Meine schönsten Lektüreerlebnisse

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
Tacitus
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Meine schönsten Lektüreerlebnisse

Beitrag von Tacitus »

Manchmal liest man ein Buch und es passt einfach alles: das Buch ist gut, die Sonne scheint und - man hat Zeit.

Ich erinnere mich an meine Studentenzeit in Erlangen. Ich war bereits verheiratet, wir hatten noch keine Kinder, nur zwei Katzen, und meine Frau und ich lasen wie die Besessenen. Ich erinnere mich an Nachmittage in unserer kleinen Wohnung, die Sonne schien, wir tranken kannenweise Tee und frönten unserer Leseleidenschaft.
Ich las, was mir zwischen die Finger kam, und zwischen die Finger kam mir auch die mehrbändige Autobiographie Casanovas, die er im Alter in Böhmen schrieb. Dichtung und Wahrheit mögen sich bei diesem nicht ereignisarmen Leben im Rückblick gemischt haben. Gleichwohl, neben den besonders interessanten Passagen ist diese Autobiographie ein überaus spannendes Sittengemälde seiner Zeit. Das Beste am Ende eines Buches war die beruhigende Gewissheit: Es gibt noch einen Band!
Ich kann die Lektüre Casanovas nur empfehlen.

Nun bin ich auf Eure Lektüreerlebnisse gespannt ...

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

So ungefähr ist mein Leseleben auch, einfach nur Zeit haben um zu lesen, egal was, Krimi, Roman, Historischer Roman, Thriller, Sachbuch oder einfach nur stundenlang Zeitung, eine nach der anderen. Das ist so schön, klasse wenn man dann den richtigen Partner dazu hat, und nicht ewig Hausarbeit einen stört.

Gruß,
Elisabeth

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Pit
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Re: Meine schönsten Lektüreerlebnisse

Beitrag von Pit »

Hallo Tacitus,

tja, der gute alte Casanova wird doch zu oft unterschätzt, denn vielen ist nicht bewusst, daß er auch ein brillianter Gelehrter seiner Zeit war.
Momentan lese ich noch "Das Muschelseidentuch" von Paul Badde, und kann es nur weiterempfehlen. Wenn das titelgebende Tuch, daß in Manopello aufbewahrt wird, echt ist - und das Antlitz Christi - enthält, dann ist das eine der größten Sensationen der Kirchen- und Glaubensgeschichte.

Gruß, Pit
Tacitus hat geschrieben:Manchmal liest man ein Buch und es passt einfach alles: das Buch ist gut, die Sonne scheint und - man hat Zeit.

Ich erinnere mich an meine Studentenzeit in Erlangen. Ich war bereits verheiratet, wir hatten noch keine Kinder, nur zwei Katzen, und meine Frau und ich lasen wie die Besessenen. Ich erinnere mich an Nachmittage in unserer kleinen Wohnung, die Sonne schien, wir tranken kannenweise Tee und frönten unserer Leseleidenschaft.
Ich las, was mir zwischen die Finger kam, und zwischen die Finger kam mir auch die mehrbändige Autobiographie Casanovas, die er im Alter in Böhmen schrieb. Dichtung und Wahrheit mögen sich bei diesem nicht ereignisarmen Leben im Rückblick gemischt haben. Gleichwohl, neben den besonders interessanten Passagen ist diese Autobiographie ein überaus spannendes Sittengemälde seiner Zeit. Das Beste am Ende eines Buches war die beruhigende Gewissheit: Es gibt noch einen Band!
Ich kann die Lektüre Casanovas nur empfehlen.

Nun bin ich auf Eure Lektüreerlebnisse gespannt ...
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Ewald Mrnka
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Re: Meine schönsten Lektüreerlebnisse

Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:Manchmal liest man ein Buch und es passt einfach alles: das Buch ist gut, die Sonne scheint und - man hat Zeit.

Ich erinnere mich an meine Studentenzeit in Erlangen. Ich war bereits verheiratet, wir hatten noch keine Kinder, nur zwei Katzen, und meine Frau und ich lasen wie die Besessenen. Ich erinnere mich an Nachmittage in unserer kleinen Wohnung, die Sonne schien, wir tranken kannenweise Tee und frönten unserer Leseleidenschaft.
Ich las, was mir zwischen die Finger kam, und zwischen die Finger kam mir auch die mehrbändige Autobiographie Casanovas, die er im Alter in Böhmen schrieb. Dichtung und Wahrheit mögen sich bei diesem nicht ereignisarmen Leben im Rückblick gemischt haben. Gleichwohl, neben den besonders interessanten Passagen ist diese Autobiographie ein überaus spannendes Sittengemälde seiner Zeit. Das Beste am Ende eines Buches war die beruhigende Gewissheit: Es gibt noch einen Band!
Ich kann die Lektüre Casanovas nur empfehlen.

