Kloster Sion/Sulzfeld - Bruder Nikodemus/Gemmingen?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Idefix
Beiträge: 57
Registriert: Dienstag 19. Juli 2005, 16:38
Kontaktdaten:

Kloster Sion/Sulzfeld - Bruder Nikodemus/Gemmingen?

Beitrag von Idefix »

Hallo
Weiß einer von euch was aus "Kloster Sion" in Sulzfeld geworden ist ?
War eine kleine trappistische Gemeinschaft.
Gruß Idefix.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Re: Frage

Beitrag von Ecce Homo »

Idefix hat geschrieben:Hallo
Weiß einer von euch was aus "Kloster Sion" in Sulzfeld geworden ist ?
War eine kleine trappistische Gemeinschaft.
Gruß Idefix.
Siehe hier:

Vielleicht hilft das?
;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Hab noch was:
*klick*
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Idefix
Beiträge: 57
Registriert: Dienstag 19. Juli 2005, 16:38
Kontaktdaten:

Beitrag von Idefix »

Hallo Ecce Homo - Danke schön -
Die Internetseite des Klosters besteht allerdings nicht mehr -
Weiß jemand genaueres ?
Gruß Idefixius

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Hi Ide,

du, da stand doch, dass die vereinigt worden sind mit denen hier. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie jetzt auch da irgendwie wohnen, weil, wenn die sich richtig vereinigen, dann weiß ich nicht, ob die die Konvente nebeneinander bestehen lassen (weiß ja auch nicht, wie´s da mit Nachwuchs etc war... ) oder ob die das echt zusammenlegen - das alte Gebäude stillegen and then, well just move on...
Ich schaue aber gleich nochmal online nach...

Gruß, Ecce
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

*huuuuuust*
Ehem:
1. eine Frage: Kann ein katholisches Kloster einfach so sagen, OK, wir werden mal altkatholisch? Weil die sind ja ins Bistum der Altkatholiken aufgenommen worden.
2. Können die damit auch mal eben einfach eine Schwester zur Diakonin machen?
Bild - irgendwie öffnet der das Bild nicht (es ist Bild sieben der Feier der Eingliederung, wer´s ansehen will )Drunter steht: "Die Diakonin Sr. Monica, Generalvikar Luttermann, Professor Eßer,
Ministrant, Ministrantin, Br. Georg, Sr. Alberta, Pater Michael" - Ich meine, ich weiß, dass die Altkatholiken auch Frauen weihen, aber das ist heftig, wenn das schon passiert ist zum Zeitpunkt der Eingliederung... die müssen das doch dann vorher schon gemacht haben... :hmm: :shock:
Und auch, wenn man die Bilder der Firmung anschaut - die Ortsgemeinde ist sich bestimmt nicht im Klaren, dass eine groß mit Evangeliar einziehende Diakonin im Zisterzienserhabit mit Querstola nicht im Bereich der römisch-katholischen Kirche vorkommen kann???
3. Und was bitte heißt das hier:
"Im Anschluß an den Festgottesdienst gab es noch Ansprachen verschiedener Geistlicher, hier
Dekan Gilg aus Kaufbeuren-Oberbeuren als offizieller Vertreter der römisch-katholischen Kirche,
der diesen Schritt der Abtei St. Severin sehr begrüßte."


Wie bitte? Die Katholische Kirche - ich meine, die römisch-katholische Kirche begrüßt den Schritt, wenn ein Kloster zu den Altkatholiken abwandert?????


Was bitte wird nur aus eigentlich katholischen Zisterzienserklöstern????? :roll:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Idefix
Beiträge: 57
Registriert: Dienstag 19. Juli 2005, 16:38
Kontaktdaten:

Beitrag von Idefix »

Hallo Ecce Homo
Glaub das ist ein Missverständniss...Das Kloster war vorher nicht römisch kath. Die trappistische Gemeinschaft auch nicht, soweit ich weiß. Allerdings habe ich nichts mehr von "Kloster Sion" gehört oder gesehen. Sie bestanden als kleiner Konvent in Sulzfeld... Weiß einer was aus "ihnen geworden ist" ?
Gruß Idefix

