Trappistenabtei Mariawald

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Senensis
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Senensis »

Bernado ;) nimm doch nicht alles so bierernst... :huhu:
et nos credidimus caritati

pierre
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von pierre »

Zu meiner aktiven Zeit als Küster 1991 bis 1999 hatte ich Mariawald als Beichtkirche.Die Beichte dort war sehr fromm und man bekam Bußen auf wo der Beichtvater sich was bei gedacht hat im Bezug auf die Sünde.Er hat sich auch für meine Lebensumstände sehr intressiert.Ich fands sehr beeindruckend das der Beichtvater von der Klausur direkt von der anderen Seite in den Beichtstuhl ging.
Heute gehe ich in St Andreas in Köln bei den Dominikanern zur Beichte da ich es aus Zeitgründen nicht mehr schaffe nach Mariawald.

Guerric
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Guerric »

Gibts den nichts "Neues" von Mariawald zu berichten?
Gruss Guerric

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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Guerric hat geschrieben:Gibts den nichts "Neues" von Mariawald zu berichten?
Nicht daß ich wüßte.

Und das ist angesichts der Umstände gar nicht das Schlechteste.
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Fridericus
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Fridericus »

Die letzte Statistik der Trappisten vom 31.12.2011 gibt folgende Zahlen an:
13 insgesamt, davon 11 mit feierlicher Profess, 1 mit zeitlicher und 1 Postulant. 5 davon sind Priester. In Mariawald selbst befinden sich zur Zeit 10.

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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von cantus planus »

Bernado hat geschrieben:
Guerric hat geschrieben:Gibts den nichts "Neues" von Mariawald zu berichten?
Nicht daß ich wüßte.

Und das ist angesichts der Umstände gar nicht das Schlechteste.
Eben. Das muss man immer wieder dick unterstreichen. Das Ende in Mariawald war absehbar, und da haben Abt und Konvent einen wirklich mutigen Schritt gewagt. Wenn die Abtei irgendwann doch nicht mehr lebensfähig wäre, läge es eben nicht an den Reformen, sondern an dem sich schon lange abzeichnenden Niedergang.

Wenn die Reform allerdings doch gelingt und das Kloster überlegt, ist das mehr, als man anbetracht der Situation vor einigen Jahren hätte erwarten können.

Ferner muss man darauf hinweisen, dass die Trappisten nicht irgendein Orden sind. Nicht jeder hat die Berufung zu diesem Leben, und der Abt ist gut beraten, nicht alle Interessenten aufzunehmen, die lediglich die Alte Messe schätzen und einen Fluchtpunkt vor der modernistischen Kirche suchen.

Gäbe es jetzt jedes Jahr plötzlich fünf Novizen, wäre ich eher skeptisch als erfreut. Die Regel dürfte heute eher sien, dass alle zwei bis drei Jahre mal einer kommt und bleibt. Wenn das gelänge, wäre es gut.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Postulanten gibt es in regelmäßigen Abständen immer wieder. In den letzten Jahren im zweistelligen Bereich, wie ich hörte. Bis zum Noviziat schaffte es davon leider so gut wie niemand.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

HeGe hat geschrieben:Postulanten gibt es in regelmäßigen Abständen immer wieder. In den letzten Jahren im zweistelligen Bereich, wie ich hörte. Bis zum Noviziat schaffte es davon leider so gut wie niemand.
Zweistelliger Bereich ist soweit ich weiß stark übertrieben. Mit ein wenig guten Willen kommt man auf eine zweistellige Zahl von ledigen Männern, die einmal für ein paar Tage vorbeigeschaut haben, um die Sache zu beschnuppern. Postulanten gab es m. W. zwei oder drei.

