Michael Hesemann: Die stummen Zeugen von Golgatha

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
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Clemens
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Michael Hesemann: Die stummen Zeugen von Golgatha

Beitrag von Clemens »

Kennt jemand außer mir das genannte Buch?
Gibt es seriöse Auseinandersetzungen mit seinen Thesen?

Er untersucht die Authentizität von Reliquien wie Kreuzsplitter, - nägel, Grabtuch, Schweißtuch. usw. und kommt zu (für mich überraschend) positiven Ergebnissen.

Hochinteressant! Ich habe es sogar schon einmal in einem evangelikalen Hauskreis referiert und bin im Urlaub mit erheblich vervielfachter Andacht vor einem Kreuzreliquiar (in Maastricht) gestanden.

Was meint Ihr dazu?

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Der Titulus crucis soll ja echt sein.

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Ich kenne alle Bücher von Micha, es lohnt sich immer !
Er schreibt seine Bücher hoch interessant,und hat auch Ahnung von den was Er schreibt!
Im März kommt sein neues Buch zum Paulus Jahr 2008 raus,ich freue mich schon.
Micha wenn Du das hier lesen solltest,viel Spaß in Malta.
Kathrin

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Niels
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Beitrag von Niels »

angelus72 hat geschrieben:Ich kenne alle Bücher von Micha, es lohnt sich immer !
Er schreibt seine Bücher hoch interessant,und hat auch Ahnung von den was Er schreibt!
Im März kommt sein neues Buch zum Paulus Jahr 2008 raus,ich freue mich schon.
Micha wenn Du das hier lesen solltest,viel Spaß in Malta.
Kathrin
:ja: Dem kann ich nur zustimmen. Alle Bücher von ihm sind spannend, informativ, gut lesbar und sehr seriös.
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Margret
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Beitrag von Margret »

Hallo Clemens,

kannst Du mal etwas zum Inhalt schreiben?

Danke!

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

M.Hesemann hat für sein sehr umfangreiches Werk die Geschichte der Passionsreliquien genau recherchiert. Das in zwölf Kapiteln aufgeteilte Buch beschreibt u.a. das Grabtuch von Turin, die Geiselungssäule, den Heiligen Rock zu Trier, die verschiedenen Kreuzpartikel und das Schweißtuch der Veronika. Ein sehr sachlich geschriebenes, empfehlenswertes Buch.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Danke, Angelus, dass Du eine an mich gerichtete Frage beantwortet hast - ich kam bisher nicht selbst dazu :)

Ja, ich finde das Buch faszinierend - habe auch schon mal in meinem (pietistischen) Hauskreis darüber referiert. Die haben ein bisschen verständnislos geguckt und es wahrscheinlich weggebügelt nach dem Motto: was kümmerts mich, ob das Zeug echt ist.

"Wahrscheinlich", weil ich nicht weiß, ob es vielleicht intern noch weiterwirkt. Ich gebe ja nie die Hoffnung auf...

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Hallo Clemens,bitte bedanke Dich nicht .
Aber wenn ich Dir einen Tip geben kann " lese die Dunkel Männer"das Hammer Buch Dank sei Micha


;D

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Bevor Clemens fragt um was es geht in diesen Buch:


Der Bestsellerautor und Kirchenhistoriker Michael Hesemann legt mit seinem neuen Buch Die Dunkelmänner" 270 spannende und äußerst gut zu lesende Seiten Kirchenkrimi vor!!

Wer sich schon immer für die Themen der Kirchengeschichte und die Person Jesus und all die scheinbar sensationellen Enthüllungen rund um die Kirche interessierte ist mit diesem Buch bestens bedient. Hesemann berichtet in sehr spannender Art und Weise und vor allem mit einem sehr gutem Schreibstil über die große und kleinen Mythen rund um die Kirche. Wer z.B. das Buch Sakrileg" von Dan Brown und alle die nach ihm erschienenden Enthüllungsbücher" interessiert, bekommt in diesem Buch den wahren Hintergrund fachlich geliefert!

