Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 16. Januar 2018, 13:38
Gibt es noch Messen vor ausgesetztem Allerheiligsten? Falls ja, unter welchen Restriktionen?
Eine Stillmesse darf an einem Altar, auf dem das Allerheiligste ausgesetzt ist, nicht ohne Not, bzw. nicht ohne besonderes Indult gefeiert werden (ein solches kann heute nicht vorausgesetzt werden).
Die hl. Kommunion darf während dieser Messe nicht gespendet werden.
Die Messe muß dem Tagesoffizium entsprechen (mit den entsprechenden Paramenten), wenn aber eine Votivmesse erlaubt ist, kann jene des Allerheiligsten Altarsakramentes genommen werden, ansonsten muß immer (wenn nicht die Messe ein dem Altarsakrament verwandtes Glaubensgeheimnis feiert) das Gedächtnis des Allerheiligsten Altarsakramentes nach den vorgeschriebenen Orationen eingefügt werden.
Auf dem Expositionsaltar steht in der Regel kein Kreuz, und es werden keine Reliquien aufgestellt.
Das Allerheiligste muß unverhüllt in der Monstranz, also nicht im Ziborium oder der Pyxis verschlossen, ausgesetzt werden.

Dazu:
Eine feierliche (gesungene) Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten ist nur an Fronleichnam und während der Oktav und anläßlich des 40stündigen Gebetes erlaubt. Ansonsten nur im Notfall, undenklicher Gewohnheit wegen, oder per Indult.
Wenn am Sonntag das Hochamt oder Konventamt am Expositionsaltar stattfindet, wird beim Asperges der Altar nicht besprengt.

(Man vergleiche Decreta authentica 2365-1, 2417-3, 3448-1, SRC 27.4.1927 und 27.7.1927, AAS 19/1927, 192-3 und 289 sowie die Rubrizisten).
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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ad-fontes
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Beitrag von ad-fontes »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 00:10
ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 16. Januar 2018, 13:38
Gibt es noch Messen vor ausgesetztem Allerheiligsten? Falls ja, unter welchen Restriktionen?
Eine Stillmesse darf an einem Altar, auf dem das Allerheiligste ausgesetzt ist, nicht ohne Not, bzw. nicht ohne besonderes Indult gefeiert werden (ein solches kann heute nicht vorausgesetzt werden).
Die hl. Kommunion darf während dieser Messe nicht gespendet werden.
Die Messe muß dem Tagesoffizium entsprechen (mit den entsprechenden Paramenten), wenn aber eine Votivmesse erlaubt ist, kann jene des Allerheiligsten Altarsakramentes genommen werden, ansonsten muß immer (wenn nicht die Messe ein dem Altarsakrament verwandtes Glaubensgeheimnis feiert) das Gedächtnis des Allerheiligsten Altarsakramentes nach den vorgeschriebenen Orationen eingefügt werden.
Auf dem Expositionsaltar steht in der Regel kein Kreuz, und es werden keine Reliquien aufgestellt.
Das Allerheiligste muß unverhüllt in der Monstranz, also nicht im Ziborium oder der Pyxis verschlossen, ausgesetzt werden.

Dazu:
Eine feierliche (gesungene) Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten ist nur an Fronleichnam und während der Oktav und anläßlich des 40stündigen Gebetes erlaubt. Ansonsten nur im Notfall, undenklicher Gewohnheit wegen, oder per Indult.
Wenn am Sonntag das Hochamt oder Konventamt am Expositionsaltar stattfindet, wird beim Asperges der Altar nicht besprengt.

(Man vergleiche Decreta authentica 2365-1, 2417-3, 3448-1, SRC 27.4.1927 und 27.7.1927, AAS 19/1927, 192-3 und 289 sowie die Rubrizisten).
Was begründet "Not"?

Am Herz Jesu-Fest oder -Freitag darf also keine Messe vor ausgesetztem SS. gefeiert werden?