Bei den Trappisten stellt sich dem Abt selten die Frage, ob er jemanden wegschicken soll. Das merken die Betreffenden meistens sehr schnell selbst.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Abtei Mariawald hat geschrieben:Feierliche Profess von Bruder Johannes am 29.04.2012

Die Abtei Mariawald feiert am Sonntag, dem 29. April 2012, ein wichtiges Ereignis. An diesem Tag wird Bruder Johannes seine feierliche Profess ablegen, d. h. er wird sich in einem besonderen Akt ganz und auf ewig Gott übergeben und endgültig in die Klostergemeinschaft aufgenommen. Der hl. Thomas von Aquin nennt diese feierliche, ewige Profess eine Art zweiter Taufe.

Die Freunde der Abtei sind herzlich zu dieser großen Feier eingeladen, um sich mitzufreuen und Bruder Johannes durch ihr Gebet zu begleiten.

Die Feier beginnt um 9.20 Uhr.
:klatsch:
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Caviteño
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Caviteño »

HeGe hat geschrieben:
An diesem Tag wird Bruder Johannes seine feierliche Profess ablegen,
:klatsch:
:klatsch:

Dazu eine Frage:
Handelt es sich um einen Priestermönch oder um einen Konversen bzw. Laienbruder?

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Er ist kein Priester. Die Unterscheidung in Chormönche und Konversen gibt es in Mariawald (jedenfalls bislang) nicht.
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Westmalle
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

Caviteño hat geschrieben:Handelt es sich um einen Priestermönch oder um einen Konversen bzw. Laienbruder?
Ich plaudere kein Geheimnis aus, wenn ich sage, dass der betreffende Br. M. Johannes der (derzeit) einzige "Student" des Theologiestudiums in Mariawald ist und durchaus Priester werden soll. Ich nehme allerdings nicht an, dass Dom Josef bereits einzelne Niedere Weihen erteilt hat. Jedoch haben er und Br. M. Johannes meines Wissens bereits zeitweise die monastische Tonsur (corona) getragen.

Caviteño
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Caviteño »

Danke für die Antworten.

Wer würde denn eine evtl'e Priesterweihe vornehmen? Wahrscheinlich doch der Ortsbischof, oder kann das auch der Abt?

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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Caviteño hat geschrieben:Danke für die Antworten.

Wer würde denn eine evtl'e Priesterweihe vornehmen? Wahrscheinlich doch der Ortsbischof, oder kann das auch der Abt?
Nein. Äbte sind in der Rehgel keine Bischöfe - sie haben nur das Recht, in ihrem Bereich und Dienst Stab und Mitra zu tragen. Es gibt aber wohl immer noch auch einige Abteien, deren Äbte traditionsgemäß die Bischofsweihe empfangen. Sonst lädt man halt gerne einen Bischof zur Priesterweihe ein, der aus dem jeweiligen Orden hervorgegangen ist.
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Protasius
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Protasius »

Bernado hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Danke für die Antworten.

Wer würde denn eine evtl'e Priesterweihe vornehmen? Wahrscheinlich doch der Ortsbischof, oder kann das auch der Abt?
Nein. Äbte sind in der Rehgel keine Bischöfe - sie haben nur das Recht, in ihrem Bereich und Dienst Stab und Mitra zu tragen. Es gibt aber wohl immer noch auch einige Abteien, deren Äbte traditionsgemäß die Bischofsweihe empfangen. Sonst lädt man halt gerne einen Bischof zur Priesterweihe ein, der aus dem jeweiligen Orden hervorgegangen ist.
Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Protasius hat geschrieben:Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.
Ja. Da es sich dabei nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.

Eine Schwierigkeit gibt es wohl beim Subdiakonat, das nach dem Verständnis von Trient bereits Bestandteil der "höheren Weihen", also des Ordo-Sakraments war, während das Vatikanum den Ordo als Diakonat, Priestertum und Bischofsamt beschreibt. Ich habe jetzt keine Zeit, um im Zeremonioale für 62 nachzusehen - aber ich nehme sehr an, daß dort der Subdiakonat noch dem Bischof zur Weihe vorbehalten ist.
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Protasius
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Protasius »

Bernado hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Die Niederen Weihen (Ostiarier, Exorzist, Lektor, Akolyth) können Äbte allerdings spenden. Die Höheren Weihen (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof) können hingegen nur von Bischöfen gespendet werden.
Ja. Da es sich dabei nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.

