Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Pit
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Pit »

civilisation hat geschrieben:Wie ich gerade sehe, haben die Benediktinerinnen von Frauenwörth auch ihre "alte" Nonnentracht aufgegeben und sind "offener" (warum überhaupt noch einen Schleier?) geworden.

Bild

:roll:
Pardon- und meinetwegen kannst Du mich nun auch als protestantisierten Modernisten beschimpfen, aber wenn jemand die Integirtät von Ordenschristen nur anhand des Habits festmacht, dann tut mir das leid.
carpe diem - Nutze den Tag !

obsculta
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von obsculta »

@ Pit:

Da magst Du nicht Unrecht haben.
Auch ein klassischer Habit mit Vollschleier bedeutet nicht,
daß es sich um einen ,sagen wir mal,konservativen Konvent handelt.
Ebensowenig wie ein in Latein gsungenes Stundengebet.

pathfinder
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von pathfinder »

@ cantus planus:
Nun ja, an einem Abend lief ein betrunkener Mann über die Straße und warf sich vor einer Benedikts-Statue nider, um ein Ave-Maria zu brüllen und die Welt mit seinen Atombomben zu bedrohen. Es ist wohl auch schon öfters vorgekommen (erzählten mir die Mitarbeiterinnen dort), dass sich Frauen während des Stundengebetes an den Ambo stellen und Verkünden, sie seinen die Mutter Gottes (dies komplett in weiß gekleidet, mit einer Lilje in der Hand). Auch die Gespräche im Gästeflügel (während den Mahlzeiten) sind sehr ,,ungewöhnlich", so dass man froh ist im Schweigen bei den Mönchen essen zu können.
Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.
(Edith Stein)
Der beste Ökumenismus ist der römisch-katholische Konvertitenunterricht.

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lifestylekatholik
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von lifestylekatholik »

Pit hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Wie ich gerade sehe, haben die Benediktinerinnen von Frauenwörth auch ihre "alte" Nonnentracht aufgegeben und sind "offener" (warum überhaupt noch einen Schleier?) geworden.

Bild

:roll:
Pardon- und meinetwegen kannst Du mich nun auch als protestantisierten Modernisten beschimpfen, aber wenn jemand die Integirtät von Ordenschristen nur anhand des Habits festmacht, dann tut mir das leid.
Pit, was soll das?

Du wirfst Civi etwas vor, obwohl er genau das Gegenteil gesagt hat:
civilisation hat geschrieben:Denn eine Tracht macht noch keine/-n Mönch oder Nonne aus.
Woran liegt es, dass du so etwas einfach ausblendest und den Leuten Unrecht tust?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

iustus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von iustus »

obsculta hat geschrieben:@ Pit:

Da magst Du nicht Unrecht haben.
Auch ein klassischer Habit mit Vollschleier bedeutet nicht,
daß es sich um einen ,sagen wir mal,konservativen Konvent handelt.
Nur teilweise richtig. Zwar bedeutet ein klassischer Habit nicht, dass es sich um einen "konservativen" Konvent handelt. Aber ein moderner Habit bedeutet, dass es sich auf jeden Fall NICHT um einen "konservativen" Konvent handelt.

Philos
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Philos »

iustus hat geschrieben: Nur teilweise richtig. Zwar bedeutet ein klassischer Habit nicht, dass es sich um einen "konservativen" Konvent handelt. Aber ein moderner Habit bedeutet, dass es sich auf jeden Fall NICHT um einen "konservativen" Konvent handelt.
Das würd ich so nicht unterschreiben... Die Kleidung macht nicht die Einstellung der Leute aus...
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
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lifestylekatholik
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von lifestylekatholik »

Philos hat geschrieben:Die Kleidung macht nicht die Einstellung der Leute aus...
Hat ja auch niemand behauptet. Umgekehrt ist es richtig: Die Einstellung der Leute hat Auswirkungen auf deren Kleidung.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von cantus planus »