Wie war es da noch bei Dan Brown?? Hatte Jesus Kinder? Hatte er eine Ehefrau (Maria aus Magdala)? War er Gottes Sohn" oder nur ein Mensch? Ist der Gral ein Gefäß oder etwas anderes? Verschweigt die Kirche das wahre Wissen um die Natur Jesus.... Alles Fragen, die Hesemann gekonnt professionell nachgeht und - widerlegt!

Doch damit ist das Buch längst nicht erschöpft. Auch die jüngste Enthüllung" über das angeblich gefundene Grab Jesus und seiner Familie (Ostern 2007 im deutschen TV zu sehen), wie es James Cameron behauptet, wird von Hesemann Punkt für Punkt und klar und gradlinig - wie das ganze Buch geschrieben ist - nachvollziehbar widerlegt. Es gibt kein Grab Jesu und seiner Familie in dem auch Jesu Frau & Sohn zu finden sind...

Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte" ist der Untertitel des Buches. So widmet sich Hesemann im Weiteren auch Themen wie der Hexenverfolgung in Europa, den Templern und der Inquisition und die wahre Rolle der Kirche dabei. Ebenso dem heiligen Gral, der Sensation" über die Päpstin Johanna", angebliche Jesus-Widersprüche bei den Texten aus Qumran und vielem anderen mehr.

Beispielsweise macht der Autor ab Seite 63 der Legende über zwei angeblich in Jerusalem gefundene Briefe von Jesus persönlich ein Ende. Angeblich, so wurde behauptet, erklärt Jesus darin, dass er NICHT Gottes Sohn sei - ein Schlag ins Gesicht für die Kirche; fraglos. Doch schon die exakte Datierung auf 34 n. Chr. dieser angeblichen Schriften ist unmöglich, wie es der Autor nachweist.

Alles in allem unterstreiche noch mal den guten Schreibstiel, die Fülle an verwendeten Informationen und die blitz-blanke, sachkundige Arbeit. Mit Sicherheit sollte dieses Buch in die Sakrileg-Bibelenthüllungs-Diskussionen" zu Rate gezogen werden. Bilder sind leider nicht enthalten.

kephas
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Beitrag von kephas »

angelus72 hat geschrieben:Ich kenne alle Bücher von Micha, es lohnt sich immer !
Er schreibt seine Bücher hoch interessant,und hat auch Ahnung von den was Er schreibt!
Im März kommt sein neues Buch zum Paulus Jahr 2008 raus,ich freue mich schon.
Handelt es sich um den Michael Hesemann, der die Bücher über Ufos, Kornkreise, etc geschrieben hat?

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Ja um den M.hesemann handelt es [Punkt]

kephas
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Beitrag von kephas »

angelus72 hat geschrieben:Ja um den M.hesemann handelt es [Punkt]
Und wie steht er heute zu diesen Büchern (Ufos etc.)?

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Kann ich Dir genau sagen, M.Hesemann steht zu allen was er schreibt.
So weit ich weiß, gibt es ja auch ein Projekt in Castel Gandolfo.

kephas
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Beitrag von kephas »

angelus72 hat geschrieben:
kephas hat geschrieben:
angelus72 hat geschrieben:Ja um den M.hesemann handelt es [Punkt]
Und wie steht er heute zu diesen Büchern (Ufos etc.)?
Kann ich Dir genau sagen, M.Hesemann steht zu allen was er schreibt.
Wenn er mit der gleichen "Wissenschaftlichkeit" an die kirchlichen Themen ran geht wie an Ufos, Kornkreise & Co, dann ... :/

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Könnt Ihr das etwas genauer erläutern?
Heißt das, M.H. glaubt an Ufos??

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Clemens hat geschrieben:Könnt Ihr das etwas genauer erläutern?
Heißt das, M.H. glaubt an Ufos??

Genau, er glaubt auch an Ufos. Hat offensichtlich einen Hang zum Übersinnlichen allgemein. Ich glaube ja auch an Ufos, denke aber, dass da oft Dämonen dahinterstecken...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich glaube höchstens an Donald Duck und Daniel Düsentriebs Fluggeräte.

Ich habe hier bislang zu Hesemann bewußt nichts gesagt, weil er sich durch seine Ufologien wissenschaftlich unmöglich gemacht hat und generell nicht ernst genommen werden kann, andererseits aber zu einigen kirchenhistorischen Themen wohl nicht ganz falsche Dinge geschrieben hat.

Dummerweise ist, was da an Wahren drinnen steckt, durch den Ufo-Blödsinn verdorben.

Kurz gesagt, Hesemann ist in wissenschaftlichem Diskurs nicht zitierbar.

Gläubigen kann man ihn auch nicht empfehlen, weil er wirren Ufo-Quatsch verbricht.

Tut mir leid, daß ich das nun doch so deutlich formulieren mußte. Geahnt habe ich das von Anfang an. Lieber wäre mir gewesen, die Sache wäre sang- und klanglos eingeschlafen. Denn ich will dem Hesemann nichts Böses. Aber für den Ufo-Mist hat er nun mal Dresche verdient.


P.S.: Uwe, du könntest manchmal auch eine kalte Dusche vertragen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

sofaklecks
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Tsuang Tse

Beitrag von sofaklecks »

Auch ein dummer Kerl liegt einmal richtig.
Auch ein kluger Kopf irrt einmal tüchtig.


Die Dunkelmänner sind immerhin lesenswert. Auch wenn dort steht, die Freimaurer würden keine Juden aufnehmen. Er kennt halt Pierre nicht.

sofaklecks

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre ist getauft, auch wenn er aus der Taufgnade keine Konsequenzen zieht
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Ich habe hier bislang zu Hesemann bewußt nichts gesagt, weil er sich durch seine Ufologien wissenschaftlich unmöglich gemacht hat und generell nicht ernst genommen werden kann, andererseits aber zu einigen kirchenhistorischen Themen wohl nicht ganz falsche Dinge geschrieben hat.

Dummerweise ist, was da an Wahren drinnen steckt, durch den Ufo-Blödsinn verdorben.

Kurz gesagt, Hesemann ist in wissenschaftlichem Diskurs nicht zitierbar.

Gläubigen kann man ihn auch nicht empfehlen, weil er wirren Ufo-Quatsch verbricht.

Tut mir leid, daß ich das nun doch so deutlich formulieren mußte. Geahnt habe ich das von Anfang an. Lieber wäre mir gewesen, die Sache wäre sang- und klanglos eingeschlafen. Denn ich will dem Hesemann nichts Böses. Aber für den Ufo-Mist hat er nun mal Dresche verdient.

Sehr [Punkt] :/
Denn "die stummen Zeugen von Golgatha" scheinen mir sehr seriös recherchiert - wobei ich zugeben muss, dass ich von dem ganzen Thema vor der Hesemann-Lektüre auch kaum einen Schimmer hatte.

Darf ich ihm das trotzdem glauben, oder sollte ich das besser wieder vergessen?

hschnyder
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Beitrag von hschnyder »

Robert,

was ist das für eine dumme, arrogante Aussage?

Ich habe mich selber schlau gemacht und die frühen Werke von Hesemann zum Ufothema gelesen. Alles, was er darin macht, ist, die Berichte von Augenzeugen zu zitieren - meist Milität- und Zivilpiloten, oft offizielle Untersuchungsberichte des US-Militärs, des FBI, CIA und der Russen. Was ist darin unseriös? Wieso ist das "Wirrer UFO-Quatsch", wenn das die Militärs ernst nehmen? Wenn sogar mehrere Universitäten ernsthafte Studien gestartet haben, darunter auch eine Französische Militärakademie?

Warum sind Ufos ein Tabuthema? Warum durfte der keine Piloten und Militärs ernst nehmen??

In einem seiner Bücher druckt er ein Interview mit einem Theologen des Vatikans ab, der UFOs für existent hält. Dieser Theologe hat diverse Bücher zur Dämonologie verfasst und hatte einen sehr engen Draht zu Johannes Paul II. Ist damit auch besagter Theologe
exkommuniziert?

Hesemann schrieb ein Buch ("Der erste Papst") quasi als Co-Autor einer römischen Kirchengeschichtlerin, Prof. Eva-Maria Jung-Inglessis. Ist die damit auch disqualifiziert?

Ein anderes Buch, "Hitlers Religion", wurde redigiert und beraten und hat ein Vorwort von einem Duisburger Politologie-Professor. Ist der jetzt auch wissenschaftlich unmöglich geworden?

