FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

ottaviani hat geschrieben: es gab mit der FSSPX seit 1979 immer wieder Gespräche
das Problem ist auch es reicht micht zu sagen es gibt keinen bruch wie es der hl. vater tut
man muß auch die entsprechende interpretation geben und das ist bisher nie geschehen
Das fehlt mir auch, dass Papst Benedikt XVI. da einmal Beispiele nennt. Denn etwa solches:
Joseph Ratzinger hat geschrieben: Wenn man nach einer Gesamtdiagnose für den Text sucht, könnte man sagen, daß er (in Verbindung mit den Texten über Religionsfreiheit und über die Weltreligionen) eine Revision des Syllabus Pius’ IX., eine Art Gegensyllabus darstellt... Begnügen wir uns hier mit der Feststellung, daß der Text die Rolle eines Gegensyllabus spielt und insofern den Versuch einer offiziellen Versöhnung der Kirche mit der seit 1789 gewordenen neuen Zeit darstellt.
Joseph Ratzinger, Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur Fundamentaltheologie, München 1982, 398f

klingt ja nun ganz anders. Mir bleibt einstweilen der Eindruck, dass die Lesart der Kontinuität zwar Notwendigkeit ist, wenn man die Konzilstexte nicht (wenigstens in Teilen) verwerfen will, ansonsten aber bloß frommer Wunsch.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Nostra Aetate steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem, was die Kirche zuvor gelehrt hat. Hochachtung gegenüber Irrenden mit der Begründung, sie wandelten wenigstens nicht im Stockfinsteren, mag ein Anliegen der Konzilsväter gewesen sein. Es trifft jedenfalls nicht zu, dass das kompatibel mit dem sei, was traditionell gelehrt wurde.


Auf das Folgende ist bisher leider niemand eingegangen:
Sempre hat geschrieben:
iustus hat geschrieben: Bitte sei doch so nett und zitiere die entsprechenden Stellen aus den Konzilstexten, die nicht so ausgelegt werden können, dass sie der Tradition entsprechen.
Gaudium et Spes, Nr. 3 hat geschrieben: Die Heilige Synode bekennt darum die hohe Berufung des Menschen, sie erklärt, daß etwas wie ein göttlicher Same in ihn eingesenkt ist, [...]
Gaudium et Spes

Das würde bedeuten, dass ein göttlicher Same oder etwas wie ein göttlicher Same verkümmern oder in der Hölle landen kann. Und wozu Taufe, wenn bereits ein göttlicher Same vorhanden?
Gruß
Sempre
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maliems
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von maliems »

Ralf hat geschrieben:Ich wäre übrigens dafür, daß man Vorwürfe konkret belegt. Ansonsten sollte man Trolle wie fridericus nicht weiter füttern. Aber vielleicht ist er ja keiner und kann mehr sagen als "NA ist ein Irrtum".

Mal abwarten.
Der Korankuss ist belegt. Schlimm schlimm schlimm. Ich schäme mich.

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cantus planus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von cantus planus »

Gleich kommt das Argument, das könne man nicht auf Nostrae Aetate zurückführen. Dann sage ich: also persönliches Versagen des Papstes. Darauf sie: so etwas kann in einem so langen Pontifikat einfach mal passieren. Darauf ich: Es sieht mir aber zusammen mit dem Ökumenismus schon arg nach System aus. Darauf sie: man kann ja alles in solche Texte hineininterpretieren. Darauf ich: Also sind die Texte zu unpräzise. Darauf sie...

Aber lassen wir das. :gaehn:
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maliems
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von maliems »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das Konzilsdokument ist so unklar formuliert, dass es dem Synkretismus und Liberalismus Tür und Tor geöffnet hat
Aber doch nur, wenn man annehmen wollte, es würde alle vorigen Verlautbarungen zu diesem Thema ersetzen und etwas Neues, Entgegengesetztes bringen, oder? Wenn man auf diese falsche Vorannahme verzichtet, wird es lesbarer.
OK, aber diese falsche Vorannahme ist geistiges Allgemeingutgeworden, auch wenn es falsch ist.

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.

maliems
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von maliems »

Ralf hat geschrieben:
noiram hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Ob fridericus zwischen der Religion Islam und den menschen Muslimen unterscheiden kann?

Kannst Du es?

Die Kirche kann es wohl ...
Ich kann das auch, ja :)
Es geht hier ja wohl aber nicht um den Mensch Muslim sondern um den gläubigen Muslim, also im Endeffekt um den Glauben, ...
Eine Kirche, die die ganzen christologischen Debatten auf diversen Konzilien in den ersten 5 Jahrhunderten hatte, die später eine exzellenten Denker wie Thomas von Aquin hervorgebracht hat, weiß bestimmt, welche Wortwahl sie benutzt.
Du willst die Wortwahl eines Thomas mit der Wortwahl dieses komischen Konzils auf eine Ebene stellen? Ach Herrje!

maliems
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von maliems »

Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Bischöfe und Theologen glauben aber daran.

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Ja und? Was willst Du damit sagen? Dass ein Konzil ja ruhig Erklärungen verbreiten kann, die frühere Lehrverkündigungen verhöhnen?

Gruß
Sempre
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Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Sempre hat geschrieben:Nostra Aetate steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem, was die Kirche zuvor gelehrt hat. Hochachtung gegenüber Irrenden mit der Begründung, sie wandelten wenigstens nicht im Stockfinsteren, mag ein Anliegen der Konzilsväter gewesen sein. Es trifft jedenfalls nicht zu, dass das kompatibel mit dem sei, was traditionell gelehrt wurde.
Das hätte ich doch dann mal gerne belegt, und zwar anhand zahlreicher Quellen, die über mehrere Jahrhunderte reichen - Du sprichst ja schließlich von "traditionell", da muß schon was her.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Eine Konzilsaussage ist eine Aussage des höchsten Lehramtes der Kirche. Wenn Du ein höheres Lehramt kennst oder gar ein höheres bist, dann würde mich das interessieren.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

maliems hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Ich wäre übrigens dafür, daß man Vorwürfe konkret belegt. Ansonsten sollte man Trolle wie fridericus nicht weiter füttern. Aber vielleicht ist er ja keiner und kann mehr sagen als "NA ist ein Irrtum".

Mal abwarten.
Der Korankuss ist belegt. Schlimm schlimm schlimm. Ich schäme mich.
Fremdschämen. Auch gut.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

maliems hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das Konzilsdokument ist so unklar formuliert, dass es dem Synkretismus und Liberalismus Tür und Tor geöffnet hat
Aber doch nur, wenn man annehmen wollte, es würde alle vorigen Verlautbarungen zu diesem Thema ersetzen und etwas Neues, Entgegengesetztes bringen, oder? Wenn man auf diese falsche Vorannahme verzichtet, wird es lesbarer.
OK, aber diese falsche Vorannahme ist geistiges Allgemeingutgeworden, auch wenn es falsch ist.
Keiner zwingt Dich, es nicht besser zu wissen.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

maliems hat geschrieben:Du willst die Wortwahl eines Thomas mit der Wortwahl dieses komischen Konzils auf eine Ebene stellen? Ach Herrje!
Wo habe ich das getan?

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lifestylekatholik
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von lifestylekatholik »

Ralf hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Der Korankuss ist belegt. Schlimm schlimm schlimm. Ich schäme mich.
Fremdschämen. Auch gut.
Ja, ziemlich menschlich, und es zeugt von einer intakten Beziehung. Stell dir vor, du bist mit deinem Vater unterwegs, und der fällt plötzlich ner wildfremden Frau um den Hals und benimmt sich auch sonst peinlich. Klar, dich würde das nicht jucken. Mich schon.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Ralf hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Eine Konzilsaussage ist eine Aussage des höchsten Lehramtes der Kirche. Wenn Du ein höheres Lehramt kennst oder gar ein höheres bist, dann würde mich das interessieren.
Die Aussagen von Nostra aetate stehen nicht im Widerspruch zu früheren Lehraussagen der Kirche, da es sich bei Nostra aetate, wie Maurus richtig festgestellt hat, um keine dogmatische Lehrverkündigung handelt. Man darf Nostra aetate also auch nicht überinterpretieren, wie man das Zweite Vatikanische Konzil insgesamt auch nicht zu einer Art "Superdogma" hochstilisieren darf, durch dessen Brennpunkt die gesamte bisherige Lehrverkündigung zu interpretieren sei.
Die Wahrheit ist, daß das Konzil selbst kein Dogma definiert hat und sich bewußt in einem niedrigeren Rang als reines Pastoralkonzil ausdrücken wollte; trotzdem interpretieren es viele, als wäre es fast das Superdogma, das allen anderen die Bedeutung nimmt.”
Joseph Kardinal Ratzinger in seiner Rede an die chilenischen Bischöfe vom 13. Juli 1988

Quelle: http://www.kath-info.de/ratz_13j.html
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Die Aussagen von Nostra aetate stehen nicht im Widerspruch zu früheren Lehraussagen der Kirche, da es sich bei Nostra aetate, wie Maurus richtig festgestellt hat, um keine dogmatische Lehrverkündigung handelt.
Beide Aussagen stimmen, allerdings ist die Kausalverknüpfung falsch.

