FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Pilgerer
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Pilgerer »

Wie sieht die Zukunft aus, falls die Aussöhnung unvollendet bleiben sollte? Bleibt die Exkommunikation weiter aufgehoben?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

HeGe
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von HeGe »

Die Exkommunikation ist eine persönlich die Bischöfe betreffende Frage und hat mit dem Status der Bruderschaft direkt nichts zu tun. Die fehlende kirchenrechtliche Anerkennung der Bruderschaft führt zur Suspendierung der Bischöfe und Priester.

Spannend wird es aber sicherlich in absehbarer Zeit dann, wenn sich die Notwendigkeit weiterer Bischofsweihen ergibt.
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Stefan

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Stefan »

Falls das Ende der Gespräche von Rom ausgeht, hat die Piusbruderschaft eine bequeme Position (und die faktische Notwendigkeit),
um künftige Bischofsweihen mit der bekannten Argumentationslinie durchzuführen; was vermutlich zur erneuten Exkommunikation
der dann handelnden Personen führen wird.

HeGe
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von HeGe »

Peti hat geschrieben:Letztes Ultimatum für Piusbrüder:

http://www.muenchner-kirchenradio.de/na ... ueder.html
Daraus:
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Piusbruderschaft aufgefordert, die Einheit mit der römischen Kirche zu wahren. Er sei froh, dass der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, den Piusbrüdern nun die Grenzen aufweisen wolle.
Man fragt sich, was aus dem Dogma des Dialogs und "die Menschen mit ihren unterschiedlichen Anliegen und Fragen ernstnehmen, ohne sie mit Tabuthemen vor den Kopf zu stoßen" geworden ist. Gilt offensichtlich nur für die modernistischen Seniorenclubs. :roll:
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maliems
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von maliems »

Äußerungen wie die von EB Müller und B Vorderholzer entfremden mich wieder ein ganzes Stück von den deutschen Bischöfen und solidarisieren mich mit der Piusbruderschaft, obwohl ich deren Seelsorge nicht nutze.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

HeGe hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Letztes Ultimatum für Piusbrüder:

http://www.muenchner-kirchenradio.de/na ... ueder.html
Daraus:
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Piusbruderschaft aufgefordert, die Einheit mit der römischen Kirche zu wahren. Er sei froh, dass der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, den Piusbrüdern nun die Grenzen aufweisen wolle.
Man fragt sich, was aus dem Dogma des Dialogs und "die Menschen mit ihren unterschiedlichen Anliegen und Fragen ernstnehmen, ohne sie mit Tabuthemen vor den Kopf zu stoßen" geworden ist. Gilt offensichtlich nur für die modernistischen Seniorenclubs. :roll:
Dazu schrieb Joseph Ratzinger schon 1985:

"Die Abirrungen nach "links" repräsentieren zwar einen breiten Strom gegenwärtigen Denkens und Handelns in der Kirche, haben aber kaum irgendwo eine gemeinsame, rechtlich faßbare Gestalt gefunden. Die Bewegung von Erzbischof Levebre ist hingegen vermutlich zahlenmäßig viel weniger breit, aber sie hat eine deutlich umgrenzte rechtliche Ordnung, Seminarien, Ordenshäuser usw. Es ist klar, daß man alles tun muß, damit diese Bewegung nicht in ein eigentliches Schisma hineingerät, das dann gegeben wäre wenn Mrsgr. Levebre sich zu einer Bischofsweihe entschließen würde, was er gottlob in der Hoffnung auf Versöhnung bisher noch nicht getan hat
Wenn wir heute in der Ökumene beklagen, daß man in früheren Zeiten nicht mehr getan hat, um aufsteigende Spaltungen durch ein Höchstmaß an Versöhnungsbereitschaft und Verstehen für die betroffene Gruppen zu verhindern, so muß das auch eine Handlungsmaxime für die Gegenwart sein.Wir müssen uns um Versöhnung bemühen, solange und soweit es irgend geht, und alle Chancen dafür nutzen."

Als Papst hat er sich intensiv um diese Versöhnung bemüht. Leider ohne Erfolg.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Stefan

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Stefan »

Er sprach aber von Ökumene.
Die Fragen der Piusbruderschaft sind nicht Gegenstand der Ökumene, sondern im Kern kirchenrechtlicher Natur
(unerlaubte Bischofsweihe).
Die Tabuisierung der inhaltlichen Fragen der Priesterbruderschaft verhält sich reziprok zur Diskussionsbereitschaft im Hinblick
auf die Bereitschaft, katholischen Dogmen eine Vergänglichkeit zuzuschreiben.

