Kann man ein guter Mönch sein...

[GeorgBln]

mit Internetanschluß in seiner Zelle?

[Maria Walburga]

Ich denke, das eine (Ordensleben) schließt das andere (Internet) nicht aus. Bei funcity gibt es z.B. ein "virtuelles Kloster" wo echte Ordensleute kontaktiert werden können und somit sicherlich ihren Teil zur inneren Mission beitragen.

http://www.kirche.funcity.de/

Wobei ich vielleicht noch ein bißchen differenzieren würde: in beschaulichen Orden mit strenger Klausur sollte ein eigener Internetanschluß nicht unbedingt zur Grundausstattung jeder Zelle gehören. Aber bei aktiven und vor allem bei missonarisch tätigen Gemeinschaften kann das Internet doch von sehr großen Nutzen sein! Ob nun ein Rechner in jeder Zelle stehen muss, sei mal dahingestellt, aber bei denen, die fit im Umgang damit sind- warum nicht?

[Ralf]

mit Internetanschluß in seiner Zelle?

Ja.

[anneke6]

Man kann…kommt natürlich auch auf den Orden an. Ein Kartäuser mit kaltem Wasser in der Naßzelle und einem Öfchen mit selbstgehacktem Holz beim Chatten am Computer…unvorstellbar. Wenn aber ein Benediktiner die Seite seines Ordens pflegt oder das Layout für eine Ordenszeitschrift an den Verlag per e-mail übersendet, ist das etwas anderers. Und auf jeden Fall besser als +200 Pornos oder eine Waffensammlung.

[Leguan]

Diese Frage in ihrer Absolutheit muß man mit Ja beantworten.

Ich denke aber, daß sich die Wahrscheinlichkeit verringert. Wenn ich Mönch werden wollte, würde ich niemals in ein Kloster eintreten, wo das so ist.

[Marion]

Und auf jeden Fall besser als +200 Pornos oder eine Waffensammlung.

[HeGe]

Dies würde ich auf jeden Fall bejahen.

Die Frage ist ja immer, was man mit den Möglichkeiten anfängt, die man hat. Mönche lesen ja auch geistliche und evtl. auch sonstige Literatur, wieso sollten sie das nicht auch online tun können, wenn es entsprechende Angebote im Internet gibt. Zumindest da sehe ich keinen Unterschied.

Wenn man das Internet verbietet, könnte man auch genauso gut Bücher verbieten. Ich möchte nicht wissen, in wie vielen Klosterbibliotheken Bücher von Küng, Deschner oder Ranke-Heinemann stehen und da ihr Unwesen treiben.

Der einzige Vorteil bei Büchern ist höchstens, dass der Abt da mehr Kontrolle hat, was ins Kloster gelangt. Aber ich denke, letztlich muss ohnehin jeder Mönch für sich den Versuchungen widerstehen.

[Amandus2]

Ich würde nie in ein Kloster eintreten, in dem in jeder Zelle ein Internetanschluß ist.

Einmal war ich für 1 Woche als Gast in einem Benediktinerkloster und konnte beobachten, wie abends die jungen Mönche eilig in ihre Zellen stürmten, um surfen zu können (dass sie das tun, erzählte mir ein befreundeter Mönch aus diesem Kloster).

Besser ist es m.E., wie ich es in einem Zisterzienserkloster erlebt habe: Dort gab es nur ein Intranet, d.h., die Mönche konnten das Web nur für berufliche Dinge nutzen.

Die Gefahr besteht, dass gerade junge Menschen sich aus der "Langeweile" des Klosters in eine virtuelle Welt flüchten.