Ralf hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:Nostra Aetate steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem, was die Kirche zuvor gelehrt hat. Hochachtung gegenüber Irrenden mit der Begründung, sie wandelten wenigstens nicht im Stockfinsteren, mag ein Anliegen der Konzilsväter gewesen sein. Es trifft jedenfalls nicht zu, dass das kompatibel mit dem sei, was traditionell gelehrt wurde.
Das hätte ich doch dann mal gerne belegt, und zwar anhand zahlreicher Quellen, die über mehrere Jahrhunderte reichen - Du sprichst ja schließlich von "traditionell", da muß schon was her.
Wie ich weiter oben bereits erwähnte: Seit Anbeginn wird vor Irrlehrern und Irrlehren gewarnt. Die entsprechenden Stellen wirst Du wohl bereits kennen bzw. u.a. im neuen Testament selbst finden können!?! Die Behauptung, die Kirche habe eine Hochachtung vor den Moslems, die Irrlehrer sind und/oder Irrlehrern folgen, ist damit nicht vereinbar. Die Kirche warnt vielmehr vor den Moslems, die glauben und verkünden, Jesus, der Christus, sei der vorletzte Prophet.
Ralf hat geschrieben:Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Eine Konzilsaussage ist eine Aussage des höchsten Lehramtes der Kirche. Wenn Du ein höheres Lehramt kennst oder gar ein höheres bist, dann würde mich das interessieren.
Genau. Jedenfalls war hier ja nicht die Frage gestellt, ob Konzilsdokumente schlicht irrelevant seien, weil ohne dogmatischen Gehalt. Die gestellte Frage war, ob Inhalte der Konzilsdokumente der traditionellen Lehre widersprechen.
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Die Aussagen von Nostra aetate stehen nicht im Widerspruch zu früheren Lehraussagen der Kirche, da es sich bei Nostra aetate, wie Maurus richtig festgestellt hat, um keine dogmatische Lehrverkündigung handelt.
Ob Aussagen eines Konzilstextes im Widerspruch zu irgendwelchen anderen Aussagen stehen, hat überhaupt nichts damit zu tun, ob es sich bei dem Text um eine dogmatische Lehrverkündigung handelt oder auch nicht. Wenn die Aussagen im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen, müssen die Autoren und/oder ihre Werke gemaßregelt werden; das gilt umso mehr, wenn die Autoren lehrbeauftragt sind und erst recht, wenn über 2000 Bischöfe verantwortlich zeichnen.
Man kann ja nicht vergleichsweise unbedeutende Texte und/oder Autoren maßregeln, an sich selbst aber andere Maßstäbe anlegen. D.h. man kann schon, zerstört dann aber jede Glaubwürdigkeit.
Ich habe nicht den Hauch eines Schimmers, wie Papst Benedikt zeigen will, dass es keinen Bruch gibt. Seine vermutliche Motivation ist verständlich und ok. Seine Einschätzung, dass die Konzilsväter (zumindest mehrheitlich) keinen Bruch wollten, ebenso. Unklar ist mir aber, wie man die Konzilstexte im Vergleich zu traditionellen lehramtlichen Texten lesen kann, und dann von Kontinuität reden. Die Theologenkommission hat jedenfalls mein Gebet.
Gruß
Sempre