pathfinder hat geschrieben:@ cantus planus:
Nun ja, an einem Abend lief ein betrunkener Mann über die Straße und warf sich vor einer Benedikts-Statue nider, um ein Ave-Maria zu brüllen und die Welt mit seinen Atombomben zu bedrohen. Es ist wohl auch schon öfters vorgekommen (erzählten mir die Mitarbeiterinnen dort), dass sich Frauen während des Stundengebetes an den Ambo stellen und Verkünden, sie seinen die Mutter Gottes (dies komplett in weiß gekleidet, mit einer Lilje in der Hand). Auch die Gespräche im Gästeflügel (während den Mahlzeiten) sind sehr ,,ungewöhnlich", so dass man froh ist im Schweigen bei den Mönchen essen zu können.
:auweia:
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iustus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von iustus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Philos hat geschrieben:Die Kleidung macht nicht die Einstellung der Leute aus...
Hat ja auch niemand behauptet. Umgekehrt ist es richtig: Die Einstellung der Leute hat Auswirkungen auf deren Kleidung.
So ist es. Und deshalb ist und bleibt richtig:
iustus hat geschrieben:ein moderner Habit bedeutet, dass es sich auf jeden Fall NICHT um einen "konservativen" Konvent handelt.

Philos
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Philos »

iustus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Philos hat geschrieben:Die Kleidung macht nicht die Einstellung der Leute aus...
Hat ja auch niemand behauptet. Umgekehrt ist es richtig: Die Einstellung der Leute hat Auswirkungen auf deren Kleidung.
So ist es. Und deshalb ist und bleibt richtig:
iustus hat geschrieben:ein moderner Habit bedeutet, dass es sich auf jeden Fall NICHT um einen "konservativen" Konvent handelt.

Ja und genau DAS finde ich nicht! Es kann ja auch eine Gemeinschaft sein, die relativ jung ist, also modernen Habit hat, DENNOCH konservativ ist...
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Niklaus Pfluger

iustus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von iustus »

Philos hat geschrieben:Ja und genau DAS finde ich nicht! Es kann ja auch eine Gemeinschaft sein, die relativ jung ist, also modernen Habit hat, DENNOCH konservativ ist...
Ach, so. Bei jungen Gemeinschaften, die noch nie einen "klassischen" Habit hatten und direkt einen etwas "moderneren" tragen (die hier z.B.: http://www.blut-christi.de/5.html), stimme ich Dir natürlich zu.

Nicht aber bei Konventen von Benediktinerinnen, Karmelitinnen o.ä., den klassischen Habit abgeschafft haben. Die sind nie konservativ.

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Bernado
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Bernado »

iustus hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:@ Pit:

Da magst Du nicht Unrecht haben.
Auch ein klassischer Habit mit Vollschleier bedeutet nicht,
daß es sich um einen ,sagen wir mal,konservativen Konvent handelt.
Nur teilweise richtig. Zwar bedeutet ein klassischer Habit nicht, dass es sich um einen "konservativen" Konvent handelt. Aber ein moderner Habit bedeutet, dass es sich auf jeden Fall NICHT um einen "konservativen" Konvent handelt.
Hier muß man wohl wirklich genauer hinschauen - z.B. aufs Gründungsjahr. Die Dominican Systers of Mary Mother of the Eucharist oder die Franciscan Sisters of the Renewal tragen zum klassischen Habit "moderne" Schleier - das ist aber auch so ziemlich das einzig "moderne" an ihnen. Die "kleinen Schwestern" von Mutter Theresa sind sowieso eine Klasse für sich - aber traditionell ist der Outfit auch nicht.

Aber typisch ist, da stimme ich Dir zu, das was man dieser Tage (2. August) auf Summorum Pontificum erfahren konnte (mit Links auf die entsprechenden Bilder): Da gibt es Karmeliterinnen im Rot-Kreuz-Schleier - die haben Mandalas auf der Website und sterben aus - und da gibt es welche rundum traditionell - die haben zwar keine Website, aber dafür Postulantinnen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Pit
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Pit »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Wie ich gerade sehe, haben die Benediktinerinnen von Frauenwörth auch ihre "alte" Nonnentracht aufgegeben und sind "offener" (warum überhaupt noch einen Schleier?) geworden.

Bild

:roll:
Pardon- und meinetwegen kannst Du mich nun auch als protestantisierten Modernisten beschimpfen, aber wenn jemand die Integirtät von Ordenschristen nur anhand des Habits festmacht, dann tut mir das leid.
Pit, was soll das?

Du wirfst Civi etwas vor, obwohl er genau das Gegenteil gesagt hat:
civilisation hat geschrieben:Denn eine Tracht macht noch keine/-n Mönch oder Nonne aus.
Woran liegt es, dass du so etwas einfach ausblendest und den Leuten Unrecht tust?
In diesem Fall bitte ich Civi um Entschuldigung, denn ich habe einen Beitrag von HeGe zitiert, in dem der Beitrag von CIvi zitiert wurde und ich bezog mich darauf- was ich nicht sah- ich hatte nicht den ganzen weiteren Verlauf des Threads gelesen- war, daß Civi später einen Beitrag verfasste, in dem er das schrieb, worauf Du Dich gerade beziehst.
Nun Fakt ist, daß die Tatsache, welchen Habit ein Ordenschrist trägt - modern oder traditionell- nichts über dessen Character aussagt. und ich eben eine traditionell gekleidete Nonne der Eibinger Benediktinerinnen als ziemlich selbstverliebt-arrogant erlebt habe.
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lifestylekatholik
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von lifestylekatholik »

Pit hat geschrieben:denn ich habe einen Beitrag von HeGe zitiert, in dem der Beitrag von CIvi zitiert wurde und ich bezog mich darauf- was ich nicht sah- ich hatte nicht den ganzen weiteren Verlauf des Threads gelesen- war, daß Civi später einen Beitrag verfasste, in dem er das schrieb, worauf Du Dich gerade beziehst.
:hae?: Das stimmt nicht. Du hast einen Beitrag von Civi zitiert. Von diesem Beitrag hast du genau den Teil abgeschnitten, den ich nachgetragen habe.
:achselzuck:
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Senensis
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Senensis »

Leute, ich bin normalerweise auch sehr dagegen, daß man aus äußeren Merkmalen auf den Inhalt schließt, aber bei der Schleierfrage scheint es sich empirisch öfter zu bestätigen als zu widerlegen, mindestens in lifestylecatholics Sinn. Von einer sehr nüchternen Schwester (ohne eigenen Habit), die allgemeinen Unterstellungen sehr abhold ist, habe ich sogar einmal schmunzelnd gehört: "Ja ja - je geschlossener der Schleier, desto weiter das Herz." Aber auch hier mag gelten, keine Regel ohne Ausnahme.
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Galilei
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Galilei »

pathfinder hat geschrieben:@ cantus planus:
Nun ja, an einem Abend lief ein betrunkener Mann über die Straße und warf sich vor einer Benedikts-Statue nider, um ein Ave-Maria zu brüllen und die Welt mit seinen Atombomben zu bedrohen. Es ist wohl auch schon öfters vorgekommen (erzählten mir die Mitarbeiterinnen dort), dass sich Frauen während des Stundengebetes an den Ambo stellen und Verkünden, sie seinen die Mutter Gottes (dies komplett in weiß gekleidet, mit einer Lilje in der Hand). Auch die Gespräche im Gästeflügel (während den Mahlzeiten) sind sehr ,,ungewöhnlich", so dass man froh ist im Schweigen bei den Mönchen essen zu können.
:auweia:
Ich habe soeben meinen Plan, Beuron zu besuchen, fallen gelassen.

(während der Mahlzeiten)

pathfinder
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von pathfinder »

Vielleicht hat sich das in der Zwischenzeit ja geändert.
Ich möchte auch nichts schlechtreden, das Kloster jedenfalls ist trotz dieser "Vorfälle" auch einen längeren Aufenthalt wert.
Vor allem wenn man mit den dortigen Mönchen ins Gespräch kommt.
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Dieter
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Dieter »

Werden die Stundengebete in allen deutschen Benediktinerklöstern in deutscher Sprache gesungen oder auch in Latein?

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taddeo
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von taddeo »

Dieter hat geschrieben:Werden die Stundengebete in allen deutschen Benediktinerklöstern in deutscher Sprache gesungen oder auch in Latein?
Unterschiedlich.
Weltenburg zB singt ziemlich viel auf Latein, soweit mir bekannt ist, anderswo nur die Vesper an Feiertagen. Da gibt es keine feste Regel, jedes Kloster macht es, wie es will.

iustus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von iustus »

http://www.erzabtei-beuron.de/kloster/gemeinschaft.php
18: Aus allen Richtungen treffen die Mönche zusammen, nehmen ihre Plätze im Chorraum der Abteikirche ein, feiern - vom Organisten begleitet - das lateinisch gesungene Abendgebet, die Vesper. Die liturgischen Weisen gregorianischer Schule bringen die Tageshektik zum Schweigen.

http://www.abtei-neresheim.de/index.php ... tesdienste
Sonntage und Feiertage
5. Uhr Vigil und Laudes (deutsch mit lateinischen Gesängen)
im Kapitelsaal
8.3 Uhr Gemeindemesse
1. Uhr Konventamt und Terz (deutsch mit lateinischen Gesängen)
12.5 Uhr Mittagshore (Sext und Non, deutsch)
14.3 Uhr Vesper (lateinisch gesungen)
19.3 Uhr Komplet (deutsch)


Wochentage
5. Uhr Vigil und Laudes (deutsch mit lateinischen Gesängen)
im Kapitelsaal
9: Uhr Konventamt und Terz (deutsch mit lateinischen Gesängen)
12.5 Uhr Mittagshore (Sext und Non, deutsch)
18. Uhr Vesper (lateinisch gesungen)
19.3 Uhr Komplet (deutsch oder lateinisch)
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Kilianus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Kilianus »

14.30 Uhr Vesper?

:aengstlich:

iustus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von iustus »

Guck auch mal hier: http://www.aiscgre.de/gregorianik/KLOESTER.HTMl

Demnach beten folgende Klöster Stundengebete lateinisch

Gerleve - täglich Vesper und Komplet
Maria Laach - täglich die Vesper
Missionsbenediktiner St. Ottilien - sonntags die Vesper
Erzabtei Beuron - täglich die Vesper
Abtei Neresheim - täglich die Vesper, an Festen und Hochfesten auch die Komplet
Kloster Ettal - an Festen und Hochfesten die Vesper (1. und 2.), zweiwöchentlich die Sonntagsvesper, an Hochfesten auch die Komplet und zweiwöchentlich die Sonntagskomplet
Abtei Weltenburg - an Sonntagen, Festen und Hochfesten die Vesper (1. und 2.), täglich in der Vesper ab Responsorium, an Sonntagen und Hochfesten die Komplet
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

azs
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von azs »

Wie stehts in Maria Laach mit Liturgie + Stundengebet? Wo wird das Stundengebet in benediktinischen Klöstern mit Orgelbegleitung gebetet? Gibt es in Deutschland eigentlich kontemplative benediktinische Klöster ohne Pfarren und mit annehmbarer Liturgie? Ich habe einmal ein Beispiel gesehen, dass nicht traditionell war, aber dennoch einen sehr gesunden Eindruck machte - allerdings nicht Deutschland:

http://www.gloria.tv/?media=295378
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

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Pius PP
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Pius PP »

Hier http://www.abtei-marienstatt.de/start.p ... =staendige werden das Stundengebet und die Konventämter sowie das Hochamt am Sonntag lateinisch gesungen. Mit Ausnahme der Komplet öffentlich.


OK es sind keine Benediktiner sondern Zisterzienser (quasi OSB 2.0) :blinker:

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Linus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Linus »

Pius PP hat geschrieben:Hier http://www.abtei-marienstatt.de/start.p ... =staendige werden das Stundengebet und die Konventämter sowie das Hochamt am Sonntag lateinisch gesungen. Mit Ausnahme der Komplet öffentlich.


OK es sind keine Benediktiner sondern Zisterzienser (quasi OSB 2.0) :blinker:
Zu OSB 2.0 ist auch Heiligenkreuz zu zählen, die beten sämtliche Horen (von der Vigil um 5:15 bis zur Komplet um 19.30) in latein...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Germanus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Germanus »

Dann auch noch die "Benediktiner 2.0" in Mariawald, wo ja nun für deutsche Verhältnisse wohl wirklich traditionell das Stundengebet gefeiert wird. (In Heiligenkreuz werden neue Bücher und Übersetzungen verwendet, in Marienstatt die alten, die gleichen Ausgaben wie in Mariawald).
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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Linus
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Linus »

Heiligenkreuz: zweiwochenpsalter
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

azs
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von azs »

Ok - und wie siehts nun mit Maria Laach aus? :D
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

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PaceVeritas
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von PaceVeritas »

Einziges Kloster der Kongregation von Solesmes im deutschsprachigen Raum:
Kloster Gräfinthal

Auszüge aus dem Artikel "Hort des Glaubens und der kirchlichen Treue"
(November 2000)
Interview (PDF) ab S. 311
Welche Orientierung, welchen
spirituellen Einschlag hat Ihre Gründung?


Die Orientierung jedes monastischen Klosters. Das Konzil sagt:
Aufgabe der Kontemplativen ist der demütig-hohe Dienst vor der göttlichen Majestät.
Alle Spiritualität des Mönches und seiner Gemeinschaft ergibt sich aus der Ordensregel.
Benedikt ist sehr klar. Seine Forderungen visieren ein positives Ziel:
die innere und äussere Einheit der klösterlichen Welt. Er wünscht sicher nicht,
dass wir Teile der Regel ausgrenzen, die uns etwa nicht passen.
Ich denke an die Klausur, ans Stillschweigen, an die körperliche Mühe und Arbeit,
an die Askese, das Chorgebet und die Anbetung.

[...]

Wir stammen aus der monastischen Familie des französischen
Abtes Dom Prosper Guéranger (+1875), dessen Seligsprechungsprozess
übrigens eingeleitet ist.

[...]

Wie muss man sich Ihre Lebensweise nun vorstellen, wie ist Ihr Selbstverständnis
in der Kirche?


Unsere Lebensweise richtet sich nach der Regel bis in Details, natürlich nicht in allem, wir leben immerhin
1500 Jahre nach dem Gründer des Ordens. Unser Lebensraum ist das Kloster, nicht die Straße, nicht das Dorf
und nicht die Stadt. Siebenmal am Tag kommen wir zusammen zum Chorgebet.
Auch Refektorium und Erholung, sowie viele der anfallenden Arbeiten werden gemeinsam verrichtet.
Andererseits ist der Mönch auch mehrere Stunden täglich allein. Er lebt in seiner Zelle für Lesung und
Gebet. Hier in der Stille der Anbetung findet er zu Gott und zu sich selbst; wenn nicht vor Gott, dann
nirgendwo. Stille und Zurückgezogenheit sind das Kennzeichen des Mönchs und des Klosters. [...]

Wie kommt es, dass viele Klöster als Institutionen der Stille
und des Gebetes nicht mehr in Erscheinung treten?


Viele haben sich selbst aufgegeben. Sie glauben an Gott, aber
mehr mit dem Kopf als mit dem Herzen. Nach dem Konzil wurde
man nicht müde, darauf hinzuweisen, dass der Mensch, der Christ,
der Mönch, ein so vieldimensionales Wesen ist, dass man ihm als
Kirche oder als Orden kaum gerecht werden kann. Heute wird
man sich langsam fragen müssen, wie und ob wir der Kirche und Gott
gerecht geworden sind. Die Gefahr, spirituell zu verdunsten, war
nie so vehement wie heute. Allmählich gibt man das zu, weil man
keine Auswege mehr sieht. Das Innenleben vieler Klostergemeinschaften spricht davon Bände.
Jede Gemeinschaft hat ihr geistiges Ambiente, das sie aufbauen oder
kaputt gehen lassen kann. Das ist so etwas wie ihr innerer Reichtum,
man könnte auch sagen die unsichtbare Gestalt eines Klosters.
Allerdings ist es nicht die Anzahl der Helden und Heiligen, die den
Wert eines Klosters ausmacht, sondern die Qualität der Bekehrung
seiner Bewohner. Die Kirchenväter sahen im Kloster den Vorhof des
Himmels, aber auch das geistliche Schlachtfeld und, entsprechend,
das Krankenhaus. Schlimm ist es um ein Kloster bestellt, wenn der spirituelle
Kampf nicht mehr stattfindet.

[...]

Und die Gemeinschaft?

Wir haben mit vier Mönchen begonnen, zwei aus Clervaux und
zwei aus Vaals, und wir warten auf gute Berufungen, die mit Sicherheit existieren,
davon bin ich überzeugt. Der Heilige Geist ist heute nicht weniger am Werk als früher.
[...]. Unser Gebet erhofft nicht sosehr viele als vielmehr gute Berufungen.
(...) Gräfinthal ist ein Magnet, der viele Menschen anzieht. Hier wird
eine Mutter verehrt, deren Herz die ganze Welt umfängt. Das Mitleiden
in Person. Durch sie ist uns ein Stern aufgegangen, in sehr dunkler
Nacht. Ihm wollen wir folgen, mit vielen anderen...
Maria - STELLA MARIS war der älteste Titel des Klosters Gräfinthal
im 13. Jhd.
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
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Senensis
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Senensis »

Die Benediktiner in Maria Roggendorf sind zwar verhältnismäßig aktiv, aber dafür richtig katholisch.
http://www.erzdioezese-wien.at/content/artikel/a9765
et nos credidimus caritati

Salmantizenser
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Salmantizenser »

PaceVeritas hat geschrieben:Einziges Kloster der Kongregation von Solesmes im deutschsprachigen Raum:
Kloster Gräfinthal
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Klöster, Priorate etc. der Kongregation von Solesmes noch den lateinischen Chorgesang pflegen? Kennt jemand die Gemeinschaft in Gräfinthal, wie lässt sich die Liturgie dort beschreiben? Das Bild, welches ich auf der Internetpräsenz finden konnte, lässt im Hinblick auf den Altaraufbau nicht unbedingt das Allerbeste erahnen.

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PaceVeritas
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Re: Benediktiner im deutschsprachigen Raum

Beitrag von PaceVeritas »

Kennt jemand die Gemeinschaft in Gräfinthal, wie lässt sich die Liturgie dort beschreiben?
Das würde mich auch interessieren ...
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Klöster, Priorate etc. der Kongregation von Solesmes noch den lateinischen Chorgesang pflegen?
Üblicherweise ist das ihr "Markenzeichen". Im Interview bestätigt der Mönch, dass alle Horen gesungen werden.
Das Bild, welches ich auf der Internetpräsenz finden konnte, lässt im Hinblick auf den Altaraufbau nicht unbedingt das Allerbeste erahnen.
Vielleicht ist es eine Pilgerandacht, hoffentlich nicht das Konventamt...

Diese Kapelle auf dem Bild ist offenbar eine Übergangslösung:
Seit einiger Zeit schon ist es der Wunsch der Benediktinermönche, die Kapelle des beliebten Marienwallfahrtsorts wieder öffnen zu können. Was bisher am baulichen Zustand scheitert. Die Kapelle gilt als einsturzgefährdet. (Quelle)
Die Klosterruine in Gräfinthal würde sich schon längst als prächtiges Gotteshaus präsentieren,
wenn nicht seit mehr als zehn Jahren Hindernisse ausgegraben und in den Weg gelegt worden wären. [...]

Fels: Wie ich vor Jahren hörte, wurde ihre Gemeinschaft auch abgelehnt,
weil Sie angeblich die frühere Form der hl. Messe, den sog. Alten Ritus, feiern.


P. Wilhelm: Wir feiern die Liturgie der Kirche nach dem römischen Messbuch,
Novus Ordo. Dazu gehört auch, dass Teile, der Messkanon immer, in
Latein gelesen werden. So geschieht es vielfach auch im Petersdom, wenn
der Heilige Vater zelebriert. Für die lateinischen Texte legen wir deutsche
Übersetzungen auf. So können die Gläubigen auch verstehen, was der
Priester spricht. Auf dem Altar haben wir unübersehbar ein großes Kreuz stehen.
Theologisch gesehen bilden Altar und Kreuz eine Einheit.
Das ist ursprüngliches paulinisches Gedankengut. Kern der hl. Messe ist das Kreuzesopfer Jesu Christi.
Die Zelebration ist also auf Christus hingeordnet.

Quelle: Artikel von 211, http://www.der-fels.de/211/6_211.pdf, ab S. 177.
Der kleine romantische Weiler entstand Mitte des 13. Jahrhunderts, als Gräfin Elisabeth von Blieskastel hier ein Kloster stiftete. Nach der Überlieferung wurde die Gräfin zuvor durch das "Wunder von Brudermannsfeld" von einem Augenleiden geheilt, weshalb sie aus Dankbarkeit das Kloster stiftete. Die Mönche, Eremiten aus dem Orden des Wilhelm von Malavalle, so genannte Wilhelmiten, betreuten fortan die Wallfahrt zur "Madonna mit den Pfeilen". "Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte wurde die Klosteranlage wiederholt zerstört oder beschädigt", [...]. Eine Blütezeit mit umfangreicher Bautätigkeit erlebte das Kloster Gräfinthal in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bedeutender Förderer war damals der vertriebene König von Polen und spätere Herzog von Lothringen Stanislaus Lesczynski, welcher von 1714 bis 1718 im Asyl in Zweibrücken lebte und seine 1717 verstorbene Tochter Anna in der Klosterkirche Gräfinthal beisetzen ließ. In dieser Zeit wurden das Konventsgebäude und die Klosterkirche wieder aufgebaut, beides jedoch in der französischen Revolution zerstört. (Quelle)
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
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