Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
CIC_Fan

Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von CIC_Fan »

Heute wurde mir dieses Monumentalwerk sehr empfohlen
http://www.kathnews.de/die-renaissance- ... -tradition
hat das schon jemand gelesen

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Lupus
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von Lupus »

Ein großartiges Werk!
Ich habe es auf Grund einer Fußnote bei Prof. Hoeres sofort bei meiner Buchhandlung bestellt, es am anderen Vormittag bereits bekommen und dann...auf einen Satz, von Seite zu Seite immer begeisterter, in wirklich einem Satz gelesen.
Jetzt habe ich mir vorgenommen, da ich einen Überblick habe, es wirklich zu studieren.

Prof. Otto Knoch hat einmal in einem ganz anderen Zusammenhang in Regensburg zu uns Studenten über eine Doktorarbeit gesagt: "Der Mann steckt einem Lichter auf!"

Das, so finde ich, gilt bei diesem Werk ebenso!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

CIC_Fan

Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von CIC_Fan »

ich habs gestern auch noch bestellt wer ist der Autor

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Siard
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von Siard »

Thalia.at hat geschrieben:Marc Stegherr, geboren 1968, studierte slawische Philologie, Politikwissenschaften und Recht in München, Sankt Petersburg, Novi Sad und Prag. Heute lehrt er an der UBB Cluj/Klausenburg und der LMU München. Zu seinen Forschungsgebieten gehören neben der slawischen Sprachgeschichte die Geschichte und Politik Osteuropas, hier insbesondere der Orthodoxie.
Seine Seiten auf denen der UBB und LMU sind leicht zu finden, aber kaum informativer.

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martin v. tours
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von martin v. tours »

Ich habe es mir auf Grund dieses Beitrages auch bestellt und bin jetzt bei ca. Seite 100.
Absolut empfehlenswert ! Nicht nur, weil es auch für Laien wie mich leicht zu lesen ist (ist bei dieser Thematik nicht selbstverständlich, da habe ich schon andere Bücher zur Seite gelegt).
Es ist keine Lobhudelei über die FSSPX und wäre gerade auch für Leute interessant, die der Tradition eher ablehnend gegenüber stehen. (die werden es aber kaum lesen - schade)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

PascalBlaise
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von PascalBlaise »

Hört sich schon interessant an, habs mir auch mal bestellt.
30 Euro geht ja noch.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

CIC_Fan

Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von CIC_Fan »

das Buch ist sehr gut recherchiert es hat nur einen mangel es verschweigt die Motivation für den Wiederstand gegen die Liturgierteform und beton zu sehr die Liturgie Folkloristen Petrusbruderschaft das Christkönigsinstitut
ect. geht also nicht darauf ein was es möglich gemacht hat letzt endlich außerdem verbreitet es weiter das Märchen BXVI wollte eine "Reform der Reform" aber es ist ansonsten ordentlich gemacht

PascalBlaise
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von PascalBlaise »

Das Buch ist wirklich intelligent geschrieben und sauber recherchiert. Es wird klar argumentiert, vielen Einsichten kann man sich nicht so ohne weiteres verschließen. Allein die Rechtfertigung des Lateinischen als einzig angemessene Liturgiesprache- immerhin sehr zentral - hat mich weniger überzeugt bisher. Vielleicht kommt ja noch mehr. Insgesamt echt lesenswert, es macht mich sehr nachdenklich...
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

PascalBlaise
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von PascalBlaise »

Letztlich ist das Buch zu lang. Die zweiten 300 Seiten sind im Wesentlichen eine Wiederholung der ersten 300.
Man bekommt den Eindruck, der Autor habe unheimlich viel Material zum Thema gesammelt und will alles an den Mann bringen.
Es gibt, abgesehen vom Kapitel Williamson, absolut keine Kritik an den Gemeinschaften der Tradition - gab es
wirklich nichts zu sagen? Genauso wird Ratzinger permanent über den Schellnkönig gelobt.
All dessen ungeachtet bleibt das Buch sehr lesenswert und ist m.E. ein guter Einstieg, gerade auch für Leute,
die sich noch nicht groß mit der Thematik beschäftigt haben. :daumen-rauf:
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

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martin v. tours
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von martin v. tours »

So, habe das Buch jetzt auch fertig gelesen.
Ganz stimme ich PascalBlaise nicht zu, aber es könnte ohne Qualitätsverlust auch um 100 - 150 Seiten kürzer sein.
Über das ganze Thema "Papst Benedikt / Tradition" konnte ich noch einiges erfahren/lernen, das ich nicht wusste.
Wenn man so im Rückblick liest, was Papst Benedikt eigentlich alles wollte und mit wie viel Ablehnung und Querulantentum ihm gerade von den deutschen Bischöfen begegnet wurde,
muss ich den Hut ziehen vor so viel Demut. Da könnte sich sein "demütiger" Nachfolger nicht nur eine Scheibe, sondern eine halbe Wurst, abschneiden.

Was bleibt? Nach all den Fallbeispielen in diesem Buch sehe ich keine realistische Chance mehr für eine Versöhnung zwischen Tradition und "DasKonzil -Bischöfen".
Die Tradition ( Petrus/Pius/und alle anderen) bleibt in ihren Terrarien und konserviert dort die alte Messe. Überwiegend nicht weil sie das so will, sondern weil die feindlich gesinnte Restkirche sie dazu zwingt.
Die modernen Bischöfe werden die Amtskirche gnadenlos gegen die Wand fahren und so lange "neue Aufbrüche wagen" bis von der Kirche im deutschsprachigen Raum nicht mehr viel übrig ist als eine " geschminkte Leiche".

p.s.
Und für die im Buch mehrfach zitierten Bischöfe (Lehmmann und Co.) bleibt noch mehr Verachtung für ihr heuchlerisches Pharisäertum.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

CIC_Fan

Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von CIC_Fan »

Aber auch die Lage der sog Traditionalisten ist katastrophal was "das Publikum" betrifft da werden die Irrtümer des Pater Feeney verteidigt grundlegende Regeln der Moraltheologie nicht mehr verstanden und Ati Judaismus wird wieder salonfähig ich könnte grad kotzen ich überlege ernsthaft ob ich nicht jedes engagement lassen soll

PascalBlaise
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von PascalBlaise »

@martin v. Tours: Ich wäre an der Stelle ein bisschen vorsichtiger. Audiatur er altera pars. All die Schikanen gegen die Gemeinschaften der Tradition mögen sich tatsächlich so oder ähnlich zugetragen haben. Auf der anderen Seite ist der Autor eindeutig nicht neutral und berichtet nichts, was gegen die Traditionalisten sprechen würde. Das Thema ist nun mal sensibel und oft wird man nicht die volle Geschichte kennen. Insgesamt lässt sich aber natürlich kaum bestreiten, dass man auf Seiten der Kirche besonders in Deutschland die Tradition viel zu lange blockiert hat und sich letztlich auch ins eigene Fleisch geschnitten hat. Trotzdem muss man mit dem Buch aufpassen: Allein dass die "Modernisten" oft in indirekter Rede zitiert werden und die "Traditionalisten" im Indikativ ist geschickt aber manipulativ in der Wirkung.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

maliems
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Re: Neuerscheinung: „Die Renaissance der katholischen Tradition“

Beitrag von maliems »

In diesem Zusammenhang fällt mir Kardinal Höffner ein, der heute irgendwie vergessen ist, obwohl er in den 70er-80er Jahren DIE Stimme des deutschen Katholizismus war. Im Zusammenhang mit alter und neuer Messe gebrauchte er offiziell im Amtsblatt des Erzbistums Köln (Jahr und Ausgabe vergessen) das Adjektiv "töricht" für die "Alten". Ich sehe im deutschen Episkopat die Schuldfrage deutlichst bei ihm (rein sachlich ohne Moralismus. Niemand ist moralisch ohne Schuld).

Ich habe ihn in meiner Jugend als Patriarch verehrt, aber heute she ich: hier lag er falsch.

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Hubertus
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Hubertus »

Das bereits hier erwähnte Werk liegt demnächst in deutscher Übersetzung vor:
Peter A. Kwasniewski: NEUANFANG INMITTEN DER KRISE, Die heilige Liturgie, die traditionelle lateinische Messe und die Erneuerung in der Kirche. UNA VOCE Edition 2017, 240 Seiten, 24 x 16,5 cm, Softcover, ISBN 978-3-926377-42-5, Übersetzung aus dem Amerikanischen: Christina Brock M.A., München, www.textschluessel.de, € 22,80 + Versand.
http://www.una-voce.de/ (keine direkte Verlinkung möglich)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

mit der Karwochenreform von P. Pius XII.
:pfeif:
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Lycobates
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 20. März 2018, 10:03
mit der Karwochenreform von P. Pius XII.
:pfeif:
ergänzt um einen Anhang jener Messformulare der Feste und Vigilien, die bis 1962 neu eingeführt wurden (Vigil von Maria Himmelfahrt, ..., Vigil Johannes der Täufer, Vigil Peter und Paul, ...
neu?
:hmm:
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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

Das hat mich auch irritiert.
Vielleicht meinte man eher die neu abgeschaffte Vigil von Allerheiligen oder Epiphanie.
:irritiert:
Zuletzt geändert von Niels am Dienstag 20. März 2018, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

CIC_Fan

Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von CIC_Fan »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 20. März 2018, 10:03
mit der Karwochenreform von P. Pius XII.
:pfeif:
ja natürlich es ist ja erstens ein Nachdruck und zweitens wenn man das Meßbuch von 1962 verwendet ist es doch klar daß die Karwochen Reform in dem Buch steht

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Lycobates
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 20. März 2018, 11:24
Niels hat geschrieben:
Dienstag 20. März 2018, 10:03
mit der Karwochenreform von P. Pius XII.
:pfeif:
ja natürlich es ist ja erstens ein Nachdruck und zweitens wenn man das Meßbuch von 1962 verwendet ist es doch klar daß die Karwochen Reform in dem Buch steht
Reißwolf!
Schade ums Leder.
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CIC_Fan

Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von CIC_Fan »

die korrekte Sicht eines Sedisvakantisten

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Hubertus
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:
Samstag 9. Januar 2016, 12:24
Wobei selbst 50,-- [für das Volksmissale] für einen schmaleren Geldbeutel schon eine stolze Summe sind. Was bei diesem Projekt fehlt ist eine "Einstiegsausgabe" ohne Goldschnitt und z.B. als Pappeinband, zu einem deutlich niedrigeren Preis. Für diesen bleibt der weiterhin erhältliche "Schott"-Nachdruck von 1962 (Rotschnitt) zu 30,-- die erste Wahl.
Sarto Verlag hat geschrieben:Leider ist der Schott vergriffen. Es ist eine leicht erweiterte neue Ausgabe in Bearbeitung, die vorausichtlich ab Juli 2018 mit Goldschnitt und verminderter Buchdicke wieder lieferbar ist. Vorbestellungen ab sofort möglich.
Der Preis: 49,-- Euro.

Schade, auch hier keine Einstiegsausgabe mehr geplant ist. Bin allerdings schon auf das Ergebnis gespannt; insbesondere ob das Format auch "wächst", sich also dem "Ramm" annhähert. Was mir angenehm bei den alten Schotts aufgefallen ist (und schmerzlich beim Ramm vermißt wird): die Blätter, die den Ordo Missæ enthalten, sind etwas dicker, weil sie ja ggf. häufiger aufgeschlagen werden. Das würde ich beim neuen Schott auch gerne sehen. Aber vermutlich ist der ohnehin schon im Druck.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

Hubertus hat geschrieben:
Freitag 6. April 2018, 10:01
Schade, auch hier keine Einstiegsausgabe mehr geplant ist.
Das ist in der Tat sehr bedauerlich.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Weil der Verfasser sich u. a. auch einige Gedanken darüber macht, was bei einer Neuausgabe des Schott zu bedenken und zu beachten wäre, stelle ich diese Überlegungen hier zur Diskussion:

