Amanda hat geschrieben:Konsequenterweise müssten sich Christen also mit dem Vornamen anreden! In den freikirchlichen Gemeinden wird das ja gemacht, allerdings wird sich da auch sofort geduzt. Und damit hätte ich ein gelindes Problem.
Aber duzen wir uns nicht auch in der Liturgie?
Im röm-kath. Buch zur Feier des Begräbnisses (genauen Titel weiß ich grade nicht), findet sich das "Sie" (bei der Trauung auch?).
Das finde ich innerhalb der Liturgie völlig fehl am Platz.
Vornamen und Duzen wäre konsequent; Ältere könnte man ja Ihrzen; schade, daß das nicht mehr so verbreitet ist.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
In einem Pub in BC.... : "hey, you're a priest or what?"
Am Airport in Vancouver: " Are you an Orthodox priest?" "Yes." "Oh good, can you tell me a good Greek restaurant in Vancouver?"
"Why are you wearing a black dress and a ponytail? Are you a hippie or what?" at a "social" event in an unnamed town in BC
So spricht "man" einen Priester in Nordamerika an (happened to our priest Fr. Lawrence)
Gruß
Joseph
We are drowning in information and starving for knowledge.
Amanda hat geschrieben:Unser Kaplan wollte mit Titel und Vornamen angeredet werden: "Kaplan Marcus". Das war ich aus dem deutschen Sprachraum gar nicht gewohnt und drückte mich daher um die Anrede meist herum.
Was für ein Schmu, sich mit Dienstbezeichnung und Vorname anreden zu lassen.
Wenn, dann "Vater Marcus".
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Amanda hat geschrieben:Unser Kaplan wollte mit Titel und Vornamen angeredet werden: "Kaplan Marcus". Das war ich aus dem deutschen Sprachraum gar nicht gewohnt und drückte mich daher um die Anrede meist herum.
Was für ein Schmu, sich mit Dienstbezeichnung und Vorname anreden zu lassen.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat." Gilbert Keith Chesterton
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat." Gilbert Keith Chesterton
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat." Gilbert Keith Chesterton
ad-fontes hat geschrieben:[
Vornamen und Duzen wäre konsequent; Ältere könnte man ja Ihrzen; schade, daß das nicht mehr so verbreitet ist.
ad fontes, jemanden den ich küsse (Friedenskuss) tu ich auch duzen.... oops in English there is no other way...
Gruß
Joseph
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß man sich im englischen duzt. Eigentlich siezt man sich im englischen ununterbrochen. Die 2. Person singular (thou hast, thy name, etc.) wurde vollkommen zugunsten der 2. Person plural (you have, your name, etc) aufgegeben, was, wie im französischen, die Höflichkeitsform ist.
Es ist in gewisser Weise amüsant, daß im englischen die altmodischen Formen der Gebete Jesus duzen, die neumodischen ihn aber siezen, während in Frankreich die Tradis siezen, die postkonziliaren hingegen duzen.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie
ad-fontes hat geschrieben:[
Vornamen und Duzen wäre konsequent; Ältere könnte man ja Ihrzen; schade, daß das nicht mehr so verbreitet ist.
ad fontes, jemanden den ich küsse (Friedenskuss) tu ich auch duzen.... oops in English there is no other way...
Gruß
Joseph
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß man sich im englischen duzt. Eigentlich siezt man sich im englischen ununterbrochen. Die 2. Person singular (thou hast, thy name, etc.) wurde vollkommen zugunsten der 2. Person plural (you have, your name, etc) aufgegeben, was, wie im französischen, die Höflichkeitsform ist.
Leguan,
vielen Dank "for pointing out the obvious." Solltest Du non-english speakers angesprochen haben, okay. Solltest Du mich meinen, mmmh, ja davon habe ich schon mal gehört in den nun 36 Jahren in denen ich English als Hauptsprache benutze...
Gruß
Joseph
PS: kleiner Hinweis, such mal im Thesaurus nach 'nem anderen Wort für "amüsant" Du überstrapazierst es letztlich etwas...
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ad-fontes hat geschrieben:[
Vornamen und Duzen wäre konsequent; Ältere könnte man ja Ihrzen; schade, daß das nicht mehr so verbreitet ist.
ad fontes, jemanden den ich küsse (Friedenskuss) tu ich auch duzen.... oops in English there is no other way...
Gruß
Joseph
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß man sich im englischen duzt. Eigentlich siezt man sich im englischen ununterbrochen. Die 2. Person singular (thou hast, thy name, etc.) wurde vollkommen zugunsten der 2. Person plural (you have, your name, etc) aufgegeben, was, wie im französischen, die Höflichkeitsform ist.
Es ist in gewisser Weise amüsant, daß im englischen die altmodischen Formen der Gebete Jesus duzen, die neumodischen ihn aber siezen, während in Frankreich die Tradis siezen, die postkonziliaren hingegen duzen.
In Lateinamerika "usted/ustedes" und in Spanien "tu/vosotros".
loca!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Joseph hat geschrieben:
Leguan,
vielen Dank "for pointing out the obvious." Solltest Du non-english speakers angesprochen haben, okay. Solltest Du mich meinen, mmmh, ja davon habe ich schon mal gehört in den nun 36 Jahren in denen ich English als Hauptsprache benutze...
Gruß
Joseph
PS: kleiner Hinweis, such mal im Thesaurus nach 'nem anderen Wort für "amüsant" Du überstrapazierst es letztlich etwas...
hilarious
Zurück zum Thema:
Im Englischen heißt es nicht nur bei den Orthodoxen "Father Marcus", stimmts?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Im angelsächsischen Sprachraum ist es meines Wissens üblich, dass man katholische Geistliche mit "Father" plus Vornamen anredet - auch dann, wenn es Weltpriester sind. Ebenso nennt man im Französischen den Priester "Père" plus Vornamen oder aber "Abbé", was entweder mit dem Vor- oder mit dem Nachnamen kombiniert werden kann.
Ist einem der Name des Priesters nicht bekannt, kann man ihn auf englisch einfach mit "Father" anreden, auf französisch mit "Monsieur l'abbé". Im Deutschen hingegen ist eine Anrede schwierig, wenn einem nicht entweder der Name oder der "Dienstgrad" des betreffenden Priesters bekannt ist ("Herr Meier"/"Herr Pfarrer").
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat." Gilbert Keith Chesterton
Also was die Diskusion über Frater/Pater/Bruder angeht wird das bei uns (Prämonstratenser) so gehandhabt!
Alle Nicht-Priester (also Laienbrüder und Priesteranwärter) heißen bei uns Frater (ich eben Frater Philipp-Neri)
Die Priester heißen Pater!
Anders z.B. in Österreich dort hat sich die Anrede "Herr" gehalten, was ja eigentlich für die Chorherren angebrachter/ richtiger ist - allerdings kann man bayerischen (und noch mehr niederbayerischen ) Gläubigen das "Bata" (also Pater) als Anrede für einen Ordenspriester nicht aus den Köpfen bringen !
In meiner Wiener Pfarrei waren längst keine Ordensgeistlichen, aber die Weltpriester werden dort bis heute mit "Pater" angesprochen. Katholiken sind eben alle Tradis - die einen mehr, die anderen weniger.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Amanda hat geschrieben:Im angelsächsischen Sprachraum ist es meines Wissens üblich, dass man katholische Geistliche mit "Father" plus Vornamen anredet - auch dann, wenn es Weltpriester sind. Ebenso nennt man im Französischen den Priester "Père" plus Vornamen oder aber "Abbé", was entweder mit dem Vor- oder mit dem Nachnamen kombiniert werden kann.
Ist einem der Name des Priesters nicht bekannt, kann man ihn auf englisch einfach mit "Father" anreden, auf französisch mit "Monsieur l'abbé". Im Deutschen hingegen ist eine Anrede schwierig, wenn einem nicht entweder der Name oder der "Dienstgrad" des betreffenden Priesters bekannt ist ("Herr Meier"/"Herr Pfarrer").
"Herr Pfarrer" geht inzwischen immer.
"Herr Bischof" hat sich inzwischen auch durchgesetzt.
Warum dann nicht die Anrede "Herr Papst" wiedereinführen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Muss man nicht, da sie niemals abgeschafft wurde. Wenn ein einen Brief an den "Herrn Papst" in Rom schreibst, wird der alleine deshalb wohl nicht aussortiert werden. Kardinal Ratzinger wurde übrigens einmal irgendwo mit "Bruder Joseph" begrüßt, und fand es keineswegs unpassend, dass nicht die Anrede "Eminenz" gebraucht wurde.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Amanda hat geschrieben:Im angelsächsischen Sprachraum ist es meines Wissens üblich, dass man katholische (wie Orthodoxe) Geistliche mit "Father" plus Vornamen anredet - auch dann, wenn es Weltpriester sind.
Ist einem der Name des Priesters nicht bekannt, kann man ihn auf englisch einfach mit "Father" anreden
Yes that is correct...
Gruß
Joseph
We are drowning in information and starving for knowledge.
Amanda hat geschrieben:Im angelsächsischen Sprachraum ist es meines Wissens üblich, dass man katholische Geistliche mit "Father" plus Vornamen anredet - auch dann, wenn es Weltpriester sind. Ebenso nennt man im Französischen den Priester "Père" plus Vornamen oder aber "Abbé", was entweder mit dem Vor- oder mit dem Nachnamen kombiniert werden kann.
Ist einem der Name des Priesters nicht bekannt, kann man ihn auf englisch einfach mit "Father" anreden, auf französisch mit "Monsieur l'abbé". Im Deutschen hingegen ist eine Anrede schwierig, wenn einem nicht entweder der Name oder der "Dienstgrad" des betreffenden Priesters bekannt ist ("Herr Meier"/"Herr Pfarrer").
Hochwürden geht auch wenn er durch Gewandung als Monsignore zu erkennenn ist, dann auch Hochwürdigster Herr bzw schlicht Monsignore...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Ministrant hat geschrieben:Also was die Diskusion über Frater/Pater/Bruder angeht wird das bei uns (Prämonstratenser) so gehandhabt!
Alle Nicht-Priester (also Laienbrüder und Priesteranwärter) heißen bei uns Frater (ich eben Frater Philipp-Neri)
Die Priester heißen Pater!
Anders z.B. in Österreich dort hat sich die Anrede "Herr" gehalten, was ja eigentlich für die Chorherren angebrachter/ richtiger ist - allerdings kann man bayerischen (und noch mehr niederbayerischen ) Gläubigen das "Bata" (also Pater) als Anrede für einen Ordenspriester nicht aus den Köpfen bringen !
ja, österreich - das gelobte land... klöster mit durchgehender tradition und keine retortenzüchtungen...
wie sagte es der sehr hochwürdige herr prior immer bei der begrüßung am anfang seiner predigt: "... ehrwürdige und hochwürdige herren..."
(ehrwürdige herren: novizen, zeitliche professen. im schematismus venerabilis frater)
(hochwürdige herren: ewigprofessen. im schematismus die laienbrüder: reverendus frater, die kleriker: reverendus dominus)
ich kann mich mit dem brabantischen "pater" nicht so richtig anfreunden.
früher (vieeel früher) hieß es auf inschriften der äbte auch oft "frater" - ich vermute allerdings, daß sie es nicht begrüßt hätten so auch angeredet zu werden...
Ministrant hat geschrieben:Also was die Diskusion über Frater/Pater/Bruder angeht wird das bei uns (Prämonstratenser) so gehandhabt!
Alle Nicht-Priester (also Laienbrüder und Priesteranwärter) heißen bei uns Frater (ich eben Frater Philipp-Neri)
Die Priester heißen Pater!
Anders z.B. in Österreich dort hat sich die Anrede "Herr" gehalten, was ja eigentlich für die Chorherren angebrachter/ richtiger ist - allerdings kann man bayerischen (und noch mehr niederbayerischen ) Gläubigen das "Bata" (also Pater) als Anrede für einen Ordenspriester nicht aus den Köpfen bringen !
ja, österreich - das gelobte land... klöster mit durchgehender tradition und keine retortenzüchtungen...
wie sagte es der sehr hochwürdige herr prior immer bei der begrüßung am anfang seiner predigt: "... ehrwürdige und hochwürdige herren..."
(ehrwürdige herren: novizen, zeitliche professen. im schematismus venerabilis frater)
(hochwürdige herren: ewigprofessen. im schematismus die laienbrüder: reverendus frater, die kleriker: reverendus dominus)
ich kann mich mit dem brabantischen "pater" nicht so richtig anfreunden.
früher (vieeel früher) hieß es auf inschriften der äbte auch oft "frater" - ich vermute allerdings, daß sie es nicht begrüßt hätten so auch angeredet zu werden...
Je nach dem wie alt die Inschriften sind waren das ja auch keine Priester.
Maurus hat geschrieben:Je nach dem wie alt die Inschriften sind waren das ja auch keine Priester.
doch, waren sie. die prämonstratenser sind regularkanoniker, keine mönche, daher waren/sind die äbte (pröbste) priester. ich denke da vorallem an inschriften aus dem 17. jahrhundert - und von den äbten ist sicher bekannt, daß sie priester waren (keine kommendataräbte o.ä.).
Maurus hat geschrieben:Je nach dem wie alt die Inschriften sind waren das ja auch keine Priester.
doch, waren sie. die prämonstratenser sind regularkanoniker, keine mönche, daher waren/sind die äbte (pröbste) priester. ich denke da vorallem an inschriften aus dem 17. jahrhundert - und von den äbten ist sicher bekannt, daß sie priester waren (keine kommendataräbte o.ä.).
Gab es im 17. Jh. überhaupt noch Äbte ohne Priesterweihe? Ich hatte eher auf das erste Jahrtausend angespielt.
Maurus hat geschrieben:Gab es im 17. Jh. überhaupt noch Äbte ohne Priesterweihe? Ich hatte eher auf das erste Jahrtausend angespielt.
ja, die gab es schon - kommendataräbte - bis zum ende des 18. jh.. (und natürlich die äbte von protestantischen klöstern )
aber du hast natürlich recht, der "normale" abt mit jurisdiktion war endgültig seit anfang des 14. jh. priester.
) Gläubigen das "Bata" (also Pater) als Anrede für einen Ordenspriester nicht aus den Köpfen bringen ! 
