkel bzw. zu große Entfernung und normalerweise anderes im Kopf gegen Ende der Kommunionspendung), aber es ist vorhanden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

klaus-wilken
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Beitrag von klaus-wilken »

Merci! Interessant.

klaus-wilken
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von klaus-wilken »

Eine Frage ins kompetenteste aller Internetforen zur Alten Messe:
Gibt es irgendwo eine Zusammenstellung der Noten für die Akklamationen in der Alten Messe?
Ich meine die Noten für das:
https://www.thecathwalk.de/2020/07/29/7 ... lte-messe/
Über einen Tipp bis heute Abend würde ich mich freuen. Natürlich habe ich alles im Gedächtnis.
Es aber 100%ig richtig für einen Organisten niederzuschreiben, da bin ich mir nicht ganz sicher.
Vielen Dank für einen Hinweis.

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Marion
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Marion »

klaus-wilken hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 16:11
Signatur: Wenn schon Religion, dann katholisch!
Deine Signatur kommt (zumindest bei mir) so rüber als ob katholisch das kleinere Übel aller Religionen wäre, die eh überflüssig, schädlich, Quark oder sonst was sind.

So wie: Wenn schon Veganerfraß, dann (halt oder bitte) Kartoffelsalat!
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Protasius
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Protasius »

klaus-wilken hat geschrieben:
Samstag 29. Juli 2023, 16:11
Eine Frage ins kompetenteste aller Internetforen zur Alten Messe:
Gibt es irgendwo eine Zusammenstellung der Noten für die Akklamationen in der Alten Messe?
Ich meine die Noten für das:
https://www.thecathwalk.de/2020/07/29/7 ... lte-messe/
Über einen Tipp bis heute Abend würde ich mich freuen. Natürlich habe ich alles im Gedächtnis.
Es aber 100%ig richtig für einen Organisten niederzuschreiben, da bin ich mir nicht ganz sicher.
Vielen Dank für einen Hinweis.
Das nennt sich Toni Communes Missae, soweit es nicht die Ordinariumsgesänge (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei, Ite missa est) betrifft. Orgelbegleitungen dazu finden sich in den meisten mir bekannten Orgelbüchern zum Kyriale, etwa dem von Dr. F. X. Mathias. Nur die Melodie selbst findet sich im Kyriale bzw. im Graduale, etwa dieser Ausgabe in moderner Notenschrift von Springer oder dieser in Quadratnotation von Pustet.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Siard »

Einige Orden haben andere Melodien, wenn deren "alte" Meßbücher verwendet werden. Weiters gibt es auch regionale Eigenarten, die eine Rolle gespielt haben.

klaus-wilken
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von klaus-wilken »

Darf ich eine kleine Frage stellen? Welche Bedeutung hat das 2. Confiteor vor der Kommunion? Ich habe es im Kloster Le Barroux gesehen. Die Gegner sagen, das sei aus der Zeit, als die Kommunion separat und nicht in der Messe gegeben wurde. Was spricht denn dafür, das in der Messe heute beizubehalten? Ich hatte einmal einen wunderbaren Artikel dazu gesehen, aber das ist sehr lange her...
Danke für eine Antwort und Grüße an die Sachkundigen. KW

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

klaus-wilken hat geschrieben:
Dienstag 19. September 2023, 20:21
Darf ich eine kleine Frage stellen? Welche Bedeutung hat das 2. Confiteor vor der Kommunion? Ich habe es im Kloster Le Barroux gesehen. Die Gegner sagen, das sei aus der Zeit, als die Kommunion separat und nicht in der Messe gegeben wurde. Was spricht denn dafür, das in der Messe heute beizubehalten? Ich hatte einmal einen wunderbaren Artikel dazu gesehen, aber das ist sehr lange her...
Danke für eine Antwort und Grüße an die Sachkundigen. KW
Wir hatten diese Frage vor gut einem Jahr schon einmal.
Aber es macht nichts, es zu wiederholen.

