Baerenbude hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. April 2019, 17:19
CIC_Fan hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. April 2019, 12:31
Baerenbude hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. April 2019, 23:32
CIC_Fan hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 07:49
Baerenbude hat geschrieben: ↑Freitag 12. April 2019, 00:43
Maja hat geschrieben: ↑Sonntag 7. April 2019, 13:23
Warum ist dir, Baerenbude, das mit diesem Ex-Pater Gereon eigentlich so wichtig? Ich meine das mutet ja so an, als ob da irgendwas gewesen sei - und wenn dem so ist, dann will und braucht der Mann jetzt vielleicht einfach seine Ruhe und nicht, dass detektivisch Indizien in der Internet-Öffentlichkeit zusammengetragen werden. Irgendwie checke ich gerade nicht ganz, was hier abgeht.
Hallo? - Vielleicht könnte man es so zusammenfassen: die Priester fragen mich neugierig aus und da wir alle nur sterbliche, aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts sind, sollte es erlaubt sein, genau so neugierig zurück zu fragen!
Warum? bietest du etwas gleichwertiges zur Absolution
Ja, kann man tatsächlich so ausdrücken!
und das wäre?
Ich würde das wirklich sehr gerne in diesem Forum thematisieren - es wäre aber ein bisschen zu viel an offenbarter Intimsphäre, sorry daher. Nur soviel, den Frust würde ich sehr gerne dort entsorgen, wo ich ihn mir geholt habe - beim Priester. Scheint nur praktisch irgendwie nicht umsetzbar - ist wie ein glitschiges Stück Seife, nicht zu packen.
Ein wenig befremdet mich allerdings der Rat eines Forummitgliedes: "Solltest du das zugelassen haben und nun merken, dass du dich missbraucht fühlst, so wäre es möglicherweise sinnvoll psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen."
Also wenn's der Priester versemmelt, dann muss man eben zum Psychiater - oder wie jetzt?
Hallo Baerenbude,
ich habe das Gefühl, dass dich mein Hinweis auf Psychotherapie gekränkt hat? Ich weiß, dass es Personen, Generationen und Regionen gibt, wo ein Hinweis auf Hilfe durch einen Therapeuten gleichgesetzt wird mit der Ansage, dass der Andere irgendwie einen an der Klatsche hätte oder so.
Geradezu plakativ anders ist dies z.B. in den USA, wo, wie so oft angeführt, angeblich jeder seinen persönlichen Psychotherapeuten habe, der Hinweis auf entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten also nicht unter dem Vorzeichen des "da hat jemand einen an der Klatsche" verstanden wird.
Was ich meinte, ist, dass (wie auch der Mißbrauchsskandal zeigt) in den vergangenen Jahrzehnten u.a. Priester ihre Stellung missbraucht haben, um die Grenzen anderer zu übertreten und zu verletzen. Und das mitunter gerade unter dem Deckmäntelchen dass dies in irgendeiner Weise heilsnotwendig oder was auch immer sei. Und Menschen haben aufgrund des Klerikalismus, weil es doch eben der Herr Pfarrer ist, weil er doch vielleicht - gemäß Vorstellungen von vorm 2. Vatikanum - Gott irgendwie näher, auserkorener oder was auch immer sei, Missbrauch zugelassen. Bzw. wurden missbraucht, weil sie Angst hatten, weil sie sich nicht trauten zu widersprechen oder sie Gewalt erfuhren und sich nicht wehren konnten. Weil die Umgebung eine Atmosphäre erzeugte, die vielleicht auch gar nicht zugelassen hätte, dass man sagt: "Ja was geht Sie denn das an, Herr Pfarrer?"
Irgendwo hier ist ein Witz verlinkt, wo der Pfarrer in der Beichte nachfragt, mit wem der Beichtende "unzüchtig" im Bett gelandet ist. Mir stellt sich da die Frage, wozu Herr Pfarrer das denn wissen muss? Und mir erzählte mal jemand, dass er in der Beichte gefragt worden sei, wie denn der Geschlechtsverkehr genau verlaufen sei. Was geht denn das irgendwen an? DAS ist in meinen Augen absolut grenzüberschreitend und da stellt sich mir die Frage, ob nicht der Pfarrer zum Sünder wird, wenn er hier so grenzverletzend wird.
Keine Ahnung, Baerenbude, was es bei dir war. Und ich finde es gut, dass du nichts dazu schreiben willst und damit deine Intimsphäre schützt.
Was ich sagen wollte mit meinem Hinweis auf Psychotherapie ist, dass Psychotherapie ein neutraler Ort sein kann, der ermöglicht, über erfahrene Verletzungen zu sprechen.
Natürlich gibt es auch gute Seelsorgende. Und gute Literatur. Ich weiß ja nicht genau, worum es bei dir geht, doch ich finde die Bücher von Doris Wagner hilfreich, um mehr über die Mechanismen von Klerikalismus und Missbrauch zu verstehen. Oder "Wenn vergeben schwerfällt" von Hans Schaller. Oder das ein oder andere Werk von Wunibald Müller.
[Und: Noch der Vollständigkeit halber: Nicht jeder Psychotherapeut ist Psychiater - und andersherum. In der Regel machen Psychologen eine mehrjährige Ausbildung zum Psychotherapeuten. Mediziner können sich auch zum Psychotherapeuten ausbilden lassen. Der große Unterschied ist, dass erstere, psychologische Psychotherapeuten, keine Medikamente verschreiben können, letztere, ärztliche Psychotherapeuten, schon. Wobei Psychopharmaka tatsächlich meistens von Psychiatern verschrieben werden (sollten), die jedoch bei weitem nicht immer auch eine psychotherapeutische Qualifikation haben. - So viel mal zu den groben Grundzügen dieser Thematik.]
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12