Folgte früher auch an den Fastensonntagen nach der gesungenen Vesper Aussetzung und sakramentaler Segen? Der Klerus hat ja in der Regel noch das officium defunctorum zu persolvieren.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Beitrag von Lycobates »

ad-fontes hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:33
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 00:10
ad-fontes hat geschrieben:
Dienstag 16. Januar 2018, 13:38
Gibt es noch Messen vor ausgesetztem Allerheiligsten? Falls ja, unter welchen Restriktionen?
Eine Stillmesse darf an einem Altar, auf dem das Allerheiligste ausgesetzt ist, nicht ohne Not, bzw. nicht ohne besonderes Indult gefeiert werden (ein solches kann heute nicht vorausgesetzt werden).
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Die Messe muß dem Tagesoffizium entsprechen (mit den entsprechenden Paramenten), wenn aber eine Votivmesse erlaubt ist, kann jene des Allerheiligsten Altarsakramentes genommen werden, ansonsten muß immer (wenn nicht die Messe ein dem Altarsakrament verwandtes Glaubensgeheimnis feiert) das Gedächtnis des Allerheiligsten Altarsakramentes nach den vorgeschriebenen Orationen eingefügt werden.
Auf dem Expositionsaltar steht in der Regel kein Kreuz, und es werden keine Reliquien aufgestellt.
Das Allerheiligste muß unverhüllt in der Monstranz, also nicht im Ziborium oder der Pyxis verschlossen, ausgesetzt werden.

Dazu:
Eine feierliche (gesungene) Messe vor ausgesetztem Allerheiligsten ist nur an Fronleichnam und während der Oktav und anläßlich des 40stündigen Gebetes erlaubt. Ansonsten nur im Notfall, undenklicher Gewohnheit wegen, oder per Indult.
Wenn am Sonntag das Hochamt oder Konventamt am Expositionsaltar stattfindet, wird beim Asperges der Altar nicht besprengt.

(Man vergleiche Decreta authentica 2365-1, 2417-3, 3448-1, SRC 27.4.1927 und 27.7.1927, AAS 19/1927, 192-3 und 289 sowie die Rubrizisten).
Was begründet "Not"?
Ich würde sagen: wenn nur ein Altar vorhanden ist, an diesem die Exposition stattfindet und aus irgend einem Grund eine Messe gefeiert werden muß und inzwischen das Allerheiligste nicht zurückgesetzt werden kann.
ad-fontes hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:33
Am Herz Jesu-Fest oder -Freitag darf also keine Messe vor ausgesetztem SS. gefeiert werden?
Nach dieser Regel anscheinend nicht, wenn kein Indult vorliegt oder eine consuetudo immemorabilis greift.
Zuletzt geändert von Lycobates am Freitag 2. März 2018, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von CIC_Fan »

Wobei das sehr konstruiert klingt der zelebrant kann vor der Messe die Aussetzung beenden ;D

