Der Mechitaristenorden

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Linus
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Der Mechitaristenorden

Beitrag von Linus »

2 Jahre Mechitharisten in Wien
Utl.: Armenisch-katholische Mönche im 7. Bezirk feiern Jubiläum - "Eine lebendige Brücke zwischen Orient und Okzient" - Wichtigstes Zentrum armenischer Kultur in Mitteleuropa =

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... en-in-wien
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Kilianus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von Kilianus »

Wie lange noch?

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von ottaviani »

Kilianus hat geschrieben:Wie lange noch?
eine gute frage seit jahren null nachwuchs sie werden von venedig her ausgehungert

Kilianus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von Kilianus »

Heißt das, daß wenigstens Venedig noch funktioniert?

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von ottaviani »

Tja Venedig hat modernisiert.......... das Problem von wien war das Abt Paul in den 90er Jahren Rückgrat gezeigt hat

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Florianklaus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von Florianklaus »

Woher kommt überhaupt der Nachwuchs? Wie viele katholische Armenier gibt es?

Kilianus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von Kilianus »

ottaviani hat geschrieben:Tja Venedig hat modernisiert.......... das Problem von wien war das Abt Paul in den 90er Jahren Rückgrat gezeigt hat
Heißt konkret?

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von ottaviani »

ich sag gern noch was dazu wenn jemand einen thread dazu aufmacht

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern II

Beitrag von cantus planus »

ottaviani hat geschrieben:ich sag gern noch was dazu wenn jemand einen thread dazu aufmacht
Auf geht's! ;D

Gibt es eigentlich eine Ordenshomepage? Der Link auf Wikipedia (Mechitaristen) führt ins Leere.
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ottaviani
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von ottaviani »

Mitten in den 90er Jahren tauchte plötzlich ein monsignore der Ostkirchenkongregation im Kloster auf und wollte Abt Paul motivieren doch so zu handeln wie die Maroniten. Volksaltar landessprache ect (es ist bekannt daß die Mechitaristen Kirche in Wien immer Zuflucht für Tradis war). der Abt lehnte das entschieden ab und wollte seine Gemeinschaft vom Vorwurf traditionalistisch zu sein reinwaschen und erbat von Rom eine Visitation.
Ein belgischer Abt visitierte das Ergebnis war das Kloster ist so nicht lebensfähig. es soll mit der Venezianischen Kongregation fusioniert werden. das erste was die Venizianer machten war alle jüngeren Patreres nach Venedig zu holen. auch die 4 Seminaristen die es gab. diese sind alle ausgertreten darauf hin. Und jetzt renoviert man zwar die Kirche aber man wartet bis die Patres aussterben.
Man darf eines freilich nicht verschweigen auch abt Paul hat Fehler gemacht: das Hausstudium aufzugeben und die Novizen zum studium an die Wiener Uni zu schicken. schlagartig war ein großteil weg.

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cantus planus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

Ein funktionierendes Kloster → ein Eingreifen von höherer Stelle → ein erkannter angeblicher Reformbedarf → eine über Nacht durchgeführte Reform → ein drastisch geschrumpfter, aussterbender Konvent → ein geschlossenes Kloster

Sowas hat sich seit dem Konzil in hunderten Fällen nach immer dem gleichen Schema zugetragen. Wer's nicht glaubt, suche einmal die Statistiken einiger Orden heraus, z. B. in Uni-Bibliotheken: alle Orden hatten einen dramatischen Mitgliederschwund nach dem Konzil, einzelne Gemeinschaften mehr als zwei Drittel und einige bluteten in weniger als einem Jahrzehnt vollkommen aus.

Und solche Eingriffe gibt es auch heute noch. Es ist ein Skandal. Aber offenbar ist niemand willens und in der Lage, dem Einhalt zu gebieten.

