Was Manager vom Hl. Benedikt lernen können:

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Edith
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Was Manager vom Hl. Benedikt lernen können:

Beitrag von Edith »

Was haltet Ihr davon, die uralten Einsichten der Regel Benedikts in die Menschenführung in Unternehmen einzubringen?

Coaching nach christlichen Leitsätzen

Was Manager von Mönchen lernen können
Die heutige Gesellschaft wird von Ellenbogen und Rücksichtslosigkeit bestimmt. Nur wer am härtesten ist, hat langfristig eine Chance im Beruf, so wird es immer wieder vermittelt. Wie kommt es dann, dass sich immer mehr Topmanager auf speziellen Seminaren die über 1.500 Jahre alten Regeln des Benediktinerordens erklären lassen?


Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/ ... hing/27653

Buchempfehlung dazu:
Bild



Ich empfehle ja Anselm Grün nicht oft.... aber dieses Buch ist echt genial:

Bild
Zuletzt geändert von Edith am Montag 26. Januar 2004, 08:01, insgesamt 1-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Manager im Zeichen Gottes
Pater Dr. Josef Kastner, leitender Cellerar des Benediktinerklosters Ettal, über die Gültigkeit der Ordensregeln für heutiges Führungsdenken.


http://www.abtei-ettal.de/pjosef.html

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Rezept:

Man nehme

Die Regel Benedikts

suche sich das Kapitel

Der Abt

heraus.

Lade es in eine Handelsübliche
Textverarbeitung

und ersetze mit der "Suchen/Ersetzen- Funktion"

das Wort "Abt" durch das Wort "Chef"

Das Ergebnis ist faszinierend.

Edith
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Beitrag von Edith »

Cicero hat geschrieben:Rezept:

Man nehme

Die Regel Benedikts

suche sich das Kapitel

Der Abt

heraus.

Lade es in eine Handelsübliche
Textverarbeitung

und ersetze mit der "Suchen/Ersetzen- Funktion"

das Wort "Abt" durch das Wort "Chef"

Das Ergebnis ist faszinierend.
BINGO !

Für "Nicht-Chefs": Das gleiche mit dem kapitel "Der Prior".
Man ersetze "Prior" durch Mitarbeiter.

Edith
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Das Ergebnis klingt dann ungefähr so:


Der Chef einer Firma:
Der Chef, der würdig ist, einem Firma vorzustehen, muss immer bedenken, wie man ihn anredet, und er verwirkliche durch sein Tun, was diese Anrede für einen Oberen bedeutet.

Der Chef denke immer daran, dass in gleicher Weise über seine Anweisungen und über das Arbeitsverhalten seiner Mitarbeiter beim erschreckenden Gericht Gottes entschieden wird.
So wisse der Chef: Die Schuld trifft die Führungskraft, wenn der Hausvater an seinen Mitarbeitern zu wenig Ertrag feststellen kann.

Wer also den Namen "Chef" annimmt, muss seinen Mitarbeitern in zweifacher Weise als Lehrer vorstehen:
Er mache alles Gute und Heilige mehr durch sein Leben als durch sein Reden sichtbar. Einsichtigen Mitarbeitern wird er das rechte Verhalten mit Worten darlegen, hartherzigen aber und einfältigeren wird er rechtes Verhalten durch sein Beispiel veranschaulichen.
In seinem Handeln zeige er, was er seine Mitarbeiter lehrt, dass man nicht tun darf, was mit gesunder Ethik unvereinbar ist. Sonst würde er anderen predigen und dabei selbst verworfen werden.

Der Chef bevorzuge im Firma keinen wegen seines Ansehens.
Der Chef kann aber jede Beförderung vornehmen, wenn er es aus Gründen der Gerechtigkeit für gut hält. Sonst sollen die Mitarbeiter den Platz einnehmen, der ihnen zukommt.

Der Chef muss wissen: Wer es auf sich nimmt, Menschen zu führen, muss sich bereithalten, Rechenschaft abzulegen.

-------

Die Mitarbeiter der Firma:

Zu oft schon sind durch die Einstellung eines Mitarbeiters schwere Streitigkeiten in den Firmen entstanden.
Vom bösen Geist des Stolzes aufgebläht, bilden sich manche ein, zweite Chefs zu sein;
sie reißen die Herrschaft über andere an sich, sie schüren Ärger und Streit, sie stiften Zwietracht in ihren Abteilungben.
Seine Gedanken flüstern ihm nämlich ein, er sei der Autorität seines Chefes entzogen, weil er sich für schlauer hält.
Daraus entstehen Neid, Streit, Verleumdung, Eifersucht, Zwietracht und Unordnung.


Regel Benedikts, leicht verändert... 8)

max72
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Re: Was Manager vom Hl. Benedikt lernen können:

Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben:Was haltet Ihr davon, die uralten Einsichten der Regel Benedikts in die Menschenführung in Unternehmen einzubringen?
Die Absicht ist gut, aber das kann ganz schoen nach hinten losgehen. Man meint man koenne dadurch das menschliche Miteinander verbessern.

Die gefahr ist, dass Religion da zu einer "Technik" verkommt, die einem hilft noch mehr Umsatz zu machen. Ich folge der Regel Benedikts dann nicht, weil es wahr ist oder weil ich meinen naechsten liebe, sondern weil ich ganz egoistisch sehe dass ein solches Verhalten fuer mich mehr Profit bedeutet.

Das haerteste hab ich im Zusammenhang mit Zen und Wirtschaft gesehen. Da gibt's ein Buch "Das Zen der ersten Million" mit dem Klappentext: Mit praxisnahen und leicht nachvollziehbaren Zen-Übungen und Meditationen, die problemlos überall und jederzeit ausgeführt werden können, geht der Anwender den Weg zur ersten Million und zu Satori, der Zen-Erleuchtung. Damit wird er zum Samurai der Finanzwelt. Das ist die absolute Verdrehung und Missbrauch von Zen Buddhismus.

Wuerd mich nicht wundern wenn sowas auch mal mit der Regel Benedikts auftaucht. "Mit Benedikt reich werden", "Erfolg durch Naechstenliebe", "Wie ich mit Jesus Marktanteile gewinne"....

Gruesse

Max

Edith
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Re: Was Manager vom Hl. Benedikt lernen können:

Beitrag von Edith »

max72 hat geschrieben: Wuerd mich nicht wundern wenn sowas auch mal mit der Regel Benedikts auftaucht. "Mit Benedikt reich werden", "Erfolg durch Naechstenliebe", "Wie ich mit Jesus Marktanteile gewinne"....
Gruesse
Max
Wahres Wort. So ist das natürlich Unsinnig.

Ich habe kein Problem damit, wenn guter, fairer Umgang miteinander auch den Ertrag steigert, im Gegenteil.
Ich gebe mich aber eben auch der (naiven?) Hoffnung hin, daß so eine Lektüre auch innerlich etwas abfärben könnte.

Jojo
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Registriert: Dienstag 11. November 2003, 19:12

Beitrag von Jojo »

Denn der Gehorsam, den man dem Chef leistet, wird Gott erwiesen; sagt er doch: "Wer euch hört, hört mich."
Die Jünger müssen ihn mit frohem Herzen leisten, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.
Wenn aber der Jünger verdrossen gehorcht, also nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit dem Herzen murrt, so findet er, selbst wenn er den Befehl ausführt, doch kein Gefallen bei Gott, der das Murren seines Herzens wahrnimmt.
Ich muss zugeben, so schlecht fände ich es gar nicht, wenn Benedikt die Runde machen würde..... Am besten fangen wir gleich mal mit den Gewerkschaften an und gewöhnen ihnen das Murren ab!
Aber mal im Ernst: Ich stimme Max zu. So etwas kann auch nach hinten losgehen.
Und Manager machen auch nichts anderes als tausende andere auch. Sie gehen zu Seminare, in denen für viel Geld das Antiquitätenlager von Religion und Philosophie geplündert und als ultimativ neues Erfolgsrezept verkauft wird. Gestern Buddha, heute Benedikt, morgen Seneca, übermorgen alles zusammen.
Verständlich, wenn Grün und Konsorten in solche Marktlücken springen.
Benedikt konnte nicht ahnen, für was alles seine Regel einst ausgeschlachtet wird. Hätte er es gewusst, ich bin sicher, er wäre stark ins Grübeln gekommen :kratz:

Edith
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Beitrag von Edith »

also haltet ihr es nicht für eine gute Idee, die Manager unserer Zeit mal mit etwas Gegenpol zu füttern?

Sollen wir die Menschenführung in Unternehmen nur der Betriebswirtschaft überlassen?
(und den us-amerikanischen Verständnis von Vision-mission-values?)

Edith
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Beitrag von Edith »

Edith hat geschrieben: Vom bösen Geist des Stolzes aufgebläht, bilden sich manche ein, zweite Chefs zu sein;
sie reißen die Herrschaft über andere an sich, sie schüren Ärger und Streit, sie stiften Zwietracht in ihren Abteilungben.
Seine Gedanken flüstern ihm nämlich ein, er sei der Autorität seines Chefes entzogen, weil er sich für schlauer hält.
Daraus entstehen Neid, Streit, Verleumdung, Eifersucht, Zwietracht und Unordnung.[/color]
Eignet sich übrigens auch gut als Beichtspiegel.....

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