Eine Schwierigkeit gibt es wohl beim Subdiakonat, das nach dem Verständnis von Trient bereits Bestandteil der "höheren Weihen", also des Ordo-Sakraments war, während das Vatikanum den Ordo als Diakonat, Priestertum und Bischofsamt beschreibt. Ich habe jetzt keine Zeit, um im Zeremonioale für 62 nachzusehen - aber ich nehme sehr an, daß dort der Subdiakonat noch dem Bischof zur Weihe vorbehalten ist.
Das Caeremoniale Episcoporum sagt darüber nichts, und das Pontifikale spricht allgemein von pontifex, bei höheren wie niederen Weihen. Ich war wohl etwas vorschnell mit meiner Erklärung:
§ 293 Privilegien der benedizierten Regularäbte
[...]
6. b) Nur ex Indulto darf er in Pontificalibus die Kleriker weihen[...]
Ich vermute, daß viele Äbte dieses Indult für die niederen Weihen erhalten haben, denn selbst ausgedacht habe ich mir das nicht.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Protasius hat geschrieben:Ich vermute, daß viele Äbte dieses Indult für die niederen Weihen erhalten haben, denn selbst ausgedacht habe ich mir das nicht.
Nein, natürlich nicht. Auch hier gilt, was ich anderswo zur Frage der Rubriken ausgeführt habe: Der Gesetzgeber hat in den letzten 100 Jahen ein solches Chaos angerichtet, daß in vielen Fragen, die gar keine prinzipiellen Probleme aufwerfen müßten, eindeutige Antworten gar nicht oder nur mit größtem Aufwand möglich sind.
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Westmalle
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

Bernado hat geschrieben:Der Gesetzgeber hat in den letzten 100 Jahen ein solches Chaos angerichtet, daß in vielen Fragen, die gar keine prinzipiellen Probleme aufwerfen müßten, eindeutige Antworten gar nicht oder nur mit größtem Aufwand möglich sind.
Schuld sind hier nicht erst die letzten 100 Jahre. Päpstliche Ausnahmeregelungen über eine Weihevollmacht für einzelne Äbte und hohe Prälaten hat es bereits in den letzten 1000 Jahren immer wieder gegeben. Oft genug waren sie an konkrete Klöster gebunden.
Bernado hat geschrieben:Da es sich [bei den Niederen Weihen] nicht um sakramentale Weihen, sondern um Sakramentalien handelt, kann das m. W. sogar jeder Obere, der die Priesterweihe empfangen hat.
Richtig! Genau das liest man in jedem vorkonziliaren Lehrbuch zum Kirchenrecht: Jeder Priester KANN gültig Niedere Weihen spenden. Aber natürlich DARF es nicht jeder Priester.
Bernado hat geschrieben:Ich habe jetzt keine Zeit, um im Zeremoniale für '62 nachzusehen...
Genau hier liegt das Problem: Die liturgischen Bücher, sei es Pontificale oder Caeremoniale, sind für solche Fragen nicht einschlägig. Hier wird nur liturgisches Recht normiert (wie was wann zu machen ist). Aber bei der Frage, ob der Abt die Niederen Weihen erteilen darf, muss man sich ausschließlich nach dem eigentlichen Kirchenrecht richten, also dem CIC. Die alte Version von 1917 ist abgelöst. Die neue Version von 1983 kennt keine Niederen Weihen mehr. Was nun? Freifahrtschein für die Niederen Weihen? Hier besteht ganz klar ein Mangel im Kirchenrecht. Die FSSP geht beispielsweise unter Berücksichtigung der alten Vorschriften von 1917 so vor, dass zwar ein Bischof die Niederen Weihen erteilen soll. Aber gemäß dem Kirchenrecht von 1983 beginnt z.B. mit der Tonsur noch nicht der Klerikerstand - gemäß neuem Recht also erst ab dem Diakonat. Kompromißlösung!