Das 2. Confiteor vor der Kommunion ist in der Tat Teil des Kommunionritus aus dem Rituale (Ordo administrandi Sacram Communionem, Titulus V, cap. II), der in verkürzter Form auch in die Messe nach der Kommunion des Zelebranten eingeschoben wird, aber nur dann, wenn Gläubige kommunizieren wollen (was sie dem Meßdiener, der das Confiteor beten muß, andeuten, indem sie sich während des Domine non sum dignus des Priesters zur Kommunionbank begeben und dort knien).
In der klassischen Praxis betet der Meßdiener erst das Confiteor, nachdem er festgestellt hat, daß Gläubige auf der Kommunionbank knien.
Anderenfalls entfällt dies 2. Confiteor mit Ecce Agnus Dei + dreimal Domine non sum dignus.
Es wird ja nicht in jeder Messe die Kommunion erteilt, jedenfalls nach der traditionellen Praxis.

Daß in Le Barroux, wo das Missale von 1962 in Kraft ist, dies Confiteor gebetet wird, ist allerdings eine Anomalie.
Im Roncalli'schen Missale ist das 2. Confiteor nämlich rubrikmäßig ausgeschlossen, Rubricae generales nr. 503.
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Siard »

Altarweihe in Chéméré-le-Roi



Mit Link zum Video des Pontifikalamts. Ca. 3,5 Stunden insgesamt.

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Lepanto
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lepanto »

Liebe Mitglieder des Forums,

ich bin per Zufall bei Wikipedia auf einen Totenzettel gestoßen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... agener.JPG

Im Text heißt es: "in ihren Händen ein mit dem Sterbeablasse versehenes Kruxifix haltend"

Gibt es wirklich Devotionalien, die man eigens mit einem Ablass versehen kann? :hae?:

Ich bin verwirrt und bitte um sachkundige Hilfe. ;)

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Marion
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Marion »

Hier ab pdfSeite 328 (Buchseite 298) III. Abschnitt
Andachtsgegenstände... an welche besondere Ablässe geknüpft sind
http://ia311041.us.archive.org/2/items/ ... riuoft.pdf
Beringer, Franz: Die Ablässe, ihr Wesen und Gebrauch. Handbuch für Geistliche und Laien, nach den neuesten Entscheidungen und Bewilligungen der hl. Ablasskongregation, Paderborn 1893

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Lepanto
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lepanto »

Marion hat geschrieben:
Donnerstag 2. November 2023, 20:05
Hier ab pdfSeite 328 (Buchseite 298) III. Abschnitt
Andachtsgegenstände... an welche besondere Ablässe geknüpft sind
Herzlichen Dank liebe Marion! :)
Auch für die tolle Ressource! :hutab:

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Nach welcher Regel werden eigentlich mehrere Gebete unter einer Schlußformel zusammengefaßt?
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Protasius »

Hubertus hat geschrieben:
Donnerstag 9. November 2023, 17:56
Nach welcher Regel werden eigentlich mehrere Gebete unter einer Schlußformel zusammengefaßt?
Wenn man mehrere Kommemorationen hat, haben nur die erste und letzte Oration ihre Schlußformel. Daneben gibt es ein paar Fälle, in denen die eigentliche Oration der Messe mit einer anderen Oration unter einer einzigen Schlußformel vereinigt wird; das sind zum einen Ritualorationen bei Bischofskonsekration, den Weihemessen, Messen mit Benediktion von Abt, Äbtissin, geweihten Jungfrauen, bei der Segnung eines Friedhofs sowie bei der Rekonziliation einer Kirche oder eines Friedhofs [Rubricae generales 447]. Zum anderen wird an Festen des hl. Petrus der hl. Paulus kommemoriert und umgekehrt, und zwar geschieht dies unter einer einzigen Schlußformel (das ist m.W. erst der Fall seit den neuen Rubriken von 1960, während vorher die Kommemoration unter einer eigenen Schlußformel [und im Stundengebet auch mit eigener Antiphon und Versikel] stattfand, falls nicht noch weitere Kommemorationen folgten) [Rubricae generales 110]. Fernerhin wird eine entsprechende Oration sub unica conclusione hinzugefügt am Jahrestag der Wahl oder Krönung des Papstes sowie am Jahrestag der Wahl oder Weihe oder Translation des Bischofs [nur an einem dieser Tage, wobei der Bischof bestimmt, an welchem]; am Jahrestag der eigenen Priesterweihe die Oration pro seipso sacerdote; sowie am vorletzten Sonntag im Oktober (oder was sonst als Missionssonntag bestimmt ist) die Oration für die Ausbreitung des Glaubens [Rubr. gen. 449-453]; und schließlich wird beim 40-stündigen Gebet eine in einer gemäß Indult gefeierten Messe am Aussetzungsaltar unter gewissen Bedingungen eine Kommemoration vom heiligsten Sakrament gemacht [Rubr. gen. 355]. Abhängig vom Rang des Tages gibt es außerdem Einschränkungen, welche bzw. wieviele Kommemorationen zulässig sind.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Wie immer sehr ausführlich, vergelt's Gott!
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Lepanto
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lepanto »

