Dan Brown

Gespräche über ausgewählte litterarische Texte.
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Alberic-Maria
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Dan Brown

Beitrag von Alberic-Maria »

Hallo liebe Kreuz-Gang,

ich habe gelesen, dass "der Vatikan" das Buch Sakrileg von Dan Brown auf den Index gesetzt und damit den Katholiken verboten hat, dieses Buch zu lesen, zu besitzen und was noch immer dazu gehören mag. (Darf man darüber noch im bei den "Gesprächen im Kreuzgang" schreiben ;-)?

Zum einen ist für mich interessant, dass gerade gestern ein neues Thema "Opus Dei" eröffnet wurde. Zufall??

Zum anderen habe ich mal beim Buchhändler das Buch durchgeblättert. Was da so dem "Opus Dei" zugeschrieben wird ist schon "unter der Gürtellinie". Sprich wenn ein Wirtschaftsunternehmen, eine Partei oder ähnliches so eindeutig benannt wird - nicht mal einen ähnlichen Namen benutzt der Autor - dann wundert es mich, dass nicht schon das Buch vor dem erste Probedruck gestoppt wurde.

Was mich aber noch brennender interessiert ist die Frage, wie ihr mit so einem "Verbot" eines Buches umgeht. Leider kenne ich kein anderes, das auf dem "Index" steht. Haltet ihr euch an diese Vorschrift. Weist ihr evtl. sogar andere darauf hin, dass es untersagt ist, dieses Buch zu lesen.
Was bedeutet eigentlich genau dieser "Index"? Darf ich das Buch nicht lesen, es nicht besitzen. Müsste ich in öffentlichen Bibliotheken darauf hinweisen, dass es auf dem Index ist. Was erwartet die katholische Kriche von mir?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo,

woher hast du denn die Information, dass das Buch auf dem Index steht.

Ich kenne nur diesen Artikel von kath.net. Darin ruft Kardinal Tarcisio Bertone zwar zum Boykott des Buches auf, aber es ist nicht die Rede davon, dass es auf dem Index steht.

Gruß
Angelika

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

1. Handelt es sich bei der Aussage Kardinal Bertones um eine private, die ich im übrigen unterstütze.
2. Ist die Indexkongeragation seit 1965 abgeschafft, obwohl der Index in der Kongeragation für die Glaubenslehre intern fortgeführt wird.
3. Eine interessante Frage ist, ob jene Schriften, die vor 1965 auf den Index gesetzt wurden, nach wie vor verboten sind.

Das Opus Dei hat übrigens den Index beibehalten und intern weiter geführt.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

Stefan

Re: Dan Brown "Sakrileg" auf dem Index - wie geht

Beitrag von Stefan »

Alberic-Maria hat geschrieben:... dass "der Vatikan" das Buch Sakrileg von Dan Brown auf den Index gesetzt und damit den Katholiken verboten hat, dieses Buch zu lesen, zu besitzen und was noch immer dazu gehören mag. (Darf man darüber noch im bei den "Gesprächen im Kreuzgang" schreiben ;-)?
Kannst Du eine Quelle als Beleg anführen?
Wenn es stimmt, darf man im Kreuzgang auch darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist ;)
Falls nicht, darf man es sowieso, aber dann gibt es nix mehr zu diskutieren...
Zum einen ist für mich interessant, dass gerade gestern ein neues Thema "Opus Dei" eröffnet wurde. Zufall??
Ja, es ist Zufall. Ich denke, viele haben das klassische Bild vom Opus Dei, so wie es in wikipedia ja auch dargestellt wird und es besteht Diskussionsbedarf.
Was bedeutet eigentlich genau dieser "Index"? Darf ich das Buch nicht lesen, es nicht besitzen. Müsste ich in öffentlichen Bibliotheken darauf hinweisen, dass es auf dem Index ist. Was erwartet die katholische Kriche von mir?
Der Index ist abgeschafft und hat deswegen keine Bedeutung. Ich halte auch nichts davon. Wohl halte ich etwas davon, statt Kriche Kirche zu schreiben ;D

Raphael

Beitrag von Raphael »

Eine Rezension zum "Thriller" von Dan Brown gibt's hier: Sakrileg!