Nun bin ich auf Eure Lektüreerlebnisse gespannt ...
Ich habe Casanova noch nicht gelesen. Aber das wird noch. Kannst Du mir eine gute Ausgabe empfehlen?

Kennst Du von Ernst Jünger "Annäherungen - Drogen und Rausch"? Es gehört zu den Büchern, die ich alle paar Jahre erneut zur Hand nehme.

Glücklicherweise habe ich jeden Tag mindestens zwei Stunden Zeit zum ungestörten Lesen. Dafür bin ich dankbar.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Sieh mal hier nach, Ewald, das dürfte auch was für Dich sein. Bei amazon findest Du bestimmt eine preiswerte Ausgabe. Welche Ausgabe ich damals gelesen habe kann ich nicht mehr sagen, die Bände waren aus einer Bücherei geliehen.

Ich lese Jünger gerne, aber "Drogen und Rausch", nein, ich weiß nicht, da wird mir schon beim Lesen des Titels übel und schwindelig. Ist wohl eher nichts für mich. Beschreibt er da wohl seine Drogenexzesse?
Je älter ich werde, desto größer wird meine Begeisterung für die Nüchternheit. Das Leben geht einfach zu schnell vorbei, und ich möchte es nicht mit Rausch vergeuden . Obwohl ich sehr gerne Wein trinke verschwindet auch die Droge Alkohol zunehmend aus meinem Leben. Ich gebe mich lieber dem Rausch des "bewussten Lebens" hin ...
Zuletzt geändert von Tacitus am Montag 23. Januar 2006, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich erinnere mich besonders gern, wie ich, als ich vor vielleicht achtzehn
Jahren eine Zeitlang in Florenz mich aufhielt, in freien Stunden mich oft
in eins der Cafés auf der Piazza della Repubblica begab und dort unterm
Schein der italischen Sonne bei Caffè, Campari und feinen Salaten Machia-
vells Principe las. Das war mein erstes italienisches Buch.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nun, abgefärbt hat diese Lektüre wohl nicht, denn Deine admin-Tätigkeit ist vorbildlich liberal.
Lohnt sich die Lektüre? Wenn seine Sprache nicht allzu anspruchsvoll ist, lohnte sich vielleicht die Anschaffung einer italienischen Ausgabe, oder? Ich vermute mal Du hast il principe nicht im altflorentinischen Dialekt gelesen ...

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:Sieh mal hier nach, Ewald, das dürfte auch was für Dich sein. Bei amazon findest Du bestimmt eine preiswerte Ausgabe. Welche Ausgabe ich damals gelesen habe kann ich nicht mehr sagen, die Bände waren aus einer Bücherei geliehen.

Ich lese Jünger gerne, aber "Drogen und Rausch", nein, ich weiß nicht, da wird mir schon beim Lesen des Titels übel und schwindelig. Ist wohl eher nichts für mich. Beschreibt er da wohl seine Drogenexzesse?
Je älter ich werde, desto größer wird meine Begeisterung für die Nüchternheit. Das Leben geht einfach zu schnell vorbei, und ich möchte es nicht mit Rausch vergeuden . Obwohl ich sehr gerne Wein trinke verschwindet auch die Droge Alkohol zunehmend aus meinem Leben. Ich gebe mich lieber dem Rausch des "bewussten Lebens" hin ...

Nein, lieber Tacitus, der Titel "Drogen und Rausch" ist offenbar irreführend: es geht viel um Kultur, Kulturen, um "Annäherungen" an das Transzendente; Du kannst das Buch ganz gelassen zur Hand nehmen - es ist hinreißend. Übrigens hat sich Jünger niemals Drogenexzessen hingegeben; das lief quasi "wissenschaftlich"; er war lange Jahre mit Hofmann, der an Seancen teilnahm und sie leitete, befreundet.

