Kreuzgang

Hallo Kreuzgangster!

Weiß zufällig jemand, was aus den streitbaren Schwestern des Karmel in Stolberg-Zweifall geworden ist? Die letzten Infos, die ich über Google gefunden habe, sind schon von 2006. Letztes Jahr habe ich eine kurze Reportage im Fernsehen geschaut, demnach leben wohl noch drei Schwestern im offiziel aufgelösten Kloster und die Bevölkerung steht hinter ihnen.

Weiß jemand etwas? Wohnen doch bestimmt einige User da in der Gegend...

Karmelitinnen in Stolberg-Zweifall (damals noch zu viert)

Neugierige Grüße
Maria W.

würde mich auch sehr interessieren

Schade, weiß wohl niemand was genaues. Habe mir vorhin nochmal den Fernsehbericht angesehen. Die Schwestern haben einen Hund, der Wotan heißt.

Meldung auf +.net vom 1. November 2008:

Die Karmeliterinnen in Stolberg-Zweifall streiten sich immer noch mit dem Bistum Aachen über die Nutzung des Klostergebäudes. Derzeit liegt der Fall beim Oberlandesgericht. Das berichtete der ‘Westdeutsche Rundfunk’. Nach einer Entscheidung des Landgerichts Aachen darf nur der Klosterverein und nicht das Bistum über die Nutzung des Gebäudes verfügen. Dagegen hatte das Bistum Aachen Berufung eingelegt. Der Vatikan hatte das Kloster wegen Nachwuchsmangels im Jahr 2006 aufgelöst. Der Aachener Dompropst hat immer noch Hausverbot in dem Klostergebäude.

Ein neuer Bericht vom Kloster Zweifall: http://www.kreuz.net/article.9246.html

ist das nicht nett

Wie ist eigentlich aktuell der Stand der Dinge?

cantus planus hat geschrieben:Wie ist eigentlich aktuell der Stand der Dinge?

Das würde mich auch interessieren.

stimmt hatte das völlig vergessen

Niemand hier, der etwas weiß?

cantus planus hat geschrieben:Niemand hier, der etwas weiß?

Wieso so interessiert? Möchte die Kölner Leserin Cantus Planus da eintreten?

HeGe hat geschrieben:

cantus planus hat geschrieben:Niemand hier, der etwas weiß?

Wieso so interessiert? Möchte die Kölner Leserin Cantus Planus da eintreten?

Warum nicht?

Könnt ihr mir das mal erklären?!

anneke6 hat geschrieben:Könnt ihr mir das mal erklären?!

Was denn?

Ist das auf Deinem Foto ein verkleideter Mann?

Momentan sind noch zwei Schwestern dort, aber die Situation ist wohl weiter gespannt.

Das Problem ist, das die Schwestern im Ungehorsam gegenüber ihrem eigenen Orden sind und so auch alle Neuankömmlinge - falls es welche geben sollte - keinen offiziellen annerkanten Status im Orden haben. Eine festgefahrene Situation

http://www.az-web.de/lokales/stolberg-d ... ichte.html

Ein Artikel von Juli 2010

Hier ein Fotoalbum von einem Konzert im Juli 2009, dort sieht man auch die zwei Schwestern

https://picasaweb.google.com/Marienchor ... lZweifall#

Ähnliches scheint sich in Tübingen anzubahnen: http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten ... 43219.html

Kurios:

Waltraud Herbstrith, die von den kirchlichen Reformen und der Aufbruchstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils unter Papst Johannes XXIII. geprägt wurde, interpretiert die Absicht der Karmel-Auflösung auch als eine Geringschätzung der Amtskirche für freie Formen der Glaubenspraxis und der individuellen Gottesbeziehung. Das „Innere Beten“, vermutet sie, sei dem Bischof fremd.

Niels hat geschrieben:Ähnliches scheint sich in Tübingen anzubahnen: http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten ... 43219.html

Siehe auch hier: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=545541#p545541

Niels hat geschrieben:Kurios:

Waltraud Herbstrith, die von den kirchlichen Reformen und der Aufbruchstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils unter Papst Johannes XXIII. geprägt wurde, interpretiert die Absicht der Karmel-Auflösung auch als eine Geringschätzung der Amtskirche für freie Formen der Glaubenspraxis und der individuellen Gottesbeziehung. Das „Innere Beten“, vermutet sie, sei dem Bischof fremd.

In Zweifall hat mittlerweile das Gericht einen Notvorstand einberufen:

http://www.az-web.de/news/hochschule-de ... armel.html

Die Subpriorin spricht «vom Tatbestand der Vorteilsnahme» und wählt auch mit Blick auf die Zukunft deutliche Worte: «Ich werde das Kloster nur in einem Sarg verlassen.»