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Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:43
Wobei das sehr konstruiert klingt der zelebrant kann vor der Messe die Aussetzung beenden ;D
Nicht unbedingt.
Die Aussetzung kann aus irgend einem Grund für einen gewissen Zeitraum zwingend vorgeschrieben sein, wobei es nicht in der Macht des Zelebranten stünde, diese eigenmächtig zu unterbrechen, bzw. zu beenden.
Es stimmt allerdings, daß diese Fälle heute nur theoretisch vorkommen.
Ich wüßte heute von keinem Bistum, wo der Ordinarius für gewisse Tage eine Anbetung vor Ausgesetztem angeordnet hätte. ;D
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Protasius
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Beitrag von Protasius »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:50
CIC_Fan hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:43
Wobei das sehr konstruiert klingt der zelebrant kann vor der Messe die Aussetzung beenden ;D
Nicht unbedingt.
Die Aussetzung kann aus irgend einem Grund für einen gewissen Zeitraum zwingend vorgeschrieben sein, wobei es nicht in der Macht des Zelebranten stünde, diese eigenmächtig zu unterbrechen, bzw. zu beenden.
Es stimmt allerdings, daß diese Fälle heute nur theoretisch vorkommen.
Ich wüßte heute von keinem Bistum, wo der Ordinarius für gewisse Tage eine Anbetung vor Ausgesetztem angeordnet hätte. ;D
Das funktioniert nur, wenn man das derzeitige Vorhandensein von Ordinarien leugnet (was als Sedisvakantist natürlich konsequent ist); sofern man die Bischöfe, die in Kommunion mit Papst Franziskus stehen, als Ordinarien anerkennt, so gibt es viele Bistümer, in denen die Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligstem für gewisse Tage vorgeschrieben ist, bspw. das Erzbistum Paderborn.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lycobates
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Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:59
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:50
CIC_Fan hat geschrieben:
Freitag 2. März 2018, 12:43
Wobei das sehr konstruiert klingt der zelebrant kann vor der Messe die Aussetzung beenden ;D
Nicht unbedingt.
Die Aussetzung kann aus irgend einem Grund für einen gewissen Zeitraum zwingend vorgeschrieben sein, wobei es nicht in der Macht des Zelebranten stünde, diese eigenmächtig zu unterbrechen, bzw. zu beenden.
Es stimmt allerdings, daß diese Fälle heute nur theoretisch vorkommen.
Ich wüßte heute von keinem Bistum, wo der Ordinarius für gewisse Tage eine Anbetung vor Ausgesetztem angeordnet hätte. ;D
Das funktioniert nur, wenn man das derzeitige Vorhandensein von Ordinarien leugnet (was als Sedisvakantist natürlich konsequent ist); sofern man die Bischöfe, die in Kommunion mit Papst Franziskus stehen, als Ordinarien anerkennt, so gibt es viele Bistümer, in denen die Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligstem für gewisse Tage vorgeschrieben ist, bspw. das Erzbistum Paderborn.
Das lasse ich gelten.
:huhu:
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Schwenkelpott
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Beitrag von Schwenkelpott »

Schwenkelpott hat geschrieben:
Dienstag 28. März 2017, 18:09
[...] Vor Ministeria quaedam war der Lektor eine der niederen Weihen. Allerdings gab es ja auch zuvor schon Personen wie diejenigen, die heute landläufig "Lektor" genannt werden. [...] In der Gemeinde meines Vaters dagegen sollen zwei Lehrer des Ortes die Schriftlesungen auf Deutsch vorgetragen haben.
Habe meinen Vater nochmal gefragt - der "Lektor" hatte seinen Platz in der vordersten Bankreihe und hat von dort auch die Lesungen vorgetragen.
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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ad-fontes
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Beitrag von ad-fontes »

Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Lycobates
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Beitrag von Lycobates »

ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?
Ja, mit Ausnahme der Kreuzwegstationen.
ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Das ist m.W. von Bistum zu Bistum, bzw. von Gemeinschaft zu Gemeinschaft unterschiedlich per Indult geregelt.
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Protasius
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Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Weihrauch in der gesungenen Messe ohne Leviten zu verwenden ist gesamtkirchlich erst seit den Rubrikenreformen der 50er und 60er Jahre zulässig. Je nach Region war die Verwendung von Weihrauch an Sonn- und hohen Festtagen aber bereits vorher üblich und entweder durch langjährige Gewohnheit oder Indult geregelt. Im deutschen Sprachraum beispielsweise bestand eine lange Gewohnheit, ebenso in Frankreich, während das in Rom nicht üblich war.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 16:02
ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Weihrauch in der gesungenen Messe ohne Leviten zu verwenden ist gesamtkirchlich erst seit den Rubrikenreformen der 50er und 60er Jahre zulässig. Je nach Region war die Verwendung von Weihrauch an Sonn- und hohen Festtagen aber bereits vorher üblich und entweder durch langjährige Gewohnheit oder Indult geregelt. Im deutschen Sprachraum beispielsweise bestand eine lange Gewohnheit, ebenso in Frankreich, während das in Rom nicht üblich war.
Setzt die Inzensation des Zelebranten nicht die Diakonatsweihe voraus (so wie das Eingießen des Weines in den Kelch oder die Berührung des Kelches beim offerimus tibi)?

Der Diakon, der das Evangelium verkündet hat, inzensiert anschließend den Zelebranten (normalerweise). Ist es da nicht wider alle Logik, wenn der Zelebrant, der das Evangelium selber gesungen hat und an der Evangelienseite steht (und nicht auf der Epistelseite wie im richtigen Hochamt), von einem Thuriferar inzensiert wird? Eigentlich müßte er sich selber inzensieren oder es dürfte wenigstens hier keinen Personeninzens geben. Auch die Rauchfaßübergabe, die ja zum Inzens des Evangeliars von rechts zu erfolgen hat, ist in der missa canata nicht möglich (Zelebrant steht ja am Altar). Da ist doch Impro-Theater, oder nicht?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:
Donnerstag 15. März 2018, 11:24
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 16:02
ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Weihrauch in der gesungenen Messe ohne Leviten zu verwenden ist gesamtkirchlich erst seit den Rubrikenreformen der 50er und 60er Jahre zulässig. Je nach Region war die Verwendung von Weihrauch an Sonn- und hohen Festtagen aber bereits vorher üblich und entweder durch langjährige Gewohnheit oder Indult geregelt. Im deutschen Sprachraum beispielsweise bestand eine lange Gewohnheit, ebenso in Frankreich, während das in Rom nicht üblich war.
Setzt die Inzensation des Zelebranten nicht die Diakonatsweihe voraus (so wie das Eingießen des Weines in den Kelch oder die Berührung des Kelches beim offerimus tibi)?

Der Diakon, der das Evangelium verkündet hat, inzensiert anschließend den Zelebranten (normalerweise). Ist es da nicht wider alle Logik, wenn der Zelebrant, der das Evangelium selber gesungen hat und an der Evangelienseite steht (und nicht auf der Epistelseite wie im richtigen Hochamt), von einem Thuriferar inzensiert wird? Eigentlich müßte er sich selber inzensieren oder es dürfte wenigstens hier keinen Personeninzens geben. Auch die Rauchfaßübergabe, die ja zum Inzens des Evangeliars von rechts zu erfolgen hat, ist in der missa canata nicht möglich (Zelebrant steht ja am Altar). Da ist doch Impro-Theater, oder nicht?
In der Missa cantata wird der Zelebrant nach dem Evangelium nicht inzensiert, wohl aber bei der Gabenbereitung. Es reicht vollkommen in einschlägige Rubrizisten zu schauen, bspw. Fortescue, falls man nicht bereit ist in einem 1962er Ritus servandus nachzuschauen.
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Niels
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Beitrag von Niels »

Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 15. März 2018, 13:17
In der Missa cantata wird der Zelebrant nach dem Evangelium nicht inzensiert, wohl aber bei der Gabenbereitung.
Und vorher beim ersten Altarinzens (Introitus/Kyrie).
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 16:02
ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Weihrauch in der gesungenen Messe ohne Leviten zu verwenden ist gesamtkirchlich erst seit den Rubrikenreformen der 50er und 60er Jahre zulässig. Je nach Region war die Verwendung von Weihrauch an Sonn- und hohen Festtagen aber bereits vorher üblich und entweder durch langjährige Gewohnheit oder Indult geregelt. Im deutschen Sprachraum beispielsweise bestand eine lange Gewohnheit, ebenso in Frankreich, während das in Rom nicht üblich war.
Wenn man Rubricarum instructum von Giovanni XXL (aus guten, hier nicht auszuführenden Gründen) ablehnt, gilt es, im einzelnen nachzuprüfen.

