Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Knecht Ruprecht
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Salvatorianerpatres bzw SDS

Beitrag von Knecht Ruprecht »

über google finde ich über diese gruppe nicht viel, weiß nur dass mein ehemaliger militärpriester, den ich voll gut fand, einen orden anghörte der im vatikan seinen hauptsitz hat aber dennoch die gebote des ordens über die des papstes stehen, sprich, wenn der papst das zölibat aufheben würde, müßte die mitglieder dieses ordens trotzdem im zölibat leben, weil es der orden so vorschreibt.

hat sich erledigt. http://www.sds-familie.de/maenner/index.html

noch meine meinung zu diesem orden. ich finde diesen orden natürlich am besten von allen, dahinter kommen die domenikaner und die franziskaner sind bei mir ganz unten.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Wer kann mir Herkunft und Bedeutung des Begriffs

"Regularkanoniker"

erklären? (Haben die etwas mit Kanonen zu tun?)

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spectator
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Beitrag von spectator »

Stefan hat geschrieben:Wer kann mir Herkunft und Bedeutung des Begriffs

"Regularkanoniker"

erklären? (Haben die etwas mit Kanonen zu tun?)
siehe hier: http://www.orden-online.de/tavi/index.p ... rkanoniker

Stefan

Beitrag von Stefan »

spectator hat geschrieben:siehe hier: http://www.orden-online.de/tavi/index.p ... rkanoniker
orden-online hat geschrieben:Regularkanoniker
Hierbei handelt es sich um die Mitglieder einer Stiftskirche, welche nach einer Ordensregel (zumeist die Regel des Hl. Augustinus) leben und die Ordensgelübde abgelegt haben. Sie unterscheiden sich von Säkularkanonikern, welche ebenfalls Chorherren, aber ohne Gelübde sind. Regularkanoniker sind u. a. die verschiedenen Kongregationen der Augustiner Chorherren, (Regularkanoniker vom Hl. Kreuz)? und die (Prämonstratenser)?.
Was ein Kanoniker ist, weiß ich aber nun immer noch nicht; und den Unterschied zwischen Regular- und Säkular auch nicht so ganz.
Schafft es jemand für Bewußtlose?

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spectator
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Beitrag von spectator »


Stefan

Beitrag von Stefan »

Kanoniker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Kanoniker (lat. Canonici, weibliche Form: Kanonissen), ursprünglich diejenigen Priester bzw. Ordensfrauen, welche nach einer gewissen Regel (Kanon) zusammenlebten. Nach dem Vorbild des Augustin und des Eusebios von Vercelli (im 4. Jahrhundert) wurde die vita canonica (so genannt, weil sie sich nach dem Ausspruch des Kanons, Apostelgeschichte 4, 32, richtete), d. h. die klösterliche Vereinigung der Kleriker (Kanoniker), durch die Regel Chrodegangs von Metz für seine Diözese angeordnet und durch das Aachener Konzil von 816 (oder 817) auf alle Kirchen im fränkischen Reich, an denen sich eine Mehrzahl von Geistlichen befand, ausgedehnt (Regula Aquisgranensis).

Als diese Form des Zusammenlebens der Geistlichen im so genannten Kapitel schon im 10. Jahrhundert ihrer Auflösung entgegenging, indem die dem Kapitel gehörenden Güter unter die Mitglieder verteilt wurden, schieden sich die bei der Regel des Augustinus von Hippo verharrenden (und mit Gelübde lebend) als Regularkanoniker (lat. Canonici regulares) von den weltförmigen, den Säkularkanonikern (lat. Canonici saeculares)(ohne Gelübde lebend). Jene bildeten eine neue Klasse von Mönchen, zu deren reichen Pfründen und Pfarreien sich viele aus dem Adel drängten, um auf diesem Weg zu den höheren Kirchenwürden aufzusteigen. Von neuem einreißende Verweltlichung rief verschiedene Reformationen des kanonischen Lebens hervor, als deren namhafteste die Prämonstratenserregel von Norbert von Xanten gilt.