Glücklicherweise gibt es bereits erste Orte, die sich wieder erholen. Aber für viele einst blühende Klöster dürfte der Zug abgefahren sein.
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Linus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:Mitten in den 90er Jahren tauchte plötzlich ein monsignore der Ostkirchenkongregation im Kloster auf und wollte Abt Paul motivieren doch so zu handeln wie die Maroniten. Volksaltar landessprache ect (es ist bekannt daß die Mechitaristen Kirche in Wien immer Zuflucht für Tradis war). der Abt lehnte das entschieden ab und wollte seine Gemeinschaft vom Vorwurf traditionalistisch zu sein reinwaschen und erbat von Rom eine Visitation.
Ein belgischer Abt visitierte das Ergebnis war das Kloster ist so nicht lebensfähig. es soll mit der Venezianischen Kongregation fusioniert werden. das erste was die Venizianer machten war alle jüngeren Patreres nach Venedig zu holen. auch die 4 Seminaristen die es gab. diese sind alle ausgertreten darauf hin. Und jetzt renoviert man zwar die Kirche aber man wartet bis die Patres aussterben.
Man darf eines freilich nicht verschweigen auch abt Paul hat Fehler gemacht: das Hausstudium aufzugeben und die Novizen zum studium an die Wiener Uni zu schicken. schlagartig war ein großteil weg.

kann man diese Zwangsfusion rückgängig, bzw das Hausstudium nicht wieder einführen?
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cantus planus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

Hausstudium einführen? Kein Problem, siehe Mariawald. Gute Leute gibt's genug, die unterrichten könnten und aus verschiedenen Gründen von den Fakultäten ferngehalten werden.

Mit der Zwangsfusion hingegen wird's schwierig. Da müsste vermutlich der Heilige Stuhl zustimmen. Und nachdem die Personaldecke dünn wird, hat man gute Gründe, die Selbständigkeit zu verweigern. (Die durch die eigenen Maßnahmen selbstverursachte Krise schafft somit gewissermaßen die nachträgliche Begründung.) Aber rein objektiv müsste das natürlich auch möglich sein.
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HeGe
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von HeGe »

cantus planus hat geschrieben:Hausstudium einführen? Kein Problem, siehe Mariawald. Gute Leute gibt's genug, die unterrichten könnten und aus verschiedenen Gründen von den Fakultäten ferngehalten werden.
Mit einem reinen Hausstudium darf man in Deutschland aber grundsätzlich nicht Pfarrer werden, für seelsorglich tätige Orden wäre das schon ein Problem.
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cantus planus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

HeGe hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Hausstudium einführen? Kein Problem, siehe Mariawald. Gute Leute gibt's genug, die unterrichten könnten und aus verschiedenen Gründen von den Fakultäten ferngehalten werden.
Mit einem reinen Hausstudium darf man in Deutschland aber grundsätzlich nicht Pfarrer werden, für seelsorglich tätige Orden wäre das schon ein Problem.
Ja. Stellt sich dieses Problem denn für die Mechitaristen? Ich bin da jetzt gerade nicht im Bilde. In Österreich ist das m. E. kein Problem. (In Deutschland übrigens heute auch nicht mehr wirklich. Es ist zwar für jeden Fall eine Ausnahme bei der zuständigen Landesregierung zu beantragen, die aber im Regelfall gewährt wird. Kenne da mehrere Fälle, die aus dem Seminar in Lantershofen kommen.)
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HeGe
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von HeGe »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Stellt sich dieses Problem denn für die Mechitaristen? Ich bin da jetzt gerade nicht im Bilde. In Österreich ist das m. E. kein Problem. (In Deutschland übrigens heute auch nicht mehr wirklich. Es ist zwar für jeden Fall eine Ausnahme bei der zuständigen Landesregierung zu beantragen, die aber im Regelfall gewährt wird. Kenne da mehrere Fälle, die aus dem Seminar in Lantershofen kommen.)
Meine Antwort war mehr allgemein zur Frage Hausstudium, nicht konkret zum Mechitaristenorden. In Österreich gilt aber auch:
Konkordat hat geschrieben:Artikel V. § 1. Die wissenschaftliche Heranbildung des Klerus erfolgt an den vom Staate erhaltenen katholisch-theologischen Fakultäten oder an den von den zuständigen kirchlichen Stellen errichteten theologischen Lehranstalten.
Quelle: http://www.verfassungen.de/at/konkordat33.htm

Ist Lantershofen keine "deutsche kirchliche akademische Lehranstalt" i.S.d. Art. 14 des Reichskonkordats?
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cantus planus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

Nein. Der Lantershofener Abschluss ist rein kirchenintern gültig. Deshalb dürfen dort auch nur die "reiferen Semester" studieren, die bereits einen anerkannten Schul- oder Berufsabschluss haben.
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HeGe
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von HeGe »

cantus planus hat geschrieben:Nein. Der Lantershofener Abschluss ist rein kirchenintern gültig. Deshalb dürfen dort auch nur die "reiferen Semester" studieren, die bereits einen anerkannten Schul- oder Berufsabschluss haben.
Ah, ok, wieder was gelernt. Unser Pfarrer war auch da, dann hätte er ja auch eine Ausnahmegenehmigung gebraucht. Interessant, da werde ich ihn mal nach fragen.


Nachtrag: Oh, ich sehe gerade, das Thema hatten wir hier schon einmal. :tuete:
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cantus planus
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

HeGe hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Nein. Der Lantershofener Abschluss ist rein kirchenintern gültig. Deshalb dürfen dort auch nur die "reiferen Semester" studieren, die bereits einen anerkannten Schul- oder Berufsabschluss haben.
Ah, ok, wieder was gelernt. Unser Pfarrer war auch da, dann hätte er ja auch eine Ausnahmegenehmigung gebraucht. Interessant, da werde ich ihn mal nach fragen.
Mir war das auch neu. Habe diese Info aber auch dem Paderborner Seminar. Die müssen es ja wissen. (Nachtrag: Ich sehe gerade, dass Jürgen schon früher darauf hinweis. Meine Info ist vom Herbst letzten Jahres. Also dürfte es immer noch so sein, dass man im Prinzip nicht Pfarrer werden kann. Offenbar werden Ausnahmen aber heute regelmäßig zugelassen. Alles andere würde mich bei der dünnen Personaldecke derzeit auch wundern...)
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ottaviani
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von ottaviani »

Linus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Mitten in den 90er Jahren tauchte plötzlich ein monsignore der Ostkirchenkongregation im Kloster auf und wollte Abt Paul motivieren doch so zu handeln wie die Maroniten. Volksaltar landessprache ect (es ist bekannt daß die Mechitaristen Kirche in Wien immer Zuflucht für Tradis war). der Abt lehnte das entschieden ab und wollte seine Gemeinschaft vom Vorwurf traditionalistisch zu sein reinwaschen und erbat von Rom eine Visitation.
Ein belgischer Abt visitierte das Ergebnis war das Kloster ist so nicht lebensfähig. es soll mit der Venezianischen Kongregation fusioniert werden. das erste was die Venizianer machten war alle jüngeren Patreres nach Venedig zu holen. auch die 4 Seminaristen die es gab. diese sind alle ausgertreten darauf hin. Und jetzt renoviert man zwar die Kirche aber man wartet bis die Patres aussterben.
Man darf eines freilich nicht verschweigen auch abt Paul hat Fehler gemacht: das Hausstudium aufzugeben und die Novizen zum studium an die Wiener Uni zu schicken. schlagartig war ein großteil weg.

kann man diese Zwangsfusion rückgängig, bzw das Hausstudium nicht wieder einführen?
die Abtei kann gar nix tun sie untersteht Venedig und es gibt null kandidaten in Wien

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TeDeum
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von TeDeum »

Ich grabe diesen Thread mal aus, um meine Frage zu den Mechitaristen in Wien loszuwerden. Meine Frau und ich werden kommende Woche für 3 Tage in Wien sein. Wir wollen unter anderem unbedingt auch die Bibliothek der Mechitaristen besuchen. War jemand schon dort? Besuch lohnt sich? (Laut einem Reiseführer wird um Voranmeldung ca. 1 Woche im voraus gebeten. Kann das jemand bestätigen?)

Danke euch vorab für die hilfreichen Antworten :huhu:

CIC_Fan

Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von CIC_Fan »

Am besten sofort im Kloster anrufen ein besuch lohnt sich auf alle Fälle das Haus leidet unter extremen Nachwuchsmangel um Besuche sind daher eher kompliziert

Fragesteller
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von Fragesteller »

Wikipedia suggeriert durch einen Link, dass der Heilige Antonius, auf den sich die Mechitaristen beziehen, der von Padua sei. Vermute ich recht, dass das falsch ist und der Wüstenvater gemeint ist? Wenn nein: Warum Antonius von Padua? Und seit wann nennt sich der Orden nicht mehr nach Antonius und Benedikt, sondern nach Mechitar?

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taddeo
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von taddeo »

Fragesteller hat geschrieben:Wikipedia suggeriert durch einen Link, dass der Heilige Antonius, auf den sich die Mechitaristen beziehen, der von Padua sei. Vermute ich recht, dass das falsch ist und der Wüstenvater gemeint ist? Wenn nein: Warum Antonius von Padua? Und seit wann nennt sich der Orden nicht mehr nach Antonius und Benedikt, sondern nach Mechitar?
Auf der Website mechitaristen.org steht, daß Antonius der Große gemeint ist: http://mechitharisten.org/die-wiener-me ... r-grunder/
Der Link bei Wiki dürfte schlichtweg auf den falschen Artikel verlinkt sein, womöglich aus Unkenntnis, wie so oft.

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TeDeum
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von TeDeum »

So, wir waren bei den Mechitaristen und ich möchte kurz meine Eindrücke schildern, vielleicht möchte ja jemand anderes auch eine Besichtigung unternehmen oder interessiert sich einfach dafür:

- Wie von CIC_Fan geraten (danke!), hatten wir vorab telefonisch einen Besichtigungstermin vereinbart. Die Anmeldung war kein Problem. Zugang übrigens über die Mechitaristengasse wählen. (wir standen erst vor der verschlossenen Kirche, die ist nur zu Messezeiten geöffnet)

- Die Besichtigung führte ein Pater durch. Von der wunderschönen alten Kirche über das Museum bis hin zur eigenen Bibliothek. Bemerkenswerte Sammlungen, z.B. Originalkorrespondenz des Schriftstellers Franz Werfel ("40 Tage des Musa Dagh") mit dem Abt, das verliehene Privilegium durch Kaiserin Maria Theresia, alte armenische Handschriften, Publikationen, dazu liturgische Gewänder aus allen Ecken der einstmals armenischen Gebiete, Münzen usw..

- Zeitlich ca. 90 - 120 Minuten einplanen

- Der Pater spricht ein gutes Deutsch und ist ein lieber Mensch. Der gerne auch mal lacht. Also keine Scheu, er versteht sehr gut :)

- Beim Nachwuchsmangel ist die Situation unverändert. Wie ottaviani schon vor drei Jahren schrieb, sei es sehr schwer, mit dem Studium an der Universität ... viele stünden das nicht durch laut dem Pater.

- Schöner Klostergarten, auch wenn dort gerade Teile umgebaut wurden ... einige Früchte werden zu Marmeladen eingekocht, die zu fairen Preisen angeboten werden. Wir durften dann gleich mal frisch gepflückte Feigen probieren. Sehr g'schmackig. :) So versucht man sich zu finanzieren. Auch der Mechitharine Likör aus dem Kloster wird angeboten.

- Heute früh die Werktagsmesse besucht. Messe täglich um 7 Uhr, Dauer ca. 45 - 60 Minuten, armenischer Ritus. Sprache Deutsch / Armenisch. Jeder willkommen. Leider war der Nachwuchsmangel zu spüren - Priester zelebrierte alleine, keine Diener. Musste die Glocke beim Einzug selbst läuten. Es waren nur fünf Gläubige anwesend. Ok, Werktagsmesse. Aber ich war überrascht, außer dem Pater keine Mönche zu sehen. Gibt es gar keine anderen mehr? Ich weiß es nicht.

- In den Hallen sah ich immer wieder Hinweise auf die besseren Zeiten des Klosters. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts organisierte man z.B. große Ausstellungen im Kunsthistorischen Museum zur sakralen Kunst Armeniens mit. Damals war wohl noch die entsprechende "menpower" vorhanden. Von derartigen Unternehmungen zeugen nur noch vergilbte Plakate an den Wänden des Klostermuseums. Man kann sich eines Anflugs von Trauer beim Betrachten nicht erwehren

Insgesamt trotzdem ein sehr lohnenswerter Besuch. Wieder einmal sieht man, wie vielfältig unsere Kirche ist. Leider steht zu befürchten, dass es das Kloster in ein paar Jahren nicht mehr in der Form gibt, wenn sich an der Situation nichts ändert. In diesem Sinne würde ich mit einem Besuch vielleicht nicht mehr allzu lange warten ... oder wie wär's mit einer "Klosterpatenschaft" des Kreuzgangs? :)
Zuletzt geändert von TeDeum am Donnerstag 25. September 2014, 17:09, insgesamt 2-mal geändert.

CIC_Fan

Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von CIC_Fan »

es ist schlimm mit dem Nachwuchs

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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von cantus planus »

Es ist schlimm, dass der Nachwuchs offenkundig systematisch verheizt wird. Leider ist dieses Kloster damit keine Ausnahme.
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von CIC_Fan »

es gibt keinen mehr und in dem fall nicht schuld der modernisten sondern klar des Ordens

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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von Sperling »

Ich bin ja in der Mechitaristengasse aufgewachsen - also neben dem Kloster sozusagen...

Die Erinnerungen an die feierliche Liturgie - mit damals noch vielen Ministranten, Priestern...- sind unauslöschlich und wunderbar.

Und als Kinder haben wir auch immer wieder mal die kleinen Seminaristen "bestaunt", die da im "Talar" schön in Zweierreihe (wie es damals halt üblich war) ihre Spaziergänge gemacht haben...
Abt Habozian, der ja ganz tief verwurzelt war in den Herzen der umwohnenden Gläubigen...

Es sind schöne Erinnerungen, umso mehr tut mir die Entwicklung im Orden leid... :(

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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von Raphaela »

CIC_Fan hat geschrieben:es gibt keinen mehr und in dem fall nicht schuld der modernisten sondern klar des Ordens
:hae?: :hae?: :hae?:

Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagen willst.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Sperling
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Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von Sperling »

Raphaela, wenn du den Anfang dieses Threads liest, erklärt Ottaviani einiges zur Entwicklung des Ordens... :(

Innerhalb dieses Beitrag, den ich gestern zufällig gefunden habe, ist auch ein Teil über das Mechitaristenkloster - sehr schöne Bilder...

https://www.youtube.com/watch?v=dpIbaLpJvf4

CIC_Fan

Re: Der Mechitaristenorden

Beitrag von CIC_Fan »

Sperling hat geschrieben:Ich bin ja in der Mechitaristengasse aufgewachsen - also neben dem Kloster sozusagen...

Die Erinnerungen an die feierliche Liturgie - mit damals noch vielen Ministranten, Priestern...- sind unauslöschlich und wunderbar.

Und als Kinder haben wir auch immer wieder mal die kleinen Seminaristen "bestaunt", die da im "Talar" schön in Zweierreihe (wie es damals halt üblich war) ihre Spaziergänge gemacht haben...
Abt Habozian, der ja ganz tief verwurzelt war in den Herzen der umwohnenden Gläubigen...

Es sind schöne Erinnerungen, umso mehr tut mir die Entwicklung im Orden leid... :(
und danach ging alles schief Abt Habozian hatte es prophezeit

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