Die Schwestern wollen jetzt vor das EU-Gericht ziehen:

http://www.az-web.de/lokales/stolberg-d ... cht-ziehen

Im Oktober 2005 hatte sie den vom Vatikan entsandten Pater Paul Weingärtner bei dessen Visitation in Zweifall begleitet. Wenige Wochen später war die offizielle Schließung des Klosters von Rom verfügt worden.

Ich kenne den Hintergrund etwas und leider bauen die Schwestern auf Ungehorsam, darauf kann kein Segen liegen.

Du musst jetzt natürlich die Hintergründe nicht nennen, aber soviel vielleicht: Gäbe es denn für die Schwestern eine plausible Lösung die einvernehmlich sein könnte?

Du musst jetzt natürlich die Hintergründe nicht nennen, aber soviel vielleicht: Gäbe es denn für die Schwestern eine plausible Lösung die einvernehmlich sein könnte?

Das Kloster war ich glaube es war 2005 schon in einem sehr desolaten Zustand, kein warmes Wasser, die Gemeinschaft überaltert, nur noch 4 Schwestern. Damals hat man versucht mit den Schwestern eine Lösung zu finden, man hatte auch schon einen Karmel wo sie gemeinsam hätten aufgenommen werden sollen. Die Schwestern haben sich von Anfang an gegen Gespräche gewehrt und auch die Visitatoren vor die Türe gesetzt. Sie haben dann junge Mädchen aus Polen geholt, die sind aber alle wieder gegangen. Sie hätten ja nie einen Status im Karmel gehabt, da ja Einkleidung und Profess ohne jede rechtliche Grundlage gewesen wären. Es ist eine sehr traurige Geschichte....

ein typisches Beispiel wie liebevoll die moderne Kirche mit Ordensleuten umgeht wer will da noch in ein Kloster eintretten

ein typisches Beispiel wie liebevoll die moderne Kirche mit Ordensleuten umgeht wer will da noch in ein Kloster eintretten

Das stimmt nicht was Du sagst, man wollte ihnen helfen, aber sie waren nicht bereit dazu.

Debora hat geschrieben:

ein typisches Beispiel wie liebevoll die moderne Kirche mit Ordensleuten umgeht wer will da noch in ein Kloster eintretten

Das stimmt nicht was Du sagst, man wollte ihnen helfen, aber sie waren nicht bereit dazu.

Gemäss diesem Artikel von heute aber scheint es nicht nur wegen der Starrköpfigkeit einiger Nonnen zu dieser Situation gekommen sein:
http://www.welt.de/vermischtes/weltgesc ... oster.html
Ich finde es auch irgendwie merkwürdig, wenn, wie auch in dem Foto dieses Artikels, die Schwestern junge Frauen (egal woher - ist ja heutzutage nix neues mehr) bewegen konnten eintreten zu wollen, sie dann nicht von der Ordensleitung dort Unterstützung bekamen.
Sonst wird doch immer gejammert über das Klostersterben.
Und mit dem Tübinger Fall kann man das auch nicht vergleichen.
Ich meine was ist das denn für ein Argument, ihnen den richtigen Eintritt zu verwehren, da das Kloster aufgehoben sei. So eine Aufhebung kann man doch auch rückgängig machen oder ist die kath. Kirche so unbarmherzig (oder der Karmel-Orden) dass man des Geldes wegen alles ablehnt?
So sieht es nämlich aus; und das nicht nur wegen dieses Artikels.
Und wenn dann auch noch ein Wellnesscenter dort gebaut werden soll, kann man sich denken um welche Summen und auch Arbeitsplätze es da geht...
Ich jedenfalls, werde für die Schwestern beten.

Das hört sich wirklich alles sehr dubios an, und man fragt sich, wer denn nun die Wahrheit sagt.

Mir erscheint es durchaus vorstellbar, dass es stimmt, dass das Bistum es auf das große Grundstück abgesehen hatte...

Insgesamt eine traurige Geschichte.

Debora hat geschrieben:http://www.az-web.de/lokales/stolberg-d ... cht-ziehen

Im Oktober 2005 hatte sie den vom Vatikan entsandten Pater Paul Weingärtner bei dessen Visitation in Zweifall begleitet. Wenige Wochen später war die offizielle Schließung des Klosters von Rom verfügt worden.

P. Paul aus Linz?

"Der Karmel-Streit geht weiter: Konten gesperrt"
http://www.az-web.de/sixcms/detail.php? ... n-gesperrt
Wer steckt dahinter?

(...) auf Anfrage unserer Zeitung ließ Bischof Heinrich Mussinghoff umgehend mitteilen, dass er und das Bistum nichts mit den Vorgängen zu tun hätten. «Wir haben keine Informationen über die Vermögensverhältnisse des ehemaligen Klosters und ebenso wenig über die Kontobefugnisse des Vereins» (...)
Die Reaktion aus dem Zweifaller Kloster folgte prompt: «Wir haben uns mit unseren Rechtsanwälten in Verbindung gesetzt und werden Anfang der Woche über weitere Schritte entscheiden», kündigte Schwester Maria Regina an. «Bis dahin werden wir auch ohne das Geld von unserem Konto auskommen.» Und vielleicht auch noch längere Zeit: Denn der Freundeskreis will am Wochenende zu einer großzügigen Spende für die Schwestern aufrufen. «Ich werde das am Sonntag auch im Gottesdienst erläutern», sagte Johann Ehlen. (...)

P. Paul aus Linz?

Ja, er wurde damals vom Vatikan nach Zweifall geschickt.

Niels hat geschrieben:"Der Karmel-Streit geht weiter: Konten gesperrt"
http://www.az-web.de/sixcms/detail.php? ... n-gesperrt
Wer steckt dahinter?

(...) auf Anfrage unserer Zeitung ließ Bischof Heinrich Mussinghoff umgehend mitteilen, dass er und das Bistum nichts mit den Vorgängen zu tun hätten. «Wir haben keine Informationen über die Vermögensverhältnisse des ehemaligen Klosters und ebenso wenig über die Kontobefugnisse des Vereins» (...)
Die Reaktion aus dem Zweifaller Kloster folgte prompt: «Wir haben uns mit unseren Rechtsanwälten in Verbindung gesetzt und werden Anfang der Woche über weitere Schritte entscheiden», kündigte Schwester Maria Regina an. «Bis dahin werden wir auch ohne das Geld von unserem Konto auskommen.» Und vielleicht auch noch längere Zeit: Denn der Freundeskreis will am Wochenende zu einer großzügigen Spende für die Schwestern aufrufen. «Ich werde das am Sonntag auch im Gottesdienst erläutern», sagte Johann Ehlen. (...)

Ist sowas gemäss dem Text rechtlich überhaupt möglich?

Nein. Wenn das Konto dem Karmelverein gehört, hat nur der in der Satzung genannte Teil des Vorstandes, der natürlich auch eine offizielle Vollmacht haben muss, Zugriff auf das Konto. Und das nur entsprechend des Rahmens, den die Vereinssatzung vorgibt, wenn er sich nicht strafbar machen will.

Die Diözese kann natürlich nicht auf solche Konten zugreifen.

Um auf ein Konto zuzugreifen muss man 1.) entweder der Konteninhaber sein, 2.) oder eine Vollmacht besitzen oder 3.) auf gerichtlichem Wege Ansprüche auf das Vermögen geltend machen. Das läuft aber einen komplizierten Rechtsweg und geschieht nicht über Nacht und ohne Mitteilung an die Betroffenen. Und selbst wenn das Gericht einen Rechtsanspruch erkennt, kann man nicht einfach Geld abheben oder Konten sperren. Auch das muss dann über entsprechende Vollstreckungsorgane geschehen.

Wenn die Bank das Konto sperrt, nehme ich eher an, dass es da ein finanzielles Problem gibt und der Verein da etwas mit der Bank zu klären hat...

Theoretisch ist es natürlich denkbar, dass die Diözese Anzeige erstattet hat und die Staatsanwaltschaft vorübergehend das Vereinsvermögen einfriert. Das schliesse ich aber aus, weil es m. E. juristisch auf zu tönernen Füssen stünde und sich die Diözese unter Umständen bei falschen Beschuldigungen selbst ein juristisches Ei legte.

Hier kann man wohl dem Bischof vertrauen, dass er wirklich von nichts weiss. Ich vermute Probleme mit der Kontenführung, die die Bank angemahnt und nach Nichtreaktion das Konto vorübergehend gesperrt hat. Das wäre kein ungewöhnlicher Vorgang.

Es stellte sich vielleicht die Frage, welche Befugnisse der "Notvorstand" hat und wie er ins Amt gekommen ist. Das wäre dann eine vereinrechtliche Problematik. Aber da auch das Gericht bestätigt, es habe keine Verfügung erlassen, gehe ich von dem aus, was ich im vorangehenden Absatz geschrieben habe.

So wie ich den Zeitungsbericht verstehe, ist der Verein Kontoinhaber. Der Verein wird vertreten vom Notvorstand, dem die Zweifaller Subpriorin Schwester Maria Regina nicht angehört. Der Notvorstand hat den alten Vorstand abgelöst. Ein Notvorstand wird "auf Antrag eines Beteiligten" vom Amtsgericht bestellt, wenn die erforderlichen Mitglieder des Vorstands fehlen (§ 29 BGB).

Welche Befugnisse ein Notvorstand (und speziell dieser) genau hat, wäre interessant.