Der 1962ger Schott – Ein geschichtlicher Rückblick

Gedanken zu seiner Verbreitung, seinem Gebrauch und seiner Zukunft.
Von Clemens Victor Oldendorf.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

CIC_Fan

Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von CIC_Fan »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Dienstag 1. Mai 2018, 17:08
Weil der Verfasser sich u. a. auch einige Gedanken darüber macht, was bei einer Neuausgabe des Schott zu bedenken und zu beachten wäre, stelle ich diese Überlegungen hier zur Diskussion:

Der 1962ger Schott – Ein geschichtlicher Rückblick

Gedanken zu seiner Verbreitung, seinem Gebrauch und seiner Zukunft.
Von Clemens Victor Oldendorf.
Leider wird der Autor dafür angefeindet

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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 2. Mai 2018, 09:15
Leider wird der Autor dafür angefeindet
Zu Unrecht.
Ein guter Artikel. Ich würde Oldi in weiten Teilen zustimmen. Vor allem der Vorschlag, es in 2 Bänden aufzulegen, ist äußerst sinnvoll... ist ja beim Brevier nicht anders.
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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

Heute kam der "Fels" mit der Post:

Bild
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Raphael

Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Raphael »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 2. Mai 2018, 14:47
Heute kam der "Fels" mit der Post:

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So etwas Schweres kostet bestimmt extra Porto! :breitgrins:

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Niels
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Niels »

Scherzkeks.

Leichte Kost vom Guru aus Münsterschwarzach ist auch nicht billig. :blinker:

Davon abgesehen hast Du recht: ein einfaches Handmissale für den kleinen Geldbeutel fehlt. Leider. :(
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Hubertus
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Hubertus »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 2. Mai 2018, 09:19
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 2. Mai 2018, 09:15
Leider wird der Autor dafür angefeindet
Zu Unrecht.
Ein guter Artikel. Ich würde Oldi in weiten Teilen zustimmen. Vor allem der Vorschlag, es in 2 Bänden aufzulegen, ist äußerst sinnvoll... ist ja beim Brevier nicht anders.
Aber beim Meßbuch eben schon. Und warum auch? Ich habe noch kein altes Mütterchen erlebt, das sich am "Schott" auf dem Weg zur Kirche totgeschleppt hätte. An sich ist die Zahl der Meßformulare ausreichend, um alles in einem Band unterzubringen.Ich finde auch nicht, daß die in Oldendorfs Beitrag geforderte "Handlichkeit" in erster Linie an der Dicke hängt. Vielmehr stören mich die ggü. dem "Schott" gewachsenen Abmessungen des "Ramm", der es nun nicht mehr vernünftig erlaubt, das geöffnete Buch bequem zwischen den auf der Kniebank aufruhenden Unterarmen zu plazieren. Man muß sie entweder auf den "Ramm" legen, sich "breitarmig" hinknien (wobei man praktisch zwangsläufig eine Handhaltung wie Mr Burns vollzieht) oder das Buch in die Handinnenflächen legen - alles keine besonders angenehme Gebetshaltung.

Ich denke, die Überlegungen, zwei Bände aus dem "Schott" zu machen, haben ihren Ursprung darin, daß beim "Ramm" versucht wurde, irgendwie alles dort hineinzupacken. Der Bezeichnung "Volksmissale" zum Trotz handelt es sich vielmehr um ein "Volksrituale", sogar noch mit rel. langem Gebetsteil. Dabei ist natürlich der ursprüngliche Sinn eines Volksmeßbuches weit hinter sich gelassen. Da jedoch das kleine Rituale ohnehin gesondert vorliegt - als kostenlose Kleinschrift, ebenso wie das Oremus - ist fraglich, ob man nicht eher wieder zu einem kompakteren Buch kommen könnte.

Wenn man schon zwei Bände andenkt, wäre zu fragen, ob nicht - analog zum NO-"Schott" - eine Aufteilung in Sonn- (und Feiertags-) und Werktags-"Schott" sinnvoller wäre als nach dem Kirchenjahr zu gehen. De facto haben viele Gläubige leider ohnehin nur die Möglichkeit, an Sonn- und Feiertagen die hl. Messe in der aoF zu besuchen. Diese könnten dann u.U. auf den Werktags-"Schott" ganz verzichten.