Ich kannte mal eine mittlerweile recht hochrangige CDU-Dame, die von dem Buche "gar nichts" hielt. Als ich ein wenig nachfragte, stellte sich heraus, daß sie es überhaupt nicht gelesen hatte; ihre Parteifreunde fanden es "ganz schrecklich"; das muß so in den frühen 80-ern gewesen sein.

Il Prinzipe lohnt sich allemal. Unbedingt: Auf einer Seite das Original, auf der anderen Seite Deutsch. Man muß sich Zeit nehmen. Ich habe in dem Buch nichts a-moralisches gefunden. Il Principe ist anständiger als die verlogenen Beckmesser, die ihm am Zeuge flicken wollen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Nun, abgefärbt hat diese Lektüre wohl nicht, denn Deine admin-Tätigkeit ist vorbildlich liberal.
Keine Beleidigungen, bitte!
Tacitus hat geschrieben:Lohnt sich die Lektüre? Wenn seine Sprache nicht allzu anspruchsvoll ist, lohnte sich vielleicht die Anschaffung einer italienischen Ausgabe, oder? Ich vermute mal Du hast il principe nicht im altflorentinischen Dialekt gelesen ...
Machivelli schreibt weitgehend hochitalienisch. Natürlich gibt es ein paar
Altertümlichkeiten, aber daran gewöhnt man sich schnell. D’Annunzio ist
schwerere Kost (sprachlich wenigstens – intellektuell eher pseudo-). Meines
Wissens gibt es keine Fassung in modernem Italienisch. Wäre auch Unsinn,
denn jeder Italiener kann das so lesen. Das wäre so absurd, als wolltest du
Göthe ins Deutsche übersetzen. (Dabei gibt es so ein Projekt tatsächlich.
Den Deutschen ist nichts so blöd, daß sie ihm darin unterlegen wären.)
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nun, ich vermute mal, die Italiener wollen sich einfach nicht in ihrem dolce far niente stören lassen. Die Deutschen dagegen modernisieren auf Deubel komm raus. Denk mal an die Modernisierungen der Lutherbibel!

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tacitus,

nun, eine Modernisierung um der Modernisierung willen wäre tatsächlich nicht gerade sinnvoll. Allerdings sind Modernisierungen (oder besser: sinn- und rücksichtsvolle Anpassungen) durchaus angebracht.
Oder welcher Deutsche (mich eingeschlossen) beherrscht so gut Mittelhochdeutsch, daß er z.B. Walter von der Vogelweide im Original lesen könnte? (Germanisten mit Schwerpunkt Hochmittelalter einmal ausgenommen)

Ähnlich sieht es mit der Lutherbibel aus. Die erste (sprachliche) Revision fand nämlich schon unter Doktor Martinus selbst statt.

Gruß, Pit
Tacitus hat geschrieben:Nun, ich vermute mal, die Italiener wollen sich einfach nicht in ihrem dolce far niente stören lassen. Die Deutschen dagegen modernisieren auf Deubel komm raus. Denk mal an die Modernisierungen der Lutherbibel!
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ewald hat geschrieben:Ich habe in dem Buch nichts Amoralisches gefunden.
Ich schon, eine ganze Menge.
Ewald hat geschrieben:Il Principe ist anständiger als die verlogenen Beckmesser, die ihm am Zeuge flicken wollen.
Ja, das schon. Wenn man beispielshalber an Friedrich II. in Preußen denkt.
Doch vergesse man nicht, daß Machiavell keineswegs jener Denker nackter
Staatsraison war, als welchen ihn etwa Friedrich Meinecke sehen wollte.
Vielmehr ist seine Schrift ein nationales Manifest, das im Ruf nach einem
redentore d’Italia gipfelt, nach dem Erlöser Italiens.

Darum hat man den Florentiner zu Recht als Vorläufer – der lang ohne ech-
ten Nachfolger blieb – des italienischen risorgimento gesehen. Darum berief
Fichte sich auf ihn, der jakobinische Geist, darum gleicherweise auch Musso-
lini und Gramsci.
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Tatiana
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Meine schönsten Lektüreerlebnisse

Beitrag von Tatiana »

Heinrich Böll, Und sagte kein einziges Wort

Jerome David Salinger, The catcher in the rye (Der Fänger im Roggen)
Der Herr ist mein Licht und mein Heil,
vor wem soll ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Zuflucht,
vor wem sollte mir grauen?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Dan Simmons, "Hyperion". >>>

Ich lag gerade im Krankenhaus und verendete an irgendeiner Seuche, und wie ich so vor mich hin lese, verendet der Ich-Erzähler in Hyperion II auch spontan und effektvoll an irgendeiner Seuche.

Simmons' "Hyperion" und dessen Nachfolger bleibt für mich das beste SciFi-Buch, das es gibt. Dagegen steht Hölderlin mit seinem Äquivalent im Flur und raucht nervös.


Vom gleichen Autor: "Carrion Comfort". Auf deutsch mit einem etwas peinlicheren Titel. >>>

Als ich die ersten hundert Seiten weg hatte, mußte ich das Buch erst einmal weglegen. Es war mir zu kraß... Simmons' Ideen sind schon nicht übel.


Und, ach ja, ehe ich's vergesse: "Dolly City" (>>>) von Orly Castel-Bloom. Oh, das ist auch nicht übel. Irgendeine Ärztin, die anscheinend permanent unter LSD steht, "operiert" sich durch's Leben. Jaa... :)
Sächsische Zeitung via Amazon.de zu ''Dolly City'' hat geschrieben:Ein Roman, so radikal, daß er nach seinem Erscheinen in Israel heftigste Kontroversen auslöste und dort zu dem literarischen Ereignis der letzten Jahre wurde. "Sie kriegen alle ihr Fett, die Amis und die gallischen Allesfresser, die orthodoxen Juden und die arabischen Fundis, die beknackten Mütter dieser Welt und die abwesenden Väter ... Orly Castel-Bloom wirbelt jegliche gängigen Freund- und Feind-Klischees durcheinander, ihr Buch gleicht einem explodierenden Comic-Laden, die Karikaturen sind anarchisch, böse, sehr realistisch und zum Totlachen traurig.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Pit hat geschrieben:Ähnlich sieht es mit der Lutherbibel aus.
:roll: :nein:
и не стыдно?..
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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fraterminor
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Beitrag von fraterminor »

Blaise Pascal, Gedanken - ein sehr aufschlussreiches und "lichtvolles" Lese-Erlebnis, hat mich buchstäblich vom Saulus zum Paulus gewandelt... (nachzulesen auf meiner Homepage)
"Wollten wir uns über Maß anspannen, so wären wir bald zerbrochen."
(Hl. Antonius, der Eremit)

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Edi
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Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Dein Antlitz, Herr, gibt mir hinieden

auf allen Lebenswegen Licht.

Ich schöpfe wahren Himmelsfrieden

aus deinem milden Angesicht.


O, wie dein Auge herrlich leuchtet

und doch mit Tränen ist's geziert

und lächelnd sich mein Auge feuchtet,

das sich in deinen Schmerz verliert.


Von wem ist dieses Gedicht?

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Steffen
Beiträge: 196
Registriert: Dienstag 4. Mai 2004, 16:46

Beitrag von Steffen »

"Simmons' "Hyperion" und dessen Nachfolger bleibt für mich das beste SciFi-Buch, das es gibt."

Das kann gar nicht sein. Die Ender-Tetralogie überbietet es bestimmt ;)

Amazon

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Risen
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Wohnort: Bocholt

Beitrag von Risen »

Eines war sicherlich in der sechsten Klasse : Buchbesprechung .... ICh war so aufgeregt , dass ich bereits um halb 5 wach dalag und ein Buch namens "Kai aus der Kiste" in die hand nahm , durchlas und dazu dann in der ersten Stunde die Buchbesprechung machte :D

Oder wenn man von Sansibar oder der letzte Grund so gefesselt ist , dass man den Bus verpasst , dürfte das auch dazu gehören .
Oder einfach Sonntags entspannt auf dem Sofa liegen , lesen und dabei im Hintergrund klassische Musik*seufz* was soll es auf Erden noch schöneres geben ?
"Versuche nie jemanden zu formen, wie du selber bist. Du solltest wissen , dass einer von deiner Sorte reicht . " Ralph Waldo Emerson

Wilhelm von junzt

Beitrag von Wilhelm von junzt »

Mehrere Bücher zählen bei mir dazu:

Lord Dunsany: Die Königstochter aus Elfenland

Howard P. Lovecraft: Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxys

Terry Pratchett: Die Farben der Magie

Will Harker

Beitrag von Will Harker »

tolkien - der herr der ringe
stephen king - der dunkle turm-zyklus
michael ende - momo
bernhard hennen - die elfen
anne bishop - die dunklen juwelen-trilogie