Die Kleidung der Kanoniker war im 12. Jahrhundert ein langer Leibrock, darüber das leinene Chorhemd (Albe); dann das Almutium, eine Mütze von Schaffell, welche Kopf, Hals und Schultern bedeckte; dazu ein schwarzer Mantel ohne Kragen und die Kalotte (Käppchen). Die späteren prachtliebenden Chorherren gaben dieser Tracht ein gefälligeres Aussehen und vertauschten namentlich das Käppchen mit dem viereckigen Barett, woran man jetzt die Chorherren zu erkennen pflegt.

Heute nennt man Kanoniker (Kanonikus, Chorherr, Domherr, Domkapitular, Stiftsherr) das Mitglied eines Kapitels.
Quelle: www.wikipedia.de

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Alberic-Maria
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Ermiten - Buch von Derwahl

Beitrag von Alberic-Maria »

Ich kenne das Buch über Nazarena, das ich nur empfehlen (bei Interesse auch ausleihen) kann.

Auch in dem Buch von Freddy Derwahl "Eremiten" Pattloch (2000) - siehe z.B. bei amazon findet sich ein Artikel über Nazarena.
Im Gegensatz zu den "modernen Eremiten", die mitten unter uns z.B. in Städten leben, war sie wirklich in dem Kloster "eingschlossen" (wenn auch nicht eingemauert). Aber sie hatte eben keinen Kontakt zur Außenwelt (bis auf gelegentliche Arztbesuche). Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde ihr von den Mitschwestern lediglich das Lebensnotwendige gebracht - ohne Gesprächskontakt. Den gab's wohl nur zu Oberin des Klosters und zu ihrem geistlichen Begleiter.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Auf dem Kreuzberg brauen sie Bier.
Du meinst die Chemn neufs? Dass sie dann an das Irish-Pub gleich um die Ecke deiner Pfarre verkaufen? und nach den Veranstaltungen dann die Pfarrschäfchen ebendorthin einladen?

Geschickt eingefädelt :mrgreen:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Quatschkopp, ich meinte die Franziskaner auf dem Kreuzberg in der Rhön.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Janet1983
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden

Beitrag von Janet1983 »

Lea hat geschrieben: Wer weiss genau,was eine Reklusin ist? Ich vermute mal, es hat irgend etwas mit Klause zu tun? Oder?

Reklusen sind diejenigen, die sich quasi einschließen. Zu diesem Leben muss man berufen sein, denn nicht jede Schwester würde das Leben bei den Reklusen verkraften.
Die Armen Schwestern vom Heiligen Franziskus (Mutterhaus in Aachen) haben einen Zweig von Reklusen. Lange Zeit haben diese in Aachen gewohnt heute sind sie in Kommern. Ich habe bevor er umgebaut wurde eine Zeit lang in dem ehemaligen Reklusentrakt gewohnt.
Dieser Trakt hatte nur 2 Eingänge: Einer war in die Kapelle und der andere in die Klausur der anderen "normalen" Schwestern. Beide Eingänge wurden jedoch nur selten genutzt.
Öfter genutzt wurde nur eine dritte Türe in Richtung Keller.
Die Reklusen hatten eine eigene Kapelle, die sich ein Tabernakel mit der Hauptkapelle teilte, aber sie hatten auch einen Raum neben der Kapelle, von wo sie die Gottesdienste in dieser Hauptkapelle verfolgen konnten ohne von anderen als dem Priester gesehen zu werden. Deshalb gab es auch eine Tür mit einem kleinen Fensterchen durch die sie die Kommunion empfangen konnten.
Die Tür zur Kapelle selber war jedoch in den meisten Fällen verschlossen.
Dann ist da ja noch die Tür zur Klausur. Hier habe ich keine Ahnung, welchen Zweck die hatte. Vielleicht um den Zugang für Schwestern zu ermöglichen, die eine Auszeit nehmen wollten und deshalb zu den Reklusen gingen.
Die Türe zum Keller hatte etwas ganz besonderes: Eine Durchreiche mit einem Türchen je Seite. Das Essen wurde von Außen hineingestellt, es wurde angekopft und die Türe wieder verschlossen. Dann konnte das Essen von innen entnommen werden.
Besonders an den Räumlichkeiten der Reklusen war auch, dass es alles sehr kahl war und jede Stecknadel zu hören war. Dies kam wohl auch der Lebensweise der Reklusen in diesem Trakt zugute, die nur zur Ehre Gottes sangen oder sprachen.
Die Reklusen bekamen alles an die Türe gebracht, denn das Hauptziel bestand darin für die Menschen zu beten und alles zu größeren Ehre Gottes zu tun. So viel habe ich zumindest von den Schwestern erfahren, die die Reklusen in Aachen erlebt hatten.
Ach da hab ich noch was vergessen... von wegen abgeschnitten von der Außenwelt.
Sämtliche Fenster waren entweder aus Milchglas, durch das man beim besten Willen nichts erkennen konnte, oder aus Glasbausteinen. Der kleine Garten der Reklusen war so abgetrennt, dass man vom Hauptgarten nicht hineinschauen konne und auch sonst nur von der Schwesternklausur einen Blick erhaschen konnte. Der Garten war quasi umgeben von einer Mauer zum anderen Garten hin (wobei hier eine Tür war, durch die man aber auch nichts sehen konnte)... zu einer Seite von der Kapelle, der dahinterliegenden Reklusenkappelle und der darüberliegenden Schwesternklausur und dann noch von 2 Seiten durch das Reklusengebäude.

Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen könnte...
Das ist das, was ich aus der Praxis kenne ohne direkt ein Buch gelesen zu haben, sondern durch weitererzählen.
Das Ganze hat leider auch eine negative Seite. Ich habe auch Zeitweise die alten Schestern in deren Klausur mitbetreut und dabei ist mir aufgefallen, dass es auch Einzelfälle gibt in denen eine Schwester nicht zum Leben als Rekluse berufen ist, dies aber trotzdem tun will und im Alter ein psychisches Wrack ist. Es gab im Wohnbrereich noch etliche Gegenbeispiele, aber auch so etwas war auffällig. Das Leben dort muss ziemlich hart am Menschen zehren und wer dazu nicht berufen ist und diese Kraft aus Gott nicht schöpfen kann, der sollte die Finger davon lassen.

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Alberic-Maria
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Wohnung im Reklusentrakt

Beitrag von Alberic-Maria »

Darf ich nachfragen wie es möglich war, dass du im Reklusentrakt gewohnt hast?
Gehörst du dem Konvent als "normale" Schwester an oder konnten Laien dort wohnen?

Wer gibt die Erlaubnis, als Rekluse zu leben? Die Ordensoberin, der Bischof?

Muss dem Leben zunächst eine Zeit in der Gemeinschaft vorausgehen?

Velen Dank für die Antworten.

Pace e bene

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Janet1983
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Re: Wohnung im Reklusentrakt

Beitrag von Janet1983 »

Alberic-Maria hat geschrieben:Darf ich nachfragen wie es möglich war, dass du im Reklusentrakt gewohnt hast?
Gehörst du dem Konvent als "normale" Schwester an oder konnten Laien dort wohnen?

Wer gibt die Erlaubnis, als Rekluse zu leben? Die Ordensoberin, der Bischof?

Muss dem Leben zunächst eine Zeit in der Gemeinschaft vorausgehen?

Velen Dank für die Antworten.

Pace e bene
Es ist so gewesen:
Mein Glaube war meinem Vater immer ein Dorn im Auge und darüber hat er sich oft aufgeregt. Eines Abends war es so schlimm, dass ich aus Angst vor weiteren Schlägen rausgelaufen bin und da hat er den Schlüssel von innen auf die Tür gesteckt.
Danach musste ich irgendwo unterkommen (die erste Nacht hab ich bei einem Typen, den ich nur flüchtig kannte auf dem Sofa geschlafen) und habe eine Bekannte angerufen, bei der ich aber nich bleiben konnte. Sie hat mich für Abends zu den Jesuiten in die Kreisstadt bestellt und gesagt, dass die da was für mich tun könnten. Nach dem Gottesdienst hat sich dann ein Pater um mich gekümmert, der aber keinen Erfolg hatte. Erst ein Pater, der Kontakte zu diversen Frauenorden hatte, hat mich vermitteln können und im Mutterhaus angerufen, die mich weiterleiteten zu dem Haus in dem dieser Trakt leerstand. Ich lebte dort mit 2 anderen Mädchen, die im angeschlossenen Altenheim gearbeitet haben. Da die Schwestern schon lange weg waren konnten wir in diesem Trakt wohnen.
Wir konnten eben nur den Eingang durch die Kapelle nutzen, aber das war ja in Ordnung.
Es ist also nicht die Regel einmal in solch einen Trakt zu kommen ohne vorher eine Ordensschwester zu sein und dazu berufen zu werden. Wir haben einmal ein kleines Fest gefeiert und dazu 2 Schwestern eingeladen (die Schwester Oberin und die Seelsorgerin des Heimes) und beide waren aufgeregt wie Kinder, als sie bei uns im Refektorium saßen und mit uns gegessen haben. Da mal drin zu sein und zu essen, war für diese Schwestern schon etwas sehr besonderes...