Wenn wir schon an diesem Punkt sind: Vielfach ist - nicht zuletzt vom Schreiber dieser Zeilen - angemerkt worden, daß eine preislich attraktive Einstiegsausgabe schmerzlich vermißt wird. Vllt. wäre es auch überlegenswert, eine solche z.B. nur in Deutsch herauszubringen. Ich weiß doch einige, die mit dem Latein leider gar nicht viel anfangen können. Für diese Personengruppe wäre ein rein deutscher Meßbehelf zum erschwinglichen Preis als "Einstiegsangebot" durchaus nicht uninteressant.

Einige Punkte an Oldendorfs Ausführungen kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Da ist zunächst die Forderung nach einer Neuübersetzung. Sicherlich dürfte die Übersetzung in manchen Punkten nicht das Optimum darstellen. Aber es ist schon fraglich, wozu nun eine weitere Neuübersetzung neben den "Ramm" treten sollte. Diese ist für Gläubige, die den Wunsch nach einer möglichst genauen Übersetzung hegen, ohnehin die erste Wahl. Im Hinblick auf vertretbare Kosten der "Schott"-Neuerscheinung ist dies zu hinterfragen. Überhaupt sehe ich nicht ein, warum die Ausstattung "mindestens genauso gut oder besser als das Volksmissale der Petrusbruderschaft sein [sollte], um wirklich als echte Alternative dazu in Frage zu kommen". Wieso darf sich der "Schott" nicht "unter" dem "Ramm" einsortierten? Er kommt diesem wohl bereits durch den Goldschnitt und die "verminderte Buchdicke" (Sarto), also höherwertiges, weil dünneres Papier mit 49,-- ohnehin recht nahe. Wäre eine durchgehende Neuübersetzung darin zu finden, dürfte der Preis schlicht nicht zu halten sein. Hier verstehe ich auch den Verlag nicht, denn es ist fraglich, warum man bei einem Preisunterschied von nur 1,-- zum "Schott" greifen sollte (die kompakteren Abmessungen abgesehen).

Desweiteren irritieren die Forderungen nach der Übernahme der Rechtschreibdeform, da der alte "Schott" Schreibweisen enthalte, die "regelrecht falsch sind (zum Beispiel: „daß“)". Hierbei sei allerdings daran erinnert, daß [ :breitgrins: ]die Rechtschreibdeformation im sprachlichen Bereich ähnlich verheerend wirkt wie die "Liturgiereform" im kirchlichen Bereich. Es gibt auch keinerlei Verpflichtung, die Regeln im nicht-amtlichen Bereich zu verwenden. Ich sehe ein, daß über 20 Jahre nach ihrer Einführung die Zahl jener schwindet, die sie als störend empfinden (vermutlich wächst im Gegenteil die Zahl derer, welche die alten Regeln irritieren). Sie aber derart "einzufordern" halte ich für übertrieben. Eine letzte Anmerkung betrifft das Gemeckere über die scheinbar "sehr häufig[e] Notwendigkeit, hin- und herblättern zu müssen". Ein Meßbesucher in einer normalen Sonntagsmesse, der alles mitliest, muß zwischen dem Ordo Missæ und den Propriumstexten hin- und herblättern, im Choralamt hinten zum Choralanhang, und in jedem Falle zur Präfation des Sonntags. Das muß er im "Ramm" auch. Auch bei Kommemorationen o.ä., die akzidenteller Okkurenz geschuldet sind, läßt sich dies nicht vermeiden. Es ist schon richtig, daß es an mancher Stelle heißt: "Evangelium wie am ...", aber immerhin wird da sogar auf die Seitenzahl verwiesen, ein Pluspunkt, den der "Ramm" nicht bietet (da heißt es dann nur z.B. "Präfation von den heiligen Aposteln").
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Siard
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Siard »

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Senensis
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Re: Interessante Neuerscheinungen mit Bezug zur katholischen Tradition

Beitrag von Senensis »

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