Fragen zu Priesterbild/-seminar/-nachwuchs

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Sascha
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Priester

Beitrag von Sascha »

Hallo!
Hier möchte ich ein Thema eröffnen, wo man über eine besondere Nachfolge reden kann: Der priesterliche Dienst.

Ich beginne gleich mit der ersten Frage:
Mit wieviel Jahren kann man mindestens Priester werden. Wie alt ist der jüngste Priester?
Ich habe gehört in Rom wurde einer geweiht, der 24 Jahre alt ist.
Gott ist allmächtig.

Cajus
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Beitrag von Cajus »

Hallo,

ich hoffe, ich kann mich gleich mal mit einer Frage anhängen:

Ist es möglich, wenn man seinen Wohnsitz z.B. im Bistum Hildesheim hat trotzdem in München zu studieren? Habe gehört und gelesen, es gibt dort das überdiozöseane Herzogl. Georgianum, wird man dann von seinem Bischof dorthin entsendet?

Danke schonmal!
Zuletzt geändert von Cajus am Dienstag 29. April 2008, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Cajus hat geschrieben:gibt dort das überdiozöseane Herzogl. Gerogianum, wird man dann von seinem Bischof dorthin entsendet?
Da muß man wahrscheinlich schon älter sein. :D
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Herrschen dort Gerontokraten?

:D Studieren kann man mW prinzipiell überall, das Priesterseminar iat ne eigene Geschichte. (und manche Priesterseminare haben gewisse Ausbildungen (in Wien etwa Heiligenkreuz) gar nicht gern gesehen (dzt studiert nur ein Wiener dort.)

Zur frage nach dem mindestalter: weiß ich jetzt nicht auswendig aber ich glaub can 1031... 25 Jahre?
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich glaube mich zu erinnern, daß das Mindestalter 24 ist. Wenn ich jetzt so zurückrechne…ein bekannter Priester ist 1948 geboren und wurde 1972 geweiht…das könnte stimmen.
Willst Du denn Priester werden, Sascha? Wenn Du ein paar Jährchen älter bist, ist auch kein Problem, sofern Du die anatomischen Vorraussetzungen erfüllst.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich weiß nicht, warum mir direkt in den Kopf schoss, dass 25 eigentlich das Weihealter ist - ein Bekannter hat mit 24 eine Dispens gebraucht, die aber gewährt wurde... :hmm:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Cajus hat geschrieben:Hallo,

ich hoffe, ich kann mich gleich mal mit einer Frage anhängen:

Ist es möglich, wenn man seinen Wohnsitz z.B. im Bistum Hildesheim hat trotzdem in München zu studieren? Habe gehört und gelesen, es gibt dort das überdiozöseane Herzogl. Georgianum, wird man dann von seinem Bischof dorthin entsendet?

Danke schonmal!
Ich denke schon. Aber am besten, du erkundigst dich direkt in München.
Gruß Neuva

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich weiß nicht, warum mir direkt in den Kopf schoss, dass 25 eigentlich das Weihealter ist - ein Bekannter hat mit 24 eine Dispens gebraucht, die aber gewährt wurde... :hmm:
Da kenne ich auch einen, eigentlich waren die sogar zu zweit (1986 geweiht, Bistum Augsburg, Zwillinge)
Ansonsten hat Linus mit der Angabe des Can.1031 - § 1 Recht. Ich habe gerade nachgeschaut. Da heißt es aber auch, dass die Weihekanditaten über eine ausreichende Reife verfügen sollen. - Vielleicht hängt hiervon auch ab, ob jemand Dispens bekommt oder nicht.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Für die Leute, die keinen CIC haben:
c. 1031 §1
Der Presbyterat darf nur jenen erteilt werden, die das fünfundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben und über eine ausreichende Reife verfügen, darüber hinaus ist zwischen der Erteilung des Diakonates und des Presbyterates ein zeitlicher Abstand von wenigstens sechs Monaten einzuhalten; die für den Presbyterat vorgesehen sind, dürfen zur Diakonenweihe erst nach Vollendung des dreiundzwanzigsten Lebensjahres zugelassen werden.
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

anneke6 hat geschrieben:Willst Du denn Priester werden, Sascha? Wenn Du ein paar Jährchen älter bist, ist auch kein Problem, sofern Du die anatomischen Vorraussetzungen erfüllst.
Ich könnte es mir vorstellen, ja
Gott ist allmächtig.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Sascha hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Willst Du denn Priester werden, Sascha? Wenn Du ein paar Jährchen älter bist, ist auch kein Problem, sofern Du die anatomischen Vorraussetzungen erfüllst.
Ich könnte es mir vorstellen, ja
:jump: :freude:

Möge Dich der Heilige Geist mit seinen Gaben in rechter Weise führen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Die Zeit im Kreuzgang könnte eigentlich zumindest auf das Propädeutikum angerechnet werden! ;D
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Cajus hat geschrieben:Hallo,

ich hoffe, ich kann mich gleich mal mit einer Frage anhängen:

Ist es möglich, wenn man seinen Wohnsitz z.B. im Bistum Hildesheim hat trotzdem in München zu studieren? Habe gehört und gelesen, es gibt dort das überdiozöseane Herzogl. Georgianum, wird man dann von seinem Bischof dorthin entsendet?

Danke schonmal!
Ich kann mir nicht vorstellen, daß einen ein Bischof einfach so dorthin schickt, wo man hin will, normalerweise kommt man schon in das Seminar der Diözese, es gibt aber welche, die von mehreren Diözesen zusammen betrieben werden, und es mag Ausnahmen von der Regel geben.
Man kann natürlich überall ins Seminar gehen, aber dann für die entsprechende Diözese. Von denen, die letztes Jahr in München angefangen haben, stammten drei aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Es ist auch so, dass noch vor 10-15 Jahren schon einige Diözesen sich die Kandidaten so gut angesehen haben, dass sie - aus berechtigten Gründen - gesagt haben, diesen jungen Mann weihen wir nicht. Heute schauen alle Diözesen genau.
Aber mir sind auch Fälle bekannt, die das Bistum gewechselt haben, weil sie vom Heimatbistum nicht zur Weihe zugelassen wurden.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Diözesanwechel hilft (Hauptwohnsitz im entsprechenden Territorium für wenigstens in halbes jahr) auch schon annao 80....
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Das stimmt allerdings.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ich glaube, es wird noch eine ziemlich lange Zeit dauern, bis man weiß, auf welche Kriterien alle zu achten ist, um jemanden zum Priester zu weihen.
So nenne ich ein ganz altes Beispiel, welches mir mein Onkel erzählte, der 1964 zum Priester geweiht wurde. Es war die Zeit, in denen es noch genügend Männer gab, die die Berufung zum Priester spürten. Daher wurde zum Beispiel ein junger Mann abgelehnt, der Priester werden wollte, weil er unehelich geboren war.

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Raphaela hat geschrieben:Ich glaube, es wird noch eine ziemlich lange Zeit dauern, bis man weiß, auf welche Kriterien alle zu achten ist, um jemanden zum Priester zu weihen.
Ich habe am Montag von jemandem gehört, der scheints eine Dispens brauchte, weil er etwas kurz geraten ist (ich schätze mal, knapp 1,60). Das hat mich doch ein wenig erstaunt? Muß oder mußte man als Priester eine Mindestgröße haben?

Just my 2 cents,
Seraph

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Und da mußte man (als Alumne) nicht mal vom "vetus ordo" reden. Es reichte völlig das Bekenntnis, daß einem lateinische Messen gefallen, womöglich auch noch byzantinische, und daß man Ratzinger schätzt. :ikb_devil2:
UND man mußte nicht mal im Norden Deutschland leben. Ich weiß wovon ich rede. Und alle, die einem damals aus den o. g. Gründen das Leben schwer gemacht haben, scharwenzeln heute bei jeder sich bietenden Gelegenheit um Papst Benedikt herum oder tun wenigstens so, als seien sie schon immer seine größten Fans gewesen. :lueg: :ikb_mad2:

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Und da mußte man (als Alumne) nicht mal vom "vetus ordo" reden. Es reichte völlig das Bekenntnis, daß einem lateinische Messen gefallen, womöglich auch noch byzantinische, und daß man Ratzinger schätzt. :ikb_devil2:
UND man mußte nicht mal im Norden Deutschland leben. Ich weiß wovon ich rede. Und alle, die einem damals aus den o. g. Gründen das Leben schwer gemacht haben, scharwenzeln heute bei jeder sich bietenden Gelegenheit um Papst Benedikt herum oder tun wenigstens so, als seien sie schon immer seine größten Fans gewesen. :lueg: :ikb_mad2:
Da sagst du was. Als jemand, dem das Werk Ratzingers sehr geholfen hat, seinen Weg in der Kirche zu finden, und der den Kardinal daher immer schon sehr geschätzt hat, beobachtet man den derzeitigen Papst-Hype schon mit einem gewissen Erstaunen.
Ich habe auch ganz kirchenintern nach der Papstwahl etwas über die Wandlungsfähigkeit der Menschen erfahren. Dafür bin ich dankbar.

Übrigens reichte noch vor zehn Jahren in gewissen Seminaren das gelegentliche Rosenkranzgebet, ...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich war mal bei einer Theologenkonferenz zu Gast und wurde Zeuge, wie man sich dort über die mangelnde "Spiritualität" der Konferenz unterhielt. Eine der Referentinnen sagte, sie habe bei einer der Veranstaltungen die Angelusglocke von der Kapelle her schlagen hören und hätte gerne spontan den Angelus mit den Anwesenden gebetet. Leider sei sie aber selbst nicht textsicher genug gewesen, um den Anfang zu machen... :roll:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Autsch. Das Gebet heißt doch schon "Angelus"... wenn man nur so saublöd ist, nicht mal mit einer Priese kirchenlatein zu übersetzen...Blödheit straft sich selbst :roll:
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich kenne einen Kaplan, der in jeder(!) Messe nach der Predigt und einer Minute der Stille zum Ambo schreitet, vom Ambo wieder zum Priestersitz geht um das Gotteslob zu holen, wieder zurück am Ambo uuuuumständlich blättert, und nach dem Finden der richtigen Seite dann das Glaubensbekenntnis "anstimmt".

Ich verstehe das nicht. Wenn man laut sagt "Ich glaube an Gott" läuft der Rest doch von alleine. Selbst in der finstersten Diaspora.

Ich habe mich bisher nicht getraut, darüber eine Bemerkung fallen zu lassen. Wer mich kennt, weiss, was das für ein Kampf ist. :mrgreen:
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich war mal bei einer Theologenkonferenz zu Gast und wurde Zeuge, wie man sich dort über die mangelnde "Spiritualität" der Konferenz unterhielt. Eine der Referentinnen sagte, sie habe bei einer der Veranstaltungen die Angelusglocke von der Kapelle her schlagen hören und hätte gerne spontan den Angelus mit den Anwesenden gebetet. Leider sei sie aber selbst nicht textsicher genug gewesen, um den Anfang zu machen... :roll:
Ich kann auch nicht alle Gebete auf deutsch — Angelus aber schon.
Was mich nur nervt, ist das soviele sich nicht die Mühe machen, Regina Caeli zu lernen und in der Osterzeit dann Angelus beten. :roll:
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben: Ich kann auch nicht alle Gebete auf deutsch — Angelus aber schon.
Was mich nur nervt, ist das soviele sich nicht die Mühe machen, Regina Caeli zu lernen und in der Osterzeit dann Angelus beten. :roll:
Beim Regina Tschölii :mrgreen: hab ich probleme beim Anwenden der deutschen Fassung. Ich muß mich immer extrem konzentrieren. Geht mir inzwischen beim Agnus Dei ebenso....
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Ich hab immer Probleme mit der modernen deutschen Form des grossen Glaubensbekenntnisses,da dieses selten gebetet wird und ich`s ursprünglich in der
Fassung des vorkonziliaren Schott-messbuchs gelernt habe.Beide Versionen kommen mir dann immer durcheinander.
Lateinisch sitzt dagegen dank häufigen Singens in verschiedenst vertonten Versionen subcortical,so daß dies viel flüssiger kommt.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich habe mich einige Jahre davor geschützt, in dem ich das Große Glaubensbekenntnis nur auf polnisch gebetet habe, und das Apostolische Glaubensbekenntnis auf deutsch.
Aber dann fing ich an, sonntags auch schon mal in eine deutsche Kirche zu gehen, gleichzeitig gab es gemeinsames Rosenkranzgebet auf polnisch, begonnen mit dem apostolischen…
Mittlerweile glaube ich, ist es mir gelungen, beide Versionen im Langzeitgedächtnis getrennt abzuspeichern, damit sie nicht mehr aneinandergeraten.
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

incarnata hat geschrieben:Ich hab immer Probleme mit der modernen deutschen Form des grossen Glaubensbekenntnisses,da dieses selten gebetet wird und ich`s ursprünglich in der
Fassung des vorkonziliaren Schott-messbuchs gelernt habe.Beide Versionen kommen mir dann immer durcheinander.
Daß es Da Übersetzungsmäßge unterschiede gibt, wußt ichs nicht - bitte anführen.
Lateinisch sitzt dagegen dank häufigen Singens in verschiedenst vertonten Versionen subcortical,so daß dies viel flüssiger kommt.
Falls es zu flüssig kommt: Meister Hylak hilft :kiss: :D
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Ob das heutzutage viel anders ist?
In dem Bistum, in dem ich 2000-2003 gewohnt habe, wollten einige Studenten des Theologenkonvikts an einem Abend wöchentlich einen Gebetsabend mit Lobpreis in der Kapelle machen. Das wurde ihnen verboten. (Weiß ich von einem der damaligen Seminaristen, der deswegen beim Regens nachgefragt hatte)

conscientia
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Beitrag von conscientia »

Linus hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:Ich hab immer Probleme mit der modernen deutschen Form des grossen Glaubensbekenntnisses,da dieses selten gebetet wird und ich`s ursprünglich in der
Fassung des vorkonziliaren Schott-messbuchs gelernt habe.Beide Versionen kommen mir dann immer durcheinander.
Daß es Da Übersetzungsmäßge unterschiede gibt, wußt ichs nicht - bitte anführen. [...]
Schott 56. Aufl. 1953: Ich glaube an den einen Gott. Denn allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn.
Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott;
Gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater. Durch Ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und um unsres Heiles willen ist Er vom Himmel herabgestiegen. Er hat Fleisch angenommen durchden Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, und ist Mensch geworden.
Gekreuzigt wurde Er sogar für uns; unter Pontius Pilatus hat Er den Tod erlitten und ist begraben worden.
Er ist auferstanden am dritten Tage gemäß der Schrift;
Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters.
Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, Gericht zu halten über Lebende und Tode: und Seines Reiches wird kein Ende sein.
Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohne ausgeht.
Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht; Er hat gesprochen durch die Propheten. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Ich erwarte die Auferstehung der Toten.
Und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

Der Unterschied zur Textfassung GL 356 springt ins Auge. Die auf meinen ersten Blick (spontan gesehen) relevantesten Unterschiede in der Übersetzung habe ich mir durch Fettsatz zu markieren erlaubt.

Mag sein, dass incarnata einen vorkonziliaren Schott benutzt, in dem bereits jene Verdeutschung abgedruckt ist, die von den etablierten christlichen Kirchen im ganzen deutschen Sprachraum um 1965, 1970 herum - mit bekannten Abweichungen zwischen katholisch und christlich bzw. allgemein christlich als verbindlich in Kraft gesetzt worden ist.

Wie gut, dass es einheitliche Textfassungen gibt und dass es nicht wenige gibt, die mittlerweile diese einheitlichen Textfassungen im Herzen tragen. Das Nicaenum muss einfach häufiger gebetet werden (= Verantwortung der Priester und anderen Gottesdienst-Vorbereiter, man kann es jeden Sonntag nehmen, und keinen stört's wirklich).

conscientia
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Registriert: Freitag 18. April 2008, 12:04

Umgang mit Sonderfrömmigkeiten im geistlichen Seminar

Beitrag von conscientia »

Raphaela hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:besonders in den 80er jahren durfte man in deutschen Diözesen nicht zu konservativ sein man war sofort weg vom fenster
Ob das heutzutage viel anders ist?
In dem Bistum, in dem ich 2000-2003 gewohnt habe, wollten einige Studenten des Theologenkonvikts an einem Abend wöchentlich einen Gebetsabend mit Lobpreis in der Kapelle machen. Das wurde ihnen verboten. (Weiß ich von einem der damaligen Seminaristen, der deswegen beim Regens nachgefragt hatte)
Theologenkonvikte und Priesterseminarien sind ein Fall für sich. Ehrlich, ich wäre als Regens auch vorsichtig, ob ich alle Formen von Andachten und - bitte seht mir den Ausdruck nach - Sonderspiritualitäten in der Seminarkirche zuließe. Im Ernst: In einer Gemeinde, in der ich mal gewohnt habe, hat mich als alten Dogmatiker und Liturgiker auch die Andachtsform "Lobpreisabend" der Charismatiker gestört, mehr noch die Arroganz, mit der sich die Charismatiker dem Psalmengesang und einer soliden Vigilfeier nach dem Muster des monastischen Breviers (mit drei Nokturnen etc.) verweigert haben mit der Begründung, dass sei eine zu starre Form: Denn die Lobpreisabende trugen auch immer eine Form in sich, und ehrlich: etwas mehr Form hätte ihnen gut getan.

In einem Seminar ist es sehr wichtig, dass die Alumnen lernen, mit ihren Frömmigkeitsformen nicht nur subjektiv und emotional, sondern auch sachlich und vom Sehepunkt der Gemeinschaft und ihres Genius her umzugehen.


Gruß
c.

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