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Idefix hat geschrieben:Hallo Ecce Homo
Glaub das ist ein Missverständniss...Das Kloster war vorher nicht römisch kath. Die trappistische Gemeinschaft auch nicht, soweit ich weiß.
Ehem, moment, sind Zisterzienser nicht eigentlich ein katholischer Orden? *hab ich was verpasst?* - und Trappisten nicht eigentlich auch?
Idefix hat geschrieben: Allerdings habe ich nichts mehr von "Kloster Sion" gehört oder gesehen. Sie bestanden als kleiner Konvent in Sulzfeld... Weiß einer was aus "ihnen geworden ist" ?
Gruß Idefix
Das hab ich doch oben gemeint. Durch die Zusammenlegung sind die bestimmt (würde ich mal denken) auch nicht mehr als eigenständiger Konvent "vorhanden", sondern sind wirklich umgezogen... Aber du hast Recht, es wird nirgends gesagt...
;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Idefix
Beiträge: 57
Registriert: Dienstag 19. Juli 2005, 16:38
Kontaktdaten:

Beitrag von Idefix »

Hallo Ecce Homo
Naja deswegen habe ich ja "trappistische" Gemeinschaft geschrieben und dachte somit die "reflexartigrömischenreaktionen" zu vermeiden...
Eigentlich wollte ich nur wissen ob es diese trappistische Gemeinschaft in irgendeiner Form noch gibt ? Ich weiß sie haben sich von der "zisterziensischen" Gemeinschaft wieder getrennt - da gibt es eine Meldung im Internet dazu - aber dann nix mehr...
Idefix

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

auf OCist.com gibts etwa eine eigene abteilung für deviante SOCs/OCSOs also die lutheranischen kommunitäten odgl
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

bruderwilliam
Beiträge: 1
Registriert: Freitag 22. September 2006, 16:10
Wohnort: Weingarten

Kloster Sion

Beitrag von bruderwilliam »

Hallo. Das Kloster Sion hatte sich seinerzeit tatsächlich wieder vom Orden von Port Royal getrennt und es bestand einge Zeit als eigenständiges Haus weiter. So weit ich weiß, leben die Mönche nun in einem Nachbarort von Sulzfeld. Ist aber wohl mehr ein Gerücht. Unter der alten Domain kloster-sion.de findet sich keine Homepage des Klosters mehr. Es war (oder ist?) eine ökumenische Gemeinschaft von drei Brüdern, die der trappistischen Tradition folgte, wohl mit dem Einverständnis des OCSO und des Ortsbischof - sozusagen "ad experimentum". Ich such mal weiter. Vielleicht finde ich irgendwas aktuelles.

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Nachschau

Beitrag von sofaklecks »

Sulzfeld liegt im Herzen des Kraichgaus, also bei mir quasi vor der Haustür. Ich habe das schöne Wetter heute benutzt, um dort nachzusehen.

Das Gebäude Hintere Strasse 26 liegt in einem Wohngebiet. Es ist unbewohnt und steht zum Verkauf. Einen Hinweis auf das Weiterbestehen der Kommunität fand ich nicht. Einer Nachbarin, die mich für einen Kaufinteressenten hielt, war von einer Existenz der Gemeinschaft in einem Nachbarort auch nichts bekannt.

sofaklecks

BrunoBerlin
Beiträge: 68
Registriert: Samstag 13. Dezember 2003, 20:46

Ordensbezeichnungen

Beitrag von BrunoBerlin »

Die Begriffe Benediktiner, Zisterzienser, Trappisten etc. sind rechtlich nicht geschützt, siehe auch die Neugründung der tradtionalistischen Benediktiner aus Frankreich in Monschau in der Eifel.
http://www.bellaigue.com/home.php

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Schon seit längerem verfolge ich die Aktivitäten des "Kloster Sion". Im seinerzeitigen Orden-Online-Forum gab es eine recht interessante Diskussion über diesen "Orden", die ich sicherheitshalber gespeichert habe.

Doch was ist aus dem Kloster Sion geworden?

Nun - nichts genaueres weiß man nicht. Was ich weiß:

- Der Mönch Br. Nikodemus gründete in Sulzfeld eine Gemeinschaft mit Namen "Kenosh".

- Seine Internetpräsenzen wechselten häufig.

- Er war ursprünglich "Trappist" (das Generalat in Rom wußte nichts von ihm), dann wurde er Grandmontiner.