Christian
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Beitrag von Christian »

Will Harker hat geschrieben:tolkien - der herr der ringe
stephen king - der dunkle turm-zyklus
Tolkien ist genauso wie Stephen King ein muß in jeder gut sortierten Bücherstube.

z.Zt. Lese ich der " Letzte Papst" sehr interessant
vor längerer Zeit habe ich das Buch " Rheingold" gelesen Verfasser leider vergessen , müßte Euch Heiden doch bekannt sein.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Will Harker

Beitrag von Will Harker »

sry aber ich bin ich und net "euch heiden". ich sag ja auch net :"boah IHR CHRISTEN lest Stephen King? dürft ihr das überhaupt?" :roll: :roll:

(das mit stephen king ist jetzt nur ein beispiel)

Christian
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Beitrag von Christian »

Will Harker hat geschrieben:sry aber ich bin ich und net "euch heiden". ich sag ja auch net :"boah IHR CHRISTEN lest Stephen King? dürft ihr das überhaupt?" :roll: :roll:

(das mit stephen king ist jetzt nur ein beispiel)

Dürfen ? Das ist Pflicht in unseren Haushalt :mrgreen:
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Will Harker

Beitrag von Will Harker »

ach bei euch auch? ;D

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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Tacitus hat geschrieben:Sieh mal hier nach, Ewald, das dürfte auch was für Dich sein. Bei amazon findest Du bestimmt eine preiswerte Ausgabe.
Wenn möglich, empfiehlt sich das französische Original.
Antiquariate führen es öfter.

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Giosuè Carducci
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Beitrag von Giosuè Carducci »

Peter Ustinov: Ich und ich Erinnerungen (2001)
Jacques Lusseyrand: Das wiedergefundene Licht

Das wiedergefundene Licht

oder: Von Blinden sehen lernen

Eines der Bücher, die mich am tiefsten beeindruckt haben, ist die Lebensgeschichte des jungen Jacques Lusseyrand, der im Alter von acht Jahren durch einen Unfall erblindete. Trotz dieser Behinderung brachte er es später bis zum Philosophieprofessor. Was mich bewegt hat, war nicht so sehr das Leiden dieses Menschen – er schreibt sogar, dass er sich seit seiner Erblindung nie unglücklich gefühlt hat – sondern die Schilderung, wie er nach seiner Erblindung dazu kam, sogar viel intensiver zu sehen als seine Mitmenschen. Zum europäischen Jahr der Behinderten möchte ich mit der folgenden Buchbesprechung auf dieses herausragende Buch aufmerksam machen, denn was könnte ich einem Behinderten schöneres sagen, als dass ich ihn bewundere und sogar von ihm lernen möchte oder einen Blinden zu bitten, mich sehen zu lehren?

Bewundernswert ist es, wie Lusseyrand nach und nach lernte, die Bilder, die er vorher gewohnt war mit den Augen zu sehen, nun mit Hilfe der verbliebenen Sinne in seinem Inneren entstehen zu lassen. Wie er lernte, leiseste Signale wahrzunehmen, Gegenstände durch das Echo, das sie werfen oder die Wärme, die von ihnen ausstrahlt, in innere, leuchtende Bilder umzusetzen und bei alledem doch ein ganz normaler Bub zu bleiben, der mit seinen Freunden auch ausgelassen herumtollen kann. All dies ermöglichte es ihm, nicht weniger, sondern eher mehr wahrzunehmen, als seine Umstehenden. Dieses innere Sehen und auch sein Gehör für kaum wahrnehmbare Untertöne in den Worten eines anderen musste den Sehenden geradezu hellseherisch vorkommen.

Besonders diese Fähigkeiten kamen ihm zu Gute, als er sich später, in der Zeit der Besetzung Frankreichs durch die Nazis, der Resistance anschloss und einer ihrer führenden Köpfe wurde. Sein besonderes Gespür verhinderte vor allem, dass sich Spitzel einschleichen konnten – bis auf einen Fall, der ihn und seine Gruppe schließlich bis ins KZ Buchenwald brachte. Doch selbst dort, unter unsäglichen Leiden, konnte er seinen Mitgefangenen noch Trost spenden und vielen das Leben retten, getragen und gestärkt von dem Licht in seinem Inneren.

Norbert Ruhs
http://www.bauernfeind-web.de/pfbr0303.htm

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