Ein Beispiel:
In dem mir vorliegenden Directorium Dioecesis Moguntinae v.J. 1919 (Bf. Kirstein) wird Seite [15] unter Indulta varia Moguntina vermerkt, daß in den Kirchen der Diözese Mainz per Dekret der SCR vom 23. August 1882 thurificatio adhiberi potest in Missis quae cantantur absque Diacono et Subdiacono, saltem in festis duplicibus I. et II. classis aliisque diebus festivis celebrioribus.
Also schon mal nicht an einfachen Sonntagen.
Das Indult jener schönen Schläferin, die die Ritenkongregation heute ist, gilt ad perpetuum, ist also auch heute gültig.
Allerdings steht das Dekret soweit ich sehe nicht in den Acta Sanctae Sedis, und auch nicht in den Decretis authenticis (Bd. 3), wohl im Kirchlichen Amtsblatt (von Mainz) von 1882, Nr. 41, das mir aber heute abend nicht vorliegt.
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben:
Donnerstag 15. März 2018, 14:37
Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 15. März 2018, 13:17
In der Missa cantata wird der Zelebrant nach dem Evangelium nicht inzensiert, wohl aber bei der Gabenbereitung.
Und vorher beim ersten Altarinzens (Introitus/Kyrie).
Und da ist es doch merkwürdig, wenn zwar das Missale vom Altar während des Inzens entfernt wird, aber Kelch mit Kelchvelum etc. in der Altarmitte steht (und eben nicht auf der Kredenz, wie im Hochamt), aber so getan wird (werden muß) als wär das nichts.
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 16. März 2018, 00:48
Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 16:02
ad-fontes hat geschrieben:
Mittwoch 14. März 2018, 12:26
Werden in der Passionszeit neben den Kruzifixen und Bildern auch die Skulpturen verhüllt?

Seit wann darf in der Missa canata Weihrauch verwendet werden? Gibt es dazu Ausführungsbestimmungen?
Weihrauch in der gesungenen Messe ohne Leviten zu verwenden ist gesamtkirchlich erst seit den Rubrikenreformen der 50er und 60er Jahre zulässig. Je nach Region war die Verwendung von Weihrauch an Sonn- und hohen Festtagen aber bereits vorher üblich und entweder durch langjährige Gewohnheit oder Indult geregelt. Im deutschen Sprachraum beispielsweise bestand eine lange Gewohnheit, ebenso in Frankreich, während das in Rom nicht üblich war.
Wenn man Rubricarum instructum von Giovanni XXL (aus guten, hier nicht auszuführenden Gründen) ablehnt, gilt es, im einzelnen nachzuprüfen.

Ein Beispiel:
In dem mir vorliegenden Directorium Dioecesis Moguntinae v.J. 1919 (Bf. Kirstein) wird Seite [15] unter Indulta varia Moguntina vermerkt, daß in den Kirchen der Diözese Mainz per Dekret der SCR vom 23. August 1882 thurificatio adhiberi potest in Missis quae cantantur absque Diacono et Subdiacono, saltem in festis duplicibus I. et II. classis aliisque diebus festivis celebrioribus.
Also schon mal nicht an einfachen Sonntagen.
Das Indult jener schönen Schläferin, die die Ritenkongregation heute ist, gilt ad perpetuum, ist also auch heute gültig.
Allerdings steht das Dekret soweit ich sehe nicht in den Acta Sanctae Sedis, und auch nicht in den Decretis authenticis (Bd. 3), wohl im Kirchlichen Amtsblatt (von Mainz) von 1882, Nr. 41, das mir aber heute abend nicht vorliegt.
Das ist interessant, aber auch hier nichts konkretes zur Durchführung.


Gibt es Einwände gegen die Behauptung, daß die Inzensation des Klerus dem Diakon eigen ist und nicht so ohne weiteres an jemanden, der nicht in dieser Weihestufe ist, delegiert werden kann?
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Sind Versus und die Ant. zum Benedictus am Fest der hl. Perpetua und Felicitas tatsächlich aus dem Commune mehrerer Märtyrer?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Welcher Kirchenbedarf hat gelbe Altarkerzen im Sortiment?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Hubertus »

ad-fontes hat geschrieben:
Montag 26. März 2018, 17:21
Welcher Kirchenbedarf hat gelbe Altarkerzen im Sortiment?
https://www.kerzeneshop.de/kerzen/altar ... /index.php

Andere vllt. auch - war das erste Suchergebnis.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Schwenkelpott »

"An Open Letter to Pope Francis from a ‘Bold’ Youth": https://onepeterfive.com/open-letter-fr ... old-youth/
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
H. Bone, Cantate! 1847

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Beitrag von CIC_Fan »

was erwartet sich der junge Mann?

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Schwenkelpott »

CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 09:11
was erwartet sich der junge Mann?
John A. Monaco hat geschrieben: [...] Tradition is for the young.
[...] The young people who desire tradition are not “rigid.” In fact, the real rigidity is in our experiences with many liturgies in the Novus Ordo.
[...] we youth desire truth, clarity, and right teaching regarding matters of faith and morals.
[...] I propose three Ss which can help young people in this endeavor [vocations]: silence, support, and sanctity.
[...] Young people cannot be seen as strange for wanting to follow the Lord in a more traditional way. [...]
Oder zielst du darauf ab, ob er eine Antwort von Franziskus erwartet?
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
H. Bone, Cantate! 1847

CIC_Fan

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Beitrag von CIC_Fan »

Schwenkelpott hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 14:41
CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 09:11
was erwartet sich der junge Mann?
John A. Monaco hat geschrieben: [...] Tradition is for the young.
[...] The young people who desire tradition are not “rigid.” In fact, the real rigidity is in our experiences with many liturgies in the Novus Ordo.
[...] we youth desire truth, clarity, and right teaching regarding matters of faith and morals.
[...] I propose three Ss which can help young people in this endeavor [vocations]: silence, support, and sanctity.
[...] Young people cannot be seen as strange for wanting to follow the Lord in a more traditional way. [...]
Oder zielst du darauf ab, ob er eine Antwort von Franziskus erwartet?
ob er denke er kann damit in seinem sinn realistisch was bewegen

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Schwenkelpott
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Schwenkelpott »

CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 14:55
Schwenkelpott hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 14:41
CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 8. April 2018, 09:11
was erwartet sich der junge Mann?
John A. Monaco hat geschrieben: [...] Tradition is for the young.
[...] The young people who desire tradition are not “rigid.” In fact, the real rigidity is in our experiences with many liturgies in the Novus Ordo.
[...] we youth desire truth, clarity, and right teaching regarding matters of faith and morals.
[...] I propose three Ss which can help young people in this endeavor [vocations]: silence, support, and sanctity.
[...] Young people cannot be seen as strange for wanting to follow the Lord in a more traditional way. [...]
Oder zielst du darauf ab, ob er eine Antwort von Franziskus erwartet?
ob er denke er kann damit in seinem sinn realistisch was bewegen
Stellt sich diese Frage nicht auch für die "Traditionalisten" insgesamt?
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von CIC_Fan »

zum teil die klassischen Traditionalisten = Konzils Gegner ich meine nicht die Liturgie Freunde die dank der Gnade der Autoritäten jetzt auch Ihre schönen Messen haben, können für sich in Anspruch nehmen für ihre geringe Zahl erstaunliches bewegt zu haben zumindest bis 2000

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von ad-fontes »

Hubertus hat geschrieben:
Montag 26. März 2018, 17:24
ad-fontes hat geschrieben:
Montag 26. März 2018, 17:21
Welcher Kirchenbedarf hat gelbe Altarkerzen im Sortiment?
https://www.kerzeneshop.de/kerzen/altar ... /index.php

Andere vllt. auch - war das erste Suchergebnis.
Vielen Dank für den Hinweis.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Madanina
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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von Madanina »

Sagt mal, ihr kennt euch doch gut aus...ich muss bald zu einer protestantischen Beerdigung. Nun frag ich mich, wie verhält man sich da als Katholikin? Was macht ihr mit / oder auch nicht?
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Beitrag von holzi »