GsJC
Raphael

Petra
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Beitrag von Petra »

Bedauerlicherweise wird die Stellungnahme von Kardinal Bertone zu einer PR-Aktion für das Buch.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Petra hat geschrieben:Bedauerlicherweise wird die Stellungnahme von Kardinal Bertone zu einer PR-Aktion für das Buch.
Ich habe mal gehört, dies sei der Grund für die Abschaffung des Index gewesen; er hatte zum Schluß so ungefähr die Funktion einer Bestsellerliste :/

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Masasa
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Beitrag von Masasa »

...
Zuletzt geändert von Masasa am Dienstag 10. Mai 2005, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

"Vatikan: Kein Boykott von "Sakrileg"
Der Vatikan ruft nicht zu einem Boykott des Bestsellers "Sakrileg" von Dan Brown auf. Er hat sich zu dem "Da Vinci Code" - so der Originaltitel - noch nicht einmal geäußert. Medienberichte, die von einem Vatikan-Aufruf zum Boykott sprechen, beziehen sich dagegen auf den Erzbischof von Genua, Kardinal Tarcisio Bertone. ..."

Quelle: http://www.kath.de/rv/index.shtml

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Ioreth
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Beitrag von Ioreth »

lol... wenn ich mir das alles so durchlese...


ich muss dieses buch dringend lesen...


:mrgreen: ;D :mrgreen: ;D :mrgreen:


lg,

Ioreth :freude:


21....
wenn alle stricke reissen häng ich mich auf.

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Heike
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Beitrag von Heike »

Ioreth hat geschrieben:lol... wenn ich mir das alles so durchlese...


ich muss dieses buch dringend lesen...


:mrgreen: ;D :mrgreen: ;D :mrgreen:
Lass uns doch 'ne Kreuzgang-Sammelbestellung aufgeben! Bild

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

das buch ist sehr langwweilig und nicht gerade aktuell ich versteh die aufregung echt nicht

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Ioreth
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Beitrag von Ioreth »

@heike
Lass uns doch 'ne Kreuzgang-Sammelbestellung aufgeben!

gute idee!! :mrgreen: :mrgreen:


@ottaviani
das buch ist sehr langwweilig und nicht gerade aktuell ich versteh die aufregung echt nicht

naja... das werd ich dann ja sehen bzw lesen...


Ioreth :freude:



22...
wenn alle stricke reissen häng ich mich auf.

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Alberic-Maria
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Auch wenn nicht auf dem Index - trotzdem interessante Infos

Beitrag von Alberic-Maria »

Hallo Kreuz-Gang,

da war ich (wieder mal) vorschnell und bin einer Ente aufgesessen. Sorry.
Allerdings weiß ich jetzt viel mehr über den sog. Index.
Vielen Dank für die Beiträge.
Kann mir noch jemand den Grund für die "Abschaffung" dieses Index nennen: War es wirklich die "Werbung", die damit verbunden war oder ist es die mittlerweile - aus meiner Sicht - gar nicht mehr überschaubare Fülle an Informationen (Bücher sind da ja möglicherweise nur noch ein ganz harmloses Medium), dass die Kirche Abstand von so einer "Einrichtung" genommen hat? Oder sollte es tatsächlich die Einsicht der Kirchenleitung gewesen sein, dass wir Katholiken (insb. Laien) selbst in der Lage sind einzuschätzen, was wir lesen und was nicht?

Athanasius13
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Beitrag von Athanasius13 »

{Mindeshaltbarkeitsdatum abgelaufen...}
Zuletzt geändert von Athanasius13 am Montag 25. April 2005, 07:37, insgesamt 2-mal geändert.

Petra
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Beitrag von Petra »

Wahrscheinlich führen die Nicht-Industrienationen den Index weiter. Das erklärt dann auch den Zulauf zur katholischen Kirche in einigen dieser Länder.

Uwe Schmidt
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Re: Auch wenn nicht auf dem Index - trotzdem interessante In

Beitrag von Uwe Schmidt »

Alberic-Maria hat geschrieben:Hallo Kreuz-Gang,

da war ich (wieder mal) vorschnell und bin einer Ente aufgesessen. Sorry.
Allerdings weiß ich jetzt viel mehr über den sog. Index.
Vielen Dank für die Beiträge.
Kann mir noch jemand den Grund für die "Abschaffung" dieses Index nennen: War es wirklich die "Werbung", die damit verbunden war oder ist es die mittlerweile - aus meiner Sicht - gar nicht mehr überschaubare Fülle an Informationen (Bücher sind da ja möglicherweise nur noch ein ganz harmloses Medium), dass die Kirche Abstand von so einer "Einrichtung" genommen hat? Oder sollte es tatsächlich die Einsicht der Kirchenleitung gewesen sein, dass wir Katholiken (insb. Laien) selbst in der Lage sind einzuschätzen, was wir lesen und was nicht?


Der Index mag früher seine Aufgabe gut erfüllt haben (nämlich Schutz der zarten Katholikenseelen vor den massiven Angriffen der glaubensfeindlichen Milieus), aber heute hat er wirklich keine Daseinsberechtigung mehr: man müsste ja prakisch alles verbieten! (eher sollte man dann schon umgekehrt eine Liste erstellen mit apologetischen, glaubensfördernden Werken, die zur Pflichtlektüre jedes aufrechten Katholiken gehören würden).

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ein verbindlicher Index ist heute wohl wirklich nicht mehr zeitgemäß. (Das wollte ich immer schon mal zu irgendwas sagen. :freude: )

Manchmal würde ich es allerdings begrüßen, eine Art empfehlender Stellungnahme oder begleitender Kritik zu manchen Büchern zu lesen, um zu wissen, inwieweit historische Begebenheiten in Bezug auf die Kirche oder theologische Behauptungen der Wirklichkeit entsprechen. Vielleicht nicht zu jedem Trivial- und Groschenroman, aber doch etwas strukturierter als es heute der Fall ist.

HeGe

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Masasa,

stimmt, es ist ein Krimi. Ergo gibt das Buch (als Roman !) die Meinung der Romanfiguren wieder. Wenn also z.B. jemand im Roman (!) sagt, daß das Opus Dei eine Sekte ist, dann ist das die persönliche Meinung dieser Romanfigur (!), folgerichtig muß es nicht der Realität entsprechen.
Darüber hinaus halte ich es für ziemlich unsinnig, kirchlicherseits Bücher verbieten lassen zu wollen.
Wenn der Staat Bücher verbieten läßt, weil sie verfassungswidrig sind, ok. ?
Aber darüber hinaus traue ich noch immer jedem Christen - auch jedem katholischen Christen - zu, daß er genug Verstand besitzt, um selber (!) zu entscheiden, welche Bücher für ihn gut sind oder auch nicht.
Im Mittelalter haben christliche Mönche Schriften der Antike nicht mal anerkannt, weil deren autoren ja keine Christen waren - und die arabischen Philosophen haben die "heidnischen" Schriften ins Arabische übersetzt und davon ins Lateinische.
Folgerichtig:
Wenn sich die Araber auch an diesen "christlichen" Index gehalten hätten, wüssten wir heute noch nichts von Sokrates, Platon und Aristoteles.

