Neuapostolen im Kloster Beuron

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Leguan
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Neuapostolen im Kloster Beuron

Beitrag von Leguan »

Bin heute durch Zufall hierauf gestoßen.
Was haltet ihr davon? Ich finde das höchst seltsam, die NAK ist doch eine ziemlich eindeutige Sekte, und der wird in einem Katholischen Kloster hier eine große Plattform inklusive Vorträgen geboten? Dieselbe NAK, für die die Katholische Kirche die "Hure Babylon" ist?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

OK, das finde ich echt kritisch. Wer das wohl genehmigt hat?
:hmm: :nein:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

ich kenne nur einen neuapostolen, der ist ziemlich normal (gut geburtsneuapostole seit der 3 generation) raucht zigarre, steht auf wein ab 35 Euro aufwärts (Parker lässt grüssen) unds geht "wegen dem geilen evensong" auch ab und an mal zu den anglikanern die ganz in der nähe seiner Gemeinde sind
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Edi
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Beitrag von Edi »

Heutzutage ist alles möglich, gerade auch in Klöstern.

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ghiaccio
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Doppelter Skandal

Beitrag von ghiaccio »

Der Kirchbau ist Haus Gottes, in katholischen Kirchen ist dazu noch der Herr selbst personal mit Gottheit und Menschheit im Tabernakel gegenwärtig. Darum ist das Haus, von unabweisbaren Notfällen abgesehen, die Kirche der Liturgie allein vorbehalten und profanen Zwecken, zu denen regelmässig auch ein Konzert - womöglich noch mit Erhebung von Eintrittsgeld - mit geistlicher Musik zählt, entzogen. (Der Vatikan hat vor Jahren nochmals die Position der Kirche dazu nochmals verdeutlicht - ggf. dies Dokument bitte lesen, für den, dem sich der Mißbrauch der Kirche als Konzertsaal nicht erschließen sollte)

Da nun noch Vorträge gehalten wurden, die ganz sicher nicht katholisch waren, ist auch dies in einer Kirche, dazu in einer katholischen, der falsche Ort. Da ist es dann geradezu nebensächlich, dass in der Kirche applaudiert wurde.
Komisch am Applaudieren in der Kirche finde ich, zudem:
man spendet menschlichem Tun Applaus, müßte man aber dann nicht viel eher dem Priester für die die Messfeier und vor allem dem Herrgott applaudieren, für die Wohltaten die ER uns beständig und insbesondere in der Hl Messe schenkt?

Das tut man nicht, auch deshalb erscheint mir Applaus in Kirchen Ausdruck für eine Haltung, die Menschendienst für Gottesdienst hält bzw. dafür ausgibt.
Zuletzt geändert von ghiaccio am Donnerstag 20. Juli 2006, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Werner001
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Re: Neuapostolen im Kloster Beuron

Beitrag von Werner001 »

Leguan hat geschrieben:Bin heute durch Zufall hierauf gestoßen.
Was haltet ihr davon? Ich finde das höchst seltsam, die NAK ist doch eine ziemlich eindeutige Sekte, und der wird in einem Katholischen Kloster hier eine große Plattform inklusive Vorträgen geboten? Dieselbe NAK, für die die Katholische Kirche die "Hure Babylon" ist?
Was ist denn an einem Gesangsvortrag so schlimm?
Bei uns in der Pfarrkirche hat auch schon mal ein baptistischer Gospel-Chor gesungen und die Schubert-Messe wurde regelmässig (2 oder 3mal im Jahr) vom evangelischen Posaunenchor musikalisch begleitet, waren das jetzt schlimme Missbräuche? Muss am Ende die Kirche neu geweiht werde? :shock:

Christian
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Re: Neuapostolen im Kloster Beuron

Beitrag von Christian »

Werner001 hat geschrieben:Was ist denn an einem Gesangsvortrag so schlimm?
Bei uns in der Pfarrkirche hat auch schon mal ein baptistischer Gospel-Chor gesungen und die Schubert-Messe wurde regelmässig (2 oder 3mal im Jahr) vom evangelischen Posaunenchor musikalisch begleitet, waren das jetzt schlimme Missbräuche? Muss am Ende die Kirche neu geweiht werde? :shock:
Es liegt eher daran das die Neuapostolen gegen den Papst und gegen die katholische Kirche , teilweise mit drastischen Beschimpfungen, hetzen. Wie Leguan schrieb die Neuapostelen nennen die Kirche "Hure Babylon". Weshalb und wie diese Gesangsveranstaltung zustande kam interessiert mich brennend.

Christian
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden, dass Musikgruppen anderer Konfessionen in katholischen (Kloster-)Kirchen ein Konzert geben.

Damit kann man schließlich eine wirkliche, positive Ökumene fördern, ohne theologische Brachialgewalt beim Abendmahl und Kirchenverständnis anzusetzen.

Allerdings sollte man sich schon fragen, wo der Sinn der Sache im konkreten Fall liegt. Zwischen röm.-kath. und NAK ist es wohl so, als würde BMW seine Modellpräsentation in der Autostadt Wolfsburg zelebrieren... und dabei wiederholt VW und den ganzen Vorstand beleidigen. (Wollte keine Schleichwerbung machen. :floet: )

Weiterführendes zum Thema: Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz: "Musik im Kirchenraum außerhalb der Liturgie"

Das Schreiben ist zwar stellenweise... unterwältigend... :roll:
Aber einige interessante Punkte findet man doch.
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Leguan
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Re: Neuapostolen im Kloster Beuron

Beitrag von Leguan »

Werner001 hat geschrieben:Was ist denn an einem Gesangsvortrag so schlimm?
Ich muß zugeben, daß ich hier etwas mißverstanden habe, denn ich habe die Vorträge nicht mit dem Gesang in Zusammenhang gebracht, was wohl die korrekte Lesart gewesen wäre.
Was nicht heißt, daß ich es deswegen OK fände.
Bei uns in der Pfarrkirche hat auch schon mal ein baptistischer Gospel-Chor gesungen und die Schubert-Messe wurde regelmässig (2 oder 3mal im Jahr) vom evangelischen Posaunenchor musikalisch begleitet, waren das jetzt schlimme Missbräuche? Muss am Ende die Kirche neu geweiht werde? :shock:
Das ist in meinen Augen was ganz anderes. Selbst bei Petrusbruderschaftsmessen haben schon anglikanische Chöre gesungen.
Aber einer Sekte wie der NAK, die die Taufen von nicht-NAKlern erst seit kurzer Zeit überhaupt anerkennt, und für die jeder, der nicht von einem ihrer Apostel versiegelt wurde, ein Verdammter ist in einem Katholischen Kloster eine solche Plattform zu bieten, halte ich durchaus für bedenklich.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Christian und Leguan haben die Sache kurz und eigentlich schon erschöpfend erklärt. Bei Kirchenkonzerten sollte man eben immer darauf achten, dass nicht nur die Art der dargebotenen Musik mit der Würde des Gotteshauses übereinstimmt, sondern auch, auf welchem Hintergrund die "Anbieter" stehen.

Warum singt eigentlich ein NAK-Chor im kath. Kloster? Das müssten die sich doch eigentlich selbst verbieten, oder...? :hmm:
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