Der tägliche Benedikt

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Stefan

Der tägliche Benedikt

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Ähnlich wie im Strang für die Feste des liturgischen Jahres in der außerordentlichen Form möchte ich gerne hier regelmäßig einen Vers aus der Regel des Hl. Benedikt veröffentlichen. Die Ordensregel ist für jeden, der Gott redlich sucht, ein hilfreicher Impuls.

Natürlich können alle die jeweils aktuelle Regel kommentieren und diskutieren. Dazu ist ein paralleler Kommentarstrang sinnvoll.

Stefan

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Prolog

1 Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!

Stefan

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2 So kehrst du durch die Mühe des Gehorsams zu dem zurück, den du durch die Trägheit des Ungehorsams verlassen hast.

Stefan

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3 An dich also richte ich jetzt mein Wort, wer immer du bist, wenn du nur dem Eigenwillen widersagst, für Christus, den Herrn und wahren König, kämpfen willst und den starken und glänzenden Schild des Gehorsams ergreifst.

Stefan

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4 Vor allem: wenn du etwas Gutes beginnst, bestürme ihn beharrlich im Gebet, er möge es vollenden.

Stefan

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5 Dann muss er, der uns jetzt zu seinen Söhnen zählt, einst nicht über unser böses Tun traurig sein.

Stefan

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6 Weil er Gutes in uns wirkt, müssen wir ihm jederzeit gehorchen; dann wird er uns einst nicht enterben wie ein erzürnter Vater seine Söhne;
7 er wird auch nicht wie ein furchterregender Herr über unsere Bosheit ergrimmt sein und uns wie verkommene Knechte der ewigen Strafe preisgeben, da wir ihm in die Herrlichkeit nicht folgen wollten.

Stefan

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8 Stehen wir also endlich einmal auf! Die Schrift rüttelt uns wach und ruft: "Die Stunde ist da, vom Schlaf aufzustehen." (Röm 13,11)

Stefan

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9 Öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht, und hören wir mit aufgeschrecktem Ohr, wozu uns die Stimme Gottes täglich mahnt und aufruft.

Stefan

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10 "Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!"
11 Und wiederum: "Wer Ohren hat zu hören, der höre, was der Geist der Gemeinden sagt!"

Stefan

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12 Und was sagt er? "Kommt ihr Söhne, hört auf mich! Die Furcht des Herrn will ich euch lehren.

Stefan

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13 Lauft, solange ihr das Licht des Lebens habt, damit die Schatten des Todes euch nicht überwältigen."

Stefan

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14 Und der Herr sucht in der Volksmenge, der er dies zuruft, einen Arbeiter für sich und sagt wieder:
15 "Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?"

Stefan

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16 Wenn du hörst und antwortest : "Ich", dann sagt Gott zu dir:
17 Willst du wahres und unvergängliches Leben, bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor falscher Rede! Meide das Böse und tue das Gute! Such Frieden und jage ihm nach!

Stefan

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18 Und habt ihr so gehandelt, dann sind meine Augen über euch und meine Ohren eurem Flehen nah.

Stefan

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19 Noch eh' ihr mich anruft, will ich zu euch sprechen: "Seht, hier bin ich". Geliebte Brüder, was gäbe es Schöneres für uns als diese Stimme, mit der uns der Herr einlädt? Seht, in seiner väterlichen Liebe zeigt uns der Herr den Weg des Lebens.

Stefan

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20 Umgürten wir daher unsere Lenden mit Glauben und Eifer in guten Werken und wandeln wir unter der Leitung des Evangeliums seine Pfade, damit wir würdig werden, den zu schauen, "der uns in sein Reich berufen hat".

Stefan

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21 Wollen wir in diesem Königszelte wohnen: unmöglich gelangt man dorthin, außer man eilt auf dem Pfade der guten Werke. Fragen wir nun den Herrn mit dem Propheten: "Herr, wer darf wohnen in Deinem Gezelte, wer ruhen auf Deinem heiligen Berge?"

Stefan

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22 Vernehmen wir, meine Brüder, nach dieser Frage die Antwort des Herrn, der uns den Weg zu seinem Zelte weist mit den Worten: "Wer makellos wandelt und Gerechtigkeit übt, wer Wahrheit spricht in seinem Herzen, wer keinen Trug übt mit der Zunge, wer nicht Übles tut seinem Nächsten, wer nicht Schmähreden anhört wider den andern".

Stefan

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23 Wer den bösen Feind, naht er mit einer Versuchung, mitsamt seiner Einflüsterung vom Angesicht seines Herzens stößt und zunichte macht, wer dessen Gedankenbrut packt und an Christus zerschmettert

Stefan

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24 In der Furcht des Herrn erheben sie sich nicht wegen ihres guten Wandels; was an ihnen Gutes ist, schreiben sie vielmehr nicht ihrem eigenen Vermögen, sondern dem Herrn zu und preisen Gott, der in ihnen wirksam ist, indem sie mit dem Propheten sprechen: "Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib die Ehre"

Stefan

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25 So tat sich ja auch der Apostel Paulus nicht etwas auf seine Predigt zugut, sondern sagt: "Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin"

Stefan

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26 Und abermals: "Wer sich rühmen will, rühme sich im Herrn". Deshalb sagt auch der Herr im Evangelium: "Wer diese meine Worte hört und sie befolgt, den vergleiche ich mit einem weisen Manne, der sein Haus auf Felsen gebaut hat. Fluten wälzten sich daher, Stürme brausten und tobten gegen jenes Haus, allein es fiel nicht zusammen, auf Felsen war es ja gegründet".

Stefan

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27 So spricht der Herr und erwartet nun von uns, daß wir Tag für Tag diesen seinen heiligen Mahnungen mit der Tat entsprechen.

Stefan

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28 Deshalb gewährt er uns zur Besserung unserer Fehler noch Gnadenfrist in diesem Leben, wie der Apostel sagt: "Weißt du nicht, daß Gottes Langmut dich zur Buße führen will?"

Stefan

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29 Mit väterlicher Güte spricht ja der Herr: "Nicht den Tod des Sünders will ich, sondern daß er sich bekehre und lebe"

Stefan

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30 Brüder, wir haben nun den Herrn darüber befragt, wer in seinem Zelte wohnen dürfe, und haben vernommen, was verlangt wird, dort zu wohnen. Ja, dort werden wir sein, aber nur wenn wir die Pflichten eines Bewohners erfüllen.

Stefan

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31 Leib und Seele müssen wir deshalb dienstbereit halten zum heiligen Gehorsam gegen die Gebote. Soweit aber unsere eigene Kraft nicht ausreicht, wollen wir zum Herrn flehen, daß er uns den Beistand seiner Gnade gewähren wolle.

Stefan

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32 Und wenn wir den Qualen der Hölle entkommen und zum ewigen Leben gelangen wollen, dann müssen wir jetzt eilen und so wirken, wie es uns für die Ewigkeit frommt, jetzt, solange es noch Zeit ist, solange wir im Fleische wandeln, und all das in diesem Erdenleben noch vollbringen können.

Stefan

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33 Es ist also unsere Aufgabe, eine Schule für den Dienst des Herrn einzurichten.

Stefan

Re: Der tägliche Benedikt

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34 Wir hoffen, dabei nicht Hartes, nicht Drückendes zu verordnen. Sollte aber doch zur Ausrottung der Fehler oder Bewahrung der Liebe die Billigkeit es erfordern, etwas mehr Strenge in Anwendung zu bringen, dann sollst du nicht gleich voll Schrecken den Weg des Heiles verlassen, der am Anfang nicht anders als eng sein kann.

Stefan

Re: Der tägliche Benedikt

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35 Schreitet man aber im klösterlichen Wandel und im Glauben voran und erweitert sich so das Herz, dann eilt man in unaussprechlicher Süßigkeit der Liebe den Weg der Gebote Gottes.

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