Kloster gesucht

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
HeGe
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Beitrag von HeGe »

max72 hat geschrieben:
ZB, ist es noch sinnvoll von Besitzlosigkeit und Armut zu reden, wenn die Zelle des Moenches vollgestopft ist mit Dingem und aussieht wie die Wohnung eines jeden normalen Menschen? Wenn, wie angeblich an manchen Orten, der Moench den abend vor dem Fernseher verbringt?
Hallo,

nur sind Konvente nun einmal autarke Gemeinschaften, die das mit sich selbst ausmachen müssen. Wir als Außenstehende können nur sagen, dass uns das nicht gefällt. Obige Entwicklungen sehe ich persönlich auch sehr kritisch, diese würden mich eher davon abhalten, einem Kloster beizutreten als umgekehrt. Aber andere sehen das anscheinend anders und dann muss der Konvent entscheiden, in welchen dieser Leute er seine Zukunft sieht, wo er meint, dass er mehr zum Eintritt bewegen kann. Wie aber ja hier schon erwähnte Entwicklungen zeigen, haben ja gerade die "strengeren" Klöster vermehrt Zuwachs, deshalb bin ich optimistisch, dass auch andere Gemeinschaften in Zukunft wieder zum Ursprung zurückgehen. ;)

Diese Diskussion, die wir hier jetzt führen, führen die Klöster ja im Übrigen auch schon seit bald 40 Jahren und insbesondere in der Zeit nach 68 hat dies ja auch zu massiven Austrittswellen geführt. :(

HeGe

Jojo
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Beitrag von Jojo »

Wenn, wie angeblich an manchen Orten, der Moench den abend vor dem Fernseher verbringt?
Oder abends die Bierkiste auf der Zelle steht. Mönch in Habit und Zigarettenkippe im Mundwinkel sieht auch sehr lässig aus :roll:

Petra
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Beitrag von Petra »

Also Jojo, wenn es einen solchen Ordensmann geben sollte, dann darf er sich auch nicht wundern, wenn er als Fresser und Säufer beschimpft wird und seine ganze Gemeinschaft in Verruf kommt. Am Ende wäscht er sich noch nicht mal die Pranken vor dem Essen.
Igittigitt..... und .... Sodom und [Punkt] ;)

max72
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Beitrag von max72 »

Wie aber ja hier schon erwähnte Entwicklungen zeigen, haben ja gerade die "strengeren" Klöster vermehrt Zuwachs, deshalb bin ich optimistisch, dass auch andere Gemeinschaften in Zukunft wieder zum Ursprung zurückgehen. ;)
Aber welche sind denn das zum Beispiel? Genau das frage ich mich ja. Muensterschwarzach, Ottilien und Koenigsmuenster haben keine Nachwuchsprobleme, sind aber sicher nicht die besonders strengen (wenn auch sicher nicht besonders nachlaessig)

Gruesse

Max[/quote]

max72
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Beitrag von max72 »

Stefan hat geschrieben:Die Regularkanoniker in Gap (F) haben z.B. Platzprobleme.
Das Kloster der erst 1969 in der Diözese Gap in den französischen Alpen gegründeten Gemeinschaft der Regularkanoniker der Got-tesmutter (Opus Mariae) platzt aus allen Nähten. Daher sucht man nach einem Ort für eine Niederlassung: „Wenn Sie einen deutschen Bischof kennen, der uns ein leerstehendes Kloster zur Verfügung stellt, kommen wir sofort!“
Quelle: Die Tagespost

Hmm, ueber Klaus Berger (Dein Tagespostlink) bin ich ja schonmal gestolpert, in einem sehr interessanten Artikel: http://www.benediktiner.de/mi/109_referat.htm

Da erwaehnt er auchStift Heiligenkreuz als ein Kloster ohne Nachwuchsprobleme (war da mal jemand von Euch? Wie isses da?)

Gruss

Max

Jojo
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Beitrag von Jojo »

Petra hat geschrieben:Also Jojo, wenn es einen solchen Ordensmann geben sollte,
Du meinst, ich erfinde das? 8)

Steffi
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Beitrag von Steffi »

Max:

Heiligenkreuz hat ne Internetseite, soweit ich mich erinnere ist sie ganz gut und informativ, - bin grad zu faul noch mal nachzuschauen adresse weiß ich nicht mehr genau, aber läßt sich über orden-online.de finden...
Kenne Heiligenkreuz indirekt (war noch nie dort) weil in Bochum Stiepel (Ruhrgebiet) ein Priorat von Heiligenkreuz ist, das ich ganz gut kenne.
Heiligenkreuz ist in der Tat gut gefüllt, viel Nachwuchs, wie man hört. Zisterzienserisch, monastisch, mit Universität, Pfarrseelsorge - glaub recht viele Pfarreien.

Gruß Steffi

max72
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Beitrag von max72 »

Steffi hat geschrieben:Max:

Heiligenkreuz hat ne Internetseite, soweit ich mich erinnere ist sie ganz gut und informativ, - bin grad zu faul noch mal nachzuschauen adresse weiß ich nicht mehr genau, aber läßt sich über orden-online.de finden...
Kenne Heiligenkreuz indirekt (war noch nie dort) weil in Bochum Stiepel (Ruhrgebiet) ein Priorat von Heiligenkreuz ist, das ich ganz gut kenne.
Heiligenkreuz ist in der Tat gut gefüllt, viel Nachwuchs, wie man hört. Zisterzienserisch, monastisch, mit Universität, Pfarrseelsorge - glaub recht viele Pfarreien.

Gruß Steffi
Hei Steffi,

die hab ich gesehen: www.stift-heiligenkreuz.at Wollte nur wissen ob einer schonmal da war.

Viel Pfarrseelsorge, das heisst wohl auch Einschraenkung fuers Gemeinschaftsleben dort?

Gruesse

Max

max72
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Beitrag von max72 »

Einer erzaehlte mir letztens von der Communaute des Beatitudes http://beatitudes.org/ (Gemeinschaft der Seligpreisungen). Di efand er ganz toll.

Weiss da jemand was drueber? Hab ich noch gar nicht gehoert vorher..gruss

max

Ralf

Beitrag von Ralf »

Max, meld Dich wegen der Seligpreisungen-Gemeinschaft mal bei Peter Esser. Der kennt die besser.

Lea
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Beitrag von Lea »

Hier wurde das Thema auch schon mal behandelt. Ich meine die Seligpreisungen.

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=118

Steffi
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Beitrag von Steffi »

Max:
Viel Pfarrseelsorge, das heisst wohl auch Einschraenkung fuers Gemeinschaftsleben dort?

- wie mans nimmt. Diejenigen, die Pfarrer in Gemeinden sind, leben wohl größtenteils (alle?) auch dort im Pfarrhaus. D.h. für diejenigen natürlich außerhalb des Gemeinschaftsleben...
Ansonsten fällt mir noch ein, Chorgebet komplett lateinisch, viel Wert auf Liturgie gelegt ...

Steffi

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Steffi hat geschrieben:- wie mans nimmt. Diejenigen, die Pfarrer in Gemeinden sind, leben wohl größtenteils (alle?) auch dort im Pfarrhaus. D.h. für diejenigen natürlich außerhalb des Gemeinschaftsleben...
Steffi
Hallo,

also die Pfarrseelsorge empfinde ich als eines der größten Probleme für die Kontemplation.

Ich habe mal in einem Bericht über ein Zisterzienserstift in Österreich einen Pater gesehen, der wie du gesagt hast, fast ganzjährig in seiner Pfarrei wohnt und nur noch an hohen Festen das Stift besucht. Auf die entsprechende Frage hin antwortete er, dass er sich tatsächlich mehr als Pfarrer denn als Mönch fühle.

Eine Abtei wie Heiligenkreuz mit über 60 Mönchen kann sich vielleicht so etwas leisten, aber in der Durchschnittsabtei mit 15-30 Mitgliedern macht es ja schon etwas aus, wenn ständig 3 oder 4 Mönche im besten Alter weg sind. Die dann noch bleiben sind vielleicht der Abt, die Alten und mit Glück ein oder zwei Novizen. Ein Klosterleben findet da dann doch gar nicht mehr statt. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Pfarrer dann regelmäßig ihre (monastischen) Horen beten. Da fehlt mir doch ein wenig das Leben unter der RB.

Andererseits kann man natürlich auch die Diözesen verstehen, die angesichts des Priestermangels natürlich die Patres gut brauchen.

Aber ich finde, das sollte eher auf die Orden beschränkt sein, die explizit in der Seelsorge tätig sein wollen. Wenn ich als Priester gerne eine Pfarrei übernehmen möchte, muss ich ja nicht unbedingt Benediktiner, Zisterzienser etc. werden, sondern eben dann Dominikaner oder Franziskaner oder so.

Die Trappisten haben ja bisher noch keine Pfarrseelsorge übernommen, ich finde das auch ganz gut so.

HeGe

Ralf

Beitrag von Ralf »

Auch die Hunde des Herrn (Domini canes) sind ebensowenig Pfarrpriester wie die Franziskaner, wenn auch die Domis wegen des Predigerdaseins eher als die Minderbrüder (ich spreche jetzt von der Theorie). Eindeutige Pfarrorden sind dagegen Menschengruppen wie Redemptoristen oder Prämonstratenser.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ralf hat geschrieben:Auch die Hunde des Herrn (Domini canes) sind ebensowenig Pfarrpriester wie die Franziskaner, wenn auch die Domis wegen des Predigerdaseins eher als die Minderbrüder (ich spreche jetzt von der Theorie). Eindeutige Pfarrorden sind dagegen Menschengruppen wie Redemptoristen oder Prämonstratenser.
Hallo,

na gut, aber sie sind ja wenigstens explizit in der Seelsorge tätig.

HeGe

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Vielleicht geh ich sogar irgendwann für ein Monat, auf Kosten meiner Gemeinde ins Kloster . Weil ich immer weniger einsehe, dass ein Mensch, der von seiner Kirche zum vollwertigen Christen gemacht wird, durch die Erstkommunion, Firmung geführt wird und dabei ohne jeglicher Vermittlung eines Wissensfundaments seines Glaubens zum vollwertigen Katholiken gemacht wird . Denjenigen die mit ihrem Glauben nichts am Hut haben, ist es egal, doch ich fühl mich dadurch benachteiligt und die Leute, die das von meiner Gemeinde aus zu verantworten haben, sollten dafür aus Rom Konsequenzen zu spüren bekommen! weil es einfach ein Paradoxon ist, dass eine Gemeinde, junge Menschen zum Christsein führt, ohne diesen jegliches Fundament zum ihren Glauben mitzugeben!
Zuletzt geändert von Knecht Ruprecht am Samstag 22. November 2003, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.

max72
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Beitrag von max72 »

Kordian hat geschrieben:Vielleicht geh ich sogar irgendwann für ein Monat, auf Kosten meiner Gemeinde :angry: ins Kloster ^-^. Weil ich immer weniger einsehe, dass ein Mensch, der von seiner Kirche zum vollwertigen Christen gemacht wird, durch die Erstkommunion, Firmung geführt wird und dabei ohne jeglicher Vermittlung des Wissensfundaments seines Glaubens zum vollwertigen Katholiken gemacht wird :angry:. Die die mir Glauben nichts am Hut haben, ist es egal, doch ich fühl mich dadurch benachteiligt:angry: und die Leute, die das von meiner Gemeinde aus zu verantworten haben, sollten dafür aus Rom Konsequenzen zu spüren bekommen! :angry: weil es einfach ein Paradoxon ist, dass eine Gemeinde, junge Menschen zum Christsein führt, ohne diesen jegliches Fundament zum ihren Glauben zu geben! :angry:
Hallo Kordian,

hoer Dich aber vorher um wohin Du gehst. In manchen Kloestern muss das alles nicht anders sein. Ich war bei manchen Moenchen sehr ueberrascht. Aber generell, schon eine andere Welt und ein grosser Unterschied...

Gruesse

Max

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Kordian hat geschrieben:Vielleicht geh ich sogar irgendwann für ein Monat, auf Kosten meiner Gemeinde ins Kloster . Weil ich immer weniger einsehe, dass ein Mensch, der von seiner Kirche zum vollwertigen Christen gemacht wird, durch die Erstkommunion, Firmung geführt wird und dabei ohne jeglicher Vermittlung eines Wissensfundaments seines Glaubens zum vollwertigen Katholiken gemacht wird . Denjenigen die mit ihrem Glauben nichts am Hut haben, ist es egal, doch ich fühl mich dadurch benachteiligt und die Leute, die das von meiner Gemeinde aus zu verantworten haben, sollten dafür aus Rom Konsequenzen zu spüren bekommen! weil es einfach ein Paradoxon ist, dass eine Gemeinde, junge Menschen zum Christsein führt, ohne diesen jegliches Fundament zum ihren Glauben mitzugeben!
Hi Kordian, hast Du Deine Eltern auch schon einmal auf Deine Unzufriedenheit angesprochen? Sie haben dich (so vermute ich einmal) damals zur Taufe gebracht und versprochen, dich im christlichen Glauben zu erziehen.
Die Gemeinde kann da nur unterstützend helfen.
Nach Erlangung der Reife bist Du selbst verantwortlich für Dein Wachsen im Glauben. Was hast Du daran getan?
Es ist immer leicht, alle Verantwortung abzuschieben. DU bist verantwortlich für Dich und Deinen Glauben. Tu also alles, was Du für Dich notwendig und hilfreich findest.

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