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Pilger
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Pilger »

Der Einheit zwischen Rom und der FSSPX stehen zwei problematische Strömungen entgegen.

Zum einem möchte due Gemeinschaft der Priesterbruderschaft St. Pius X. (lat. Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X., abgekürzt FSSPX) die Tradition und die Entwicklung auf den Status quo also den Zustand so wie er 1962 bestand einfrieren,

Zum anderem sehen diverse Gruppen (Wsk, iKvu...) das Zweite Vatikanische Konzil (Vaticanum II) als Bruch mit der Tradition als Abschneiden der traditionellen Wurzeln und als Auftrag eine andere eine neue (demokratische) Kirche zu definieren.

Dazwischen steht die römische una Sancta Catholica et Apostolica und das römische Lehramt das in dem Zweiten Vatikanischen Konzil (Vaticanum II) eine Fortsetzung und eine Weiterentwicklung der Tradition aus den Wurzeln der Tradition lehrt.

2009-08-23_Vortrag-Bischof-Koch.mp3 (22.3 MB)

Die Einheit der una Sancta Catholica et Apostolica ist ein Auftrag von Jesus Christus die Kirche bedarf zwar immer wieder der Erneuerung muss aber eine Erneuerung immer aus den Wurzeln der Tradition gestalten.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Ralf hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Nostra Aetate steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem, was die Kirche zuvor gelehrt hat. Hochachtung gegenüber Irrenden mit der Begründung, sie wandelten wenigstens nicht im Stockfinsteren, mag ein Anliegen der Konzilsväter gewesen sein. Es trifft jedenfalls nicht zu, dass das kompatibel mit dem sei, was traditionell gelehrt wurde.
Das hätte ich doch dann mal gerne belegt, und zwar anhand zahlreicher Quellen, die über mehrere Jahrhunderte reichen - Du sprichst ja schließlich von "traditionell", da muß schon was her.
Wie ich weiter oben bereits erwähnte: Seit Anbeginn wird vor Irrlehrern und Irrlehren gewarnt. Die entsprechenden Stellen wirst Du wohl bereits kennen bzw. u.a. im neuen Testament selbst finden können!?! Die Behauptung, die Kirche habe eine Hochachtung vor den Moslems, die Irrlehrer sind und/oder Irrlehrern folgen, ist damit nicht vereinbar. Die Kirche warnt vielmehr vor den Moslems, die glauben und verkünden, Jesus, der Christus, sei der vorletzte Prophet.

Ralf hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Eine Konzilsaussage ist eine Aussage des höchsten Lehramtes der Kirche. Wenn Du ein höheres Lehramt kennst oder gar ein höheres bist, dann würde mich das interessieren.
Genau. Jedenfalls war hier ja nicht die Frage gestellt, ob Konzilsdokumente schlicht irrelevant seien, weil ohne dogmatischen Gehalt. Die gestellte Frage war, ob Inhalte der Konzilsdokumente der traditionellen Lehre widersprechen.

Libertas Ecclesiae hat geschrieben: Die Aussagen von Nostra aetate stehen nicht im Widerspruch zu früheren Lehraussagen der Kirche, da es sich bei Nostra aetate, wie Maurus richtig festgestellt hat, um keine dogmatische Lehrverkündigung handelt.
Ob Aussagen eines Konzilstextes im Widerspruch zu irgendwelchen anderen Aussagen stehen, hat überhaupt nichts damit zu tun, ob es sich bei dem Text um eine dogmatische Lehrverkündigung handelt oder auch nicht. Wenn die Aussagen im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen, müssen die Autoren und/oder ihre Werke gemaßregelt werden; das gilt umso mehr, wenn die Autoren lehrbeauftragt sind und erst recht, wenn über 2000 Bischöfe verantwortlich zeichnen.

Man kann ja nicht vergleichsweise unbedeutende Texte und/oder Autoren maßregeln, an sich selbst aber andere Maßstäbe anlegen. D.h. man kann schon, zerstört dann aber jede Glaubwürdigkeit.


Ich habe nicht den Hauch eines Schimmers, wie Papst Benedikt zeigen will, dass es keinen Bruch gibt. Seine vermutliche Motivation ist verständlich und ok. Seine Einschätzung, dass die Konzilsväter (zumindest mehrheitlich) keinen Bruch wollten, ebenso. Unklar ist mir aber, wie man die Konzilstexte im Vergleich zu traditionellen lehramtlichen Texten lesen kann, und dann von Kontinuität reden. Die Theologenkommission hat jedenfalls mein Gebet.

Gruß
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Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Sempre hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Nostra Aetate steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu dem, was die Kirche zuvor gelehrt hat. Hochachtung gegenüber Irrenden mit der Begründung, sie wandelten wenigstens nicht im Stockfinsteren, mag ein Anliegen der Konzilsväter gewesen sein. Es trifft jedenfalls nicht zu, dass das kompatibel mit dem sei, was traditionell gelehrt wurde.
Das hätte ich doch dann mal gerne belegt, und zwar anhand zahlreicher Quellen, die über mehrere Jahrhunderte reichen - Du sprichst ja schließlich von "traditionell", da muß schon was her.
Wie ich weiter oben bereits erwähnte: Seit Anbeginn wird vor Irrlehrern und Irrlehren gewarnt. Die entsprechenden Stellen wirst Du wohl bereits kennen bzw. u.a. im neuen Testament selbst finden können!?! Die Behauptung, die Kirche habe eine Hochachtung vor den Moslems, die Irrlehrer sind und/oder Irrlehrern folgen, ist damit nicht vereinbar. Die Kirche warnt vielmehr vor den Moslems, die glauben und verkünden, Jesus, der Christus, sei der vorletzte Prophet.
Das einzig neue dieses Konzils ist die Grundeinstellung - eben nicht zu verurteilen, sondern die Lehre der Kirche als objektive Wahrheit zu verkünden, und gleichzeitig das Positive anderer Meinungen gelten zu lassen, weil eben das Positive auch vom Geist Gottes kommt, denn von Ihm kommt alles gute. Wenn es irgendwo außerhalb des Christentums etwas Gutes gibt, dann ist es nicht etwas Pseudo-Gutes, sondern der Dreifaltige läßt sich eben Sein Wirken nicht vorschreiben.

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

Ralf hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:NA ist keine Lehrverkündigung. Es handelt sich um eine Erklärung ohne dogmatischen Gehalt.
Eine Konzilsaussage ist eine Aussage des höchsten Lehramtes der Kirche. Wenn Du ein höheres Lehramt kennst oder gar ein höheres bist, dann würde mich das interessieren.
Aussage, ja natürlich. Aber eine Aussage über irgendeinen beliebigen Standpunkt und die authentische Interpretation einer Glaubenslehre sind für mich zwei paar Schuh'. Wenn dem nicht so wäre, warum dann noch die Unterschiede "Erklärung" und "Dogmatische Konstitution"? Es wäre ja alles eins.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Selbst eine "Erklärung" eines Konzils hat für mich mehr Gewicht als eine "dogmatische Beurteilung" derselben durch ein Forumsmitglied.

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Ralf hat geschrieben:Selbst eine "Erklärung" eines Konzils hat für mich mehr Gewicht als eine "dogmatische Beurteilung" derselben durch ein Forumsmitglied.
Und welches "Gewicht" hat nun eine Konzilsaussage, die dogmatisch nicht relevant ist?

"Gewicht" - auf wen oder was ist das bezogen?
Sempre hat geschrieben:Wie ich weiter oben bereits erwähnte: Seit Anbeginn wird vor Irrlehrern und Irrlehren gewarnt. Die entsprechenden Stellen wirst Du wohl bereits kennen bzw. u.a. im neuen Testament selbst finden können!?! Die Behauptung, die Kirche habe eine Hochachtung vor den Moslems, die Irrlehrer sind und/oder Irrlehrern folgen, ist damit nicht vereinbar. Die Kirche warnt vielmehr vor den Moslems, die glauben und verkünden, Jesus, der Christus, sei der vorletzte Prophet.
Hier verwechselst Du einfach zwei unterschiedliche Sach- und Diskussionsebenen. Nur weil eine Konzilsaussage keine Irrtümer verurteilt, heißt dass eben nicht, dass diese hier nicht angesprochenen Irrtümer richtig wären. Und dass wir auch den Irrenden respektieren, ja so gar lieben müssen, ist gute augustinische Tradition. Damit ist ja keineswegs gesagt, dass ich den Irrtum billige oder sogar positiv als gleichwertigen Heilsweg anerkenne.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Selbst eine "Erklärung" eines Konzils hat für mich mehr Gewicht als eine "dogmatische Beurteilung" derselben durch ein Forumsmitglied.
Und welches "Gewicht" hat nun eine Konzilsaussage, die dogmatisch nicht relevant ist?
Sie hat ein sehr hohes Gewicht (soll ich sie in kg angeben?), denn es ist eine Versammlung der höchsten Lehrer der streitenden Kirche, der Bischöfe. Was soll immer dieser Rubrizismus in verpflichtend, weniger verpflichtend, gar nicht verpflichtend, dogmatisch, erklärend etc.?

In Gehorsam dem Wort der Bischöfe anhangen, insbesondere dem eigenen Ortsbischof, das ist das, was wir zu tun haben. Wenn der eigene Ortsbischof als Bischof was seltsames sagt oder meint, dann fragt man ihn höflich, wie er es gemeint haben könnte. So geht man untereinander um, oder nicht?

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Marion
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

viewtopic.php?p=2973#p2973
GeorgBln hat geschrieben: Das Konzil (Lumen Gentium) sagt eindeutig, dass auch Nichtchristen das ewige Leben erreichen können, wenn sie ihrem Gewissen folgen und Gute Werke tun.
Ist das nicht auch ein Bruch mit der Tradition?
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

der satz ist nicht ganz falsch sie können trotz ihrer falschen religion zum heil gelangen aber nicht durch diese

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

LG spricht von Nichtkatholiken, nicht von Nichtchristen. Ist das ein Bruch mit der Tradition? Kommt darauf an, wer "die Tradition" per se ist (gibt es die? wer entscheidet das?).

In LG wird gesagt, daß es eine Möglichkeit (keine Gewißheit!) der Errettung für Nichtkatholiken gibt.

Ist dagegen die Bulle "Unam sanctam" von Bonifaz VIII. ewig gültige Tradition, die sogar den Orthodoxen die Heilsmöglichkeit abspricht?

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

Kommt darauf an, wer "die Tradition" per se ist (gibt es die? wer entscheidet das?).

der Kalender entscheidet das. Das ältere ist Tradition.

Falls es eine Lehre gibt in der steht kein Ortodoxe kommt in Himmel und eine andere wo drin steht ein paar Ortodoxe kommen in Himmel, dann ist da ein Bruch, dann ist da was faul. Entweder der alte hat geirrt oder die neuen irren. Beide haben auf keinen Fall recht.
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Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Ich kenne das so, daß das bischöfliche Lehramt die Tradition interpretiert.

Es gibt übrigens nicht das Dokument, das besagt, das Orthodoxe "nicht in den Himmel kommen" vs. "in den Himmel kommen", sondern daß sie es im ersten Dokument gar nicht können vs. doch können. Ob das dann generell geschieht, da würde sich die Kirche doch sehr weit aus dem Fenster lehnen. Persönlich halte ich Bonifaz VIII. Bulle für den Traditionsbruch, da er explizit feststellen zu können glaubt, wer in der Hölle ist. Das ist (damals) neu gewesen.

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

noiram hat geschrieben:
Kommt darauf an, wer "die Tradition" per se ist (gibt es die? wer entscheidet das?).

der Kalender entscheidet das. Das ältere ist Tradition.
Uii, da finde ich aber zahlreiche Beispiele für Traditions"bruch" nach Deiner Definition (man denke nur an das Bußsakrament!).

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

Ralf hat geschrieben:Uii, da finde ich aber zahlreiche Beispiele für Traditions"bruch"...
Das macht die Sache nicht besser.
Ralf hat geschrieben:Das ist (damals) neu gewesen.
Was Neues ist kein Bruch. Ein Widerspruch zum Alten ist ein Bruch. Etwas Neues was sich mit dem Alten nicht verträgt, also entweder das Neue oder das Alte falsch sein muss.
ottaviani hat geschrieben:der satz ist nicht ganz falsch sie können trotz ihrer falschen religion zum heil gelangen aber nicht durch diese
Danke :)
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Kilianus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kilianus »

noiram hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Uii, da finde ich aber zahlreiche Beispiele für Traditions"bruch"...
Das macht die Sache nicht besser.
Dann bleibt höchstens eine Konversion zu den Altorientalen...

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