Das habe ich auch gelesen und es ist unglaublich wie die Links-Presse wieder schäumt:

In seiner Ankündigung beruft sich Viganò auf den "ehrwürdigen Erzbischof Lefebvre", den Gründer der Piusbruderschaft. .... Das Kolleg unterscheide sich von Lefebvres Institut durch seine "italienische und römische Prägung" und die spezifischen Erfordernisse der gegenwärtigen kirchlichen Realität, so Viganò. Es brauche gute und heilige Priester, "die nicht der Erpressung ausgesetzt sind, die Irrlehren des Zweiten Vatikanums oder die Abweichungen Bergoglios" zu akzeptieren, um ihren Dienst zu tun. Unter Viganòs Leitung werde die "erste und einzige traditionelle für ein Seminar bestimmte italienische Einrichtung" entstehen, die mit Lehrern und geistlichen Leitern ausgestattet sein werde, die fest in der Rechtgläubigkeit stehen und eine fundierte Spiritualität pflegen.
https://www.katholisch.de/artikel/49440 ... r-gruenden

Da hat er aber mal Deutliche Worte gefunden! Ich bin mal gesapannt wie es in dieser Causa weitergeht...

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

Lepanto hat geschrieben:
Samstag 16. Dezember 2023, 20:51
Das habe ich auch gelesen und es ist unglaublich wie die Links-Presse wieder schäumt:

In seiner Ankündigung beruft sich Viganò auf den "ehrwürdigen Erzbischof Lefebvre", den Gründer der Piusbruderschaft. .... Das Kolleg unterscheide sich von Lefebvres Institut durch seine "italienische und römische Prägung" und die spezifischen Erfordernisse der gegenwärtigen kirchlichen Realität, so Viganò. Es brauche gute und heilige Priester, "die nicht der Erpressung ausgesetzt sind, die Irrlehren des Zweiten Vatikanums oder die Abweichungen Bergoglios" zu akzeptieren, um ihren Dienst zu tun. Unter Viganòs Leitung werde die "erste und einzige traditionelle für ein Seminar bestimmte italienische Einrichtung" entstehen, die mit Lehrern und geistlichen Leitern ausgestattet sein werde, die fest in der Rechtgläubigkeit stehen und eine fundierte Spiritualität pflegen.
https://www.katholisch.de/artikel/49440 ... r-gruenden

Da hat er aber mal Deutliche Worte gefunden! Ich bin mal gesapannt wie es in dieser Causa weitergeht...
Wie hier (https://www.youtube.com/watch?v=zEpqo4JomNk) angedeutet wird (warten wir aber ab, ob sich das bestätigt), soll der bisherige Hw. Viganò von Bischof Williamson bedingungsweise nachgeweiht worden sein (als Bischof).
Spannend.
Jetzt Herr Schneider noch.
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Peduli
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Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Peduli »

Da geht's aber rund! :emil:

Wenn sie dann noch das Kreuz finden, wird alles gut! :doktor:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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