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Rekluse, die Rekluse – so würd’ ich die Genera bilden. Reklusen sind „Weggeschlossene“, nicht bloß „einfache“ Eremiten: Ihre Einsiedelei oder Klause ist dauerhaft verschlossen, also zugemauert oder dergleichen. Meist in der unmittelbaren Umgebung eines Klosters, denn Reklusen müssen ja von irgend jemandem versorgt werden.
gibts soetwas zur zeit noch?

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

ottaviani hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Rekluse, die Rekluse – so würd’ ich die Genera bilden. Reklusen sind „Weggeschlossene“, nicht bloß „einfache“ Eremiten: Ihre Einsiedelei oder Klause ist dauerhaft verschlossen, also zugemauert oder dergleichen. Meist in der unmittelbaren Umgebung eines Klosters, denn Reklusen müssen ja von irgend jemandem versorgt werden.
gibts soetwas zur zeit noch?

Ja, die Armen Schwestern vom Heiligen Franziskus haben ein Haus in Kommern in dem die Reklusen wohnen. Das gibt es immer noch.

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beatrice
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Beitrag von beatrice »

Weißt Du wieviele dort heute noch leben und wie es mit dem Nachwuchs aussieht?

Beatrice

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Das kann ich dir leider nicht sagen... Ich weiß, dass es mit dem Nachwuchs wie in den meisten Orden miserabel aussieht.
Die "normalen" Schwestern hatten auch schon lange keinen Nachwuchs mehr. Als ich vor 3 Jahren da gewohnt habe, war die jüngste Schwester 39 Jahre alt.
Nachwuchs ist ein echtes Problem für die Orden im allgemeinen (obwohl es bei den Männerorden ein bischen besser ausschaut, so weit ich das mitbekommen habe...)
Da denke ich, dass es bei den Reklusen noch schlechter aussieht, denn auch nur ein Teil der Ordensschwestern ist berufen dorthin zu gehen... also eine kleine Gruppe aus einer kleinen Gruppe...

Die Reklusen leben in Kommern in Haus Alverno:
http://www.schervier-orden.de/site/konv ... lverno.php

Dort leben auch die Schwestern, die früher in Aachen waren...
Schwester Magdalis, die das Haus leitet war bis von einem Jahr Provinzoberin hier in der Gegend, daher kenne ich die noch.

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Alberic-Maria
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Reklusin - Eingeschlossene

Beitrag von Alberic-Maria »

Was mich noch interessiert:
Für mich liest sich das so, als würden in Kommern mehrere Reklusinnen leben. Bisher hatte ich immer die Vorstellung, dass es nur eine Reklusin ist, die wirklich "eingeschlossen" ohne Kontakt zur Außenwelt lebt (wie z.B. Nazarena, die keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie hatte - nur zum Beichtvater und auch nicht zu den Mitschwestern, allenfalls zur Äbtissin).

Haben die Reklusinnen in Kommern Kontakt untereinander?

Und wie sieht deren Tagesablauf aus?

Wie war das mit dem Essen - wie die anderen Schwestern oder recht strenges Fasten?

Ich denke das reicht vorläufig mit neugierigen Fragen und im voraus schon ein herzliches Vergelt's Gott für die Antwort.