Ein drittes Buch, "Die Jesus-Tafel", inspirierte Carsten Peter Thiede zu einem Buch, in dem praktisch das selbe drinsteht, nur etwas flapsiger geschrieben (von Thiede!). Ist das jetzt auch "wirrer Quatsch"?

Wie wäre es, wenn Du Bücher INHALTLICH beurteilen würdest, statt Autoren Dinge vorzuwerfen, die einfach nicht stimmen? Schließlich hat Hesemann ja nicht behauptet, er sei im Ufo mitgeflogen, sondern, wie gesagt, nur halbwegs seriöse Quellen zitiert.

Soll ich jetzt lieber Dan Brown glauben statt Hesemanns sauber recherchierten "Dunkelmännern", erschienen (wie seine ganzen letzten zehn oder so Bücher) in einem soliden katholischen Verlagshaus (St. Ulrich)?

Du selbst räumst ein, dass er zu kirchengeschichtlichen Themen "wohl nicht ganz falsche Dinge geschrieben hat". Das sehen andere wohl genau so. Lies im web nach, dann findest Du heraus, dass er von JPII und BXVI persönlich empfangen wurde. Lies die Kritiken seiner Bücher auf amazon. Der Mann hat super seriöse, gut recherchierte und dazu noch spannend geschriebene Bücher herausgegeben.

Und Du willst diese Bücher den Gläubigen vorenthalten, weil Du mit seinen Veröffentlichungen vor 15 Jahren Probleme hast? Mal abgesehen davon, dass da m.E. nichts drin steht, was peinlich sein könnte ... Saulus hat sogar mal Christen verfolgt und dann doch ein paar ziemlich wertvolle Briefe geschrieben, die heute in jeder hl. Messe verlesen werden! Natürlich ist das Beispiel zu hoch gegriffen, aber weshalb darf ein katholischer Autor Deiner Meinung nach keine Vergangenheit haben??

Henri



Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich glaube höchstens an Donald Duck und Daniel Düsentriebs Fluggeräte.

Ich habe hier bislang zu Hesemann bewußt nichts gesagt, weil er sich durch seine Ufologien wissenschaftlich unmöglich gemacht hat und generell nicht ernst genommen werden kann, andererseits aber zu einigen kirchenhistorischen Themen wohl nicht ganz falsche Dinge geschrieben hat.

Dummerweise ist, was da an Wahren drinnen steckt, durch den Ufo-Blödsinn verdorben.

Kurz gesagt, Hesemann ist in wissenschaftlichem Diskurs nicht zitierbar.

Gläubigen kann man ihn auch nicht empfehlen, weil er wirren Ufo-Quatsch verbricht.

Tut mir leid, daß ich das nun doch so deutlich formulieren mußte. Geahnt habe ich das von Anfang an. Lieber wäre mir gewesen, die Sache wäre sang- und klanglos eingeschlafen. Denn ich will dem Hesemann nichts Böses. Aber für den Ufo-Mist hat er nun mal Dresche verdient.


P.S.: Uwe, du könntest manchmal auch eine kalte Dusche vertragen.
Zuletzt geändert von hschnyder am Freitag 22. Februar 2008, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Hallo Henri!

Danke für die ausführliche Erwiderung, aber nicht ich, sondern Robert Ketelhohn hat die Kritik an M.Hesemann geschrieben!

Da ich (noch) nicht weiß, was in den kritisierten Büchern steht, halte ich mich mit Werturteilen zurück, wenngleich ich Ufos bisher auch nicht für möglich halte.

Clemens

hschnyder
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Beitrag von hschnyder »

Grüezi Clemens,

sorry, habe ich gleich korrigiert!

Ob es Ufos gibt oder nicht ist ja nicht die Frage, sondern ob sich ein Autor disqualifiziert, wenn er darüber schreibt. Und das denke ich nun wirklich nicht. Hesemann hat Zeugenaussagen zitiert. Verlangt nicht unser Respekt vor dem Menschen, dass wir sie ernst nehmen und uns solche Berichte erst mal anhören?

Kopf in den Sand aus Angst vor "wissenschaftlicher Disqualifikation" ist dagegen die Methode, die Robert empfiehlt.

Dem kann ich nun wirklich nicht folgen!

Genauso könnte ich sagen, dass ein Robert, der auf seiner eigenen website "Litteratur"schreibt, also ein ganz einfaches deutsches Wort nicht buchstabieren kann, generell nicht ernst genommen werden kann.

Mach ich aber nicht, ich nehme JEDEN Menschen erst einmal ernst. Nur wenn er so voller Vorurteile und Pauschalverurteilungen steckt wie Robert, dann fällt mir das schwer...

Henri


P.S. Fällt mir noch ein, dass so manche christliche Biographie Brüche aufweist. Der hl. Augustinus war mal Manichäer, Franz von Assisi ein Playboy, Maria Magdalena eine Prostituierte (behauptet jedenfalls eine christliche Tradition), es gibt wahrscheinlich noch tausend andere Beispiele. Warum nimmt man einem christlichen Schriftsteller also übel, wenn seine Biographie auch uneinheitlich ist, nicht stromlinienförmig? Steht er da nicht in bester Tradition?

Clemens hat geschrieben:Hallo Henri!

Danke für die ausführliche Erwiderung, aber nicht ich, sondern Robert Ketelhohn hat die Kritik an M.Hesemann geschrieben!

Da ich (noch) nicht weiß, was in den kritisierten Büchern steht, halte ich mich mit Werturteilen zurück, wenngleich ich Ufos bisher auch nicht für möglich halte.

Clemens

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Linus
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Beitrag von Linus »

hschnyder hat geschrieben:Genauso könnte ich sagen, dass ein Robert, der auf seiner eigenen website "Litteratur"schreibt, also ein ganz einfaches deutsches Wort nicht buchstabieren kann, generell nicht ernst genommen werden kann.
Warum er das thut kannst du beispielsweise hier oderdorten nachlesen
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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angelus72
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Beitrag von angelus72 »

Henri Du hast mir aus der Seele gesprochen
,vorallem ist Micha noch ein pers. Freund von mir.Naja das ist so typisch,erstmal drauf bevor man sich kundig macht :sauer:
Dank Dir :jump: :jump: :jump:

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ach, ich dachte, das hinge mit dem englischen Wort "litter" (Müll) zusammen…

Volker
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Beitrag von Volker »

hschnyder hat geschrieben: Ein anderes Buch, "Hitlers Religion", wurde redigiert und beraten und hat ein Vorwort von einem Duisburger Politologie-Professor. Ist der jetzt auch wissenschaftlich unmöglich geworden?
Wer die Zunft der bundesdeutschen Politologen kennt würde ein Vorwort nicht unbedingt als Ausweis von wissenschaftlicher Seriosität nehmen. Und daß er die sogenannten Rauschning Gespräche mit Hitler als seriöse Quelle bezeichnet entwertet das Buch weitestgehend ...

hschnyder
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Beitrag von hschnyder »

Volker,

dann ist Joachim E. Fest in Deinen Augen auch unseriös? Denn auch Fest zitiert Rauschning, mit einem Unterschied: Hesemann weist in einer ausführlichen Fußnote auf die Problematik dieser Quelle hin und erklärt, weshalb er sie trotzdem benutzt, während Fest sie einfach nur zitiert...

Wer arbeitete da sauberer??

Henri


Volker hat geschrieben:
hschnyder hat geschrieben: Ein anderes Buch, "Hitlers Religion", wurde redigiert und beraten und hat ein Vorwort von einem Duisburger Politologie-Professor. Ist der jetzt auch wissenschaftlich unmöglich geworden?
Wer die Zunft der bundesdeutschen Politologen kennt würde ein Vorwort nicht unbedingt als Ausweis von wissenschaftlicher Seriosität nehmen. Und daß er die sogenannten Rauschning Gespräche mit Hitler als seriöse Quelle bezeichnet entwertet das Buch weitestgehend ...

Volker
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Beitrag von Volker »

Guten Morgen Henri,

gemach, gemach ...

Ich kann die Argumentation nicht ganz verstehen! Du bringst eine völlig andere Person ins Spiel, von der bislang nicht die Rede war ... und ja: wenn Fest Rauschning zustimmend zitiert und als Quelle wertet ist auch das unwissenschaftlich. Wobei zu fragen bleibt: wann und wo zitiert Fest? Rauschning wurde Anfang der Achtziger Jahre als unseriöse Quelle "entlarvt", Fest schrieb seine Hauptwerke in den Siebzigern.

Und Hesemanns Argument in der von Dir zitierten Fußnote "die Gespräche sind also vom Inhalt her authentisch, von der Form her rekonstruiert. Das reicht jedoch m.E. nicht aus, sie als historische Quelle zurückzuweisen" ist beim heutigen Forschungsstand einfach nicht machbar Solche Quellenarbeit mit derlei Formulierungen hätte man mir in jedem Proseminar zurecht um die Ohren geschlagen. Und die von ihm als Eideshelferin herangezogene Pia Nordblom, na ja sage ich da, um die gebotene Höflichkeit Frauen gegenüber zu wahren, na ja ... mir ist zumindest keine Rezension von "Wider die These von der bewußten Fälschung" bekannt (Frage hierzu: kann man unbewußt fälschen, kann man unbewußt lügen?) unter die Finger gekommen, die für sie und gegen beispielsweise Hänel sprechen würde.

Mit sonntäglichen Grüßen

Volker

hschnyder
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Beitrag von hschnyder »

Grüezi, Volker!

Ich bin nicht Hesemanns Chefapologet und noch dazu kein Fachmann in Sachen deutscher NS-Zeit (ich bin Schweizer), ager die besagte Fußnote in Hesemanns buch ist fast eine ganze Druckseite lang, umfasst zwei Spalten in 8p-Schrift, was fast drei Manuskriptseiten entspricht -von einer oberflächlichen Abhakung der Problematik Rauschning kann also nun wirklich keine Rede sein.

Auf der anderen Seite ist das mit "Entlarvungen" immer so eine Sache - zu viele sind an den Haaren herbeigezogen. Hänels "Entlarvung" stammt jedenfalls aus 1985, während Hensel/Nordbloms Arbeit (und Jürgen Hensel ist ein Mann, also kein Sexismus bitte!) von 2003 doch sehr viel aktueller und differenzierter zu sein scheint. Zurecht verweist Hesemann dann auch darauf, dass Rauschnings "Gespräche mit Hitler" seitenweise wie Hitlers (unumstritten authentische) Monologe im Führerhauptquartier klingen, die erst Jahrzehnte später publiziert wurden.

Der Prof. Claus-Ekkehard Bärtsch, der das Vorwort zu Hesemanns Buch schrieb, ist nicht irgendein dahergelaufener Politologe, sondern selbst Autor gleich dreier Fachbücher, also durchaus ein renommierter Experte!

Henri

Volker hat geschrieben:Guten Morgen Henri,

gemach, gemach ...

Ich kann die Argumentation nicht ganz verstehen! Du bringst eine völlig andere Person ins Spiel, von der bislang nicht die Rede war ... und ja: wenn Fest Rauschning zustimmend zitiert und als Quelle wertet ist auch das unwissenschaftlich. Wobei zu fragen bleibt: wann und wo zitiert Fest? Rauschning wurde Anfang der Achtziger Jahre als unseriöse Quelle "entlarvt", Fest schrieb seine Hauptwerke in den Siebzigern.

Und Hesemanns Argument in der von Dir zitierten Fußnote "die Gespräche sind also vom Inhalt her authentisch, von der Form her rekonstruiert. Das reicht jedoch m.E. nicht aus, sie als historische Quelle zurückzuweisen" ist beim heutigen Forschungsstand einfach nicht machbar Solche Quellenarbeit mit derlei Formulierungen hätte man mir in jedem Proseminar zurecht um die Ohren geschlagen. Und die von ihm als Eideshelferin herangezogene Pia Nordblom, na ja sage ich da, um die gebotene Höflichkeit Frauen gegenüber zu wahren, na ja ... mir ist zumindest keine Rezension von "Wider die These von der bewußten Fälschung" bekannt (Frage hierzu: kann man unbewußt fälschen, kann man unbewußt lügen?) unter die Finger gekommen, die für sie und gegen beispielsweise Hänel sprechen würde.

Mit sonntäglichen Grüßen

Volker

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