Ich glaube, dass wir nun eine Phase erleben, in der die Wirrköpfe der frühen 70er Jahre langsam pensioniert werden.
Es dauert vielleicht noch 10 - 20 Jahre, bis diese Welle überstanden ist, und dann gibt es wahrscheinlich eine höhere Bereitschaft
zur geistigen Auseinandersetzung auf dem Niveau der Piusbruderschaft.
Ich halte zwar nichts von einer biologischen Lösung, aber die Piusbruderschaft hat eindeutig die besseren Karten, dieses dämliche Geschachere auszusitzen.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Stefan hat geschrieben:

Ich glaube, dass wir nun eine Phase erleben, in der die Wirrköpfe der frühen 70er Jahre langsam pensioniert werden.
Es dauert vielleicht noch 10 - 20 Jahre, bis diese Welle überstanden ist, und dann gibt es wahrscheinlich eine höhere Bereitschaft
zur geistigen Auseinandersetzung auf dem Niveau der Piusbruderschaft.
Ich halte zwar nichts von einer biologischen Lösung, aber die Piusbruderschaft hat eindeutig die besseren Karten, dieses dämliche Geschachere auszusitzen.
Ich glaub da täuscht du dich. Die jetzige Position der Piusbrüder wäre auch mit Papst Benedikt, der ein anderes Verständnis von Tradition hat, nicht annehmbar-und wenn er auch noch Jahre im Amt geblieben wäre.
Und jüngere Bischöfe wie zB. Bischof Tebartz-van Elst oder Bischof Hanke tendieren auch nicht dorthin.
Ich kenn auch viele gläubige junge Christen. Von denen mit der P-Tendenz erfahr ich nur im Internet.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Stefan

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Stefan »

Peti hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:

Ich glaube, dass wir nun eine Phase erleben, in der die Wirrköpfe der frühen 70er Jahre langsam pensioniert werden.
Es dauert vielleicht noch 10 - 20 Jahre, bis diese Welle überstanden ist, und dann gibt es wahrscheinlich eine höhere Bereitschaft
zur geistigen Auseinandersetzung auf dem Niveau der Piusbruderschaft.
Ich halte zwar nichts von einer biologischen Lösung, aber die Piusbruderschaft hat eindeutig die besseren Karten, dieses dämliche Geschachere auszusitzen.
Ich glaub da täuscht du dich. Die jetzige Position der Piusbrüder wäre auch mit Papst Benedikt, der ein anderes Verständnis von Tradition hat, nicht annehmbar-und wenn er auch noch Jahre im Amt geblieben wäre.
Und jüngere Bischöfe wie zB. Bischof Tebartz-van Elst oder Bischof Hanke tendieren auch nicht dorthin.
Ich kenn auch viele gläubige junge Christen. Von denen mit der P-Tendenz erfahr ich nur im Internet.
Solange die Menschen im Wohlstand leben, genügt ihnen ein Wohlfühlglaube.
In der Bedrängnis brauchen sie aber etwas Tragfähiges.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Stefan hat geschrieben: Solange die Menschen im Wohlstand leben, genügt ihnen ein Wohlfühlglaube.
In der Bedrängnis brauchen sie aber etwas Tragfähiges.
Wohlstand in der Weltkirche ist sehr begrenzt.
Trotzdem ist die Piusbruderschaft in Armutsländern auch nicht im Wachsen.

Die große Gefahr ist die Abspaltung einer Minderheit.
Es sind ja jetzt schon nur noch drei Bischöfe die gemeinsam sprechen.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Gamaliel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Gamaliel »

Peti hat geschrieben:Trotzdem ist die Piusbruderschaft in Armutsländern auch nicht im Wachsen.
Du kannst Dich auf den entsprechenden Seiten der Priesterbruderschaft gerne über das Wachstum z.B. in Afrika und Indien auf dem Laufenden halten.

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cantus planus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von cantus planus »

Peti hat geschrieben:Es sind ja jetzt schon nur noch drei Bischöfe die gemeinsam sprechen.
Das sind immerhin 100%. Finde mal drei Bischöfe, die in der DBK öffentlich dieselbe Meinung vertreten, wenn es nicht gerade um Modernismus und Sesselpupserei in Dialogprozessen geht...
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ifugao
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ifugao »

Einigkeit herrscht bei der breiten Mehrheit von Mitgliedern der Piusbruderschaft keinerlei Einigung mit Rom zu wollen. Ein solches Vorhaben wird mit Hohngelächter quittiert.
Das wurden nicht einmal ansatzweise von den Priestern vorbereitet. Somit muß man glasklar ein Nichtwollen konstatieren.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

obsculta
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von obsculta »

ifugao hat geschrieben:Einigkeit herrscht bei der breiten Mehrheit von Mitgliedern der Piusbruderschaft keinerlei Einigung mit Rom zu wollen. Ein solches Vorhaben wird mit Hohngelächter quittiert.
Das wurden nicht einmal ansatzweise von den Priestern vorbereitet. Somit muß man glasklar ein Nichtwollen konstatieren.

Für das Priorat, das ich frequentiere, trifft das in keinster Weise zu.
Es wurden Vorträge gehalten, intensiv dafür gebetet und die Einigung sehr ersehnt.
Anfang Juli letzten Jahres, wenn ich mich recht erinnere, war ein Priester so optimistisch gestimmt,
daß er den Zeitpunkt für kurz bevorstehend ansah.
Als dann klar war, wohin der Zug tatsächlich geht, war die Enttäuschung so greifbar, bei den Gemeindemitgliedern als auch bei unserern Patres,
es war wie bei einem Ballon, aus dem die Luft entweicht.

Was mich angeht. ich habe mich glaubensmäßig bis heute nicht davon erholt.

Also, liebe Ifugao, wäge Deine Worte!


Obsculta

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ifugao
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ifugao »

Also, liebe Ifugao, wäge Deine Worte!
:) Mach dir darüber mal keine Sorgen.
Eher sollte dir bei solchen Worten Sorge bereiten, warum sich die meisten Mitglieder vehement! gegen einen normalen Messebesuch in einer RKK wehren. Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Basis.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Wenzel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Wenzel »

Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

obsculta
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von obsculta »

ifugao hat geschrieben:
Also, liebe Ifugao, wäge Deine Worte!
:) Mach dir darüber mal keine Sorgen.
Eher sollte dir bei solchen Worten Sorge bereiten, warum sich die meisten Mitglieder vehement! gegen einen normalen Messebesuch in einer RKK wehren. Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Basis.

Kann ich Dir sagen: Weil hier in meisten Fällen nur noch Ringelpietz mit und ohne Anfassen stattfindet.
Offen von Priestern gegen den Bischof agitiert wird und die Gläubigen offen zu Ungehorsam aufgerufen werden.
Frei nach dem Motto, was der Alte da in Köln sagt, interessiert mich nicht.

Ich hatte irgendwann die Faxen dicke, wie so viele .

Und sicherlich gibt es eine Basis.

Ansonsten störte mich die Absolutheit Deiner Aussage und ich widerspreche Dir nach wie vor.
So wie Du es oben formulierst, stimmt es keinesfalls!

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Melody
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Melody »

ifugao hat geschrieben:Einigkeit herrscht bei der breiten Mehrheit von Mitgliedern der Piusbruderschaft keinerlei Einigung mit Rom zu wollen. Ein solches Vorhaben wird mit Hohngelächter quittiert.
Das wurden nicht einmal ansatzweise von den Priestern vorbereitet. Somit muß man glasklar ein Nichtwollen konstatieren.
Ich weiß nicht, woher Du dieses vermeintliche "Wissen" nimmst, aber das stimmt absolut nicht. Ggfs. stimmt es für einzelne Kapellen und Priester, aber die Aussage in ihrer Allgemeinheit ist definitiv falsch.

Ich empfinde Deine Unterstellungen als verletzend.
ifugao hat geschrieben:Eher sollte dir bei solchen Worten Sorge bereiten, warum sich die meisten Mitglieder vehement! gegen einen normalen Messebesuch in einer RKK wehren. Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Basis.
Ich kann Dir sagen, warum ich einen NOM-Besuch mehr und mehr vermeide, lies einfach mal z. B. hier: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... 48#p675448
So etwas muss ich mir nicht antun.
Vielleicht kann man ja in 2 Jahren wieder gefahrlos in den NOM gehen.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

obsculta
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von obsculta »


Nun, der gestaltete Kitsch ist mittlerweile ganz oben angekommen. Papstmesse auf Lampedusa:

http://de.gloria.tv/?media=471625

Bußmesse für die Flüchtlinge im Gemeindereferentinnenstil.

Hätte man für diese wirklich armen Seelen
nicht mal papstmäßig aufrüschen können?
Glanz, Gold und Gloria für die Allerärmsten, die im Meer ersaufen?
Auch wenn sie nix mehr davon haben?

Nee, da gibt es Kindergartenästhetik auf Krabbelgruppenniveau.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

In allen Religionen- auch in der katholischen Kirche-gibt es und gab es immer einen Kern von treuen und eifrigen Mitgliedern und einen weiten Umkreis von Mitläufern, die sich zugehörig fühlen oder nennen, ohne den Verpflichtungen gesamthaft nachzukommen.
Würden die Piusbrüder 1,2 Milliarden Mitglieder haben, würde sich vermutlich ähnliches entwickeln,
und man könnte serienweise Mißbräuche suchen und finden.
Die Kirche der Reinen gibt es nicht. Sie wird immer eine Kirche der Heiligen und Sünder sein.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Stefan

Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Stefan »

Peti hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben: Solange die Menschen im Wohlstand leben, genügt ihnen ein Wohlfühlglaube.
In der Bedrängnis brauchen sie aber etwas Tragfähiges.
Wohlstand in der Weltkirche ist sehr begrenzt.
Trotzdem ist die Piusbruderschaft in Armutsländern auch nicht im Wachsen.
In den Armutsländern wird sich die Kirche hüten, den in Deutschland üblichen
Wohlfühlglauben zu vertreten.
Man kann gut erkennen: Wie die traditionellen Gemeinden stark sind, ist die Ortskirche in der Krise.
Das ist eine Gegenreaktion der Gläubigen. Berücksichtigt man, dass von den Getauften nur ca.
10 % ihren Glauben ernsthaft zu leben versuchen (mit welcher Begeisterung bzw. Überzeugung weiss man nicht),
dann relativieren sich die Zahlen. Aber es ist keine Frage quantitativer Größen.
Glaubt eigentlich irgendjemand, dass der deutsche Katholizismus noch irgendeine Widerstandfunktion hat,
wie sie im Dritten Reich (auch eher bei einer Minderheit) vorhanden war?
Wie wären die heutigen Argumente vom Heutigwerden der Kirche anzuwenden gewesen auf die totalitären Regime im Kommunismus?
Die Kirche braucht ihre Abseitigkeit, um ihre Daseinsberechtigung zu haben.

In den Armutsländern hat sie sich nicht in dieser unguten Weise abgewendet, sie ist näher am Kern des Glaubens geblieben,
weil nur er Kraft gibt. Dort gibt es - wahrscheinlich - nicht diese Zentrifugalkraft wie in unseren Wohlstandsgebieten.
Die große Gefahr ist die Abspaltung einer Minderheit.
Es sind ja jetzt schon nur noch drei Bischöfe die gemeinsam sprechen.
Größer ist die Gefahr der Selbstauflösung einer gewaltigen Mehrheit.
Die Kirche bekennt, dass sie in den Jahrhunderten gewaltig geirrt habe,
dass alles nur ein Versehen war .... und tschüß :achselzuck:

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martin v. tours
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von martin v. tours »

ifugao hat geschrieben:Einigkeit herrscht bei der breiten Mehrheit von Mitgliedern der Piusbruderschaft keinerlei Einigung mit Rom zu wollen. Ein solches Vorhaben wird mit Hohngelächter quittiert.
Das wurden nicht einmal ansatzweise von den Priestern vorbereitet. Somit muß man glasklar ein Nichtwollen konstatieren.
Mich würde interessieren woher Du solche Informationen hast ?
Mit wie vielen Messbesuchern bei der Piusbruderschaft hast Du gesprochen ?
Fakt ist das ich bei fast allen Besuchern der Piusbruderschaft ein grosses Hoffen auf eine Einigung gespürt habe.
Auch bei den Priestern (Ich kann natürlich nur für die sprechen die ich kenne).
Die Hoffnung war gross letztes Jahr und dann auch die Enttäuschung.

Und eins kannst Du mir glauben, eine Einigung hätte nicht bedeutet, in ein Triumphgeheul über die "Bekehrung Rom´s" auszubrechen.
Alles was man wollte, war eine sichere Nische um am Wiederaufbau der Kirche mit zu arbeiten.

