Da ich nicht wusste, wo ich meinen Link und das Zitat posten sollte, mache ich mal einen neuen Strang auf. Als Hinweisplattform für Interviews, die einen katholischen Bezug haben.
Los geht's:
Anlässlich des demnächst erscheinenden Buchs "Das katholische Abenteuer" hat der Autor Matthias Matussek dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben.
Auszug aus dem verlinkten Interview hat geschrieben:Aber die Frage muss erlaubt sein, ob dieses Aggiornamento nicht zu weit gegangen ist, ob die Kirche nicht dabei ist, ihr Mysterium preiszugeben, ihr dogmatisches Tafelsilber preiszugeben, ob die Kirche nicht aufgehört hat, auch Gegenwelt zu sein. Und ich glaube, die Attraktion der katholischen Kirche und damit auch ein Teil des Abenteuers der katholischen Kirche ist, dass sie Gegenwelt bleibt, dass sie eben nicht so ist wie die Welt und wie der Alltag, sondern dass sie aufleuchten lässt eine Utopie, einen Verweis auf ein ganz anderes Reich. Und ich wünsche mir sehr, dass das erhalten bleibt und nicht zugemüllt und zugeschüttet wird von all dem aufgeregten und glaubensfernen Reformgeschnatter.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)
Da ich nicht wusste, wo ich meinen Link und das Zitat posten sollte, mache ich mal einen neuen Strang auf. Als Hinweisplattform für Interviews, die einen katholischen Bezug haben.
Los geht's:
Anlässlich des demnächst erscheinenden Buchs "Das katholische Abenteuer" hat der Autor Matthias Matussek dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben.
Auszug aus dem verlinkten Interview hat geschrieben:
Aber die Frage muss erlaubt sein, ob dieses Aggiornamento nicht zu weit gegangen ist, ob die Kirche nicht dabei ist, ihr Mysterium preiszugeben, ihr dogmatisches Tafelsilber preiszugeben, ob die Kirche nicht aufgehört hat, auch Gegenwelt zu sein. Und ich glaube, die Attraktion der katholischen Kirche und damit auch ein Teil des Abenteuers der katholischen Kirche ist, dass sie Gegenwelt bleibt, dass sie eben nicht so ist wie die Welt und wie der Alltag, sondern dass sie aufleuchten lässt eine Utopie, einen Verweis auf ein ganz anderes Reich. Und ich wünsche mir sehr, dass das erhalten bleibt und nicht zugemüllt und zugeschüttet wird von all dem aufgeregten und glaubensfernen Reformgeschnatter.
Bemerkenswert so etwas gutes von jemandem zu hören, der beim Spiegel arbeitet. Hoffen, wir mal, dass er mit seinem Arbeitgeber deswegen keine Probleme bekommt
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Aber verkneift euch die Leserbriefe.
Hass und Dummheit zum Quadrat.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Der Interviewer kann einem schon gewaltig auf die Nerven gehen. Aber es ist ein Streitgespräch und da muss man anscheinend mit solchen Leuten rechnen, damit es eine Zeitung abdrucken kann.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Ich finde das Interview auch nicht besonders gelungen, es macht auf mich einen fahrigen, unfokussierten Eindruck. Trotzdem ist es in der Regel sinnvoll, wenn der Fragesteller - unabhängig von der eigenen Position - den Advocatus diaboli gibt. Interviews nach dem Prinzip "Sind Sie nicht auch der Meinung daß ..." - "Ja, ganz recht ..." sind ein Verbrechen am Leser, weil sie zumeist sterbenslangweilig bleiben. Sie sind aber auch ein Verbrechen am Gesprächspartner, weil ihm so die Chance genommen wird, seine Position gegen kursierenden Widerspuch zu verteidigen und prägnat darzulegen.
Antwort: Ich bin inzwischen vom Unglauben abgefallen.
Frage: Wie darf man das verstehen?
Antwort: Früher dachte ich, man müsste im Glauben vieles wörtlicher nehmen. Heute habe ich die Botschaft von Jesus Christus als sehr vernünftig erkannt.
Frage: Worin besteht die Botschaft?
Antwort: Gott ist der Inbegriff des Guten. Ihm begegen wir in der Natur und im menschlichen Herz. Wer sich darum bemüht, das von ihm als richtig erkannte Gute zu tun, heißt nicht nur Sohn Gottes, sondern ist es.
