Alles rund ums Stundengebet...

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.

Stundengebet?

Betet ihr alle Horen des Stundengebets?
10
10%
Betet ihr Laudes und Vesper (evt. Komplet)?
41
39%
Betet ihr gelegentlich einzelne Horen?
32
31%
Habt ihr das Stundengebet noch nicht entdeckt?
21
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 104

Marlene
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Beitrag von Marlene »

florian3 hat geschrieben: - kann man das Stundengebet überall ausüben?
Hallo Florian,
ja, du kannst das Stundengebet eigentlich überall ausüben, du bist nicht an eine Kirche oder einen bestimmten Raum gebunden. Ich selbst bete es im Sommer z.B. wenn es geht, im Garten (allerdings leise gesprochen, nicht etwa laut gesungen!)

Die Sternchen - sind die in einem Psalmvers? Dann ist es eine Art Pausenzeichen innerhalb eines Psalmverses. Das dient dem rhythmischen Sprechen oder Singen der Psalmen.

A - steht da nicht manchmal auch ein V? Dann steht das V für Vorbeter und A für Alle.

Wenn du die Gelegenheit hast, geh mal in ein Kloster und nimm dort am Stundengebet teil. So bekommst du den lebendigsten Eindruck dazu und kannst das zuhause für dich dann individuell umsetzen.

Ich wünsch dir gute Erfahrungen dabei!

Ralf

Beitrag von Ralf »

florian3 hat geschrieben:Hallo Leute, habe mir kürzlich das "Kleine Stundenbuch" für die Fasten-und Osterzeit zugelegt und habe ein paar Fragen:

- Was bedeuten die Zeichen, die sich im text immer wieder finden (Sternchen, rotes "A" und so weiter)?
Das Sternchen nennt sich "Asterix" und dient, wie Marlene sagt, einer langen Atempause (besonders wichtig bei Gesang und gemeinsamem Gebet). Gesangsmelodien für die Psalmen findet man übrigens zuhauf im Gotteslob.
- kann man das Stundengebet überall ausüben?
Ich habe die Laudes auch schon mal sehr still murmelnd in der Straßenbahn gebetet, hat geklappt. :mrgreen:
- Was ist mit den Sachen im Anhang, was bedeutet Lesehore?
Nach der Komplet wird eine sogenannte "Marianische Antiphon" gebetet, oft auch gesungen. Die Melodie samt lat. Text (den gibt's aber im Anhang auch auf Deutsch) steht hinten im Anhang. In der Osterzeit wird das "Regina Caeli" gesungen, im Jahreskreis das "Salve Regina".
Hoffentlich sind es keine blöden Fragen. ;D
Keinesfalls! Diese Fragen sind auch für die Nur-LeserInnen evtl. wichtig.
In einem anderen Teil des "kleinen Stundenbuches" findet sich ja angeblich eine Einführung, aber die habe ich noch nicht.
Die Erklärung findet sich im blauen Band, dem zur Advents- und Weihnachtszeit. Das hängt damit zusammen, dass mit dem ersten Advent ein neues Kirchenjahr beginnt.
Frohe und gesegnete Ostern.
Danke gleichfalls.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Ralf hat geschrieben:Das Sternchen nennt sich "Asterix"
Eine hübsche Variante, aber korrekterweise heißt es: "Asterisk" :)

florian3
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Beitrag von florian3 »

danke.

Die spinnen die Römer...

:)

Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:Welche Bezeichung ist eueres Erachtens am besten?

- "Tagzeitenliturgie" ist irreführend, da sich Teile des Gebets auch in der Nacht verrichtet werden.
Ich finde "Tagzeitenliturgie" gekünstelt.... (abgesehen davon, daß es sachlich richtig ist, denn auch 4 Uhr früh ist eine Zeit des Tages, der aus 24 Stunden besteht :mrgreen: )

Brevier ist schon noch am gebräuchlichsten, es setzt sich bei uns aber mehr und mehr "Stundengebet" durch.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo FranzSales,

zur Zeit habe ich das Magnificat leider nicht, habe aber schon gute Erfahrungen damit gemacht. Aber ich persönlich möchte seit etwa 7 Jahren die Losungen (die Herrnhuter) nicht mehr missen, und zwar aus ähnlichen Gründen wie Du das Magnificat. Ach ja, was Deinen Nichname betrifft, scheinst Du viel von Franz von Sales zu halten. Ich schätze ihn sehr, weil er Glauben und Alltag nicht trennte, das beste Beispiel ist seine "Philothea", die ich schon oft dabei hatte, u.a. in Taize und Israel.

Gruß, Pit
FranzSales hat geschrieben:Ich kann das vorstehende nur bestätigen. Seit 2001 bete ich einige Horen.
Am Anfang (in meiner ev.-hochkirchlichen Zeit) habe ich das Ev.-Kath. Brevier der Hochkirchlichen Vereinigung benutzt. Das war sehr kompakt, man brauchte aber eine extra Bibel für die Lesungen, Psalmen etc.

Seit 1 Jahr benutzte ich das "Magnificat" und bin sehr zufrieden.
Auch bei mir ist oft eine depressive Anfälligkeit ein Hindernis für geistliches Leben.
Ich kann auch bestätigen, dass es mir durch die Stundengebete zum erstenmal richtig gelungen ist, ein Gebetsleben aufzubauen.

Es ist schlicht und ergreifend ein Schatz! :)

Und dabei noch so "ökumenisch". Alles im Stundengebet atmet und ist getränkt durch die Heilige Schrift.
carpe diem - Nutze den Tag !

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Ketzerin
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Stundengebet

Beitrag von Ketzerin »

Hallo, liebe Kreuzganster! (ich mag diese Bezeichnung :) )

Nun muß ich mich doch mal mit ´ner Frage an Euch alle wenden, nachdem ich schon ein paarmal duch euren Kreuzgang "geschlichen" bin.

Ich bin zwar evangelisch, habe aber in einem Kloster das Stundengebet schätzen und lieben gelernt.
Ich würde es gerne in meinen Alltag integrieren, brauch aber ein paar Tips dazu:
- wie wird es alleine gebetet? Ich werde wohl kaum immer jemanden finden, um die Wechselgesänge tatsächlich im Wechsel zu singen.
- gibt es unterschiedliche Ausgaben des Stundengebets, je nach Orden?
- wo kann man das "Stundenbuch" (helft mir, wie heißt das Ding im "Klosterjargon"?)
- Wie haltet Ihr es mit dem Stundengebet außerhalb von Gemeinschaften?

Würd mich über Rückmeldungen freuen..... :)

Edith
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Beitrag von Edith »

Hallo Ketzerin (der Name hat auch was :mrgreen: )

alleine bete ich es auch....
und zwar genauso wie in Gemeinschaft... (dh auch mit Aufstehen, verneigen etc pp)...wenn Du ein Studenbuch hast (?) da steht in den Versen immer ein Sternchen * - da mach ich eine Atempause.

Meintest Du das so? :kratz:

Es gibt das Stundenbuch im Buchhandel, oder
hier

Es gibt bei Benediktinern unterschiedliche Varianten, bzw das "Monastische Stundenbuch" - ist aber etwas umfangreicher.

Dann gibt es noch das "Christuslob" - wird vorwiegend von aktiven Gemeinschaften genutzt, die kein so ausführliches Chorgebet haben (ist kürzer).
Zuletzt geändert von Edith am Freitag 2. Juli 2004, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

Celestina
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Beitrag von Celestina »

Ja, erstmal herzlich willkommen hier im Kreuzgang!

