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Verfasst: Montag 29. August 2005, 20:02
von Jo
Ewald Mrnka hat geschrieben:„Obwohl man sich der Schwierigkeiten bewußt ist, zeigte sich der Wille, schrittweise und in angemessenen Zeiträumen voranzuschreiten.“
Da ist es wieder, dieses "schrittweise". Mir scheint, das ist lediglich ein Ausdruck des Hinhaltens. Hinhaltetaktik hat Lefebvre ja Kardinal Ratzinger in den Verhandlungen um die Bischofsweihen 88 vorgeworfen. Und nun kommt diese Taktik erneut zum Vorschein. Bin wirklich sehr enttäuscht.
Der Begriff "schrittweise" wird ja auch in der Ökumene mit den Protestanten immer verwendet und es tut sich nichts (Gott sei Dank). Im Fall der Piusbruderschaft ist es meiner Ansicht nach aber nicht angebracht.

Gruß, Jo

Verfasst: Montag 29. August 2005, 20:31
von schmitz-backes
Ich könnte mir vorstellen, dass man unter "schrittweise" nun versteht, die von der Priesterbruderschaft gewünschte Theologenkomission zu bilden, um dann an die juridische Klörung des Statuses der Bruderschaft zu gehen, wie auch die generelle Gestattung der klassischen Liturgie.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Msgr. Fellay nicht daran gelegen war, nun eine euphorische Pressemitteilung aus dem Vatikan zu lesen, denn es sind gewiss nicht alle Teile seiner Bruderschaft dem Dialog mit Rom so aufgeschlossen, wie es eigentlich ein kirchlicher Geist einfordert. Es ist sicherlich auch nicht im Interesse des Papstes, dass die Bruderschaft ganz zerfällt und es somit zu keiner sauberen Lösung mehr kommen kann. Die Pressemitteilung sehe ich also ganz gewiss nicht so enttäuschend.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 05:51
von Ewald Mrnka
Das "Herumgeeire" bleibt und man wird uns weiterhin verdächtigen und ausgrenzen können und dürfen. Schöne Aussichten, aber man muß sich halt in Geduld fassen und beten. Aber immerhin hat der Papst unseren exkommunizierten Generaloberen empfangen; das läßt hoffen.

"Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter." Wichtig ist, daß wir nicht mutlos werden und uns von den offenen und verdeckten Anfeindungen unserer Feinde nicht irritieren lassen. Gott wird uns nicht verlassen. Gott hat das Werk des seligen Erzbischofs ganz offenkundig gesegnet. Wir sind unabhängig, denn wir haben eigene Bischöfe. Unsere Gemeinden sind vergleichsweise finanziell gut ausgestattet; wir sind auch nicht auf die Kirchensteuer angewiesen. Die demoskopische Krise und die dramatisch hohen Kirchenaustritte berühren uns nicht unmittelbar. Es geht also weiter und die Zeit arbeitet für uns. Es geht "schrittweise" voran. Auch in der Konzilskirche treten die 68-er nach und nach ab.

Meine Gemeinde ist beispielsweise in den letzten zwei Jahren deutlich größer geworden; es kommen viele junge Menschen zu uns; darunter Familien mit vielen Kindern.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 09:40
von ottaviani
ich denke die mitteillung ist echt das optimum dessen was herauskommen konnte
1. es ist überhaupt das erste mal daß ein oberer der bruderschaft offiziell empfangen wird die beiden audienzen bei johannes paull 1978 und 2000 waren beide nie mit einer erklärung kommentiert worden. haben also quasie offiziell nicht stattgefunden
2. wichtig ist was in den erklärung nicht mehr vorkam
keine rede mehr von unterwerfung von ungehorsamm vatikanum II oder gar haeresie das heißt rom ist jetzt offenbar bereit das zu tun was der erzbischof schon 1978 wollte nähmlich das ganze problem von der disziplinären ebene weg auf die theologische verlagern auch ist sehr zu begrüssen daß keinerlei vorbedinungen für die audienz gestellt wurden wie zuerst den NOM anerkennen ect

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 10:24
von ottaviani
Hier noch die Presseerklärung der Priesterbruderschaft nach der Audienz:


S.E., Mgr. Bernard Fellay, Generaloberer der
Priesterbruderschaft St. Pius X. , ist heute dem
Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI., in dessen
Sommerresidenz in Castelgandolfo begegnet. In
Anschluss daran gibt er folgende Erklärung ab:

Die Audienz dauerte ungefähr 35 Minuten und verlief in
einem guten Klima.

Das Treffen war für die Bruderschaft die Gelegenheit,
aufs neue zu bezeugen, dass sie immer mit dem Heiligen
Stuhl, dem ewigen Rom, verbunden gewesen ist und es
immer sein will.

Wir haben die grossen, schon bekannten Schwierigkeiten
in einem Geist echter Liebe zur Kirche erörtert. Man
stimmte darin überein, schrittweise vorzugehen im
Versuch, die Probleme zu lösen.

Die Bruderschaft St. Pius X. betet, dass der Heilige
Vater die Kraft finde, der Krise der Kirche ein Ende
zu setzen, indem er „alles in Christus erneuert“.



+Bernard Fellay

Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 15:08
von Norbert
Die Bruderschaft St. Pius X. betet, dass der Heilige
Vater die Kraft finde, der Krise der Kirche ein Ende
zu setzen, indem er „alles in Christus erneuert“.
Diesem Gebetsanliegen kann ich mich mit ganzem Herzen anschliessen.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 20:03
von schmitz-backes
Na, prima:

Kritik konservativer Traditionalisten an Treffen mit dem Papst

Und das die Priesterbruderschaft St. Pius X. sedisvakantistisch sein soll ist nun wirklich nicht wahr, wenn auch mancher ihrer Mitglieder Verdächtigungen in diese Richtung auf sich ziehen.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 20:45
von ottaviani
wie dem artikel ja zu entnehmen ist ist der pater ja aus der bruderschaft ausgeschieden also sedisvakantist geworden
die bruderschaft hat sich immer von solchen mitgliedern getrennt

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:01
von schmitz-backes
Das mit dem Sedisvakantismus war auf die Bruderschaft bezogen:

"Zudem müssten die Traditionalisten sich dem Papst unterstellen und ihre Behauptung, dass der Papststuhl seit dem Tod Pius XII. unbesetzt sei, widerrufen, betonte Pompedda nach dem ersten Treffen von Papst Benedikt XVI. mit dem Leiter der ultra-konservativen Bruderschaft, Bernard Fellay."

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:02
von Stefan
Radio Vatikan hat geschrieben:"Die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche kann die Priestergemeinschaft Pius X. nur dann haben, wenn sie sich der legitimen Autorität des Papstes unterwirft". Das hat der ehemalige Präsident der Apostolischen Signatur, Kardinal Francesco Pompedda, gegenüber der römischen Zeitung "La Repubblica" gesagt. Der Kardinal bezog sich damit auf die Audienz Papst Benedikts XVI. für den Oberen der schismatischen Gemeinschaft, Bernard Fellay. Dieser selbst zeigte sich nach der Begegnung mit dem Papst erfreut und sprach davon, dass man "einen Konsens über die zu gehenden Schritte" gefunden habe, um zu einer Einheit zu gelangen.
(ansa/afp/adnkr 30. 8. 05 lw)
Das gilt natürlich auch für alle anderen Schismatiker wie Protestanten, Anglikaner und Orthodoxe. :roll:

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:05
von Alexander
Bitte schlagt mich nicht, aber... wie kann ein Bischof Bischöfe weihen? War es nicht so, daß eine Bischofsweihe unbedingt einer Beteiligung mehrerer Bischöfe bedarf?

[schild=16]ich meine es nicht böse[/schild]

Bild

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:09
von Alexander
Stefan hat geschrieben:Das gilt natürlich auch für alle anderen Schismatiker wie Protestanten, Anglikaner und Orthodoxe. :roll:
Die Orthodoxe Kirche, die in der ungebrochenen Überlieferung der Kirche der Apostel lebt, die sich am reinen Quell der Lehre der Kirchenväter labt, unterwirft sich keinen Ketzern :P ;D

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:13
von Tacitus
Die Protestanten auch nicht! 8)

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:17
von schmitz-backes
Alexander hat geschrieben:Bitte schlagt mich nicht, aber... wie kann ein Bischof Bischöfe weihen? War es nicht so, daß eine Bischofsweihe unbedingt einer Beteiligung mehrerer Bischöfe bedarf?
Lefebvre hatte noch Bischof Castro aus Brasilien als Konzelebranten dabei.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:18
von Alexander
schmitz-backes hat geschrieben:Lefebvre hatte noch Bischof Castro aus Brasilien als Konzelebranten dabei.
Aha, wieder was dazugelernt.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:23
von Ewald Mrnka
schmitz-backes hat geschrieben:Das mit dem Sedisvakantismus war auf die Bruderschaft bezogen:

"Zudem müssten die Traditionalisten sich dem Papst unterstellen und ihre Behauptung, dass der Papststuhl seit dem Tod Pius XII. unbesetzt sei, widerrufen, betonte Pompedda nach dem ersten Treffen von Papst Benedikt XVI. mit dem Leiter der ultra-konservativen Bruderschaft, Bernard Fellay."
Die Priesterbruderschaft St. Pius X war niemals sedisvakantistisch. Die Eminenz Pompedda verwechselt die Bruderschaft offenbar mit anderen Gruppierungen innerhalb der Traditionalisten.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:25
von ottaviani
schmitz-backes hat geschrieben:Das mit dem Sedisvakantismus war auf die Bruderschaft bezogen:

"Zudem müssten die Traditionalisten sich dem Papst unterstellen und ihre Behauptung, dass der Papststuhl seit dem Tod Pius XII. unbesetzt sei, widerrufen, betonte Pompedda nach dem ersten Treffen von Papst Benedikt XVI. mit dem Leiter der ultra-konservativen Bruderschaft, Bernard Fellay."
das trifft auf die bruderschaft in keiner weise zu

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:26
von Stefan
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Priesterbruderschaft St. Pius X war niemals sedisvakantistisch. Die Eminenz Pompedda verwechselt die Bruderschaft offenbar mit anderen Gruppierungen innerhalb der Traditionalisten.
Sie können es ja sub conditione oder wie hieß der widerrufen ;)
Dürfte wohl nicht ganz unberechtigt sein.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:28
von ottaviani
Alexander hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Das gilt natürlich auch für alle anderen Schismatiker wie Protestanten, Anglikaner und Orthodoxe. :roll:
Die Orthodoxe Kirche, die in der ungebrochenen Überlieferung der Kirche der Apostel lebt, die sich am reinen Quell der Lehre der Kirchenväter labt, unterwirft sich keinen Ketzern :P ;D
es war bischof de castro meyer dabei aber es genügt im katholischen verständnis ein bischof das es immer 3 sein sollten ist eben eine soll bestimmung

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:32
von Alexander
ottaviani hat geschrieben:aber es genügt im katholischen verständnis ein bischof das es immer 3 sein sollten ist eben eine soll bestimmung
Daß er nicht allein war, wurde schon gesagt, ich hatte es bloß nicht gewußt, danke schmitz-backes und Dir für die Auskunft. Woher hast Du es aber, daß ein Bischof genügt? Das verbieten alte Kanones der ungeteilten Kirche. Und theologisch gesehen ist es auch richtig so.
Kannst Du anhand igrendwelcher Texte nachweisen, daß "im katholischen Verständnis" ein Bischof ausreicht?

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:35
von Ewald Mrnka
Alexander hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Das gilt natürlich auch für alle anderen Schismatiker wie Protestanten, Anglikaner und Orthodoxe. :roll:
Die Orthodoxe Kirche, die in der ungebrochenen Überlieferung der Kirche der Apostel lebt, die sich am reinen Quell der Lehre der Kirchenväter labt, unterwirft sich keinen Ketzern :P ;D
Und die Orthodoxe Kirche ist Kirche, wogegen Protestanten, zu denen die Anglikaner gehören, lediglich der Status von religiösen Gemeinschaften zugebilligt werden kann (doch steht mir Tacitus nahe, obwohl er ein Demokrat jakobinischer Ausprägung ist; aber dafür kann er nichts, er eins der zahllosen Opfer der alliierten Umerziehung; Ein echter Lutheraner ist mir stets lieber als so ein ein Konzilskatholik).

Lieber Alexander, welche Ketzer meintest Du? Etwa die Patriarchen des Westens?

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:39
von Alexander
Ewald Mrnka hat geschrieben: Lieber Alexander, welche Ketzer meintest Du? Etwa die Patriarchen des Westens?
Sicherlich, Ewald. Sobald die Patriarchen des Westens den Abirrgungen abschwören, welche die Trennung bedingen, haben sie wieder ihren "Vorsitz in der Liebe".

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:47
von Alexander
Gleich gibt es Donner von Robert... :ikb_tomato:

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:52
von Ewald Mrnka
Alexander hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Lieber Alexander, welche Ketzer meintest Du? Etwa die Patriarchen des Westens?
Sicherlich, Ewald. Sobald die Patriarchen des Westens den Abirrgungen abschwören, welche die Trennung bedingen, haben sie wieder ihren "Vorsitz in der Liebe".
Das ist ein offenes Bekenntnis. Ich bin Deiner Auffassung, daß der Westen in der Tat die Hauptschuld an der Trennung hat. Ich habe aber keine Anhnung von Theologie; ich setzte mich primär historisch-politisch mit der Sache auseinander.

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:53
von Robert Ketelhohn
Alexander hat geschrieben:Kannst Du anhand igrendwelcher Texte nachweisen, daß "im katholischen Verständnis" ein Bischof ausreicht?
Siehe II Tim 1,6.

(Verwechsle nicht kirchliches Recht – das seinen guten Grund hat – und sakramentale Substanz.)

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:59
von Alexander
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben:Kannst Du anhand igrendwelcher Texte nachweisen, daß "im katholischen Verständnis" ein Bischof ausreicht?
Siehe II Tim 1,6.

(Verwechsle nicht kirchliches Recht – das seinen guten Grund hat – und sakramentale Substanz.)
Hm, aus der orthodoxen Exegese kenne ich folgende Erklärung: Apostel waren eben viel mehr als Bischöfe.
Die Sache mit mehreren Bischöfen wird als zur sakramentalen Substanz gehörig angesehen. Kannst Du mit einem kirchlichen Lehrtext (auch nach der Trennung) nachweisen, daß die Weihe nach der Meinung der römischen Kirche auch durch bloß einen Bischof vollführt werden kann?

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 21:59
von Ewald Mrnka
Alexander hat geschrieben:Gleich gibt es Donner von Robert... :ikb_tomato:
Vielleicht ist Zeus anderweitig beansprucht. :wein:

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 22:00
von Alexander
Ewald Mrnka hat geschrieben:Vielleicht ist Zeus anderweitig beansprucht. :wein:
:D

Aber warten wir ab...

Verfasst: Dienstag 30. August 2005, 23:33
von Tacitus
Ewald Mrnka hat geschrieben: ... doch steht mir Tacitus nahe, obwohl er ein Demokrat jakobinischer Ausprägung ist; aber dafür kann er nichts, er eins der zahllosen Opfer der alliierten Umerziehung; Ein echter Lutheraner ist mir stets lieber als so ein ein Konzilskatholik.
:D :D :jump: :jump:
Ein Freund,
ein guter Freund, das ist das schönste
was es gibt auf der Welt
ein Freund bleibt immer Freund
und wenn die ganze Welt zusammenfällt
drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt
ein Freund,
ein guter Freund, das ist das beste, was es gibt.

Aus dem Film Die drei von der Tankstelle

Verfasst: Mittwoch 31. August 2005, 05:44
von Ewald Mrnka
Tacitus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: ... doch steht mir Tacitus nahe, obwohl er ein Demokrat jakobinischer Ausprägung ist; aber dafür kann er nichts, er eins der zahllosen Opfer der alliierten Umerziehung; Ein echter Lutheraner ist mir stets lieber als so ein ein Konzilskatholik.
:D :D :jump: :jump:
Ein Freund,
ein guter Freund, das ist das schönste
was es gibt auf der Welt
ein Freund bleibt immer Freund
und wenn die ganze Welt zusammenfällt
drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt
ein Freund,
ein guter Freund, das ist das beste, was es gibt.

Aus dem Film Die drei von der Tankstelle
Das freut mich; auf dieser sicheren Basis können wir künftig bei Meinungsverschiedenheiten versöhnlich aufeinander eindreschen.

Verfasst: Mittwoch 31. August 2005, 14:43
von Nietenolaf
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben:Kannst Du anhand irgendwelcher Texte nachweisen, daß "im katholischen Verständnis" ein Bischof [zur Weihe eines anderen - N.] ausreicht?
Siehe II Tim 1,6.
Reicht nicht, denn 2 Tim. 1:6 sagt nicht, daß der Apostel allein war. Hier aber ein Gegenbeispiel aus der Schrift:
Hl. Ap. Lukas, Apg. 13:1-3, hat geschrieben:Es waren aber zu Antiochia in der dortigen Gemeinde etliche Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu welchem ich sie berufen habe! Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.
...und noch:
Canones Apostolorum, Kanon 1, hat geschrieben:"Einen Bischof mögen zwei oder drei Bischöfe weihen (χειροτονείσθω)."
Aber auch:
I. Oek. Konzil zu Nikaia, 325 a.D., Kanon 4, hat geschrieben:"Einen Bischof zu weihen ziemt es sich möglichst von allen Bischöfen des [jeweiligen] Gebietes [Metropolie - N.]. Ist dies schlecht möglich, ob durch anstehende Notwendigkeit, oder durch die weite Entfernung: so mögen sich wenigstens drei zusammenfinden, und die abwesenden ihr Einverständnis durch Sendschreiben verkünden: und dann möge die Weihe stattfinden. (...)"
In Kanon 3 des VII. oek. Konzils, auch zu Nikaia, aber schon im Jahre 787 a.D., wird das fast wörtlich wiederholt: de facto sind es alle Bischöfe einer Metropolie, die einen neuen Bischof weihen. Begründet ist das damit, daß keiner der Bischöfe eine größere Macht hat als einer seiner Brüder im Bischofsamt, wie auch unter den Aposteln keiner war, der ein Mehr an Macht als die anderen hatte. In der Einigkeit aller wirkt der Hl. Geist, Welcher Menschen zu Hirten beruft, wie in Apg. 13:1-3 zu sehen war. (cf. Mk. 9:34f, u.v.a.m.).

Verfasst: Mittwoch 31. August 2005, 15:00
von FioreGraz
Tja das würde bedueten wen Nietenolaf recht hat, das unsere Bischöfe womöglich Laien im Rock sind.

LG
Fiore