Frage: Ist das nicht ein sehr mythisches Verständnis?
Antwort: Nein, ganz im Gegenteil. Es ist ein praktisches Verständnis. Jesus hat sehr praktisch gedacht. Als Rabbi war nicht nur Theologe, sondern auch Ethiker.
Frage: Apropos Praxis. Glauben sie an Wunder?
Antwort: Selbstverständlich. Gottes Wirken ist das Wunder. Das größte Wunder ist die Schöpfung. Das zweitgrößte Wunder ist der Mensch.
Frage: Glauben sie auch an besondere Wunder?
Antwort: Natürlich. Wer Gott in allen Dingen findet, findet ihnen auch in den besonderen, den geheimnisvollen, den unerklärlichen.
Frage: Welche Bedeutung hat für sie der Gottesdienst, die Heilige Messe?
Antwort: Der Gottesdienst ist vom Doppelgebot her zu verstehen als gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Niemand kann für sich alleine glauben. Christen sind als Kinder Gottes Brüder und Schwestern.
Frage: Was bedeutet für sie die Eucharistie?
Antwort: Jesus Christus erscheint in der Eucharistie lebendig und gegenwärtig. Wir erkennen ihn am Brotbrechen. Gott gibt das tägliche Brot. Die Gemeinde teilt das Brot. Aber der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Frage: Wie verstehen sie die Wandlung?
Antwort: In der Wandlung wird das Brot Leib und Blut Christi. In der Kommunion wird die Gemeinde Brot.
Frage: Wie ist das gemeint?
Antwort: An jedem Sonntag und in jeder Frühmesse feiern wir, was wir leben sollen.
overkott hat geschrieben:Frage: Waren sie früher gläubiger als heute?
Antwort: Ich bin inzwischen vom Unglauben abgefallen.
Frage: Wie darf man das verstehen?
Antwort: Früher dachte ich, man müsste im Glauben vieles wörtlicher nehmen. Heute habe ich die Botschaft von Jesus Christus als sehr vernünftig erkannt.
Frage: Worin besteht die Botschaft?
Antwort: Gott ist der Inbegriff des Guten. Ihm begegen wir in der Natur und im menschlichen Herz. Wer sich darum bemüht, das von ihm als richtig erkannte Gute zu tun, heißt nicht nur Sohn Gottes, sondern ist es.
Frage: Ist das nicht ein sehr mythisches Verständnis?
Antwort: Nein, ganz im Gegenteil. Es ist ein praktisches Verständnis. Jesus hat sehr praktisch gedacht. Als Rabbi war nicht nur Theologe, sondern auch Ethiker.
Frage: Apropos Praxis. Glauben sie an Wunder?
Antwort: Selbstverständlich. Gottes Wirken ist das Wunder. Das größte Wunder ist die Schöpfung. Das zweitgrößte Wunder ist der Mensch.
Frage: Glauben sie auch an besondere Wunder?
Antwort: Natürlich. Wer Gott in allen Dingen findet, findet ihnen auch in den besonderen, den geheimnisvollen, den unerklärlichen.
Frage: Welche Bedeutung hat für sie der Gottesdienst, die Heilige Messe?
Antwort: Der Gottesdienst ist vom Doppelgebot her zu verstehen als gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Niemand kann für sich alleine glauben. Christen sind als Kinder Gottes Brüder und Schwestern.
Frage: Was bedeutet für sie die Eucharistie?
Antwort: Jesus Christus erscheint in der Eucharistie lebendig und gegenwärtig. Wir erkennen ihn am Brotbrechen. Gott gibt das tägliche Brot. Die Gemeinde teilt das Brot. Aber der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Frage: Wie verstehen sie die Wandlung?
Antwort: In der Wandlung wird das Brot Leib und Blut Christi. In der Kommunion wird die Gemeinde Brot.
Frage: Wie ist das gemeint?
Antwort: An jedem Sonntag und in jeder Frühmesse feiern wir, was wir leben sollen.
Hast du dich selbst interviewt?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
overkott hat geschrieben:Frage: Waren sie früher gläubiger als heute?
Antwort: Ich bin inzwischen vom Unglauben abgefallen.
Frage: Wie darf man das verstehen?