- Aus Kloster Sulzfeld wurde die Gemeinschaft "kenosh".

- Das "Kloster" Sion (oder der Mönch Nikodemus aka als M....) wechselte nach Gemmingen und lebte im ehemaligen Pfarrhaus, wurde zu einem Retraitenhaus mit einem Eintrag in entsprechenden Verzeichnissen.

- Eine Auseinandersetzung mit der örtlichen r.-k. Pfarrei erfolgte offenbar auch (im Internet mittlerweile gelöscht).

- Die Internetpräsenz "kenosh" ist momentan nicht erreichbar.

Ich stellte mir schon oft die Frage, was dieser Eremit bezweckt.

Ein Eremit lebt normalerweise zurückgezogen und drängt sich nicht auf. - Von Herrn M. ist jedoch anderes anzunehmen.
Zuletzt geändert von par_ad am Mittwoch 25. Oktober 2006, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Danke für die Infos! :ja:

Immerhin die Startseite von http://www.kenosh.de/ kann man sich ansehen, danach funktionieren die Links aber nicht... :cry:

Na, mal sehen, was ich noch ergoogeln kann... ;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Ecce Homo hat geschrieben:Danke für die Infos! :ja:

Immerhin die Startseite von http://www.kenosh.de/ kann man sich ansehen, danach funktionieren die Links aber nicht... :cry:

Na, mal sehen, was ich noch ergoogeln kann... ;)


Viel Erfolg beim "googeln". Wirst ne Menge zu den genannten Stichsorten "kenosh", "grandmontiner", etc. erfahren.

Notfalls frage im Erzbistum Freiburg nach. Der Weihbischof R. Klug erteilte mir in 2002 interessante Informationen.
Zuletzt geändert von par_ad am Mittwoch 25. Oktober 2006, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Ach so, versuchen Sie es mal mit Kloster Klartal.

Auch "Klartal" verweist mittlerweile auf kenosh.de

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Immerhin eine Info via google-cache:

http://209.85.135.104/search?q=cache:D2 ... =clnk&cd=2

(hoffentlich geht der Link noch...) :/
Was da wohl passiert ist?
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Und das Retraitenhaus ist auch noch mit einigen Grundinfos im Klosterführer vom Grünewald-Verlag vorhanden:
http://www.kath.de/gruenewald/kloster/gemmingen.htm

Da wäre auch eine Telefonnummer angegeben, falls jemand Muße und Lust hat... ?
;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Ja, im Cache von google ist einiges noch ersichtlich.

Nicht alles jedoch. - Bitte, ecco homo, frage im Erzbistum Freiburg im Ordensreferant nach.

Ich möcht hier nicht öffentlich alles kundtun, was auf den Seiten des "ERemiten" schon alles stand.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

par_ad hat geschrieben:Ja, im Cache von google ist einiges noch ersichtlich.

Nicht alles jedoch. - Bitte, ecco homo, frage im Erzbistum Freiburg im Ordensreferant nach.

Ich möcht hier nicht öffentlich alles kundtun, was auf den Seiten des "ERemiten" schon alles stand.
OK, ich bemühe mich, nachzufragen - nächste Woche sind Schulferien, da kann ich dort mal anrufen...
wobei, ich habe gerade noch eine Sache rausbekommen:
Im Telefonbuch vom letzten Jahr ist ein Eintrag in der Eppinger Str. 45, Gemmingen mit der Anschrift: "Kirchen, relig. Gemeinschaften - Cisterciensercella Sion" und der bereits oben im Link angeführten Telefonnummer... :/ ;)

Auf einer anderen Addressseite steht noch unter der gleichen Addresse: Kenosh. e.V. ... :/
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Bitte frage nach, Ecce Homo.

Aber auch in der zuständigen Erzdözese oder dem Dekanat.

Hoffentlich wirst Du nicht ernüchtert.




Gottes Segen Dir.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

par_ad hat geschrieben:Bitte frage nach, Ecce Homo.

Aber auch in der zuständigen Erzdözese oder dem Dekanat.

Hoffentlich wirst Du nicht ernüchtert.




Gottes Segen Dir.
Um Himmels Willen! Das klingt ja echt tragisch mit dem Wunsch, dass ich nicht etwa ernüchtert werde! :/ :shock:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Kraichgau

Beitrag von sofaklecks »

Der Herr Eremit hat sich wenigstens eine der schönsten Gegenden Deutschlands als Residenz ausgesucht. Gerade derzeit eine Reise wert.

Dass der Herr sich als Zisterzienser ausgab, liegt wohl an der der unmittelbaren Nachbarschaft des ehemaligen Zisterzienserkloster Maulbronn, immerhin mittlerweile Weltkulturerbe.

Im Jahre 2005 firmierte er unter Eremitage St. Etienne in der Eppinger Str. 45 in Gemmingen. Offenbar hat er eine Vorliebe für die Stammsitze berühmter Familien: Aus Sulzfeld stammen die Göler von Ravensburg, aus Gemmingen die von Gemmingen, denen jetzt die Burg des Götz von Berlichingen in Hornberg am Neckar gehört und die ein gotisches katholisches Kleinod im evangelischen Südwesten hinterliessen: St. Maria Magdalena in Tiefenbronn mit einem der schönsten Altäre, die Maria Magdalena gewidmet sind.

Der Kraichgau ist voll von den schönsten Burgen, die man sich denken kann: Alte Wasserschlösser, verwunschene Dornröschenburgen, halb zugewachsen, ja sogar ein Schloss im Tudorstil findet sich dort, in dem man unschwer einen Edgar Wallace drehen könnte; Besitzer ist ein Graf Douglas, dessen Vorfahren die schottischen Ahnen imitieren wollten, was (zumindest archtitektonisch) gut gelang.

Und der Wein! Die Zisterzienser (die echten) waren absolute Meister des Weinbaus. In Maulbronn findet sich im Refektorium eine Säule, an der Wein in eine Rinne an der Basis lief. Dort durfte jeder Mönch am Ende des Mahls seine Finger eintauchen und sie dann abschlecken, was einen zu dem Seufzer veranlasste: "Ach hätt ich doch elf Finger". Und so heisst der Rotwein aus dem Staatsweingut dort, der den Staatsgästen serviert wird, bis heute der "Elfinger". Und der "Dicke Franz", der unterhalb der Ravensburg über Sulzfeld wächst, steht dem in nichts nach. Wenn ich auf der Terasse dort bei einem feinen Essen mit der Dame meines Herzens direkt im Weinberg sitze, frag ich mich ernsthaft, warum jemand aus der Gegend in die Toscana fährt.

Summa summarum:

Wenn ich irgendwo Eremit werden wollte, dann da. Da kann ich den Herrn gut verstehen.

sofaklecks

par_ad
Beiträge: 77
Registriert: Sonntag 9. November 2003, 21:37

Beitrag von par_ad »

Soeben auf der Seite http://www.kloster-klartal.de/index.htm gelesen:
Willkommen im Kloster Klartal

Auf unserer Suche nach einem geeigneten Ort für ein einfaches Leben in der Tradition der ersten zisterziensischen Väter entdeckten wir den Kraichgau, eine Region mit sanften Hügeln, tiefen Wäldern und kleinen Tälern. In einem dieser Täler liegt das Dorf von Gemmingen.

Das Kloster Klartal haben wir im Jahr 2006 im ehemaligen Pfarrhaus der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in Gemmingen gegründet.

Unser Tag im Kloster Klartal wird geprägt von den Gottesdiensten, dem persönlichen Gebet, der geistlichen Lesung der heiligen Schrift und der Arbeit für den Lebensunterhalt. Wir folgen der Regel des heiligen Benedikt von Nursia, die wir als einfache und praktische Weisung zu einem Leben nach dem Evangelium verstehen.

Als Mönche und Oblaten wollen wir in der verbindlichen Gemeinschaft des Klosters leben, in einem Klima der brüderlichen Liebe und des Schweigens. Als Familiaren wollen wir mitten in der Welt leben, angepaßt an unsere persönlichen Verhältnisse in Partnerschaft, Ehe, Familie und Beruf.

Zum Kloster Klartal gehören bisher ein Mönch und drei Familiaren, sowie einige Freunde.
Im Impressum erscheint die Anschrift, die schon sofaklecks nannte.

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Herodes und die Weisen

Beitrag von sofaklecks »

Na, dann machen wir das mal a la Herodes.

Ich mach euch die Heiligen Drei Könige, forsche sorfältig nach dem Kloster und berichte Euch, damit, wer will, dort hingehen und beten kann.

Ich bin skeptisch. Ich sag auch warum: Klartal. Der Name. Klingt wie aus einem dieser neuen Fernsehfilme Marke "Mord im Kloster".

Und ich guck mal in Karlsruhe in das Vereinsregister. Zu was ist man schliesslich Gesellschaftsrechtler.


sofaklecks

Idefix
Beiträge: 57
Registriert: Dienstag 19. Juli 2005, 16:38
Kontaktdaten:

Beitrag von Idefix »

Zwei Mönche betrachteten eine Fahne, die über dem Klostertor im Wind flatterte. "Die Fahne bewegt sich" sagte der eine.
"Nein", erwiederte der zweite. "nicht die Fahne bewegt sich. Der Wind bewegt sie."
In diesem Augenblick kam der heilige Vater Benedikt vorbei.
"Weder die Fahne bewegt sich", sagte er, "noch der Wind.
Eure Herzen bewegen sich!"
Da erschraken die Mönche.

Inabikari
Beiträge: 400
Registriert: Montag 31. Juli 2006, 11:15
Wohnort: Mittelfranken

Beitrag von Inabikari »

@Idefix

Gut geklaut! Diese Geschichte stammt aus dem Zen-Buddhismus...

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Liechtenstein

Beitrag von sofaklecks »

Gemmingen liegt zwischen Karlsruhe und Heilbronn, näher bei Heilbronn allerdings.

Gemmingen ist eines der typischen Kraichgaudörfer, aus denen berühmte Adelsfamilien stammen. Ein Gemminger war beispielsweise zu Beginn des 16. Jahrhunderts Erzbischof von Mainz. Die Familie zerfällt in mehrere Stämme, denen etwa 20 Burgen und Schlösser gehören. Der in Gemmingen selbst ansässig gebliebene Stamm hat als einer der ersten in Baden die Reformation eingeführt. Die alte Kirche im Ortskern ist also evangelisch. Aus dem mittlerweile eingemeindeten Nachbarort Stebbach stammte der Freiburger Erzbischof Hermann Schäufele (1906-1977).

Die katholische Kirche ist ein typischer Zweckbau der frühen fünfziger Jahre mit einem separaten Glockenturm. Ich wäre versucht, sie mit Pater Brown als" hübsch hässlich "zu beschreiben, wären da nicht im Innern unter der Orgelempore ein paar Bilder vom Bau, auf denen man sehen kann, mit welchem Glaubenseifer die Menschen damals ihre Kirche gebaut haben. Es ist eine Liebfrauenkirche. Mir ist aufgefallen, dass an der Stirnseite des Chores über dem Altar sich eine Muttergottesdarstellung befindet, während der Kruzifixus etwas verloren über dem rechten Seitenaltar angebracht ist.

Gemmingen hat keinen eigenen katholischen Pfarrer, sondern wird in einer Seelsorgeeinheit mit den umliegenden Gemeinden betreut. Links neben der Kirche steht ein kleines zweistöckiges Pfarrhaus, das einen verlassenen Eindruck macht. Zum Eingang führt eine kleine Treppe. Auf den Klingenknöpfen fehlt eine Beschriftung. Ich habe es trotzdem versucht. Geöffnet hat niemand. Den Spinnweben am Eingang nach zu urteilen, ist dort schon lange niemand mehr ein und ausgegangen.

Im Untergeschoss gibt es auf der Seite einen kleinen weiteren Eingang mit einem Vordach. Einen Klingelknopf gibt es dazu nicht, aber einen großen Briefkasten mit der Aufschrift "Kloster Klartal". Das ist alles. Der im Internetauftritt erwähnte Klosterladen existiert nicht.

Weder im Schaukasten der Kirche noch in der Kirche selbst fand sich irgendein Hinweis auf dieses Kloster und/oder auf seine Aktivitäten.

Mir ist spontan Liechtenstein eingefallen: eine sehr katholische Örtlichkeit zur Beherbergung von Briefkastenfirmen.

sofaklecks

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Re: Liechtenstein

Beitrag von Ecce Homo »

sofaklecks hat geschrieben:Gemmingen liegt zwischen Karlsruhe und Heilbronn, näher bei Heilbronn allerdings.

Gemmingen ist eines der typischen Kraichgaudörfer, aus denen berühmte Adelsfamilien stammen. Ein Gemminger war beispielsweise zu Beginn des 16. Jahrhunderts Erzbischof von Mainz. Die Familie zerfällt in mehrere Stämme, denen etwa 20 Burgen und Schlösser gehören. Der in Gemmingen selbst ansässig gebliebene Stamm hat als einer der ersten in Baden die Reformation eingeführt. Die alte Kirche im Ortskern ist also evangelisch. Aus dem mittlerweile eingemeindeten Nachbarort Stebbach stammte der Freiburger Erzbischof Hermann Schäufele (1906-1977).

Die katholische Kirche ist ein typischer Zweckbau der frühen fünfziger Jahre mit einem separaten Glockenturm. Ich wäre versucht, sie mit Pater Brown als" hübsch hässlich "zu beschreiben, wären da nicht im Innern unter der Orgelempore ein paar Bilder vom Bau, auf denen man sehen kann, mit welchem Glaubenseifer die Menschen damals ihre Kirche gebaut haben. Es ist eine Liebfrauenkirche. Mir ist aufgefallen, dass an der Stirnseite des Chores über dem Altar sich eine Muttergottesdarstellung befindet, während der Kruzifixus etwas verloren über dem rechten Seitenaltar angebracht ist.

Gemmingen hat keinen eigenen katholischen Pfarrer, sondern wird in einer Seelsorgeeinheit mit den umliegenden Gemeinden betreut. Links neben der Kirche steht ein kleines zweistöckiges Pfarrhaus, das einen verlassenen Eindruck macht. Zum Eingang führt eine kleine Treppe. Auf den Klingenknöpfen fehlt eine Beschriftung. Ich habe es trotzdem versucht. Geöffnet hat niemand. Den Spinnweben am Eingang nach zu urteilen, ist dort schon lange niemand mehr ein und ausgegangen.

Im Untergeschoss gibt es auf der Seite einen kleinen weiteren Eingang mit einem Vordach. Einen Klingelknopf gibt es dazu nicht, aber einen großen Briefkasten mit der Aufschrift "Kloster Klartal". Das ist alles. Der im Internetauftritt erwähnte Klosterladen existiert nicht.

Weder im Schaukasten der Kirche noch in der Kirche selbst fand sich irgendein Hinweis auf dieses Kloster und/oder auf seine Aktivitäten.

Mir ist spontan Liechtenstein eingefallen: eine sehr katholische Örtlichkeit zur Beherbergung von Briefkastenfirmen.

sofaklecks
Danke für deine umfangreiche [Punkt] :ja: :jump:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Germanus
Beiträge: 756
Registriert: Dienstag 17. Oktober 2006, 20:39

Beitrag von Germanus »

Zu des Sofaklecks Bemerkung zum Namen "Klartal":
Das klingt mir zu stark nach einer Übersetzung des berühmten Clairvaux - clara vallis (dessen erster Abt landauf landab lustig oft als Gründer der Zisterzienser gefeiert wird). "Klartal" wäre also dann wohl als Rückgriff auf die alte Tradition der Zisterzienser zu deuten. Die Recherchen scheinen das Gegenteil zu beweisen - ein unbewohntes Kloster?
Herzliche Grüße, Germanus

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Klartal auf dem Berg

Beitrag von sofaklecks »

@Germanus

Genau deshalb war ich so skeptisch.

Ein Zisterzienserkloster heisst (man korrigiere mich) nach dem Ortsnamen oder nach der Muttergottes, die Schutzpatronin aller Klosterkirchen der Zisterziener ist. Oder nach beiden, wenn, wie häufig, der Ort den marianichen Klosternamen übernommen hat.

Besonders hübsch ist, dass das Kloster nicht im Tal, sondern am Hang liegt. Das würde allerdings zu den Benediktinern passen, die im Internetauftritt erwähnt sind.

Da euch das aber offenbar interessiert, mach ich ab jetzt nicht mehr den Kaspar, sondern Pater Brown.

sofaklecks

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema