Bernhard von Clairvaux, Anstifter v. Kreuzzugs-Greueltaten ?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Beitrag von nemesis »

josef hat geschrieben:Den Christenhassern sind Bernhard von Clairvaux und die Kreuzzüge ein Paradebeispiel für die Bösartigkeit der Kirche.
Den Schwachen im Glauben reichen solche Verleumdungen der Heiligen und der Kirche bereits aus um sich von Jesus Christus abzuwenden.
solange man solche leute hat wie bernhard von clairvaux, braucht es keine christenhasser.
und das die kreuzzüge kein happening waren, dürfte wohl auch dir nicht entgangen sein.
und wenn dich das tröstet, jesus hat mit der ganzen veranstaltung im mittelalter nichts zu tun.
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Benutzeravatar
spectator
Beiträge: 1187
Registriert: Dienstag 2. März 2004, 09:25

Beitrag von spectator »

nemesis hat geschrieben:und wenn dich das tröstet, Jesus hat mit der ganzen veranstaltung im mittelalter nichts zu tun.
was du nicht sagst, Mr. Schlaumeier!?

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Im übrigen habe ich zum eingangs angeführten „Lexikon“-Artikel (ein wirkliches Lexikon ist Wikiplödia weiß Gott nicht) einiges gefunden. Ich werde die Sache hier, bei Wikidingens und beim »Heiligenlexikon« (wo’s genauso steht) klären, sobald ich Zeit finde. Geduld.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

beth
Beiträge: 271
Registriert: Sonntag 28. Dezember 2003, 00:33

Beitrag von beth »

Was lernen wir aus den Kreuzzügen? (siehe z.B. Heiligenlexikon – Kreuzzüge)

Religiöse Grundmotive (nicht zu verwechseln mit biblisch jesuanischem Glauben) waren das Potenzial um für Besitz- Macht- Geltungs- und Beherrschungsstreben die Menschen zu missbrauchen und dadurch Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Tod, Verderben über andere Menschen zu bringen.
Eigentlich immer noch hochaktuelle wenn wir uns so umsehen.

Deswegen ist Aufklärung siehe Heiligenlexikon – Kreuzzüge wirklich notwendig und zielführend auch wenn es Heilige wie Bernhard v. Clairvaux u.a. betrifft und ich kann deinem Zitat, josef: „Mit der vollen Wahrheit soll sich der Christ auseinandersetzen - und nicht die verkürzte Wahrheit für voll nehmen!“, ganz zustimmen.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Man muß unverkürzt zu seiner Geschichte stehen. Man muß aber Geschichte aus ihrer jeweiligen Empoche zu begreifen suchen.

beth
Beiträge: 271
Registriert: Sonntag 28. Dezember 2003, 00:33

Beitrag von beth »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Man muß unverkürzt zu seiner Geschichte stehen. Man muß aber Geschichte aus ihrer jeweiligen Empoche zu begreifen suchen.
Was ich somit - siehe oben - getan habe.

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Bitte nicht vergessen, dass die Türken bis Wien gekommen sind und wohl auch gerne weitergekommen wären, hätte man sie gelassen.

Im 11.Jhd war Nordafrika schon mit Gewalt entchristlicht und Konstantinopel bedroht. Was dann aus den Kreuzzügen geworden ist, ist eine andere Frage.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Dirk hat geschrieben:Bitte nicht vergessen, dass die Türken bis Wien gekommen sind und wohl auch gerne weitergekommen wären, hätte man sie gelassen.

Im 11.Jhd war Nordafrika schon mit Gewalt entchristlicht und Konstantinopel bedroht. Was dann aus den Kreuzzügen geworden ist, ist eine andere Frage.
Na ja, jetzt haben die Türken doch schon Hammerfest erreicht. Wien haben sie schon lange hinter sich gelassen. Wenn sie erst Vollmitglied in der EU sind, dann haben sie Europa völlig im Griff. Die einen gehen eben auf und die anderen gehen unter. Man ist Hammer oder Amboß.

Die einen sind fertil, und andere sind steril. Im Zeitalter der humanitären Phrase sticht Fertilität Hochtechnologie glatt aus.

Die Kreuzzüge waren umsonst. Der hl Bernhard hat sich umsonst zu weit aus dem Fenster gehängt.

Benutzeravatar
spectator
Beiträge: 1187
Registriert: Dienstag 2. März 2004, 09:25

Beitrag von spectator »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Na ja, jetzt haben die Türken doch schon Hammerfest erreicht. Wien haben sie schon lange hinter sich gelassen. Wenn sie erst Vollmitglied in der EU sind, dann haben sie Europa völlig im Griff. Die einen gehen eben auf und die anderen gehen unter. Man ist Hammer oder Amboß.
Vielleicht kann sich die Geschichte wiederholen und es findet sich ein katholischer König, der sie aus Europa verjagt. ;)

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

spectator hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Na ja, jetzt haben die Türken doch schon Hammerfest erreicht. Wien haben sie schon lange hinter sich gelassen. Wenn sie erst Vollmitglied in der EU sind, dann haben sie Europa völlig im Griff. Die einen gehen eben auf und die anderen gehen unter. Man ist Hammer oder Amboß.
Vielleicht kann sich die Geschichte wiederholen und es findet sich ein katholischer König, der sie aus Europa verjagt. ;)
Laß Dich nicht vom Verfassungsschutz erwischen. "König", Monarchie & Äußerungen gegen unsere Herren!

Wir stehen vor großen Verwerfungen, da muß man mit seinen Äußerungen vorsichtig sein. Die Schlapphüte schnüffeln auch im Netz. ein netz schafft nicht nur Verbindungen - in einem Netz kann man auch vortrefflich große & kleine Fische fangen.

Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Beitrag von nemesis »

spectator hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Na ja, jetzt haben die Türken doch schon Hammerfest erreicht. Wien haben sie schon lange hinter sich gelassen. Wenn sie erst Vollmitglied in der EU sind, dann haben sie Europa völlig im Griff. Die einen gehen eben auf und die anderen gehen unter. Man ist Hammer oder Amboß.
Vielleicht kann sich die Geschichte wiederholen und es findet sich ein katholischer König, der sie aus Europa verjagt. ;)
gähn....!
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Benutzeravatar
spectator
Beiträge: 1187
Registriert: Dienstag 2. März 2004, 09:25

Beitrag von spectator »

beim Gähnen nimmt man die Hand vor den Mund, Du unerzogenerer Milchbart!

Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Beitrag von nemesis »

spectator hat geschrieben:
beim Gähnen nimmt man die Hand vor den Mund, Du unerzogenerer Milchbart!
ich verzeihe dir ;-)
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Benutzeravatar
spectator
Beiträge: 1187
Registriert: Dienstag 2. März 2004, 09:25

Beitrag von spectator »

nemesis hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
beim Gähnen nimmt man die Hand vor den Mund, Du unerzogenerer Milchbart!
ich verzeihe dir ;-)
hau ab
und geh mir nicht auf den S...... ! :mrgreen:

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

spectator hat geschrieben:
nemesis hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:
beim Gähnen nimmt man die Hand vor den Mund, Du unerzogenerer Milchbart!
ich verzeihe dir ;-)
hau ab
und geh mir nicht auf den S...... ! :mrgreen:
Aber, aber meine Herren! :sss:

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Heiliger Bernhard von Clairvaux

* 1090 in Fontaines-lès-Dijon als drittes von sieben Kindern des burgundischen Adligen Tescelin, † 20. August 1153 in Clairvaux, bestattet in Cluny (das Grab ist nicht mehr vorhanden, die Hauptesreliquie wird in der Kathedrale von Troyes aufbewahrt). 1115 zum Priester geweiht. Heiliggesprochen 1174 durch Papst Alexander III., Tag: 20. August, im Zisterzienserorden: 14. November. 1830 durch Papst Pius VIII. zum Kirchenlehrer erhoben. Beiname: doctor mellifluus („der honigfließende Lehrer“).

Veranlaßt durch den Tod seiner Mutter Aleth de Montbard (etwa 1106/07) wandte sich Bernhard, wissenschaftlich bereits umfassend gebildet, dem aszetischen Mönchtum zu und trat im Jahre 1112 mit dreißig Gefährten ins 1098 von Robert von Molesme gegründete Reformkloster Cîteaux ein, das Mutterkloster des Zisterzienserordens.

1115 entsandte ihn dessen Abt Stephan Harding mit zwölf weiteren Mönchen, in der Champagne das Tochterkloster Clairvaux zu gründen, dessen Abt Bernhard bis zu seinem Tode blieb. Wegen des großen Zulaufs an Novizen, die sich zum monastischen Leben bekehrten, erfolgten fast jedes Jahr von Clairvaux aus mehrere Tochtergründungen in allen Teilen Europas, insgesamt siebzig direkte Filiationen während Bernhards Zeit als Abt. So prägte er – gleichsam ein „zweiter Gründer“ des Zisterzienserordens, den er formte und geistig leitete – wie wenige andere die künftige Gestalt des Abendlands.

Seine begnadete Persönlichkeit ermöglichte dem Abt von Clairvaux zahlreiche enge und freundschaftliche Kontakte zu den bedeutendsten Männern des kirchlichen und politischen Lebens. Als gesuchter Ratgeber in seelsorglichen ebenso wie in theologischen und kirchenpolitischen Fragen war er zu seiner Zeit eine der einflußreichsten Gestalten Europas.

So erreichte Bernhards Einfluß ebenso die Durchsetzung Papst Innozenzens II. gegen den Gegenpapst Anaklet (1130-1138) wie die Verurteilung einiger heterodoxer Thesen des Petrus Abælardus (1140, Konzil von Sens) und des Gilbertus Porretanus (Gilbert von Porrés; 1148, Konzil von Reims).

Bernhard unterstützte nachdrücklich die Gründung des Templerordens durch Hugo von Payens (Hugo de Paganis; 1120). Selbst aus einer dem zeitgenössischen Ritterideal verbundenen Adelsfamilie stammend, hatte Bernhard sich zwar zum monastischen Leben bekehrt; eine pazifistische Haltung kam für ihn dennoch nicht in Betracht. So war ihm das Gründungscharisma der Templer, das Rittertum mit dem Mönchtum zu verbinden, eine willkommene Möglichkeit, die Weltlichkeit des Ritterwesens zu bändigen und in den Dienst Christi zu stellen und doch den Erfordernissen der Welt gerecht zu werden.

Im Jahr 1129 erreichte Bernhard auf einer Synode in Troyes die kirchliche Anerkennung des Templerordens und den Beschluß einer Ordensregel. Im selben Jahr oder kurz zuvor hatte er in einer kurzen Schrift an Hugo von Payens zugleich mit dem Lob dieser Verbindung von Rittertum und monastischem Leben dessen theologische Begründung geliefert, die im Kern nichts als die alte kirchliche lehre vom gerechten Krieg darstellt:
Bernhard von Clairvaux ([i]liber ad milites templi de laude novæ militiæ III[/i],4) hat geschrieben:At vero Christi milites securi praeliantur praelia Domini sui, nequaquam metuentes aut de hostium caede peccatum, aut de sua nece periculum, quandoquidem mors pro Christo vel ferenda, vel inferenda, et nihil habeat criminis, et plurimum gloriae mereatur. Hinc quippe Christo, inde Christus acquiritur, qui nimirum et libenter accipit hostis mortem pro ultione, et libentius praebet seipsum militi pro consolatione. Miles, inquam, Christi securus interimit, interit securior. Sibi praestat cum interit, Christo cum interimit. «Non enim sine causa gladium portat: Dei enim minister est ad vindictam malefactorum, laudem vero bonorum.»

Sane cum occidit malefactorem, non homicida, sed, ut ita dixerim, malicida, et plane Christi «vindex in» his «qui male agunt», et defensor christianorum reputatur. Cum autem occiditur ipse, non periisse, sed pervenisse cognoscitur. Mors ergo quam irrogat, Christi est lucrum; quam excipit, suum. In morte pagani christianus gloriatur, quia Christus glorificatur; in morte christiani, Regis liberalitas aperitur, cum miles remunerandus educitur. Porro super illo «laetabitur iustus, cum viderit vindictam». De isto «dicet homo: si utique est fructus iusto? Utique est Deus iudicans eos in terra.»

Non quidem vel pagani necandi essent, si quo modo aliter possent a nimia infestatione seu oppressione fidelium cohiberi. Nunc autem melius est ut occidantur, quam certe «relinquatur virga peccatorum super sortem iustorum, ne forte extendant iusti ad iniquitatem manus suas».


Die Streiter Christi aber fechten sicher die Gefechte ihres Herrn, weder Sünde fürchtend, weil sie Feinde erschlagen, noch Gefahr vom eigenen Tod, denn den Tod für Christus zu erleiden oder zuzufügen hat nichts Unrechtes und verdient höchste Ehre. Durch diesen wird ja für Christus, durch jenen wird Christus erworben, der gewiß und gern den Tod des Feindes annimmt zur Vergeltung und noch lieber sich selber dem Streiter zum Troste darbietet. Der Streiter Christi, sage ich, tötet sicher, noch sicherer ist er, wird er getötet. Er zeichnet sich selbst aus, wenn er getötet wird, Christus, wenn er tötet. »Denn nicht ohne Grund trägt er das Schwert: Ist er doch Gottes Diener, zur Vergeltung an den Missetätern, zum Lobe aber den Guten« (Rm 13,4).

Fürwahr, wenn er den Übeltäter tötet, ist er nicht Totschläger, sondern, um es so auszudrücken, Übel-Erschläger, und jedenfalls ist er als »Vergelter« für Christus unter denen anzusehen, »welche Böses tun« (Rm 13,4), und als Verteidiger der Christen. Wenn er aber selbst erschlagen wird, weiß man, daß er nicht untergegangen, sondern angekommen ist. Der Tod also, welchen er auferlegt, ist Christi Gewinn; welchen er auf sich nimmt, eigener Gewinn. Im Tod des Heiden rühmt sich der Christ, weil Christus verherrlicht wird; im Tode des Christen offenbart sich die Freigiebigkeit des Königs, indem der Streiter als Wiederzubeschenkender daraus hervorgeht. Weiter, »es jubelt« über ihn »der Gerechte, wenn er die Vergeltung schaut« (Ps 57,11). Über ihn »wird man sagen: Gibt es denn einen Lohn für den Gerechten? Ja, es ist ein Gott, der richtet auf Erden« (Ps 57,12).

Nicht freilich, als ob die Heiden zu töten seien, solange sie irgend auf andere Weise von allzu starker Bedrängung oder Bedrückung der Gläubigen abgehalten werden können. Nun ist es aber besser, daß sie getötet werden, als daß mit Gewißheit »die Rute der Sünder überm Los der Gerechten bestehen bleibe, auf daß nicht etwa die Gerechten ihre Hände zur Bosheit hin strecken« (Ps 124,3).
Bernhard war dennoch kein Befürworter des Pilgerwesens seiner Zeit. Nicht nur für sich – der er an die stabilitas loci, die benediktinische Ortsfeste – gebunden war, schloß er eine Wallfahrt ins Heilige Land aus, er riet auch andern davon ab, ja schickte sogar Mönche anderer Klöster, die mit Erlaubnis ihres Abts auf Pilgerfahrt nach Jerusalem waren, in ihr Heimatkloster zurück.

Als 1145 ein neuer Kreuzzug in der Luft lag, zeigte sich Bernhard denn auch überaus reserviert. Er hielt ein solches Unternehmen offenbar nicht für den geeigneten Weg, der Probleme im Heiligen Land Herr zu werden. Doch der Papst, Eugen III. aus dem Zisterzienserorden, entschied anders, rief zum Kreuzzug, beauftragte Bernhard mit der Kreuzzugspredigt – und Bernhard nahm die Aufgabe an und machte sie sich zueigen.

Er war nicht nur einer unter verschiedenen Kreuzzugspredigern, er war es, der die Teilnahme vieler Mächtiger tatsächlich erst erreichte, darunter jene des französischen Königs Ludwigs VII. Zugleich mußte er ein Phänomen abwehren, daß sich am Rande der Kreuzzugsvorbereitungen gezeigt hatte: die judenfeindliche Hetze einiger Mönche unter Führung eines gewissen Radolf. An manchen Orten war es bereits zu blutigen Ausschreitungen und Massenmorden an Juden gekommen. Bernhard setzte all seinen Einfluß ein, um weitere Pogrome zu verhindern:
Otto von Freising (Taten Friedrichs) hat geschrieben:Kapitel 37.

Um nun zur Reihenfolge der Erzählung zurückzukehren: Bernhard, der ehrwürdige Abt, mißbraucht nicht die ihm verliehene Vollmacht des apostolischen Stuhles, gürtet sich tapfer mit dem Schwerte des Wortes Gottes, und, nachdem die Gemüter vieler für einen Zug übers Meer begeistert sind, wird endlich ein allgemeiner Hoftag zu Vézelay, einer Stadt Galliens, wo die Gebeine der seligen Maria Magdalena begraben liegen, angesagt, zu dem aus den verschiedenen Provinzen Galliens die großen und erlauchten Männer zusammenberufen worden waren. Dort nahm Ludwig, der König der Franken, aus der Hand des vorgenannten Abtes mit großer Freudigkeit des Herzens das Kreuz und meldete sich zur Heerfahrt übers Meer mit dem Grafen Theoderich von Flandern und Heinrich, Theobalds von Blois Sohne, und andern Baronen und edlen Männern aus seinem Reiche.

Kapitel 38.

Unterdeß durchzieht der Mönch Radolf, ein Mann, der das Mönchsgewand zwar trug und geschickt die Strenge der Klosterzucht nachahmte, aber von der Kenntnis der Wissenschaft nur mäßig berührt war, diejenigen Teile Galliens, welche an den Rhein grenzen, und entflammt viele Tausende vom Volke aus Köln, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und andern benachbarten Städten, Flecken und Dörfern zur Annahme des Kreuzes. In seine Lehre jedoch ließ er ohne gebührende Überlegung einfließen, daß die Juden, die in den Städten und Flecken zerstreut lebten, als Feinde der christlichen Religion getötet werden sollten. Der Same dieser Lehre faßte in vielen Städten und Flecken Galliens und Germaniens so feste Wurzel und sproßte auf, daß, nachdem sehr viele von den Juden in diesem stürmischen Aufstand getötet worden waren, viele schutzsuchend unter die Fittiche des römischen Kaisers flüchteten. Daher geschah es, daß nicht wenige von ihnen, die solcher Wut entflohen, sich zur Rettung ihres Lebens in die kaiserliche Stadt Nürnberg und in andere kaiserliche Städte zurückzogen.

Kapitel 39.

Aber der genannte Abt von Clairvaux lehrte, daß man vor einer derartigen Lehre sich zu hüten habe, und schickte an die Völker Galliens und Germaniens Boten und Briefe, in welchen er aus der Lehre der heiligen Schrift deutlich nachwies, daß die Juden wegen des Übermaßes ihrer Frevel nicht getötet, sondern zerstreut werden sollten. Dabei führte er auch das Zeugnis des Psalmdichters auf, der im 57. Psalm sagt: "Gott hat mir meine Lust gezeigt an meinen Feinden. Erwürge sie nicht;" und ebenso: "Zerstreue sie mit deiner Macht!"

Kapitel 40.

Während nun Unzählige im westlichen Gallien zum Zuge übers Meer sich begeisterten, beschließt Bernhard, das Reich der Ostfranken in Angriff zu nehmen, auf daß er auch dieses mit der Pflugschar der Predigt aufrühre, sowohl um das Herz des Fürsten der Römer durch das Wort heiliger Mahnung zur Annahme des Kreuzes zu erweichen, als auch um Radolf Schweigen aufzuerlegen, welcher der Juden wegen in den Städten häufige Aufstände des Volkes gegen seine Herren erregte. Da der Kaiser dies hörte, sagte er die Feier eines allgemeinen Reichstags bei Speyer auf das Geburtsfest des Herrn an. Dorthin kam genannter Abt und überredete den Kaiser samt Friedrich, dem Sohne seines Bruders und anderen Fürsten und erlauchten Männern, das Kreuz zu nehmen, indem er auf offener Straße wie im Verborgenen sehr viele Wunder tat. Als er auch nach Mainz kam, fand er dort Radolf in höchster Gunst beim Volke. Er ließ ihn kommen und ermahnte ihn, nicht gegen die Mönchsregel durch die Länder schweifend kraft eigner Vollmacht das Wort der Predigt sich anzumaßen, und bewog ihn endlich dazu, daß er ihm Gehorsam gelobte und in sein Kloster zurückkehrte. Darüber zürnte heftig das Volk, ja es wollte auch einen Aufstand erregen, wovon es nur durch die Rücksicht auf Bernhards Heiligkeit sich abhalten ließ.

Unterdeß weilte der hochedle Herzog Friedrich in Gallien von schwerer Krankheit festgehalten, bitteren Zorn im Herzen tragend gegen seinen Herrn und Bruder König Konrad, weil er seinen Sohn Friedrich, den er als seinen erstgebornen und einzigen Sohn seiner hochedlen ersten Gemahlin seiner Gnade empfohlen und mit seinem kleinen Sohne von der zweiten Gemahlin zum Erben seines ganzen Landes gemacht hatte, das Kreuz hatte nehmen lassen. Zu ihm begab sich genannter Abt, ihn zu besuchen, segnete ihn und nahm ihn in seine Gebete auf. Doch vermochte jener die Gewalt des Schmerzes nicht zu ertragen und starb nicht lange nachher . Er liegt in einem Kloster, welches das der heiligen Waltpurga heißt und im Elsaß gelegen ist, begraben. Es folgte ihm aber im Herzogtum sein Sohn Friedrich.

Kapitel 41.

Darauf begab sich der Kaiser nach Baiern, und feierte dort im Monat Februar einen allgemeinen Reichstag, an Stelle des Abtes von Clairvaux Abt Adam von Eberach mit sich führend, einen frommen und ausreichend gelehrten Mann. Dieser feierte nach der Sitte das Meßopfer, bestieg dann, nach Anrufung der Gnade des heiligen Geistes, die Kanzel und beredete nach Verlesung der Briefe des apostolischen Stuhles und des Abtes von Clairvaux und kurzer Ermahnung fast alle Anwesenden, sich zur Teilnahme an genannter Heerfahrt zu melden. Es bedurfte nämlich weder der Worte der Überredung menschlicher Weisheit noch des Umschweifs kunstvoller Rede nach den Lehren der Rhetoren, da alle Anwesenden infolge des vorangehenden Gerüchtes aufgeregt waren und freiwillig zur Annahme des Kreuzes herbeieilten. Es empfingen in derselben Stunde das Kreuz drei Bischöfe, nämlich Heinrich von Regensburg, Otto von Freising, Reginbert von Passau, und der Herzog der Baiern, Heinrich, der Bruder des Königs, und vom Stande der Grafen, Edlen, erlauchten Männer unzählige. Auch eilte, wunderbar ist’s zu sagen, eine so große Menge von Räubern und Wegelagerern herbei, daß jeder mit gesundem Verstande begabte erkannte, daß diese eben so plötzliche als ungewöhnliche Wandelung von der Rechten des Höchsten ausging, und wenn er es erkannte, erschütterten Herzens erstaunte. Auch Welf, der Bruder des früheren Herzogs Heinrich, einer der edelsten Großen des Reichs, hatte in der Nacht der Geburt Christi auf seinem eignen Gute Peiting mit vielen anderen die Heerfahrt gelobt. Aber auch der Herzog der Böhmen, Ladislaus, und der Steirer Markgraf Ottokar und der erlauchte Graf Bernhard von Kärnten nahmen nicht viel später mit großem Gefolge der Ihrigen das Kreuz. Die Sachsen aber lehnten, weil sie einige dem Unflat des Götzendienstes ergebene Völker in ihrer Nachbarschaft haben, es ab, nach dem Orient zu ziehen, doch nahmen sie gleichfalls, um jene Völker mit Krieg zu überziehen, Kreuze, die von den unsrigen nur darin sich unterschieden, daß sie nicht einfach auf die Kleider genäht waren, sondern von einem Kreise aus in die Höhe ragten.

Kapitel 42.

Eine Abschrift aber des Briefes des Abtes von Clairvaux, den er in das östliche Frankenreich sandte, lautet folgendermaßen:

"Den geliebtesten Herren und Vätern, Erzbischöfen, Bischöfen und allem Klerus und Volk des östlichen Frankens und Baierns wünscht Bernhard, genannt Abt von Clairvaux, Überfluß am Geiste der Tapferkeit.

Ich habe zu euch zu reden über die Sache Christi, auf welchem allein euer Heil beruht. Das sage ich, damit die Majestät des Herrn die Unwürdigkeit der sprechenden Person entschuldige, auch damit die Rücksicht auf den eignen Nutzen es entschuldige. Ich bin zwar ein schwacher Mensch, aber nicht schwach ist meine Liebe zu euch um Christi Jesu willen. Das ist für mich jetzt der Grund an euch zu schreiben, das der Anlaß, daß ich an euch alle mit Briefen mich zu wenden wage. Lieber würde ich das mit lebendigem Wort betreiben, wenn das Vermögen ausreichte, wie der Wille nicht fehlt. Seht nun, Brüder, die willkommene Zeit, seht jetzt den Tag der Fülle des Heils. Denn es bewegt sich und erzittert die Erde, weil der Herr des Himmels sein Land zu verlieren beginnt. Sein Land, in dem er erschienen ist, und mehr denn dreißig Jahre als Mensch mit den Menschen verkehrt hat. Sein Land, welches er durch Wunder verherrlicht hat, welches er weihte durch sein eignes Blut, in welchem die ersten Blüten der Auferstehung erschienen sind. Und nun haben um unserer Sündenschuld willen die Feinde des Kreuzes ihr verruchtes Haupt erhoben und verwüsten mit der Schärfe des Schwertes das gebenedeite Land, das Land der Verheißung. Es steht nahe bevor, wenn nicht einer sich findet, der ihnen widerstehe, daß sie in die Stadt des lebendigen Gottes selbst einbrechen, daß sie die Stätten unserer Erlösung umstürzen, daß sie die vom Blute des unbefleckten Lammes geröteten Orte besudeln. Nach dem Heiligtum der christlichen Religion selbst - o Schmerz! - gieren sie mit verruchtem Munde, und sie trachten selbst seine Ruhestätte anzutasten und zu zerstampfen, da unsertwegen unser Leben im Tode entschlief. Was tut ihr, tapfere Männer? was tut ihr, Knechte des Kreuzes? Wollt ihr so das Heilige den Hunden und die Perlen den Säuen preisgeben? Wie viele Sünder haben dort, als sie mit Tränen ihre Sünden beichteten, Vergebung erlangt, nachdem durch die Schwerter der Väter der Unflat der Heiden ausgerottet war? Das sieht der Böse, und er sieht’s mit scheelem Blick; mit den Zähnen knirscht er und vergrämt sich. Er reizt die Gefäße seiner Bosheit und wird kein einziges Zeichen, keine Spur frommen Sinns zurücklassen, wenn er einmal, was Gott verhüte, die Oberhand gewinnen sollte. Aber das ist freilich für alle folgenden Jahrhunderte ein unstillbarer Schmerz, weil es ein unersetzlicher Verlust ist, im besonderen aber bleibt’s für dieses schlechte Geschlecht ein Schandfleck ohne Ende und ein ewiger Schimpf. Doch was glauben wir, Brüder? Ist etwa des Herrn Hand verkürzt oder ist sie ohnmächtig geworden zur Rettung, weil sie zum Schutz und Wiedererwerb ihrer eignen Erbschaft armselige Würmchen aufruft? Kann der Herr nicht mehr als zwölf Legionen Engel senden oder auch nur ein Wort sagen - und das Land wird frei werden? Gewiß wohnt ihm das Können bei, wenn er es wollte. Aber ich sage euch, der Herr euer Gott versucht euch. Er schaut hin auf die Kinder der Menschen, ob einer sei, der es erkenne, und danach forsche und Sein Los beklage. Denn Gott erbarmt sich seines Volkes, und den schwer Gefallenen zeigt er sorglich ein Mittel zur Rettung. Erwägt, welchen Kunstgriff er gebraucht, euch zu erlösen, und erstaunt. Schaut in den Abgrund der Liebe und vertraut ihm, ihr Sünder. Er will nicht euren Tod, sondern daß ihr euch bekehret und lebet, weil er nicht Gelegenheit suchet gegen euch, sondem für euch" usw.

In solchen Ausdrücken und um solchen Stoff bewegt er sich nach der Weise und Regel der Redner. Und daß die Juden nicht getötet werden sollen, beweist er durch Gründe der Vernunft und der Schrift. Darauf bezieht sich jenes Wort: "Selig möchte ich das Geschlecht nennen, welchem die Gelegenheit so reicher Gnade sich bietet, welches dieses Versöhnungs- und wahre Jubeljahr des Herrn am Leben findet. Denn dieser Segen wird ausgegossen in alle Welt, und zum Zeichen des Lebens fliegen alle herbei. Weil also euer Land reich ist an tapferen Männern und, wie bekannt, von einer kräftigen Jugend voll, wie auch euer Lob ist in aller Welt und der Ruhm eurer Tüchtigkeit den Erdkreis erfüllt - so gürtet auch ihr euch mannhaft und ergreift die glücklichen Waffen". Und von den Juden sagt er so: "Gott, sagt die Kirche, läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden, erwürge sie nicht , denn sie sind uns lebendige Zeichen, die uns ohne Unterlaß das Leiden des Herrn vor Augen stellen," und anderes mehr auf diese Art.
Bernhards Werke – Traktate, Predigten und Briefe – sind meist durch konkrete Anlässe bestimmt. Einen wesentlichen Teil machen Themen des geistlichen und Ordenslebens aus, so de gradibus humilitatis et superbiæ (»Über die Stufen der Demut und der Hoffart«, vor 1124), die apologia (»Verteidigung« der zisterziensischen Interpretation der Benediktsregel, 1124/25) und de diligendo Deo (»Über die Gottesliebe«, 1126/41).

Auch die Predigtsammlung super cantica canticorum (86 Predigten »Über das Hohelied«, 1135-1153) bildet in der Summe ein Kompendium der monastisch-zisterziensischen Spiritualität. Überliefert sind ferner etwa dreihundert weitere Predigten. Hinzu kommen Werke wie die vita s. Malachiæ (»Leben des hl. Malachias«, Erzbischofs von Armagh, der sein Leben in Clairvaux beschlossen hatte, um 1150/52) und der Papstspiegel de consideratione (»Über die Betrachtung«, an Eugen III., etwa 1148-53).

Dem Lob Mariens widmen sich vier Predigten in laudibus virginis matris (1124), wie auch noch später weitere Schriften. Die Verehrung der Gottesgebärerin lag Bernhard sehr am Herzen. Bemerkenswert ist, daß er sich zugleich auch deutlich gegen damals aufkommende theologische Lehren von einer unbefleckten Empfängnis Mariens wandte (so in einem Brief von 1136). Hier wie sonst bleibt der Abt von Clairvaux fest in der Tradition verwurzelt. Seine Theologie ruht stets auf vier Säulen: auf der Heiligen Schrift, der Lehre der Kirchenväter, dem monastischen Leben und dem klassischen Bildungskanon. Die theologischen Neuerungen der beginnenden Scholastik nahm er zur Kenntnis, jedoch aus kritischer Distanz, wenn nötig unter heftigem Widerspruch.

Bernhards Nachwirkung kann kaum überschätzt werden. Über Jahrhunderte galt er als einer der wichtigsten Lehrer des Abendlands. Exemplarisch zeigt dies Dante Alighieri in seiner Commedia: Dort übernimmt im 31. Gesang des Paradieses Bernhard von Beatrice die weitere Führung des Dichters. Nur Bernhard kann Maria, die Himmelskönigin, bitten, bei Gott für Dante die Gnade der Theosis zu erwirken, einer Schauung der Dreifaltigkeit.

In der Ikonographie wird Bernhard als Abt im weißen Habit der Zisterzienser dargestellt, auch mit Mitra oder Meßgewand. Häufige Attribute sind ein Buch, ein Kirchenmodell, ein weißer Hund oder ein Bienenkorb.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
nemesis
Beiträge: 262
Registriert: Montag 4. Juli 2005, 04:35

Beitrag von nemesis »

danke für diese profunden ausführungen Robert ;-)
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen. - Kurt Tucholsky

Engelbert Dejaco
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 17. September 2005, 10:11
Wohnort: Gerlos
Kontaktdaten:

Beitrag von Engelbert Dejaco »

Ein kleiner Denkanstoß zum Thema Türkei und EU:

Momentan können wir EU Mitgliedsstaaten die Politik der Türkei und die Art, wie dort mit den Menschen umgegangen wird nur kritisieren. Die Türkei kann darauf reagierern, oder auch nicht.
Sobald die Türkei aber Mitglied in der EU ist können alle anderen EU-Staaten mitreden. Dann kann man von der EU aus das machen, was wir immer Kritisieren. (.....Die EU mischt sich zuviel in die Belange der einzelnen Staaten ein. ...)

meint
Engelbert
Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der beste Lebenslauf.

Raphael

Beitrag von Raphael »

nemesis hat geschrieben:danke für diese profunden ausführungen Robert ;-)
Ich schließe mich diesem Dank vollumfänglich an! :)
Nicht zuletzt solche Beiträge erfreuen und bilden die mehr oder weniger aktiven Nutzer in diesem Forum.
In einem anderen Forum - dessen Name hier wohlweislich nicht genannt werden soll - wäre Robert's Beitrag "geperlt" worden ...... ;)

josef
Beiträge: 317
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:20

Beitrag von josef »

Hallo Robert,

Habe ein E-Mail an den Betreiber des Heiligenlexikons, den protestantischen Pfarrer Joachim Schäfer <schaefer@heiligenlexikon.de> gesandt, mit der Bitte den Text aus dem Heiligenlexikon der den Heiligen Bernhard von Clairvaux verunglimpft, zu ändern.

Vergeblich.

Hier zur Information, der Schriftverkehr:
14.9.05: josef hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Schäfer.

Unter dem Stichwort "Bernhard von Clairvaux" schreiben Sie:

Zitat:
"Das ritterliche Ideal der Kreuzzüge sah das Sterben für den himmlischen Herrn als besonderes Verdienst; so formulierte Bernhard: "Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus." Die schrecklichen Folgen solcher Worte betrafen nicht nur die Menschen im Nahen Osten, sondern auch die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden."
Zitat Ende.

Sie unterstellen Bernhard, er hätte zur Verfolgung der Juden aufgerufen und machen ihn für die Greueltaten der Kreuzritter verantwortlich.
Das ist nicht wahr.

Aus dem Originalkontext ist ersichtlich, daß der Heilige Bernhard den Kampf Ritter gegen Ritter angesprochen hat und keineswegs zu Übergriffen an Wehrlosen und Unschuldigen aufgerufen hat.

Ich bitte Sie um der Wahrheit willen, den Satz... :
"Die schrecklichen Folgen solcher Worte betrafen nicht nur die Menschen im Nahen Osten, sondern auch die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden."
...aus dem Artikel "Bernhard von Clairvaux" und aus Wikipedia "Bernhard von Clairvaux", die Ihren Text übernommen hat, zu löschen und durch den Satz zu ersetzen:

"Für die Greueltaten der Kreuzfahrer und die Verfolgung der Juden kann der heilige Bernhard nicht verantwortlich gemacht werden."

Gelobt sei JESUS CHRISTUS.
16.9.05: Joachim Schäfer hat geschrieben:1. für Wikipedia sind wir nicht zuständig.
2. Unser Zitat ist korrekt.
3. Unser Kommentar-link weist auf Ihr E-Mail.Programm. Wenn Sie Probleme mit Ihrem E-Mail-Programm haben,
müssen Sie das auf Ihrem Rechner korrigieren, wir können da nichts machen.

Weiterhin viel Freude beim Ökumenischen Heiligenlexikon!
Man kann sehen:
Dir größten Feinde der Sache JESU CHRISTI sind die Christen selbst.


Gruß
josef

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bild
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ragnar
Beiträge: 638
Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 21:03

Beitrag von Ragnar »

Lieber Josef,

wenn du den Artikel bei Wikipedia "korrigieren" willst,
dann tu es!

josef
Beiträge: 317
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:20

Beitrag von josef »

Hallo Robert,
Danke für die beiden Schriften Bernhards.
Sicherlich gibt es deutsche Übersetzungen. Die suche ich.


Gruß
josef

josef
Beiträge: 317
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:20

Beitrag von josef »

Hallo Ragnar,
Ragnar hat geschrieben:Lieber Josef,
wenn du den Artikel bei Wikipedia "korrigieren" willst,
dann tu es!
Dazu brauche ich eine Aussage Bernhards von Clairvaux oder eines Zeitgenossen, die die Beschuldigung, die Christenheit zu Greueltaten aufgerufen zu haben widerlegt.

Die suche ich noch.

Das "Heiligenlexikon" muß auch korrigiert werden - und nicht nur der Eintrag über Bernhard von Clairvaux .

Das "Heiligenlexikon" wird merkwürdigerweise von einem protestantischen Pfarrer betrieben. Protestanten kennen doch keine Heiligen.

Über Bernhard von Clairvaux schreibt dieser Protestant:
Zitat aus "Heiligenlexikon":
  • Das ritterliche Ideal der Kreuzzüge sah das Sterben für den himmlischen Herrn als besonderes Verdienst; so formulierte Bernhard:
    • "Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus."
    Die schrecklichen Folgen solcher Worte betrafen nicht nur die Menschen im Nahen Osten, sondern auch die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden. Der Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer.
Zitat-Ende.

Warum gibt es im Internet kein von Katholiken unterhaltenes Heiligenlexikon?
Sind Theologen und katholische Laien zu träge und zu sehr mit sich selbst beschäftigt um solche Informationen ins Internet zu stellen?

Eine mit Suchapparat ausgestattete katholische Bibel ist im Internet auch nicht zu finden.


Gruß
josef

Ragnar
Beiträge: 638
Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 21:03

Beitrag von Ragnar »

josef hat geschrieben:...

Das "Heiligenlexikon" wird merkwürdigerweise von einem protestantischen Pfarrer betrieben. Protestanten kennen doch keine Heiligen.
bei den "Protestanten" sind halt alle (ob nun nur die Christe?) Menschen heilig,
nicht nur von Menschen dazu deklarierte...

zudem bin ich mir nicht sicher,
dass dann die Züge christlich waren,
denn Jesus sagte: Stecke das Schwert an seinen Ort.

josef
Beiträge: 317
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:20

Beitrag von josef »

Hallo Ragnar,

Ragnar hat geschrieben:
josef hat geschrieben:...Das "Heiligenlexikon" wird merkwürdigerweise von einem protestantischen Pfarrer betrieben. Protestanten kennen doch keine Heiligen.
bei den "Protestanten" sind halt alle (ob nun nur die Christen?) Menschen heilig...
Bernhard von Clairvaux ist doch ein Christenmensch. Warum dann, verleumden Protestanten diesen Christenmenschen als unheilig wenn ihnen doch alle Christen heilig sind?
Ragnar hat geschrieben:...nicht nur von Menschen dazu deklarierte...
Nicht Menschen erklären Menschen für heilig - auch nicht der Papst.
Nur GOTT, unser VATER allein, erwählt einen Menschen zum Heiligen.
Der Papst prüft nur, ob GOTT SEINE Wahl nach Fürbitten zu diesem Menschen durch wunderbare Erhörungen bestätigt.
Ragnar hat geschrieben:zudem bin ich mir nicht sicher,
dass dann die Züge christlich waren,
denn Jesus sagte: Stecke das Schwert an seinen Ort.
Nachträglich wissen wir: Die Kreuzzüge, wie sie durchgeführt wurden, widersprechen schlagend allem was JESUS CHRISTUS verkündet hat.

Es ist aber verleumderisch zu behaupten, Bernhard von Clairvaux sei sich bewußt gewesen was für Greuel die Kreuzfahrer begehen werden.



Gruß
josef

Ragnar
Beiträge: 638
Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 21:03

Beitrag von Ragnar »

josef hat geschrieben: Der Papst prüft nur, ob Gott SEINE Wahl nach Fürbitten zu diesem Menschen durch wunderbare Erhörungen bestätigt.
Ragnar hat geschrieben:zudem bin ich mir nicht sicher,
dass dann die Züge christlich waren,
denn Jesus sagte: Stecke das Schwert an seinen Ort.
Nachträglich wissen wir: Die Kreuzzüge, wie sie durchgeführt wurden, widersprechen schlagend allem was Jesus Christus verkündet hat.
Lieber Josef,

G''TT wird sich der Heiligkeit eines Menschen wohl bewusst sein,
sollte da ein Papst falsch geprüft haben?
denn kein Mensch darf sich derart selbst überschätzen,
dass er G''TTes Wort allein vernimmt.

Sollte man nicht auch anderen Irrtum verzeihen?
Verzeheihen,
dass Jesu Worte ver"ändert" wurden?
falsch interpretiert?
dass G''TTes Gebote nach Menschenbelieben gehalten oder verworfen werden?
josef hat geschrieben: Es ist aber verleumderisch zu behaupten, Bernhard von Clairvaux sei sich bewußt gewesen was für Greuel die Kreuzfahrer begehen werden.
Du sagst "verleumderisch"
(sollte er die Menschen seiner Zeit nicht gekannt haben?
gab es derzeit keine Kriege,
an denen er das Verhalten der Krieger gekannt haben konnte?)
,
doch kannst du die Vorwürfe widerlegen
(wer es kann,
der sollte es auch bei Wikipedia berichtigen,
die suchen immer wieder Fachleute.)
?

Ps.: das soll natürlich keinen Katholiken davon abhalten,
ein katholische Heiligenlexikon zu erstellen
(allerding scheint doch der "Protestant" anerkannt zu sein).

Benutzeravatar
dom. Aleksander
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 27. Juni 2006, 18:01
Wohnort: Fulda
Kontaktdaten:

Beitrag von dom. Aleksander »

Für Freunde des Hl. Bernhard von Clairvaux (und natürlich auch für alle anderen :roll: ):

“Liber ad milites templi de laude novae militiae”
Sive ergo vivimus, sive morimur, Domini sumus

Cavaliere
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 8. Juni 2007, 11:15

Beitrag von Cavaliere »

dom. Aleksander hat geschrieben:Für Freunde des Hl. Bernhard von Clairvaux (und natürlich auch für alle anderen :roll: ):

“Liber ad milites templi de laude novae militiae”
Danke fuer diesen Verweis! Darin begruendet der Hl. Bernhard
auch den bewaffneten Schutz heiliger Staetten aus dem Evangelium:
Die Ritter entbrennen im gleichen Eifer für das Haus Gottes, wie einst er selbst, der Anführer der Ritter. Als er damals den Tempel betrat, von mächtiger Zorneswut entflammt, bewaffnete er seine heilige Hand nicht mit dem Schwert, sondern mit einer Geißel, aus Stricken gemacht, und vertrieb die Händler, verschüttete das Geld der Wechsler und warf die Tische der Taubenhändler um; er Erachtete es für höchst unwürdig dass das Haus des Gebetes mit solchen weltlichen Geschäften verunreinigt werde. Vom Beispiel eines solchen Königs angeregt, hält sich das ihm dienende Heer in den heiligen Hallen mit Pferden und Waffen auf. In der Tat, es kommt ihm viel unwürdiger und bei weitem unerträglicher vor, dass das Heiligtum von den Ungläubigen entweiht und angegriffen wird statt von Händlern. Und wenn sie die Ungläubigen mit all ihrer gemeinen und tyrannischen Wut vom Tempel und den anderen heiligen Orten vertrieben haben, beschäftigen sie sich an ihrem Wohnort Tag und Nacht mit ehrbaren und nützlichen Arbeiten.

Bruder Donald

Bernhard von Clairvaux

Beitrag von Bruder Donald »

Gibt es eine Webseite, welche die Werke bzw. deutsche Übersetzungen Bernhards veröffentlicht, wie z. B. die "Bibliothek der Kirchenväter" oder eckhart.de?

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema