Beichtkind hat geschrieben:Jetzt bistv du wieder dran... Ich freue mich schon!
With pleasure.
Hier ein Ausschnitt aus einem Buch, das ich ebenfalls sehr liebe. Das nobelpreisgekrönte Werk und der Autor waren ähnlich umstritten wie Nabokov, wenn auch aus völlig anderen Gründen.
Der Held spricht hier über sich selbst. Das Ganze ist (kaum nötig, das zu erwähnen) eine Übersetzung:
WER hat geschrieben:Ich muß Sie im übrigen um Entschuldigung bitten, weil ich andauernd das Gesprächsthema wechsle. Diese vielen und plötzlichen Sprünge in meinem Gedankengang kommen sicherlich zum Teil daher, daß ich so betrüblich voll bin, zum Teil aber ist es überhaupt ein Fehler von mir. Die Sache ist: ich bin nur ein simpler Agronom, Schüler einer Kuhfladenakademie; ich bin ein Denker, der nicht gelernt hat zu denken. Na, lassen Sie uns nicht auf so spezielle Dinge eingehen, die interessieren Sie nicht, und für mich, der ich meine Lage bereits kenne, sind sie geradezu widerwärtig. Wissen Sie was, manchmal geht es so weit, wenn ich hier allein sitze und an mancherlei Dinge denke und mich dann selbst unter die Lupe nehme, daß ich mich mit lauter Stimme Rochefort nenne und daß ich mich auf die Brust schlage und mich Rochefort nenne. Was werden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, daß ich einmal ein Petschaft mit einem Stachelschwein bestellte? ... Das bringt mich dazu, mich an einen Mann zu erinnern, den ich seinerzeit als einen anständigen, ganz alltäglichen und achtenswerten Studenten der Philosophie an einer deutschen Universität kannte. Der Mann degenerierte, im Laufe von zwei Jahren wurde er sowohl Trunkenbold wie Romanautor. Traf er Fremde, und man fragte ihn, wer er sei, antwortete er schließlich nur noch, er sei ein Faktum. Ich bin ein Faktum! sagte er und kniff aus lauter Hochmütigkeit den Mund zusammen. Na, das interessiert Sie nicht ...
Viel Spaß beim Raten!
Gruß
Stephen