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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Westmalle hat geschrieben:. Die neue Version von 1983 kennt keine Niederen Weihen mehr.
Warum eigentlich nicht? Die instituierten Akolythen und Lektoren die Paul VI. erfunden hat, waren ja durchaus auch als aktualisierte Form der der niederen Weihen verstanden. Sie waren nur deutlicher als diese vom Sakrament des Ordo abgesetzt - den die alte Ordnung für die niederen Weihen allerdings nie ausdrücklich beanspruchgt hatte.

Ich sags ja: Chaotiker.
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Westmalle
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

Bernado hat geschrieben:Warum eigentlich nicht? Die instituierten Akolythen und Lektoren die Paul VI. erfunden hat, waren ja durchaus auch als aktualisierte Form der der Niederen Weihen verstanden. Sie waren nur deutlicher als diese vom Sakrament des Ordo abgesetzt - den die alte Ordnung für die Niederen Weihen allerdings nie ausdrücklich beansprucht hatte.
Natürlich kann man die heutigen Lektoren und Akolythen im Rahmen der "Hermeneutik der Kontinuität" als Fortsetzung der Niederen Weihen verstehen. Aber allein schon aus der heutigen Praxis (z.B. weibliche Lektorinnen!) und vor allem auch wegen der "Herrschenden Meinung" der Kirchenrechtler, handelt es sich hierbei nicht mehr um Niedere Weihen im traditionellen Sinn, insbesondere nicht mehr um Ämter, die zwingend und ausschließlich den Höheren Weihen vorausgehen.

Für mich folgt eine allgemeinere Frage: Was hat die Abschaffung der Niederen Weihen gebracht? Einen geistlichen Gewinn? Keineswegs! Aber meine Begründung hierfür passt nicht wirklich zum Thema Mariawald...

Für mich wäre es interessant, ob Br. M. Johannes nun bereits Niedere Weihen erhalten hat oder nicht. Sein begonnenes Studium würde hierfür eine ehrliche Grundlage liefern. Aber mein Eindruck ist, dass die Reformen in Mariawald vielmehr zögerlich und vielleicht sogar mit Zukunftsangst begangen werden. In meinen Augen wäre die Erteilung der Niederen Weihen jedoch nicht mehr als eine zwingende Konsequenz der Reform - und: Diese Neuerung würde Mariawald nichts kosten! Nur ein kleiner Schritt...

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Protasius
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Protasius »

Westmalle hat geschrieben:Natürlich kann man die heutigen Lektoren und Akolythen im Rahmen der "Hermeneutik der Kontinuität" als Fortsetzung der Niederen Weihen verstehen. Aber allein schon aus der heutigen Praxis (z.B. weibliche Lektorinnen!) und vor allem auch wegen der "Herrschenden Meinung" der Kirchenrechtler, handelt es sich hierbei nicht mehr um Niedere Weihen im traditionellen Sinn, insbesondere nicht mehr um Ämter, die zwingend und ausschließlich den Höheren Weihen vorausgehen.
Die Beauftragung kann nur an Männer gespendet werden und vor der Diakonenweihe muß man beauftragter Lektor und Akolyth gewesen sein. Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Bernado »

Protasius hat geschrieben:Die Beauftragung kann nur an Männer gespendet werden und vor der Diakonenweihe muß man beauftragter Lektor und Akolyth gewesen sein. Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.
Genau - das ist eine ganz wichtige Unterscheidung und erklärt nebenher, warum es so wenig instituierte Lektoren und Akolythen gibt.