Auch ich habe das Stundengebet in enem Kloster kennen und lieben gelernt und wollte es nach meinem Aufenthalt dort unbedingt weiterführen. Als Einstieg kann ich DAS KLEINE STUNDENBUCH (Stundenbuch ist schon der korrekte Ausdruck dafür) empfehlen. Es enthält 'nur' die drei großen Horen (Laudes, Vesper, Komplet) und ist in vier Bänden erschienen: Zeit im Jahreskreis, Adventszeit, Fastenzeit und Heilige. Letzteren gibt es aber momentan nicht, ich hoffe, dass es bald eine neue Auflage gibt! Es sollte eigentlich in jeder ordentlichen Buchhandlung zu bestellen sein.

Der Anfang ist ein bisschen schwierig, man muss erst den Aufbau des Buches durchschauen, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister. Ich halte es so, dass ich morgens vor dem Aufstehen die Laudes bete und zwar laut. Singen tu ich lieber nicht, die Wände hier sind doch sehr hellhörig. Nachmittags bete ich die Vesper meist in einem Kloster bei mir in der Nähe, wo sie auch gesungen wird und dadurch auch wesentlich feierlicher ist. Und kurz vor dem 'Ins Bett gehen' bete ich die Komplet.

Anfangs war es natürlich ein wenig fremd, so ganz allein die Horen zu beten, besonders wenn man das Chorgebet aus dem Kloster gewöhnt ist... Aber man gewöhnt sich daran und mittlerweile möchte ich meine Gebetszeiten auch nicht mehr missen.

Es gibt unterschiedliche Ausgaben von Stundenbüchern, z.B. das benediktinische Antiphonale, das Christuslob, das Stundenbuch (da gibt es auch die 'großen Fassungen' von, in denen alle Horen, Lesungen, Hymnen etc. enthalten sind, aber das ist natürlich auch ein größerer Kostenfaktor).

Aber mit dem KLEINEN STUNDENBUCH fährt man ganz gut, da man als Laie auch kaum mehr als die drei großen Horen schafft...

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen

LG Celestina
Nicht der Mensch geht zu Gott, sondern Gott kommt zum Menschen. (Notker Füglister)

Anastasis

Re: Stundengebet

Beitrag von Anastasis »

Ketzerin hat geschrieben:Hallo, liebe Kreuzganster! (ich mag diese Bezeichnung :) )

Nun muß ich mich doch mal mit ´ner Frage an Euch alle wenden, nachdem ich schon ein paarmal duch euren Kreuzgang "geschlichen" bin.

Ich bin zwar evangelisch, habe aber in einem Kloster das Stundengebet schätzen und lieben gelernt.
Ich würde es gerne in meinen Alltag integrieren, brauch aber ein paar Tips dazu:
- wie wird es alleine gebetet? Ich werde wohl kaum immer jemanden finden, um die Wechselgesänge tatsächlich im Wechsel zu singen.
- gibt es unterschiedliche Ausgaben des Stundengebets, je nach Orden?
- wo kann man das "Stundenbuch" (helft mir, wie heißt das Ding im "Klosterjargon"?)
- Wie haltet Ihr es mit dem Stundengebet außerhalb von Gemeinschaften?

Würd mich über Rückmeldungen freuen..... :)
Hallo und willkommen!

Schön, daß Du einen Zugang zum Stundengebet gefunden hast.
Allein mußt Du auf den Wechselgesang natürlich leider verzichten; man singt oder spricht dann eben einfach den ganzen Text selbst.

(Fehlinfo gelöscht - war Verwechslung) Wenn Du im Kloster eine bestimmte Form und ein bestimmtes Buch kennengelernt hast, ist es möglicherweise am schönsten, wenn Du auch dieses Buch verwendest. Allerdings haben manche Klöster sehr alte Bücher oder eigene Zusammenstellungen, die es nicht im Buchhandel gibt. Die im erwähnten Strang diskutierten Bücher gibt es aber ganz normal im Buchhandel.

Ich persönlich bete eher selten allein Stundengebet. In der Gemeinschaft ist es für mich etwas Wunderschönes, aber allein bevorzuge ich andere Gebetsformen. Aber etliche hier beten Stundengebet, sicher erfährst Du von anderen noch mehr.

Liebe Grüße,
Anastasis

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo liebe Ketzerin (warum so ein Nick ? :kratz:)

Ich war vor ca. einem dreiviertel Jahr für ein paar Tage in einem Kloster und wollte danach den Frieden und die Freude, die Gott mir dort geschenkt hat, etwas in den Alltag übertragen. Deshalb habe ich mich mit den Stundengebeten befasst, die mir im Kloster sehr viel gegeben haben.

Da mir sowohl das "normale" als auch das "kleine" Stundenbuch zu viel und zu unpraktisch im Alltag erschienen, habe ich mich für das "Magnificat" entschieden. Dort gibt es für jeden Tag ein Morgengebet, die Messtexte und ein Abendgebet, darüberhinaus Impulse für den Tag und zum Evangelium. Die Gebete sind kürzer als beim Stundengebet und man muss nicht ständig wie beim Stundenbuch blättern, welche Texte nun dran sind. Neben den Gebeten für jeden Tag gibt es noch einen redaktionellen Teil, den ich auch ganz interessant finde.

Ich benutze das Magnificat jetzt also ca. ein dreiviertel Jahr und bin sehr zufrieden damit. Es hat mich zu einer regelmäßigen Gebetspraxis geführt, eine Sache, die mir vorher gar nicht so wichtig war, die ich jetzt aber nicht mehr missen möchte. Das Beten alleine und im Alltag ist natürlich etwas ganz anderes als die Stundengebete in der klösterlichen Gemeinschaft. Manchmal (besonders abends, wenn ich müde bin) fehlt mir auch die Lust zum Beten, da wäre eine Gemeinschaft mit anderen ganz schön.

Die im Magnificat abgedruckten Fürbitten bete ich selten, weil ich fast immer eigene Fürbitten formuliere. Aber als Anregung finde ich sehr hilfreich.

Das Magnificat findest du hier: www.magnificat.de
Ein kostenloses Probeheft kann hier angefordert werden: http://www.magnificat.de/magnificat/html/leseprobe.htm

Gruß
Angelika

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Wow, ihr seid ja richtig [Punkt] Danke erstmal. Ich glaub, ich muß meine Gedanken nach all den vielen Neueindrücken u. Hinweisen erst mal sortieren.
:kratz:

So spontan kann ich grad nicht sagen, welches Stundenbuch ich "kennengelernt" hab.

Im ev. Gesangbuch ist in einigen Ausgaben auch ein Tagzeitengebet abgedruckt, allerdings sind da die Antophonen und Psalmen (je nach Regionalausgabe mehr oder weniger )etwas eingeschränkt.....
Trotzdem herzliche ökumenische Einladung, mal reinzuschauen :)

Für weitere Infos bin ich selbstverständlich dankbar...

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Hallo liebe Ketzerin (warum so ein Nick ? :kratz:)

Warum nicht????

:mrgreen: :mrgreen:

Dem Magnificat bin ich auch schon ein paar mal begegnet, aber das ist glaube ich eher nix für mich.
Ich hab mir gerade angewöhnt, einigermaßen Regelmäßig die Herrnhuter Losungen bzw. die dort angegebenen Bibellesen zu lesen.
Ich brauch also was "ökumenekompatibles"

Marlene
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Re: Stundengebet

Beitrag von Marlene »

Ketzerin hat geschrieben:- Wie haltet Ihr es mit dem Stundengebet außerhalb von Gemeinschaften?
Hallo Ketzerin :)

anders als im Kloster.

Eins ist glaube ich wichtig, das kam eben schon mal zur Sprache: Wenn du das STundengebet in einem bestimmten Kloster kennst, ist es sicher ganz sinnvoll, deren Stundenbuch zu nehmen. Wenn es das nicht im Buchhandel gibt, dann frag doch mal vor Ort nach, vielelicht können die für dich ein Exemplar erübrigen.

Mein Stundengebet alleine - so ich es denn bete - ist reduziert auf die Psalmen, die zugehörige Lesung, das Magnifikat, die Tagesoration und das Vater unser (reicht ja auch ...)

Mir ist es im Lauf der Jahr wichtig geworden, auch ohne Stundenbuch beten zu können - deshalb habe ich die Komplet, die auch meine feste private Hore ist, by heart gelernt. Wobei ich die Psalmen meist leise bete, den Hymnus und das Salve Regina aber laut singe.

Das Wichtigste ist nach meiner Erfahrung, dass man sich nicht zuviel zumutet - sondern eine kleine Portion (durachaus auch mit Kürzungen), das aber dann wirklich regelmäßig ... auch dann, wenn man todmüde ist, wenn eigentlich überhaupt keine Zeit hat ...

Eine - wie ich finde - gute Einführung in das Chorgebet, das mir auch als Weltenkind viel vermittelt hat, ist das kleine Büchlein von Anselm Grün: Chorgebet und Kontemplation (im Buchhandel erhältlich - 6,60€).

Ich wünsch dir gute Erfahrungen!
Marlene

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Ketzerin hat geschrieben:Ich hab mir gerade angewöhnt, einigermaßen Regelmäßig die Herrnhuter Losungen bzw. die dort angegebenen Bibellesen zu lesen.
Ich brauch also was "ökumenekompatibles"
Frag doch mal auf dem Schwanberg (Communität Casteller Ring) nach - das sind evangelische Benediktinerinnen ...

Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben:
Ketzerin hat geschrieben:Ich hab mir gerade angewöhnt, einigermaßen Regelmäßig die Herrnhuter Losungen bzw. die dort angegebenen Bibellesen zu lesen.
Ich brauch also was "ökumenekompatibles"
Frag doch mal auf dem Schwanberg (Communität Casteller Ring) nach - das sind evangelische Benediktinerinnen ...
nehmen die nicht auch das Stundenbuch? (dachte ich jetzt.... )

was ökumenischeres als das Stundenbuch (auch "Brevier" genannt) gibts überhaupt nicht. Nur Psalmen und Schriftlesungen...

naja... und eine marianische Antiphon nach der Komplet... aber die kann man ja weglassen, wenn man möchte...... 8)

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

[quote="Edith"]
was ökumenischeres als das Stundenbuch (auch "Brevier" genannt) gibts überhaupt nicht. Nur Psalmen und Schriftlesungen...
[/quote]

sorry, wollte nicht behaupten, daß das Stundenbuch unökumenisch sei, nur möchte ich halt weiterhin die Herrnhuter Bibellesen mit "einbauen"
und soweit ich mit erinnere (oder versorgt mich mit [Punkt]) ist im Magnificat das "katholische " Tagesevangelium abgedruckt.

Edith
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Beitrag von Edith »

Ketzerin hat geschrieben: sorry, wollte nicht behaupten, daß das Stundenbuch unökumenisch sei, nur möchte ich halt weiterhin die Herrnhuter Bibellesen mit "einbauen"
und soweit ich mit erinnere (oder versorgt mich mit [Punkt]) ist im Magnificat das "katholische " Tagesevangelium abgedruckt.
ja schon, aber dann nimmst Du eben statt der abgedruckten Kurzlesung des Stundenbuches deine Herrenhuter Lesungen. Kein Problem. :)


Finde Deine Idee wirklich klasse! :ja: :ja:

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Edith hat geschrieben:nehmen die nicht auch das Stundenbuch? (dachte ich jetzt.... )
na klar, aber ich weiß nicht welches ... und meine mich zu erinnern, dass sie das irgendwie "hauseigen" variieren (vielleicht war es die Sache mit den Lesungen) .... aber schön! und feierlich!
was ökumenischeres als das Stundenbuch (auch "Brevier" genannt) gibts überhaupt nicht. Nur Psalmen und Schriftlesungen...
Stimmt! Selbst meine super-kritische, ev. Theologie und Judaistik studiert habende Quäker-Kollegin konnte nix zum Meckern finden (zumindest in der Vesper nicht)
naja... und eine marianische Antiphon nach der Komplet... aber die kann man ja weglassen, wenn man möchte...... 8)
Wieso? 8)
Für meinen Protestantengatten ist das das Schönste am ganzen Stundengebet :ja:

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Edith hat geschrieben:was ökumenischeres als das Stundenbuch (auch "Brevier" genannt) gibts überhaupt nicht. Nur Psalmen und Schriftlesungen...
Naja, man müsste mal die Fürbitten, die Orationen und die Marienhymnen genauer untersuchen.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:was ökumenischeres als das Stundenbuch (auch "Brevier" genannt) gibts überhaupt nicht. Nur Psalmen und Schriftlesungen...
Naja, man müsste mal die Fürbitten, die Orationen und die Marienhymnen genauer untersuchen.
könnte man... aber Fürbitten sind "vorgeschlagen" kann man auch irgendwelche anderen Formulieren,
Orationen sind seltenst für Protestanten nicht bet-bar... (mein Gott, dann lass ich eben einen Halbsatz weg...)
und Marienhymnen sind an Marienfesten - die, wie ich annehme, ein Protestant gar nicht wahrnimmt.

Man muss es nicht verkomplizieren, cathol... lass die Gutste doch mal anfangen.... und Erfahrungen damit sammeln. :ja:

Peter
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Beitrag von Peter »

Hallo Ketzerin (Ich habe keine Probleme mit dem Nick. Ich nehme an, es war gerade kein anderer frei)!

Ich bete sehr gerne das Stundengebet der Kirche – nur mit der Vesper hapert es immer wieder. Dabei dauert die Vesper auch nicht länger als das Verfassen zweier Beiträge (nun gut, etwas bessrerer Beiträge) im Kreuzgang.

Das Stundengebet hat mich bereits im Studium begleitet – und, wegen der verbindung zur ganzen Kirche – auch sehr viel Halt gegeben. Ich hatte ja gerade erst zum Glauben gefunden, und dem charismatischen Strohfeuer tat das Regelmäßige, Vorformulierte ganz gut.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Peter hat geschrieben: dem charismatischen Strohfeuer tat das Regelmäßige, Vorformulierte ganz gut.
:top:

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Nebenan habe ich unter dem etwas irreführenden Titel Büchlein gesucht gerade eine Übersicht der diversen Stundenbücher erstellt. Ansonsten gibt es noch das Evangelische Tagzeitenbuch. Rezension:

Das Buch bietet ein umfassendes Text- und Notenmaterial für alle Tagzeitengottesdienste. Insbesondere ist erstmals ein von der Übersetzung Martin Luthers hergeleiteter und für die gesungene Ausführung textlich und notenmäßig durchgestalteter Betsingpsalter enthalten, dazu eine neue Ordnung für die Bibellese des Kirchenjahres. 'Der gregorianische Choral ist die Kunst, das Schweigen hörbar zu machen', so meint ein französischer Kirchenmusiker. Der Choral öffnet das Herz, damit das Wort Gottes alle Bereiche des Leibes und der Seele durchdringen und verwandeln kann. Die Worte aus der Bibel oder aus der geistlichen Tradition werden durch die gregorianischen Gesänge meditiert und vertieft. Die Choralstücke werden zu bestimmten Themen ausgewählt, damit Wort und Musik zu einer Einheit werden und in uns das bewirken, was sie ausdrücken: Hoffnung, Sehnsucht, Liebe und Freude.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Peter hat geschrieben:charismatischen Strohfeuer
:kratz:

Peter
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Beitrag von Peter »

Nun ja, Angelika – nach eigener Einschätzung gehöre ich nicht gerade zu den Leuten, denen Beständigkeit in die Wiege gelegt wurde, sondern eher zu denen, die sich schnell begeistern und ebenso schnell wieder «entgeistern» lassen. Durch die Charismatische Erneuerung habe ich zum Glauben gefunden. Da tat (und tut) etwas Verankerung in der Tradition der Kirche ganz gut.

Das Stundengebet war und ist da eine große Hilfe.

An dieser Stelle, nehme ich an, könnte sich so ein Schwärmergeist wie Peter ganz gut mit Edith treffen – zumindest was die vorherrschende Linie ihrer Beiträge angeht.

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Hallo ihr Lieben!

Erst mal vielen Dank für die regen und vielfältigen Rückmeldungen....
*etwasgeplättetbin* :)

also ich freu mich riesig über die Tatsache, daß das Stundengebet so reichen Anklang findet. Und die Diskussion hier hat mich auch dran erinnert, doch mal wieder ganz bescheiden das EG zur Hand zu nehmen und -solang ich noch nix ausführlicheres hab-die dort abgedruckten Tagzeitengebete zu beten anstatt hier im Forum große Worte zu schwingen und denen keine oder nur sehr unregelmäßige Taten folgen zu lassen.
;)

Auf bald....
soli deo gloria

Edith
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Beitrag von Edith »

Peter hat geschrieben: An dieser Stelle, nehme ich an, könnte sich so ein Schwärmergeist wie Peter ganz gut mit Edith treffen – zumindest was die vorherrschende Linie ihrer Beiträge angeht.
;D
Naja... die Edith hat eben - genau wie Du - gelernt... daß die Mystik auf den Beinen der Lehre stehen muß.... und die Edith ist voll ein Fan von Teresa... die ebenfalls dazu mahnt....
und die Edith erfährt Gott gerade im Stundengebet... in ... besonderer Weise... :ja:

ein junges Bäumchen muß man anbinden, damit es gerade wächst.... 8)

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Alberic-Maria
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Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Alberic-Maria »

Hallo,

wer kann mir helfen: Woher weiß ich, welche Lesungen in der Lesehore gelesen werden.
Für die Laudes und die Vesper sowie für die Heilige Messe kenne ich das "Magnificat".
Aber weder das Christuslob noch das große Stundenbuch enthalten die Lesungen der Lesehore, wenn ich nichts übersehen oder überlesen.

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Juergen
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Re: Lesungen für die Lesehore

Beitrag von Juergen »

Alberic-Maria hat geschrieben:Hallo,

wer kann mir helfen: Woher weiß ich, welche Lesungen in der Lesehore gelesen werden.
Für die Laudes und die Vesper sowie für die Heilige Messe kenne ich das "Magnificat".
Aber weder das Christuslob noch das große Stundenbuch enthalten die Lesungen der Lesehore, wenn ich nichts übersehen oder überlesen.
Die Texte für die Lesehore finden sich im "Lektionar zum Stundenbuch". Das sind 16(!) dünne Büchlein. Je nach Ausgabe des großen Stundenbuchs kann man sie in das Stundenbuch einlegen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Dr. Dirk
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Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Die Lektionare kosten 8 Euro das Stück - wenn man sich alle 16 kaufen will, kommt da einiges zusammen. Ich habe mir einen großen Teil davon schenken lassen.

Wenn Du Dir das aktuelle Lektionar besorgen willst - wir sind jetzt bei Band I/5. In 2 Wochen beginnt der Band I/6 (Lesungen ab 14. Woche im Jahreskreis).

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Linus
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Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Dirk hat geschrieben:Die Lektionare kosten 8 Euro das Stück - wenn man sich alle 16 kaufen will, kommt da einiges zusammen. Ich habe mir einen großen Teil davon schenken lassen.

Wenn Du Dir das aktuelle Lektionar besorgen willst - wir sind jetzt bei Band I/5. In 2 Wochen beginnt der Band I/6 (Lesungen ab 14. Woche im Jahreskreis).
Wo hast du die so günstig her? ich kenn sie nur um 14-15 Euronen?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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