Gruß, Pit
Masasa hat geschrieben:Rezension hier
Das Buch ist schließlich ein Krimi ;)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:Im Mittelalter haben christliche Mönche Schriften der Antike nicht mal anerkannt, weil deren Autoren ja keine Christen waren - und die arabischen Philosophen haben die "heidnischen" Schriften ins Arabische übersetzt und davon ins Lateinische. Folgerichtig: Wenn sich die Araber auch an diesen "christlichen" Index gehalten hätten, wüßten wir heute noch nichts von Sokrates, Platon und Aristoteles.
Des Sokrates Schriften scheinen mir bis heute ziemlich verloren … :lol: Platon allerdings war für die christliche Philosophie über tausend jahre die wichtigste philosophische Autorität, bis er seit dem späteren dreizehnten Jahrhundert allmählich von Aristoteles abgelöst wurde. Die damalige Aristoteles-Mode begann in der Tat zu einem guten Teil aus Basis arabischer Vermittlung. Dann allerdings gingen die Christen selber an die Quellen.

Ob zum Vorteil, stehe mal dahin. Ohne diese Aristoteles-Mode wäre der Mann aber dennoch nicht unbekannt geblieben, denn seine Logik immerhin galt seit dem Altertum ungebrochen als maßgebend, freilich in der Anwendung und Interpretation, welche die Platoniker ihr gegeben hatten, namentlich Porphyr und Boëthius.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Da nun die Verfilmung dieses "Romans" über unsere Kinos hineinbricht, ist mir eine bedenkliche Parallele aufgefallen, die man dem Film und auch dem Buch m.E. zumindest vorwerfen kann.

Denn es gab dieses Rezept ja nun schon öfter in der Weltgeschichte: man nehme eine relativ homogene Gruppe, die warum auch immer nicht besonders beliebt ist, nehme ein paar Fakten, die jeder kennt und die dem ganzen eine gewisse Authentizität und Seriösität verleihen und mische dies mit wahllos erfundenen Lügen und Ungenauigkeiten, die diese Gruppe schlecht machen.

Das hat schon bei der Hexenverfolgung funktioniert und war auch das Rezept der nationalsozialistischen Propaganda.

Und egal was die Leute über ihre Objektivität behaupten: selbst bei den intelligentesten bleibt ein gewisser negativer Grundton gegenüber der Kirche hängen oder wird sofern er er bereits vorhanden ist, gefüttert.

Insofern kann ich Leute, die unter Hinweis darauf, dass es sich ja schließlich nur um einen fiktiven Roman handelt, nicht verstehen und nicht unterstützen.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@HeGe

Also ich habd das Buch gelesen und du siehst in dem Roman viel mehr als er ist. Meines erachtens war es eine gute Geschichte, zwar nicht gerade literarisch hochwertig, eher Trivialliteratur, aber dafür ganz gut. Und ich schau mir sicher den Film an.

LG
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Das sagt mir jeder, den ich frage, was er von Sakrileg hält. :/

Trotzdem schürt dieses Buch auf eine subtile Weise Ressentiments gegenüber der Kirche und zwar unter Ausnutzung gewisser Ängste und Verhaltensmuster, die beim Mensch vorhanden sind. Ich behaupte ja nicht, dass dieses Buch jetzt gleich zu einer gewaltsamen Katholikenverfolgung führen wird, aber die Methodik ist die gleiche, wie in früheren dunklen Zeiten der Menschheit.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Trotzdem schürt dieses Buch auf eine subtile Weise Ressentiments gegenüber der Kirche und zwar unter Ausnutzung gewisser Ängste und Verhaltensmuster, die beim Mensch vorhanden sind. Ich behaupte ja nicht, dass dieses Buch jetzt gleich zu einer gewaltsamen Katholikenverfolgung führen wird, aber die Methodik ist die gleiche, wie in früheren dunklen Zeiten der Menschheit.
Ach nimm dir einen x-belibigen Roman her gegen irgenwen / irgenwas schürt man immer Ressentiments wenn man es schon so sehen will. Auserdem legt sich es der Autor nicht mit einer Minderheit an im Gegenteil, also ist auch da ein Vergleich mit anderen Verfolgungsszenarien deplaziert. Noch dazu macht es einem die Kirche als Organisation mit ihrer Geschichte ja relativ leicht, sie anzugereifen. Diese Vorverurteilungsmaschinerie was schon wieder zum laufen anfängt, erinnert mich an Popetown, wenigstens ist bei Sakrileg nicht nur heiße Luft in den Anschuldigungen.

LG
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Wie auch immer. Du kannst da natürlich anderer Meinung sein. Dennoch sollte man auf solche Sachen eher zu früh als zu spät hinweisen.

Sonst schreibt demnächst einen den "Katholikenhammer" und dann gut' Nacht, Marie.

Aber Katholiken sind auf der Welt doch wohl eine Minderheit, in der westlichen Welt, die der Roman erreicht ja allemal. Und wenn du dann noch die nichtgläubigen Katholiken abziehst, hast du die Gruppe, die hier angegriffen wird und werden soll.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Ich bin der grundsätzlich der Ansicht, daß man grundsätzlich keine Bücher verbieten sollte.

Auch wenn sie "verfassungsfeindlich" oder antichristlich-antikatholisch sind, wie die Reißer von Herrn Brown.

Ich habe etwas gehen Maulkörbe (außer für Pit-Bulls und Schäferhunde, die dem bissigen Herrchen allzu gehorsam sind. :mrgreen: )

Zensur & political correctness sind mir unsympathisch und ich verachte sie - auch (und gerade) wenn sie von Gutmenschen und Volkspädagogen, die immer nur das GUTE wollen, ausgeübt werden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ich bin der grundsätzlich der Ansicht, daß man grundsätzlich keine Bücher verbieten sollte. ................Zensur & political correctness sind mir unsympathisch und ich verachte sie - auch (und gerade) wenn sie von Gutmenschen und Volkspädagogen, die immer nur das GUTE wollen, ausgeübt werden.
:jump: :jump: :jump: :jump:

LG
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Irene
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Beitrag von Irene »

Und immerhin kann das Buch noch zum Blumenpressen Verwendung finden .... :mrgreen:

Irene

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich bin der grundsätzlich der Ansicht, daß man grundsätzlich keine Bücher verbieten sollte.

Auch wenn sie "verfassungsfeindlich" oder antichristlich-antikatholisch sind, wie die Reißer von Herrn Brown.
Ewald, du Modernist! :shock:

Und das wo doch dank Bücher wie Sakrileg die Kirche allseits dafür bekannt ist, dass sie in den letzten 2000 Jahren nichts anderes zu tun hatte, als Hexen und Bücher zu verbrennen.

Aber Spaß beiseite. ;)

Ein Verbot irgendwelcher Bücher habe ich ja auch nicht gefordert und das kommt heute eh wohl kaum noch in Betracht.

Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, was das Beste ist, was man gegen solche Bücher machen soll. Ignorieren? So nach dem Motto: mir doch egal, was die verdammten Seelen außerhalb der Kirche lesen? Kritisieren? So schafft man dem Buch aber nur Aufmerksamkeit. Nur den Katholiken verbieten? Wohl auch keine Alternative.

Und das wird nicht der letzte Fall dieser Art gewesen sein. Und auch wenn man jetzt diese Einzelfälle ignorieren kann, so schaffen sie m.E. doch einen Nährboden für weitergehende Maßnahmen, die z.Zt. ja in vielen Staaten Einzug halten. Abtreibung, Homopartnerschaften, Klonen, Euthanasie, etc. Und wenn dann die Kirche ihre mahnende Stimme dagegen erhebt, nutzt das nichts mehr, weil ihr keiner mehr zuhört.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

HeGe hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich bin der grundsätzlich der Ansicht, daß man grundsätzlich keine Bücher verbieten sollte.

Auch wenn sie "verfassungsfeindlich" oder antichristlich-antikatholisch sind, wie die Reißer von Herrn Brown.
Ewald, du Modernist! :shock:

Und das wo doch dank Bücher wie Sakrileg die Kirche allseits dafür bekannt ist, dass sie in den letzten 2000 Jahren nichts anderes zu tun hatte, als Hexen und Bücher zu verbrennen.

Aber Spaß beiseite. ;)

Ein Verbot irgendwelcher Bücher habe ich ja auch nicht gefordert und das kommt heute eh wohl kaum noch in Betracht.

Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, was das Beste ist, was man gegen solche Bücher machen soll. Ignorieren? So nach dem Motto: mir doch egal, was die verdammten Seelen außerhalb der Kirche lesen? Kritisieren? So schafft man dem Buch aber nur Aufmerksamkeit. Nur den Katholiken verbieten? Wohl auch keine Alternative.

Und das wird nicht der letzte Fall dieser Art gewesen sein. Und auch wenn man jetzt diese Einzelfälle ignorieren kann, so schaffen sie m.E. doch einen Nährboden für weitergehende Maßnahmen, die z.Zt. ja in vielen Staaten Einzug halten. Abtreibung, Homopartnerschaften, Klonen, Euthanasie, etc. Und wenn dann die Kirche ihre mahnende Stimme dagegen erhebt, nutzt das nichts mehr, weil ihr keiner mehr zuhört.
Die Kirche hat kaum noch gesellschaftlichen Einfluß und den Kulturkampf hat sie schon längst verloren.

Man kann Machwerke, wie das "Sakrileg" nur ignorieren.

Auf die Kirche hört keiner ernsthaft; man benötigt sie allenfalls als Alibi, als Feigenblatt.

Ausschlachtungen, Abtreibungen, Kannibalismus, Euthanasie, Perversionen, die Seniorenklappe - alles das ist auf dem Wege und keiner kann es aufhalten; schon gar nicht die Kirche.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Yeti
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"The Da Vinci Code"

Beitrag von Yeti »

Ich hab das Buch leider nicht ignoriert. Hab's von meiner Verlobten in ihrer englischen Muttersprache geschenkt bekommen (mit dem netten Hinweis: "Du wirst Dich bestimmt über vieles darin ärgern, aber lies es einfach als Roman, nicht als Tatsachenschilderung"). Ich hab' mich tatsächlich geärgert. Richtig gut fand ich nur wie die Spannung darin aufgebaut wurde. Es handelt sich um einen Krimi - allerdings um einen recht mittelprächtigen. Wäre das Hass-Liebe-Thema Kirche nicht zum Vehikel für die Story verwendet worden, würde das Buch heute kein Schwein kennen. Absolut nervig sind nur gewisse Zeitgenossen, die seit dem Erscheinen des Buches auf mich zukommen und mich fragen: "Hey Du bist doch Theologe, ist das wahr was da und da in dem Buch steht?" Oder noch plumper: "Was sagt denn die katholische Kirche dazu, daß Opus Dei Leute umbringt?" Aber dazu hab ich schon an anderer Stelle geschrieben. Gruß, Yeti

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

@ Yeti

Das ist alles richtig, was Du schreibst. Es ist schon eine Schweinerei, wie die Kirche, wie das Christentum diffamiert, verzerrt, verleumdet und beschmutz wird - mit dem Islam würde sich das keiner erlauben, weil nämlich die Moslems alles kurz und klein schlagen würden. Christen dagegen halten still und weshalb?

Aus Demut? Weil sie sich in der Nachfolge Christi sehen?

Meine Hypothese: Weil sie von der Aufklärung infiziert und geschwächt sind. Sie haben quasi die blödsinnige Ringparabel internalisiert und relativieren ihren Glauben. Ihr Glaube ist für sie keine objektive, unhinterfragbar-unwandelbare Wahrheit mehr.

Das macht potentiell unsicher und schwächt die eigene Position.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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