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Janet1983
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Beitrag von Janet1983 »

Oh, langsam wird das mit dem Antworten schwerer...
Ich habe in diesem Trakt gewohnt und daher ein paar Fragen gestellt.
Mehr als das, was ich daher weiß kann ich kaum sagen...
Es ist so, dass eine Rekluse immer versteckt lebt in den Räumen, die zur Verfügung stehen oder in einem separaten Garten. Es gibt daher sogar Ordensschwestern, die noch nie eine Rekluse gesehen haben. Nur diejenigen, die schonmal dabei waren (k.a. ob das auch auf Zeit geht) können das sagen und natürlich der zuständige Pater, der die Gottesdienste feiert und die Kommunion verteilt.
Das einzige Telefon steht für gewöhnlich in der Zelle der Schwester Oberin. Da aber bei den Reklusen außer Gebeten und Gesängen zur Ehre Gottes eh nicht gesprochen wird, macht das auch Sinn.
Zum genauen Tagesablauf kann ich wenig sagen.
Es müsste aber, neben der üblichen Hausarbeit (Putzen ect.) und den Gebeten nicht viel sein. Es gibt im Normalfall noch einen Gemeinschaftsraum mit einem Harmonium oder etwas ähnlichem... vielleicht gibt es auch Zeiten zu denen dort gemeinsam gesungen wird...
Ich weiß das alles nur von anderen Schwestern...
Das Leben dort muss daher auch sehr hart sein und nur dazu berufene Schwestern halten das durch ohne einen schwewiegenden Schaden davonzutragen.
Die Hauptaufgabe der Reklusen ist ja das Gebet, aber ich weiß auch wie kaputt diejenigen da rauskommen, die nicht dazu berufen sind, aber meinen sie wären es.
Zum Essen kann ich gar nichts sagen.

Gerd
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Re: Ordenslexikon

Beitrag von Gerd »

Celestina hat geschrieben:Ich interessiere mich dafür, wie sich verschiedene Ordensgemeinschaften charakterisieren. Vielleicht können wir hier ein kleines Ordenslexikon entstehen lassen ?!?
So à la Name, Abkürzung, Apostolat, kontemplativ/aktiv,...
Das ist überhaupt keine schlechte Idee. Macht jemand mit? -> http://www.ordenslexikon.de/ ;-)

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Gibts eigentlich noch sowas wie Kloster auf Zeit?

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

In dem orthodoxen Kloster in Geilnau (Reinland-Pfalz) schon. Unabhängig von der Konfession der Gäste.
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 17. Januar 2006, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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holzi
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Beitrag von holzi »

FioreGraz hat geschrieben:Gibts eigentlich noch sowas wie Kloster auf Zeit?
Ja, in Niederaltaich: www.abtei-niederaltaich.de - ein römisch-katholisches Kloster mit zwei Abteilungen: nach lateinischem und byzantinischem Ritus.

Liegt für Österreicher günstiger als Geilnau (kurz hinter Passau - aus Richtung Linz/Wels kommend)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Heiligenkreuz, Seckau machen das mW auch.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Bei den Benediktinern in Maria Laach und Siegburg geht das auf jeden Fall auch.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Gabs da net mal auch sowas wie Mönch auf Zeit?

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HeGe
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Beitrag von HeGe »

FioreGraz hat geschrieben:Gabs da net mal auch sowas wie Mönch auf Zeit?

LG
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Wo "da"?

Aber wenn du mich meintest: keine Ahnung, weiß ich jetzt aus dem Kopf nicht. Die Bezeichnung habe ich aber schon mal gehört.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Anfangs ist man ja sowieso nur Mönch auf zeit, bis zur ewigen Profeß.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Tatiana im Thread 'Bilder von Klöstern' hat geschrieben:Was ist eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen einem Kloster und einem Stift? Leben in diesem Stift auch Mönche oder Nonnen? Wofür benutzt man heutzutage das Dormitorium?
Ein Stift in diesem Zusammenhang ist auch ein Kloster, warum die Bergdeutschen, 'tschuldigung, Österreicher ;) ihre Benediktiner- und Zisterzienserabteien Stifte nennen, muss wohl irgendwelche historischen Gründe haben, die ich jetzt nicht näher kenne.

Auch in Deutschland gab es früher geistliche Kommunitäten (um im post-Vat II-Slang zu bleiben), die in Stiften lebten. Es gab z.B. viele Frauenstifte, wo Adelige ihre Töchter hinsteckten, die keinen abgekriegt haben. (In Essen war ein sehr bekanntes Damenstift, wenn ich mich erinnere.)

Ansonsten gab es auch im Zusammenhang mit den Bistümern sog. Hochstifte, aber da kenne ich mich nicht aus, das sollte besser ein Historiker erklären.

In Heiligenkreuz leben heute immer noch Zisterziensermönche (ich glaube so um die 60.). Klöster, wo Frauen und Männer leben, gibt es im Prinzip so gut wie nirgendwo (mit Ausnahme der Spirituale, d.h. der geistlichen Betreuer der Nonnen, natürlich.).
Zuletzt geändert von HeGe am Samstag 4. März 2006, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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alraune
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Beitrag von alraune »

In Montenau (im deutschsprachigen Ost-Belgien, zur Gemeinde Amel gehörend) leben in einem Kloster der Steyler Mönche + Nonnen in einem Haus, ohne Klausur, außerdem einige wenige Schulschwestern eines belgischen Ordens.
Ich war vor einigen Jahren das letzte Mal in St.Raphael, wie es personell derzeit aussieht, weiß ich nicht 100%ig, aber je ein(e) jüngere Schwester / Bruder sind dort.
Zu dem Kloster gehört auch ein Bildungshaus.

Leider habe ich keine Fotos die ich reinstellen könnte, sorry :(

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Bei den neueren Orden gibt es das wohl schon mal.

Ich bezog mich aber mehr auf die klassischen Klausurorden. Denn streng genommen haben auch nur die ein Kloster. ;)

Mir fallen da eigentlich auf Anhieb nur die Birgittinen ein, die waren glaube ich z.T. als Doppelkloster konzipiert, oder nicht?
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Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Danke für die Antwort HeGe!
Also, "das Stift", "das Kloster" und "die Abtei" können doch synonym verwendet werden, richtig? Im Land Brandenburg gab's auch Zisterzienserstifte, die in der einschlägigen Literatur mal "stifte" mal "Klöster" genannt wurden.
Ich hätte noch 'ne Frage zur Klosterarchitektur, und zwar zum Kreuzgang. Dienen die Kreuzgänge nur für Prozessionen? Oder haben sie irgendeine andere (festgelegte?) Zweckbestimmung? In manchen Klöstern gibt es gar keinen Kreuzgang (z.B. im Zisterzienserinnenklöster Sankt-Marienstern in Sachsen, in dem ich einst eine gewisse Zeit verbrachte und danach dummerweise nicht fragte).

@Alexander: Sorry für offtopic

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Linus
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Beitrag von Linus »

Tatiana hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Heiligenkreuz - das schönste (weil auch einzige :D ) Stift des Wienerwaldes
Sieht schön aus! Mir hat es sehr gut gefallen. Besonders der Kreuzgang.
Was ist eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen einem Kloster und einem Stift? Leben in diesem Stift auch Mönche oder Nonnen? Wofür benutzt man heutzutage das Dormitorium?
Liebe Grüße, Tatiana
Das Stift ist eine Schenkung: im Falle heiligenkreuz wurde es vom Markrafen dem hl. Leopold gestiftet: sprich es gab (im Gegensatz zu "Normalen Klöstern") eine Starthilfe.

Das MA Dormitorium wird mW teilweise für Veranstaltungen genutzt.
Ja in diesem Stift Leben auch Mönche, dzt 60 soviel wie seit 200 Jahren nicht mehr. Sie feiern das Stundengebet sowie die Konventsmessen in Latein, dzt auch mit russischer Unterstützung [ein russischer Mönch studiert an der heiligenkreuzer Hochschule] :freude: Und heute abend bin ich dann auch dort (Jugendvigil und Nachtgebet plus Mitternachtsmesse) :freude:

Im moment komm ich zwar nicht auf die Homepage des stifts, aber da sind auch ein paar Photos mit Mönchen drauf.
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