Re: Kommentare zu den Tagesheiligen/zum Lit. Kalender
Verfasst: Samstag 1. Mai 2021, 14:30
Heute, am 1. Mai, der Traditionelle Tag der Heiligen Apostel Philippus und Jakobus.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Das überlieferte Breviarium Romanum bringt zur Vesper des Festtages einen Hymnus, der in dieser Form zwar erst im Barock und im Stil der Zeit aus älteren Liedern „komponiert“ wurde, jedoch in seinem Inhalt die ganz und gar traditionelle Sicht auf die Apostelfürsten wiedergibt.
Decora lux æternitatis auream
diem beatis irrigavit ignibus,
Apostolorum quæ coronat principes,
reisque in astra liberam pandit viam.
Mundi magister atque cœli ianitor,
Romae parentes arbitrique gentium,
per ensis ille, hic per crucis victor necem
vitæ senatum laureati possident.
O Roma felix, quæ duorum principum
et consecrata glorioso sanguine:
horum cruore purpurata ceteras
excellis orbis una pulchritudines.
Nun, wenn du dir den Strang mal genauer anguckst, wann er postet, wirst du finden, dass er just diesen Monat z.B. schonmal eine Pause zwischen dem 08. und 15. August hatte. Das sollte dich jetzt also nicht beunruhigen, wenn er mal 5 Tage nichts postet.
Gemäß den Regeln seit 1960 sind die Herbstquatember nächste Woche. Das liegt daran, daß die Herbstquatember in die dritte Septemberwoche fallen; wann der erste Septembersonntag ist, wurde 1960 geändert. Der erste Sonntag eines Monats ist nach den älteren Rubriken der Sonntag, der dem 1. des Monats am nächsten liegt, in diesem Jahr wäre nach den alten Regeln der erste Sonntag des Septembers also der 29. August, folglich wären die Quatembertage in dieser Woche (wie im alten Merkspruch „Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Luzei/ gedenke, daß Quatember sei“). Seit den neuen Rubriken von 1960 ist der erste Septembersonntag der erste Sonntag im September, also der 5. September in diesem Jahr. Das ganze ist deswegen von Bedeutung, weil in den Monaten von August bis November im Stundengebet am ersten Sonntag eines Monats die Bahnlesung eines neuen Buches in der Matutin beginnt.
Es gibt auch ganz kurze "Traditionen".Hubertus hat geschrieben:Hinweis:
Traditionell als Vigiltag des Festes der Unbefleckten Empfängnis
Mariens Fast- u. Abstinenztag (gem. CIC/1983 nicht geboten).
Lycobates hat geschrieben: ↑Montag 6. Dezember 2021, 22:47Es gibt auch ganz kurze "Traditionen".Hubertus hat geschrieben:Hinweis:
Traditionell als Vigiltag des Festes der Unbefleckten Empfängnis
Mariens Fast- u. Abstinenztag (gem. CIC/1983 nicht geboten).
Den Fast- und Abstinenztag, den wir Katholiken morgen halten, gibt es erst seit 1957, dem Jahr, in dem er per Dekret der Konzilskongregation (am 25. Juli unterzeichnet von Kardinal Ciriaci) vom 14.8. auf den 7.12. (aus mir unerfindlichen Gründen, aber wegen difficultates quae, ob locorum et temporum adiuncta, continenter obstant fideli observantiae legis ieiunii et abstinentiae) verlegt wurde.
Wobei es Anno 1957, nach dem wohlbekannten Rubrikenmassaker von 1956, die Vigil des 7.12. gar nicht mehr gab (die des 14.8. allerdings noch immer).
Es soll also Fasten und Abbruch geleistet werden an einem liturgisch nicht mehr gefeierten Bußtag.
Die Vigil der Immakulata ist übrigens eine junge Vigil, sie wurde im 19. Jh. von Papst Pius IX. pro aliquibus locis, und von Papst Leo XIII. dann für die ganze Kirche eingeführt. (Bei Bedarf finde ich die genauen Daten.)
Die Vigil der Assumpta (die 1956 gestrichene Oktav übrigens auch) gibt es bereits mindestens tausend Jahre früher, im 9. Jh. zuerst bezeugt, aber wahrscheinlich älter, und mit Fasten. Anscheinend hat es in all diesen Jahrhunderten, seit Papst Nikolaus I., am 14.8. keine nennenswerten difficultates quae, ob locorum et temporum adiuncta, continenter obstant fideli observantiae legis ieiunii et abstinentiae gegeben, die 1957 auf einmal einen pacellianischen Pastoralnotstand hervorriefen.
Soviel zum Traditions- und Liturgieverständnis bereits der ausgehenden 50er Jahre.
Hinc illae lacrimae!
Das Dekret steht in den Acta Apostolicae Sedis 49/1957, S. 638.Paulunculus hat geschrieben: ↑Dienstag 7. Dezember 2021, 22:10Lycobates hat geschrieben: ↑Montag 6. Dezember 2021, 22:47Es gibt auch ganz kurze "Traditionen".Hubertus hat geschrieben:Hinweis:
Traditionell als Vigiltag des Festes der Unbefleckten Empfängnis
Mariens Fast- u. Abstinenztag (gem. CIC/1983 nicht geboten).
Den Fast- und Abstinenztag, den wir Katholiken morgen halten, gibt es erst seit 1957, dem Jahr, in dem er per Dekret der Konzilskongregation (am 25. Juli unterzeichnet von Kardinal Ciriaci) vom 14.8. auf den 7.12. (aus mir unerfindlichen Gründen, aber wegen difficultates quae, ob locorum et temporum adiuncta, continenter obstant fideli observantiae legis ieiunii et abstinentiae) verlegt wurde.
Wobei es Anno 1957, nach dem wohlbekannten Rubrikenmassaker von 1956, die Vigil des 7.12. gar nicht mehr gab (die des 14.8. allerdings noch immer).
Es soll also Fasten und Abbruch geleistet werden an einem liturgisch nicht mehr gefeierten Bußtag.
Die Vigil der Immakulata ist übrigens eine junge Vigil, sie wurde im 19. Jh. von Papst Pius IX. pro aliquibus locis, und von Papst Leo XIII. dann für die ganze Kirche eingeführt. (Bei Bedarf finde ich die genauen Daten.)
Die Vigil der Assumpta (die 1956 gestrichene Oktav übrigens auch) gibt es bereits mindestens tausend Jahre früher, im 9. Jh. zuerst bezeugt, aber wahrscheinlich älter, und mit Fasten. Anscheinend hat es in all diesen Jahrhunderten, seit Papst Nikolaus I., am 14.8. keine nennenswerten difficultates quae, ob locorum et temporum adiuncta, continenter obstant fideli observantiae legis ieiunii et abstinentiae gegeben, die 1957 auf einmal einen pacellianischen Pastoralnotstand hervorriefen.
Soviel zum Traditions- und Liturgieverständnis bereits der ausgehenden 50er Jahre.
Hinc illae lacrimae!
Könnten Sie zu der Entscheidung der Konzilskongregation eine Quelle angeben?
Online ist für mich diesbezüglich nichts auffindbar.
Vielen Dank!
Mir war es bekanntPaulunculus hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. Dezember 2021, 14:48Vergelt's Gott! Das war mir bisher völlig unbekannt. Ich denke, dass dies auch in "Sedi"- und Tradikreisen kaum bekannt sein dürfte.
Lycobates hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. Dezember 2021, 14:55Mir war es bekanntPaulunculus hat geschrieben: ↑Mittwoch 8. Dezember 2021, 14:48Vergelt's Gott! Das war mir bisher völlig unbekannt. Ich denke, dass dies auch in "Sedi"- und Tradikreisen kaum bekannt sein dürfte.
Das Bild gefällt mir sehr. Gibt es das auch irgendwo in ganz ganz?Hubertus hat geschrieben: ↑Freitag 31. Dezember 2021, 22:39.
.
Wie schon in den vorangegangenen Jahren werden in diesem Strang die Feste des liturgischen Jahres in der außerordentlichen Form kurz vorgestellt. Grundlage ist die Liturgie von 1962 und die Heiligenfeste gem. Generalkalender 1960/1962. Gerne können die Nutzer auch auf Feste pro aliquibus locis hinweisen oder auf Feste, die mit der Liturgie von 1962 fortgefallen sind.
Online-Kalender zur Forma extraordinaria findet man auch auf introibo.net als Übersichtskalender und zum Download (PDF; lateinisch). Daneben stehen auch immer mehr Diözesankalender online.
(Bildquelle)
DankeschönSiard hat geschrieben: ↑Sonntag 2. Januar 2022, 14:44Schau mal da:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... mpe_01.jpg
Der Novus Ordo war im April 1969 in Kraft getreten. Am Montag nach Pfingsten 1970 begab sich Seine Heiligkeit Papst Paul VI. zur Feier der Messe in seine Kapelle. Statt der roten Gewänder für die Oktav, die, wie jeder weiß, auf Pfingsten folgt, waren für ihn grüne Gewänder ausgelegt. Papst Paul fragte den an diesem Tag zuständigen Zeremoniar:
„Was, um Himmels willen, sollen diese grünen Gewänder? Wir sind in der Pfingstoktav. Wo sind die roten Gewänder?“
„Euer Heiligkeit“, sprach der Zeremoniar, „wir sind jetzt im Jahreskreis. Das ist jetzt grün. Die Pfingstoktav ist abgeschafft.“
„Grün?“ sagte der Papst – „das kann nicht sein. Wer hat das angeordnet?“
„Euer Heiligkeit – das waren Sie.“
Und Paul VI. kamen die Tränen.
Hieran anschließend eine Frage, die ich mir schon länger gestellt habe: Wurde eigentlich im Zuge der "Reform" erwogen, Fronleichnam um eine Woche auf den Donnerstag nach Pfingsten zu verlegen? Nach "Abschaffung" der Oktav ist der alte Termin ja letztlich sinnlos geworden.Libertas Ecclesiae hat geschrieben: ↑Montag 6. Juni 2022, 11:54Zum heutigen Pfingstmontag (altbekannt, aber immer wieder gut und immer wieder gerne):
Papst Paul VI. kamen die Tränen
Der Novus Ordo war im April 1969 in Kraft getreten. Am Montag nach Pfingsten 1970 begab sich Seine Heiligkeit Papst Paul VI. zur Feier der Messe in seine Kapelle. Statt der roten Gewänder für die Oktav, die, wie jeder weiß, auf Pfingsten folgt, waren für ihn grüne Gewänder ausgelegt. Papst Paul fragte den an diesem Tag zuständigen Zeremoniar:
„Was, um Himmels willen, sollen diese grünen Gewänder? Wir sind in der Pfingstoktav. Wo sind die roten Gewänder?“
„Euer Heiligkeit“, sprach der Zeremoniar, „wir sind jetzt im Jahreskreis. Das ist jetzt grün. Die Pfingstoktav ist abgeschafft.“
„Grün?“ sagte der Papst – „das kann nicht sein. Wer hat das angeordnet?“
„Euer Heiligkeit – das waren Sie.“
Und Paul VI. kamen die Tränen.
Das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Soweit ich weiß, stand eine Verlegung des Fronleichnamsfestes nie zur Debatte.Hubertus hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Juni 2022, 11:32Wurde eigentlich im Zuge der "Reform" erwogen, Fronleichnam um eine Woche auf den Donnerstag nach Pfingsten zu verlegen? Nach "Abschaffung" der Oktav ist der alte Termin ja letztlich sinnlos geworden.
Oder anders gefragt: Warum wurde bei der "Reform" der alte Fronleichnamstermin beibehalten?
Das ist ein totalwunderschönes BildHubertus hat geschrieben: ↑Dienstag 1. November 2022, 09:341. NovemberIN FESTO OMNIUM SANCTORUM
Allerheiligen
1. Klasse
(Bildquelle)