Madanina hat geschrieben:
Mittwoch 11. April 2018, 14:05
Sagt mal, ihr kennt euch doch gut aus...ich muss bald zu einer protestantischen Beerdigung. Nun frag ich mich, wie verhält man sich da als Katholikin? Was macht ihr mit / oder auch nicht?
Also, ich würde mich unauffällig verhalten, aber das Sich Eingrabenlassen würde ich nicht mitmachen. Ebenso unpassend wäre es, dem/der Verstorbenen ins Grab nachzurufen, dass der Teufel jetzt endlich seine/ihre alte Ketzerseele zu kriegen bekommen hätte. Wobei ich unserem Raphael mit seinem unnachahmlichen Charm und seiner unverstellten ehrlichen und direkten Art ( :breitgrins: ) das sehr wohl zutrauen täte.

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Re: Kurze Fragen, kurze Antworten, kurze Nachrichten

Beitrag von PascalBlaise »

Ist voll unkritisch, wir haben doch Ökumene und so.
Kannst Du ganz entspannt sehen.

Die Frage passt aber nicht wirklich in die Sakramentskapelle.
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Lycobates
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Beitrag von Lycobates »

Madanina hat geschrieben:
Mittwoch 11. April 2018, 14:05
Sagt mal, ihr kennt euch doch gut aus...ich muss bald zu einer protestantischen Beerdigung. Nun frag ich mich, wie verhält man sich da als Katholikin? Was macht ihr mit / oder auch nicht?
Eine passive Teilnahme, aus (relativ) zwingenden sozialen Gründen (Verwandte, Freunde, Kollegen), ist kanonisch in Ordnung.
In diesem Zusammenhang ist wesentlich, daß man kein Ärgernis gibt. Ärgernis bedeutet hier, etwas vorzuspiegeln, was nicht real ist.
Den Protestanten, daß ihre Religion die wahre sei, oder ebenso wahr sei, oder, daß einerlei ist, was wahr ist.
Den etwa noch anwesenden Katholiken, daß einem seine eigene Religion egal ist.
Wenn einen keiner kennt, ist das mögliche Ärgernis kleiner, als wenn alle einen kennen, als Katholiken. Das muß man berücksichtigen. Im letzteren Fall kann es notwendig sein, das irgendwie explizite klar zu machen.

Also: sich würdig, in aller Ruhe, vorzugsweise nicht zu weit vorn im Kirchenschiff, sondern eher hinten, aufhalten, in betender Haltung (ich nehme immer einen Rosenkranz in der Hand, das ist für alle unmißverständlich, sogar in der Synagoge, dort mit Hut, natürlich), denn wir Katholiken beten, wie die Makkabäer, für die Verstorbenen. Ein De Profundis, auch xmal wiederholt, schadet nie.
Keine physische Teilnahme am Gottesdienst. Also nicht sich erheben, hinsetzen, hinknien, oder was auch immer, wenn die anderen es tun. Nicht laut mitbeten, auch kein Vaterunser, kein Kreuzzeichen machen, nicht mitsingen, auch dann nicht, wenn das Kirchenlied auch ein katholisches sein könnte, denn der Anlaß ist kein katholischer.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Beitrag von CIC_Fan »

holzi hat geschrieben:
Mittwoch 11. April 2018, 14:28
Madanina hat geschrieben:
Mittwoch 11. April 2018, 14:05
Sagt mal, ihr kennt euch doch gut aus...ich muss bald zu einer protestantischen Beerdigung. Nun frag ich mich, wie verhält man sich da als Katholikin? Was macht ihr mit / oder auch nicht?
Also, ich würde mich unauffällig verhalten, aber das Sich Eingrabenlassen würde ich nicht mitmachen. Ebenso unpassend wäre es, dem/der Verstorbenen ins Grab nachzurufen, dass der Teufel jetzt endlich seine/ihre alte Ketzerseele zu kriegen bekommen hätte. Wobei ich unserem Raphael mit seinem unnachahmlichen Charm und seiner unverstellten ehrlichen und direkten Art ( :breitgrins: ) das sehr wohl zutrauen täte.
Was meinst Du mit "sich eingraben lassen"
was Raphael betrifft hast Du völlig recht

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