Antwort: Früher dachte ich, man müsste im Glauben vieles wörtlicher nehmen. Heute habe ich die Botschaft von Jesus Christus als sehr vernünftig erkannt.
Frage: Worin besteht die Botschaft?
Antwort: Gott ist der Inbegriff des Guten. Ihm begegen wir in der Natur und im menschlichen Herz. Wer sich darum bemüht, das von ihm als richtig erkannte Gute zu tun, heißt nicht nur Sohn Gottes, sondern ist es.
Frage: Ist das nicht ein sehr mythisches Verständnis?
Antwort: Nein, ganz im Gegenteil. Es ist ein praktisches Verständnis. Jesus hat sehr praktisch gedacht. Als Rabbi war er nicht nur Theologe, sondern auch Ethiker.
Frage: Apropos Praxis. Glauben sie an Wunder?
Antwort: Selbstverständlich. Gottes Wirken ist das Wunder. Das größte Wunder ist die Schöpfung. Das zweitgrößte Wunder ist der Mensch.
Frage: Glauben sie auch an besondere Wunder?
Antwort: Natürlich. Wer Gott in allen Dingen findet, findet ihn auch in den besonderen, den geheimnisvollen, den unerklärlichen.
Frage: Welche Bedeutung hat für sie der Gottesdienst, die Heilige Messe?
Antwort: Der Gottesdienst ist vom Doppelgebot her zu verstehen als gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Niemand kann für sich alleine glauben. Christen sind als Kinder Gottes Brüder und Schwestern.
Frage: Was bedeutet für sie die Eucharistie?
Antwort: Jesus Christus erscheint in der Eucharistie lebendig und gegenwärtig. Wir erkennen ihn am Brotbrechen. Gott gibt das tägliche Brot. Die Gemeinde teilt das Brot. Aber der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Frage: Wie verstehen sie die Wandlung?
Antwort: In der Wandlung wird das Brot Leib und Blut Christi. In der Kommunion wird die Gemeinde Brot.
Frage: Wie ist das gemeint?
Antwort: An jedem Sonntag und in jeder Frühmesse feiern wir, was wir leben sollen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Vor einigen Tagen hat Matussek den Spiegel als "antikirchliches Kampfblatt" bezeichnet. Mittlerweile hat er diese Aussage zurückgenommen. - Ein Interview von Henryk M. Broder: http://www.welt.de/print/die_welt/kultu ... -sind.html
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Sein Bruder, Johannes Matussek, war mein Ethik und Gemeinschaftskundelehrer in Hamburg. Ziemlich abgefahrener Typ und Hermeneutiker, der ständig von den Karrieren seiner Brüder Matthias, Peter und Thomas schwärmte . Letzterer war Botschafter der Bundesrepublik in GB und Indien .... Eine eigenartige und hochinteressante Familie mit verschiedensten Standpunkten...
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Hubertus hat geschrieben:Vor einigen Tagen hat Matussek den Spiegel als "antikirchliches Kampfblatt" bezeichnet. Mittlerweile hat er diese Aussage zurückgenommen. - Ein Interview von Henryk M. Broder: http://www.welt.de/print/die_welt/kultu ... -sind.html
Wie passt er als überzeugter Katholik überhaupt zum Spiegel?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Matussek wurde ja in der Süddeutschen Zeitung als „Krawall-Katholik“ bezeichnet. Ich kann nach der Lektüre seiner Bekenntnisschrift nur sagen: In seinem Fall ist das ein Ehrentitel.
LG,
Ihr Josef Bordat
Jobo72's Weblog - Christliche Existenzphilosophie. Gott, die Welt und alle Dinge überhaupt
Ist Matussek eher ein "kultur-Katholik" oder ist er von der Heilsbedeutung Jesu Christi tatsächlich überzeugt?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Matussek wird als Vorzeigekatholik kurz gehalten. Die Weihnachtsgeschichte darf er nicht schreiben. Tolles Titelbild. Und eine Kultur kritische Geschichte. Aber der Spiegel versteht nicht, warum Gott und nicht die Gesellschaft, der Mensch oder die Seele die Welt erschaffen hat und deshalb Psychologen und Anthropologen kaum erschöpfende Antworten geben können, wenn sie nicht ihre wissenschaftliche Selbstbeschränkung aufgeben wollen. Ich weiß aber auch nicht, ob Matussek theologisch versierter ist.