Deshalb ziehe ich es auch vor, hier von instituierten und nicht von beauftragten Lektoren zu sprechen. Eine bischöfliche Beauftragung haben die Damen, die uns mit den Lesungen und Fürbitten verwöhnen, nämlich auch. Die Praxis der deutschern Kirche ist ganz darauf ausgerichtet, den Unterschied zwischen beiden Formen des Dienstes zu verwischen bzw. den eigentlichen Dienst hinter der Tätigkeit von "Vorzugslaien" verschwinden zu lassen.

Die Dienste der instituierten Akolythen und Lektoren werden in den meisten Ländern nur noch heimlich im Priesterseminar vergeben und ausgeführt, damit fehlegeleitete Laiinnen und Laien keine Betroffenheit empfinden müssen.

Aber wir sind ja alle soo konzilstreu, und auf die Liturgiereform von Paul VI. lassen wir nichts kommen.
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

Protasius hat geschrieben:Weibliche Lektoren gibt es nur ohne liturgische Beauftragung.
Die Praxis in den deutschen Diözesen sieht leider anders aus, siehe auch die Ausführungen von Bernado. Die eigentliche Beauftragung von offiziellen Laien-Lektoren gibt es quasi überhaupt nicht (gut so?). Dafür dürfen die nicht weniger offiziellen Lektorinnen und vor allem auch Kommunionhelferinnen (die objektiv durchaus vergleichbar sind mit Akolythen) oft genug volle Teilhabe an der Gottesdienstgestaltung genießen. Eine Lektorin einer gewissen Dompfarrei vor wenigen Jahren: "Ich finde, wir sollten am kommenden Sonntag für die Frauenordination in den Fürbitten beten." Dem hingegen verwendet man an Wochentagen zwar die Fürbitten-Vorschläge des neuen Schott-Meßbuchs. Diese werden aber an Tagen mit Exorzismus-Evangelien zensiert, wenn für Besessene gebetet wird; Begründung des betreffenden Domkapitulars: "Das klingt zu mittelalterlich."

Zurück zum Thema (ich schweife ab und jammere): Es ist statistische Tatsache, dass von seiten der Amtskirche vor allem weibliche Lektorinnen und Kommunionhelferinnen gefördert werden. Das geht sogar soweit, dass das Finanzamt bei solchen Personinnen ein Abonnement der modernistischen Zeitschrift "Gottesdienst" im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Gemeinde anerkennt.

Ergebnis: Die deutsche Nationalkirche unterdrückt wieder einmal die römischen Vorstellungen und Wünsche, WIE SO OFT (siehe Wandlungsworte, Redemtionis Sacramentum usw.)[Punkt] Aber dieses Thema passt nicht in diesen Thread...

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kreuzzeichen
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von kreuzzeichen »

Vielleicht im Zusammenhang der Diskussion durchaus interessant:
Am Fest der Apostel Petrus und Paulus, nämlich am 29. Juni 2006, wurde Dom Josef im Alter von 43 Jahren zum Priester geweiht. Die Weihe spendete der Aachener Diözesanbischof Heinrich Mussinghoff. Er war nach 15 Jahren der erste Klostermönch, der in der Abtei Mariawald zum Priester geweiht wurde.
Dom Josef hat seine feierliche Profess am 26. Januar 1991 abgelegt. Die Beauftragung als Lektor und Akolyth empfing er am 15. August 2003.
Dom Josef - mit bürgerlichem Namen "Eberhard Vollberg" wurde am 23. April 2005 Superior (Oberer der Abtei). Am 17. Dezember 2005 erhielt er die Diakonatsweihe. Weihbischof Karl Reger aus Aachen weihte mit einem feierlichen Gottesdienst durch Handauflegen und Gebet den neuen Superior zum Diakon.
Die Abtsweihe von Dom Josef fand am Hochfest der Heiligen Gründeräbte des
Zisterzienserordens Robert, Alberich und Stephan am 26. Januar 2007 statt.
Die Kirche kennt eine besondere Segnung der Äbte. Weihbischof Karl Borsch spendete am Freitag, dem 26. Januar 2007 um 10.00 Uhr in der Abteikirche Maria Wald Dom Josef die Abtsweihe.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Westmalle
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

http://www.kloster-mariawald.de/view.php?nid=391

Ein Bericht über die ewige/feierliche Profess von Fr. M. Johannes - Deo [Punkt]

Der kantige Text würde gut zur Feder des Abtes passen... Zumindest ist nun auch klar, dass Fr. M. Johannes und Dom Josef mittlerweile die monastische Tonsur dauerhaft tragen. Endlich ein neues Zeichen für den Fortgang der Reformen!

Allerdings ist der Blick in den Chor ernüchternd... Neben dem Abt waren anwesend:

- der Prior P. M. Franz
- der Theologiestudent Fr. M. Johannes
- Br. M. Bernhard als Thuriferar
- Br. M. Clemens, der sonst nicht am Chorgebet teilnimmt
- zwei Personen in Chorrock - vielleicht Postulanten?

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Vielen Dank für den Hinweis, den Bericht habe ich noch nicht entdeckt. Gottes Segen für Br. Johannes! :klatsch:

Bezüglich der beiden Herren im Chorrock: der im nördlichen Chorgestühl Stehende dürfte der gleiche Postulant sein, der auch schon an Ostern dort war. Eine wirkliche Bereicherung für das Chorgebet, ich bete zu Gott, dass er sich zu einem Eintritt entschließen kann. Der im südlichen Chorgestühl Stehende ist glaube ich kein Postulant. Er hat auch in der Karwoche schon gelegentlich als Ministrant fungiert. Man sieht ihn auf dem letzten Bild , wo er hinter Dom Josef hergeht, noch etwas deutlicher.
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Caviteño
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Caviteño »

Westmalle hat geschrieben: Allerdings ist der Blick in den Chor ernüchternd... Neben dem Abt waren anwesend:

- der Prior P. M. Franz
- der Theologiestudent Fr. M. Johannes
- Br. M. Bernhard als Thuriferar
- Br. M. Clemens, der sonst nicht am Chorgebet teilnimmt
- zwei Personen in Chorrock - vielleicht Postulanten?
Ein mE großer Unterschied zu den Zahlen lt. Statistik zum 31. 12. 211:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=59965#p59965

Gibt es dafür eine Erklärung? :achselzuck:

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:Ein mE großer Unterschied zu den Zahlen lt. Statistik zum 31. 12. 211:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=59965#p59965

Gibt es dafür eine Erklärung? :achselzuck:
Es wurde doch schon mehrfach erwähnt, dass einige Mönche nicht am Gemeinschaftsleben teilnehmen, davon zwei aus Altersgründen, einige weitere aus sonstigen Gründen.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

Abtei Mariawald hat geschrieben:Liebe Brüder und Schwestern in unserem Herrn Jesus Christus

Ein herzliches Vergelt´s Gott an alle, die mich am Tag meiner feierlicher Profess durch ihr Gebet und ihre Anwesenheit begleitet haben, und dass wir gemeinsam diesen Tag so voller Freude gestaltet haben. Ganz besonders möchte ich mich für die vielen schönen, mit Liebe ausgesuchten Geschenke bedanken und dafür, dass sie ihre Verbundenheit mit unserem Kloster Mariawald durch ihre Anwesenheit zum Ausdruck brachten.

Seien sie versichert, dass ich für ihre Anliegen beten werde.

So wünsche ich ihnen Gottes reichen Segen und den Beistand der unbefleckten Jungfrau Maria.

Br. Maria Johannes
:daumen-rauf:
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von HeGe »

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Re: Trappistenabtei Mariawald

Beitrag von Westmalle »

Dieser Thread besteht irgendwie nur noch aus Links zu neuen Pressemeldungen... Alle darüber hinaus gehenden Kommentare werden seltsamer Weise wie von Geisterhand gelöscht. Sollte dieser Thread geschlossen werden?

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