Seite 4 von 5

Re: Ordenseintritt, -alter und andere Aspekte des Monastischen

Verfasst: Montag 7. Juni 2010, 22:15
von Raimund J.
Gamaliel hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:...oder bin ich blind?
Ganz offensichtlich! ;)

Im 1. Posting auf Seite 1 steht:
Habe auf Wunsch die folgenden Beiträge abgetrennt und einen neuen Strang aufgemacht.
Das Thema ist wohl neben dem Priesterthema sicher von gleicher Brisanz und Wichtigkeit und es wäre schön wenn sich da auch Ordensleute und Mönche/Monialinnen daran beteiligen könnten.

Gruss, Songul
:daumen-rauf: Danke für die Erleuchtung!

Ich hatte nur auf die Autorinnen geschaut.

Re: Ordenseintritt, -alter und andere Aspekte des Monastischen

Verfasst: Montag 7. Juni 2010, 22:21
von songul
Senensis hat geschrieben:Songul :huhu: Meines Wissens spricht man ganz einfach von Moniales, wenn man den Plural von Nonne lateinisch sagen möchte.
Das ist ein lobenswerter und frommer Wunsch, daß solche sich hier beteiligen mögen.. aber da werden wir nicht viel Glück haben. Anständige Moniales sind normalerweise mehr im Chor als im Internet :pfeif:
Das ist auch gut so.
Nur es gibt schon auch welche, die modernen Medien zum Austausch nutzen und die als Insider sicher auch zu Fragen oder Bemerkungen das ihrige von kompetenter Seite bringen können.
Hin und wieder sticht ja den einen oder anderen der Hafer und dann kommen schon Fragen.
Mal sehen....

LG Songul

Re: Ordensfeste - (nicht nur Bilder von) Einkleidung und Co.

Verfasst: Mittwoch 9. Juni 2010, 10:16
von Ralf
Senensis hat geschrieben:An den klösterlichen Gehorsam gewöhnt sich, erfahrenen Ordensleuten zufolge, die menschliche Natur nie. Allenfalls sind der Idealismus, es trotzdem einzuüben, die Formbarkeit des Charakters und die Anpassungsfähigkeit an ungewohnte Abläufe mit 20 noch in größerem Maß gegeben als mit 50.
Beim klösterlichen Gehorsam geht es nicht um Duckmäuserei. Es ist ein bewußter Willensakt, um der Liebe Christi willen andere über sich verfügen zu lassen. Man macht sich verfügbar für das Reich Gottes und stellt dabei eigene Interessen, Gewohnheiten und Vorlieben u. U. bis zur völligen Aufgabe derselben zurück.
DAnn erkläre mir doch mal, am besten aus eigener Erfahrung, warum das bei Eltern so großartig anders ist.

Auch da sind 20jährige häufig belastbarer (Schlafentzug!) und anpassungsfähiger, haben noch nicht so viele eigene Macken entwickelt, sind häufig eher bereit, etwas aufzugeben, weil sie eben mangels Kohle noch nicht so viel Liebgewonnenes haben anhäufen können (dazu gehören auch die Freiheiten, die da das Geld bietet).

Und erklär mir doch mal, warum Hingabe als Elternteil weniger möglich ist.

Re: Ordenseintritt, -alter und andere Aspekte des Monastischen

Verfasst: Donnerstag 10. Juni 2010, 23:37
von Senensis
Hab ich nie behauptet. Ich hab nur betont, daß es IN DER REGEL günstiger ist, wenn man eher mit zwanzig als mit 50 in den Orden geht, und warum es mit 50 in vielen Fällen eher nicht mehr klappen würde.

Re: Ordenseintritt, -alter und andere Aspekte des Monastischen

Verfasst: Freitag 11. Juni 2010, 00:03
von Senensis
Noch einmal. Die Anforderungen des traditionellen Klosterlebens sind einfach ANDERE. Sie sind so anders und auch unserer Natur so entgegen, daß es eben "erfolgsversprechender" ist, wenn man früh damit anfängt. Das Ehe- und Familienleben ist anders fordernd, es widerspricht nicht unserer Natur. Weshalb ich meine, daß das Ordensleben besonders in der heutigen Zeit noch etwas höhere Anforderungen an die psychische und physische Gesundheit stellt als ein normal-ziviles Leben.
(Ich weiß, es gibt Ordensleute, die würden mir widersprechen, wenn ich sage, daß das Ordensleben der Natur widerspricht. Also: Ich spreche von traditionellen Auffassungen. Und dann könnte man präzisieren: Das Ordensleben geht über die menschliche Natur hinaus. Das ist ja auch sein Sinn.)

Wenn Dich das glücklich macht, Ralf :streichel: : Es ist auch fürs Eheleben erfolgsversprechender, wenn man früh damit anfängt.
Nur erst 20 Jahre Kloster und dann Heiraten, oder 20 Jahre Ehe und dann Kloster - oder irgend sowas: das funktioniert normalerweise nicht. Das liegt unter anderem daran, daß die volle Hingabe einer Person ihrem Wesen und ihrer Natur nach exklusiv und und am liebsten auch einmalig ist.

Re: Ordenseintritt, -alter und andere Aspekte des Monastischen

Verfasst: Freitag 11. Juni 2010, 08:53
von Bernado
Senensis hat geschrieben:Nur erst 20 Jahre Kloster und dann Heiraten, oder 20 Jahre Ehe und dann Kloster - oder irgend sowas: das funktioniert normalerweise nicht. Das liegt unter anderem daran, daß die volle Hingabe einer Person ihrem Wesen und ihrer Natur nach exklusiv und und am liebsten auch einmalig ist.
Einerseits Zustimmung, andererseits eine versuchsweise geschlechtsspezifische Differenzierung: Für Frauen, die im traditionellen Familienbild ja nicht für den Kampf mit der Welt, sondern die Aufrechterhaltung des inneren Familienbereichs zuständig sind, mag dieser Schritt weniger abrupt gewesen sein, als für Männer: Witwen, die in gemessenem Alter ins Kloster gehen und dort nicht scheitern, kommen in der Ordensgeschichte verrhältnismäßig häufig vor. Verwitwete Männer als Brüder sind dagegen eher selten, und jüngere (unverheiratete) Weltleute, die nach Karriere A eine zweite Karriere B im Kloster absolvierten, benötigten dazu meistens wie der hl. Ignatius ein einschneidendes Konversionserlebnis.

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 16:14
von Melody
overkott hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Tatsächlich stellt sich für Singles die Frage, ob sie nicht eigentlich zu Höherem berufen sind.
Liebster O,

hätten Sie da mal einen Vorschlag für mich,bitte?

Bin 45,weiblich,Nichtraucher,unschlank und suche entweder nach Mann oder Höherem.

Irgendwie klappt keins von beidem.Tips angenehm. :narr:
Für einen Klostereintritt ist mit 45 der Zug noch nicht abgefahren.

Die Gegenargumente müssen Sie schon selbst finden.
Mir fiel gerade dieses mittlerweile zwei Jahre alte Posting ins Auge...

Meines Wissens ist bereits mit 35 Jahren der Zug für einen Eintritt ins Kloster abgefahren?! Oder etwa nicht?! :hae?:

Ab einem gewissen Alter nervt es zunehmend, dass es gerade in katholischen Kreisen nur die Berufung zur Ehe oder die Berufung zum Ordensleben (bzw. bei Männern auch Priestertum) gibt.
Letztlich glaube ich zwar auch selbst nicht ernsthaft daran, dass es noch etwas anderes geben könnte, was sollte das sein?! Aber auf der anderen Seite muss ich mich doch allmählich fragen, ob ich Gottes Rufen in die ein oder andere Richtung überhört habe?! :achselzuck:
Was ist, wenn man weder ein geeignetes Kloster noch einen geeigneten Mann findet?! Hat Gott einen dann vergessen?! Welchen Sinn hat man in den Augen Gottes?!
Jajajaaa, ich weiß, der Sinn des Lebens ist, Gott zu erkennen, Ihn zu lieben, Ihm zu dienen und dereinst in den Himmel zu kommen... aber müsste man nicht schon hier auf Erden seine Bestimmung haben?!

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 17:30
von iustus
Melody hat geschrieben: Letztlich glaube ich zwar auch selbst nicht ernsthaft daran, dass es noch etwas anderes geben könnte, was sollte das sein?!
Das hier: http://www.zenit.org/article-14877?l=german [Punkt] :)

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 17:42
von iustus
Melody hat geschrieben: Meines Wissens ist bereits mit 35 Jahren der Zug für einen Eintritt ins Kloster abgefahren?! Oder etwa nicht?! :hae?:
Der Codex Iuris Canonici sieht kein Höchstalter für einen Eintritt vor, sondern Folgendes:
Can. 642 — Die Oberen sollen mit aufmerksamer Sorge nur jene zulassen, die, außer dem geforderten Alter, Gesundheit, geeigneten Charakter und genügende Reife haben, um das dem Institut eigene Leben auf sich nehmen zu können; Gesundheit, Charakter und Reife sollen, soweit nötig, durch hinzugezogene Sachverständige bestätigt werden, unbeschadet der Vorschrift des can. 220.

Can. 643 — § 1. Nicht gültig wird zum Noviziat zugelassen:

1° wer das siebzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat;

2° ein Ehegatte, solange die Ehe besteht;

3° wer durch ein heiliges Band an ein Institut des geweihten Lebens noch gebunden oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens eingegliedert ist, unbeschadet der Vorschrift des can. 684;

4° wer unter dem Einfluß von Gewalt, schwerer Furcht oder Arglist in ein Institut eintritt oder jener, den der Obere unter der gleichen Beeinflussung aufnimmt;

5° wer seine Eingliederung in ein Institut des geweihten Lebens oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens verheimlicht hat.

§ 2. Das Eigenrecht kann weitere Hindernisse, auch zur Gültigkeit der Zulassung, aufstellen oder Bedingungen beifügen.
Das Eigenrecht einer Gemeinschaft könnte also anscheinend ein Höchstalter bestimmen. Ich weiß aber nicht, bei welchen Gemeinschaften das der Fall ist? :achselzuck:

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 17:52
von anneke6
Melody hat geschrieben: Meines Wissens ist bereits mit 35 Jahren der Zug für einen Eintritt ins Kloster abgefahren?! Oder etwa nicht?! :hae?:
Nicht unbedingt. Es gibt zwar sogar noch niedrigere "Höchstalter", z.B. 27 bei den Schönstätter Marienschwestern oder 30 bei den Hedwigsschwestern (Berlin)…üblicherweise liegt es aber bei 40. Dennoch sind fast alle Orden, Gemeinschaften und Klöster bereit, eine ältere Frau aufzunehmen, wenn sie bei guter Gesundheit ist, von der Spiritualität und vom Wesen her in die Gemeinschaft paßt und keine familiären Verpflichtungen hat.

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 17:54
von Melody
iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Letztlich glaube ich zwar auch selbst nicht ernsthaft daran, dass es noch etwas anderes geben könnte, was sollte das sein?!
Das hier: http://www.zenit.org/article-14877?l=german [Punkt] :)
Toll.
Dafür gibt es aber gewisse physische Voraussetzungen... :aergerlich:

Letztlich ist das für mich außerdem in die geistliche Berufung eingeschlossen (Priester, Orden, Jungfrauenweihe, Säkularinstitut). Ich meinte halt, es gibt nichts zwischen einer Berufung zu einem dieser Wege und der Ehe...


Und doch, ich hab mal gehört, dass die Schwestern auf dem Pelagiberg bzw. Schellenberg ein Höchstalter von 3 oder 35 hätten, und die Schwestern bei der Piusbruderschaft (nicht, dass das jetzt ernsthaft eine Option wäre) haben dies auch. Allerdings haben die zumindest für alles darüber noch Oblatinnen.

Wie es in Novus-Ordo-Orden ist, weiß ich nicht unbedingt, aber das käme sowieso nicht infrage.


Also falls Gott einen solchen Weg für mich vorgesehen hätte, dann müsste Er mir mal allmählich einen geeigneten Orden zeigen, und falls ich heiraten soll, dann fehlt dazu das passende Gegenstück.
So wie es jetzt ist, komme ich mir von Gott vergessen vor... ich hab überhaupt keinerlei Berufung, denn es gibt wohl kaum eine "Berufung" dafür, als normaler nichtgottgeweihter Single in der Welt zu leben... :(

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 18:38
von anneke6
Dann lebe halt die allgemeine Berufung des Christen. Wichtiger als der Familienstand ist der Gnadenstand. Strenggenommen ist alles andere zweitrangig.
Sagt ein Single. :)

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 20:37
von Ecce Homo
iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Meines Wissens ist bereits mit 35 Jahren der Zug für einen Eintritt ins Kloster abgefahren?! Oder etwa nicht?! :hae?:
Der Codex Iuris Canonici sieht kein Höchstalter für einen Eintritt vor, sondern Folgendes:
Can. 642 — Die Oberen sollen mit aufmerksamer Sorge nur jene zulassen, die, außer dem geforderten Alter, Gesundheit, geeigneten Charakter und genügende Reife haben, um das dem Institut eigene Leben auf sich nehmen zu können; Gesundheit, Charakter und Reife sollen, soweit nötig, durch hinzugezogene Sachverständige bestätigt werden, unbeschadet der Vorschrift des can. 220.

Can. 643 — § 1. Nicht gültig wird zum Noviziat zugelassen:

1° wer das siebzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat;

2° ein Ehegatte, solange die Ehe besteht;

3° wer durch ein heiliges Band an ein Institut des geweihten Lebens noch gebunden oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens eingegliedert ist, unbeschadet der Vorschrift des can. 684;

4° wer unter dem Einfluß von Gewalt, schwerer Furcht oder Arglist in ein Institut eintritt oder jener, den der Obere unter der gleichen Beeinflussung aufnimmt;

5° wer seine Eingliederung in ein Institut des geweihten Lebens oder in eine Gesellschaft des apostolischen Lebens verheimlicht hat.

§ 2. Das Eigenrecht kann weitere Hindernisse, auch zur Gültigkeit der Zulassung, aufstellen oder Bedingungen beifügen.
Das Eigenrecht einer Gemeinschaft könnte also anscheinend ein Höchstalter bestimmen. Ich weiß aber nicht, bei welchen Gemeinschaften das der Fall ist? :achselzuck:
Du sagst es: könnte!
Im Internet habe ich schon von einigen Ausnahmen gelesen. Zum Beispiel hat, wenn ich mich nicht irre, im letzten Jahr in Karmel in Speyer eine Ordensfrau ihre Gelübde abgelegt, die im Seniorenalter war... Gerade heute hängt es von der konkreten Gemeinschaft ab.
Hätte jemand von euch einn CIC von 1917 da? Gibt es da eigentlich Richtlinien für ein (Höchst-) Eintrittsalter? :hmm:

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 21:25
von taddeo
Ecce Homo hat geschrieben:Hätte jemand von euch einn CIC von 1917 da?
Hier, bitteschön: http://www.ulrichrhode.de/kanon/cic17.html

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 21:36
von Senensis
Melody: Jesaja 49, 14 ff.

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 21:39
von Gamaliel
Ecce Homo hat geschrieben:Gibt es da eigentlich Richtlinien für ein (Höchst-) Eintrittsalter? :hmm:
Nein, nur nach "unten" hin, d.h. für den gültigen Eintritt ins Noviziat war das vollendete 15. Lebensjahr als Minimum vorgeschrieben (c. 555 §1 n.2)

Allfällige Altersbeschränkungen nach "oben" hin, kann es jedoch in den jeweiligen Statuten geben.

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 21:53
von taddeo
Melody hat geschrieben:So wie es jetzt ist, komme ich mir von Gott vergessen vor... ich hab überhaupt keinerlei Berufung, denn es gibt wohl kaum eine "Berufung" dafür, als normaler nichtgottgeweihter Single in der Welt zu leben... :(
Es gibt keinen Menschen, der nicht von Gott "berufen" wäre.

Vielleicht blendet nur Dein bemühtes Ausschauhalten nach den "kirchenamtlichen" Berufungen Deine Sicht,
so daß Du die Berufung nicht erkennen kannst, die Dein alltägliches Leben Dir vor die Nase stellt.

So eine Frage würde ich an Deiner Stelle mit einem geistlichen Begleiter besprechen. Dessen Sicht "von außen" auf Dein Leben könnte hilfreich sein. Die ganze Spiritualität des Opus Dei etwa beruht auf der Erkenntnis, daß jeder Mensch an seinem Platz seine Berufung verwirklichen kann und soll.

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 22:00
von songul
Melody hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Letztlich glaube ich zwar auch selbst nicht ernsthaft daran, dass es noch etwas anderes geben könnte, was sollte das sein?!
Das hier: http://www.zenit.org/article-14877?l=german [Punkt] :)
Toll.
Dafür gibt es aber gewisse physische Voraussetzungen... :aergerlich:

Letztlich ist das für mich außerdem in die geistliche Berufung eingeschlossen (Priester, Orden, Jungfrauenweihe, Säkularinstitut). Ich meinte halt, es gibt nichts zwischen einer Berufung zu einem dieser Wege und der Ehe...


Und doch, ich hab mal gehört, dass die Schwestern auf dem Pelagiberg bzw. Schellenberg ein Höchstalter von 3 oder 35 hätten, und die Schwestern bei der Piusbruderschaft (nicht, dass das jetzt ernsthaft eine Option wäre) haben dies auch. Allerdings haben die zumindest für alles darüber noch Oblatinnen.

Wie es in Novus-Ordo-Orden ist, weiß ich nicht unbedingt, aber das käme sowieso nicht infrage.


Also falls Gott einen solchen Weg für mich vorgesehen hätte, dann müsste Er mir mal allmählich einen geeigneten Orden zeigen, und falls ich heiraten soll, dann fehlt dazu das passende Gegenstück.
So wie es jetzt ist, komme ich mir von Gott vergessen vor... ich hab überhaupt keinerlei Berufung, denn es gibt wohl kaum eine "Berufung" dafür, als normaler nichtgottgeweihter Single in der Welt zu leben... :(
Wenn es dir so ein Bedürfnis ist, warum findest du nicht Gleichgesinnte, zieht zusammen und fangt ein, unter geistiger Führung natürlich, monastisches Leben an. Am Anfang natürlich ganz bescheiden - von etwas leben muss man ja - aber mit der Zeit.....
Haben andere auch schon gemacht!

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2011, 22:17
von Melody
Senensis hat geschrieben:Melody: Jesaja 49, 14 ff.
Vielen Dank für diese Bibelstelle!

Sie hat mich gerade zu Tränen gerührt... *seufz*

(im übrigen finde ich das Verschieben des Beitrages nicht so wirklich passend, und das Zitat stammte nun mal aus dem anderen Thread, das ich aufgegriffen hatte)

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 06:29
von Ecce Homo
Melody hat geschrieben:
(im übrigen finde ich das Verschieben des Beitrages nicht so wirklich passend, und das Zitat stammte nun mal aus dem anderen Thread, das ich aufgegriffen hatte)
Sorry, aber ich habe bewusst verschoben, weil es sich jetzt thematisch von der "Singlebörse" entfernt in Richtung Ordsenseintritt und -möglichkeiten... ;)

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 09:27
von Sr.Richardis
Guten Morgen :huhu:

Ich finde es übrigens sehr gut, dass dieser Thread wieder aufgegriffen wurde und gerne würde ich zu einzelnen Themen etwas sagen, auch wenn sie schon nen knappes Jahr alt sind:
Senensis hat geschrieben:@ Bernardo:
In der Tat. Zur streng kontemplative Lebensweise sind - es hört sich jetzt hart an, ich werde es aber kurz erklären - Personen mit nicht-heilem Familienhintergrund in der Regel weniger oder nur mit Schwierigkeiten fähig.
Der Grund ist einfach: Negative, nicht vollständig ausgeheilte Beziehungserfahrungen, insbesondere mit dem Vater / den Eltern und/oder dem Ehepartner (die bekanntlich besonders tief reichen), werden oft unwillkürlich auf die Gottesbeziehung übertragen und können sie signifikant blockieren. Die Betroffenen leiden darunter oft ebenso unfreiwillig wie schwer.
Die volle, reine Hingabe, die die streng kontemplativen Orden und auch manche der neueren Gemeinschaften fordern, kann im "Normal"fall am besten gelebt werden, je weniger "weltliche", insbesondere negative Erfahrungen vorliegen.
Liebe junge kontemplative Berufungen, ich habe es immer wieder von erfahrenen Seelenführern gehört und kann es aus eigener Erfahrung bestätigen: Seid dankbar um jede Erfahrung, die ihr nicht gemacht habt. Gott sorgt für die Erfahrungen, die ihr nötig habt; sucht keine darüber hinaus. Gott allein genügt...
Auf der Suche nach einem für mich passenden Orden bin ich vielen Schwestern begegnet, die eben nicht aus einem heilen Familienhintergrund kommen oder viele andere, sehr schreckliche Dinge erleben mussten. (Sex. Missbrauch, Prostitution usw.)
Und es sind oftmal die Schwestern, die Gott ganz besonders lieben und ihm dienen. Die eine gewisse Strenge suchen und sich ihm ganz unterordnen.
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben: stellt dabei eigene Interessen, Gewohnheiten und Vorlieben u. U. bis zur völligen Aufgabe derselben zurück.
Der Unterschied zur heutigen Selbstverwirklicherei ist, daß es früher, z.B. im Gegensatz zur harten Landarbeit, es im Kloster noch sehr "human" zu ging. Oder eine Ehefrau auf dem Land, viele Kinder und dazwischen Haus- und Landarbeit. Eigene Interessen, Gewohnheiten und Vorlieben? Vergiss es.
Früher sind die Frauen auch oft ins Kloster gegangen, weil dies für sie die einzige Möglichkeit war um sich Wissen anzueignen. Um eine Ausbildung zu machen und sich ständig fortzubilden. Deshalb gibts heute kaum noch Klostereintritte. Die Frauen können auch außerhalb von Klostermauern Karriere machen und sich ihr Wissen aneignen. (und brauchen noch nichtmal einen Mann um ihr Leben außerhalb von Klostermauern zu rechtfertigen)

Aber harte Landarbeit gabs auch im Kloster. Früher, ja selbst noch im 20. Jahrhundert, gab es einen Unterscheid zwischen den betenden und arbeitenden Schwestern. Sie wohnten sogar getrennt und die "Landarbeiterinnen" hatten auch weniger Rechte, als die betenden Mitschwestern.
Ralf hat geschrieben: ....
Auch da sind 20jährige häufig belastbarer (Schlafentzug!) und anpassungsfähiger, haben noch nicht so viele eigene Macken entwickelt, sind häufig eher bereit, etwas aufzugeben...
Dies kann ich absolut bestätigen.
Ich bin jetzt 30, beruflich einigermaßen erfolgreich und habe in meinem Leben schon 4 Mal neu anfangen müssen. (Möbel usw)
Zudem würde ich behaupten, dass ich recht viele Macken habe (vor allem meine Tierverliebtheit).
Und trotzdem bin ich bereit für mein bevorstehenden Klostereintritt alles aufzugeben.
Die Novizenmeisterin und Priorin hat mir aber geraten nicht gleich alles aufzugeben. Ich solle versuchen die Sachen irgendwo unter zu bringen. Ein paar Sachen darf ich auch auf den Klosterspeicher stellen bzw. Möbel wie Bett, Kleiderschrank, Regal und Schreibtisch nehme ich mit in meine Zelle.



Sollte noch jemand Fragen haben oder Gegenargumente finden, freue ich mich über einen Austausch :)

Grüßle

Re: Kath. Singlebörse

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 11:44
von Linus
Melody hat geschrieben:So wie es jetzt ist, komme ich mir von Gott vergessen vor... ich hab überhaupt keinerlei Berufung, denn es gibt wohl kaum eine "Berufung" dafür, als normaler nichtgottgeweihter Single in der Welt zu leben... :(
Es kann auch die Berufung zu einem "ganz gewöhnlichen Singleleben unter Gottes Blick" geben. Also zwar keine Weihe bzw Profeß aber so etwas wie ein privates Versprechen. vgl auch Mt 19,12 und CIC 1191

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 15:33
von Senensis
Sr.Richardis hat geschrieben:
Sollte noch jemand Fragen haben ...

Grüßle
Yeah. ;D Wo trittst Du ein?

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 15:42
von Sr.Richardis
Senensis hat geschrieben:
Sr.Richardis hat geschrieben:
Sollte noch jemand Fragen haben ...

Grüßle
Yeah. ;D Wo trittst Du ein?

Abtei Lichtenthal

http://abtei-lichtenthal.de/

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 16:31
von Ecce Homo
Sr.Richardis hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:
Sr.Richardis hat geschrieben:
Sollte noch jemand Fragen haben ...

Grüßle
Yeah. ;D Wo trittst Du ein?

Abtei Lichtenthal

http://abtei-lichtenthal.de/
Super! Steht denn schon ein Termin fest?
Ich werde in jedem Fall für dich beten - es ist wirklich ein guter Ort!
1997 hatte ich mir das Kloster auf meiner eigenen Suche angeschaut so super...

Viel Segen auf Deinem Weg der !

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 16:46
von Sr.Richardis
Ich danke dir für deine Gebete :)

Nein, der Termin wird in knapp 2 Wochen besprochen.
Ich fahre in 2 Tagen wieder hin, diesmal für 2 Wochen. Danach wird die Aufnahme besprochen. Aber bei meinem vorletzten Besuch an Ostern hatte Mutter Bernadette schon durchblicken lassen, dass sie einen Eintritt meinerseits sehr begrüßen würde. "Man spürt, dass Sie sich hier wohl fühlen und hierher gehören"
Wenn ich dieses Mal dort bin, darf ich sogar schon alle Mahlzeiten mit den Schwestern im Refektorium einnehmen. :klatschhops:

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 17:54
von Nueva
Da wünsche ich dir auch Gottes Segen.

Eine Bekannte von mir ist vergangenes Jahr in Lichtethal eingetreten - war für uns alle eine Überraschung für uns alle.

Vor vielen Jahren war ich dort auch im Rahmen von Jugendexerzitien der charsimatsichen Erneuerung. Ein sehr schöner Ort und auch sehr viele freundliche Schwestern.

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 17:58
von Sascha B.
Evtl etwas off topic, aber eine Schwester meinte mal zu mir es ist garnicht schlecht erst mit ende 20 rum einzutretten da man dann ja doch etwas reifer ist und nichts überstürzt.

Was bringt es gleich nach dem Abi sowas zu entscheiden und zehn Jahre später dann doch zu Heiraten. Kenn so einen Fall bei einem Priester. Weihe damals mit mitte 20 und dann mit 34 hat er geheiratet.

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 18:05
von anneke6
Wieder andere meinen, man brauche nicht einmal bis zum Abitur zu warten, um nicht unnötig von der Welt verseucht zu werden…je eher desto besser.
Eine Meinung, die ich nicht teile.

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 18:07
von Nueva
Ist das Abi denn Voraussetzung für einen Ordenseintritt?
Dachte immer Quali/Mittlere Reife + Berufsausbildung würden auch akzeptiert werden.

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 18:12
von Sascha B.
Nueva hat geschrieben:Ist das Abi denn Voraussetzung für einen Ordenseintritt?
Dachte immer Quali/Mittlere Reife + Berufsausbildung würden auch akzeptiert werden.
Hauptschule und Berufsausbildung reichen auch.

Kenn auch zwei ehemalige Benedktiner ohne Abi, einfache Laienbrüder. Einer ist nach 10 Jahren raus da er mit abstand der jüngste war und es ihm daher zu hart wurde, wobei er immer noch sehr fromm ist. Der andere Glaubt nicht mehr.

Re: Ordenseintritt, -alter etc.

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2011, 18:17
von Nueva
Willst du jetzt damit sagen, dass Abiturienten qualifizierter sind ? Es treten auch Brüder/Schwestern mit Abi aus einem Orden aus.
Ich kenn sehr viele Schwestern, die einen Zivilberuf ohne Abi haben und noch immer dabei sind...