Aber wenn ich so manchen Kommentar im Forum lese, wo einem mit Genuss der Sektenstempel aufgedrückt wird, bin ich mir sicher das beim Scheitern der Gespräche so manche Sektkorken bei der "Frohbotschaft statt Drohbotschaftssekte" geknallt haben.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von holzi »

martin v. tours hat geschrieben:Und eins kannst Du mir glauben, eine Einigung hätte nicht bedeutet, in ein Triumphgeheul über die "Bekehrung Rom´s" auszubrechen.
Alles was man wollte, war eine sichere Nische um am Wiederaufbau der Kirche mit zu arbeiten.
Aber diese Nische hätten sie ja bekommen. Aber etliche Führungsleute in der FSSPX wollten zuerst eine bedingungslose Kapitulation Roms. Dass sowas in die Hose gehen muss, hätte eigentlich klar sein müssen. Auch ich war im letzten Sommer noch voller Vorfreude auf die bevorstehende Einigung. Satz mit "X".

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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peti hat geschrieben:Ich glaub da täuschst du dich. Die jetzige Position der Piusbrüder wäre auch mit Papst Benedikt, der ein anderes Verständnis von Tradition hat, nicht annehmbar-und wenn er auch noch Jahre im Amt geblieben wäre.
Die Einigung war ja eigentlich schon da. Sie war der Leitung der Piusbruderschaft aus dem nächsten Umfeld des Papstes zugesichert worden. Die deutliche Mehrheit in der Bruderschaft war darob sehr freudig. Dann kam jener unsägliche Brief dreier Bischöfe, denen Satan die Hand führte. Dann wurde die ausgestreckte Hand aus Rom zurückgezogen. Statt ihrer hielt man der Bruderschaft den alten Stock hin: »Springt drüber!« – Sie sprangen nicht. Zu oft waren sie mit diesem Stock geschlagen worden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

obsculta
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von obsculta »


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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Ich glaub da täuschst du dich. Die jetzige Position der Piusbrüder wäre auch mit Papst Benedikt, der ein anderes Verständnis von Tradition hat, nicht annehmbar-und wenn er auch noch Jahre im Amt geblieben wäre.
Die Einigung war ja eigentlich schon da. Sie war der Leitung der Piusbruderschaft aus dem nächsten Umfeld des Papstes zugesichert worden. Die deutliche Mehrheit in der Bruderschaft war darob sehr freudig. Dann kam jener unsägliche Brief dreier Bischöfe, denen Satan die Hand führte. Dann wurde die ausgestreckte Hand aus Rom zurückgezogen. Statt ihrer hielt man der Bruderschaft den alten Stock hin: »Springt drüber!« – Sie sprangen nicht. Zu oft waren sie mit diesem Stock geschlagen worden.
"Die Gründe für die schweren Irrtümer, die die Kirche derzeit zu zerstören im Begriff sind, liegen nicht in einer falschen Interpretation der Konzilstexte", sondern "in den Texten selbst"
Dem Satz hätte Papst Benedikt nicht zugestimmt.
http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... altung.php
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Pelikan
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Pelikan »

Peti hat geschrieben: "Die Gründe für die schweren Irrtümer, die die Kirche derzeit zu zerstören im Begriff sind, liegen nicht in einer falschen Interpretation der Konzilstexte", sondern "in den Texten selbst"
Dem Satz hätte Papst Benedikt nicht zugestimmt.
http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... altung.php
Weil solche Sätze extrem simplifizierend und monokausal sind, nicht weil er mit seiner Kritik nur bei Interpretationen stehengeblieben wäre. Er hat ja Gaudium et Spes selbst vorgeworfen, streckenweise in eine "geradezu pelagianische Terminologie" zu verfallen.

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martin v. tours
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von martin v. tours »

@ holzi
Bei meinem Beitrag lag die Betonung der "sicheren Nische" auf dem Wort "sicher".
Eine Nische hat die Petrusbruderschaft ja schon. Aber die Sicherheit weiter arbeiten zu können, wenn mal kein Papst wie Benedikt mehr da ist, fehlte.
Wie wäre es wohl weitergegangen, hätte sich die Piusbruderschaft nur auf ein Wort verlassen. Dabei denke ich nicht an Papst Franz sondern mehr an so manche Bischöfe im deutschsprachigen Raum die
ihre Ablehnung (Hass?) auf die Bruderschaft oft nicht einmal versucht haben zu verbergen. Hätten irgendwelche evangelischen Gruppen signalisiert, das Sie gerne wieder in die una sancta möchten, wie viele rote Teppiche wären wohl ausgerollt worden, wieviele Freudenpurzelbäume geschlagen worden?

Eigentlich ist im Moment jede Spekulation müssig und ich rechne mit nichts mehr, aber als Sympathisant der Bruderschaft erhoffe ich mir von den Toleranz und Dialogpredigern
zumindest soviel Toleranz wie sie z.B. unseren anderen christlichen Brüdern entgegengebracht wird.

Für mich als durchschnittlichen Katholiken würde auch die Petrusbruderschaft reichen (wenn es denn in der Nähe was gäbe), dennoch werde ich weiter die Piusbruderschaft unterstützen, schon allein als Lebensversicherung für die
Petrusbruderschaft und ähnliche Gemeinschaften. Alle Gegner der Piusbruderschaft, die aber Freunde der Tradition bitte ich, dies wohlwollend zu respektieren.
Auf alle Fälle bin und bleibe ich katholisch. Solange in der Sakristei bei der Piusbruderschaft ein Bild von Papst Franz hängt, für Ihn und den Ortsbischof gebetet wird ist es für mich in Ordnung.
Einen Trennung von Rom oder gar ein Nichtanerkennen des Papstes würde ich (und niemand den ich dort kenne) mitgehen und ist auch nicht zu befürchten.

Papst Benedikt rechne ich es hoch an, das er, angesichts seiner Mit-hirten den Mut hatte dem verlorenen Schaf nach zu gehen.
Diesem Hirten und seiner ehrlichen Freude hätten die meisten verlorenen Schafe auch vertraut.
Weniger aber seinen unzähligen Mit-Hirten die schon am Gatter standen mit einem Gesichtsausdruck der sagte: kommt ihr nur nach Hause, dann machen wir euch alle.
Da hat die meisten der verlorenen Schafe wohl der Mut verlassen.
Oder kommt Ihr gerne nach Hause, wenn Ihr wisst, da erwartet euch nur Hass und Ablehnung?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pelikan hat geschrieben:
Peti hat geschrieben: "Die Gründe für die schweren Irrtümer, die die Kirche derzeit zu zerstören im Begriff sind, liegen nicht in einer falschen Interpretation der Konzilstexte", sondern "in den Texten selbst"
Dem Satz hätte Papst Benedikt nicht zugestimmt.
http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... altung.php
Weil solche Sätze extrem simplifizierend und monokausal sind, nicht weil er mit seiner Kritik nur bei Interpretationen stehengeblieben wäre. Er hat ja Gaudium et Spes selbst vorgeworfen, streckenweise in eine "geradezu pelagianische Terminologie" zu verfallen.
Gegenstand der Einigung sollte ja auch nicht sein, daß der Papst solchen Sätzen zustimme, sondern daß es erlaubt sei, sie zu äußern, zu präzisieren, zu begründen.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Pelikan hat geschrieben: Er hat ja Gaudium et Spes selbst vorgeworfen, streckenweise in eine "geradezu pelagianische Terminologie" zu verfallen.
Am 19.4 sprach auf einer Veranstaltung der Katholischen Akademie in München Bischof Voderholzer, sicher einer der besten Kenner der Theologie Papst Benedikts,
über "Die bleibende Bedeutung des Pontifikats von Benedikt XVI.
für die kommenden Jahre und Jahrzehnte":
Sein Fazit:
"Benedikt XVI ist ein Konzilspapst. Dies zu betonen ist umso wichtiger, als sowohl
von progressistischer als auch traditionalistischer Seite die Treue Benedikts zum Konzil angezweifelt wird.
Während die Traditionalisten diesen Bruch als späte Einsicht und Bestätigung ihrer eigenen Sichtweise begrüßen, befürchten progressive Kreise den Verrat am Konzil und seinem Aggiornamento.
Weder die Freude der einen noch die Sorge der anderen ist in der Sache begründet."
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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ifugao
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ifugao »

Mich würde interessieren woher Du solche Informationen hast ?
Mit wie vielen Messbesuchern bei der Piusbruderschaft hast Du gesprochen ?

Ich bin mit den Mitgliedern der Piusbruderschaft aufgewachsen. Das gehörte zu meinem damaligen Alltag.
Aus diesem Grunde kann ich mir bis heute sehr gut eine Meinung bilden.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Florianklaus »

umusungu hat geschrieben:.. bzw die Schmuserei des Vatikan mit den Pius-Fritzen. Sie hat viel Unheil angerichtet.
Welches Unheil meinst Du?

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