Seite 23 von 47

Re: Stundengebet

Verfasst: Freitag 13. Januar 2012, 23:39
von Gallus
Was tun bei zeitweiligem Brevierüberdruß?

Aus irgendeinem Grund, wieso weiß ich auch nicht wirklich, habe ich diesmal richtige Probleme wieder in Jahreskreis reinzukommen. Es erscheint alles ein wenig lästig. Sicher hat es auch was damit zu tun, daß das neue Jahr etwas turbulent anfängt und es gerade schwierig ist, mitten am Tag zur Ruhe zu kommen. Also, was nun? Zum Durchhalten zwingen? Eine Pause einlegen?

Ich weiß natürlich, daß wir Laien überhaupt keine Verpflichtung zum Stundengebet haben, aber ich will ja eigentlich. Nur funktioniert es gerade nicht richtig.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 02:08
von HeGe
Das geht mir seit geraumer Zeit genauso. Jahrelang habe ich ohne Probleme das kleine Stundenbuch gebetet, aber derzeit bin ich auch völlig aus dem Rhythmus. Ich denke, man muss sich einfach zwingen und davon ausgehen, dass es auch wieder anders wird.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 07:24
von Raphaela
Gallus hat geschrieben:Was tun bei zeitweiligem Brevierüberdruß?

Aus irgendeinem Grund, wieso weiß ich auch nicht wirklich, habe ich diesmal richtige Probleme wieder in Jahreskreis reinzukommen. Es erscheint alles ein wenig lästig. Sicher hat es auch was damit zu tun, daß das neue Jahr etwas turbulent anfängt und es gerade schwierig ist, mitten am Tag zur Ruhe zu kommen. Also, was nun? Zum Durchhalten zwingen? Eine Pause einlegen?

Ich weiß natürlich, daß wir Laien überhaupt keine Verpflichtung zum Stundengebet haben, aber ich will ja eigentlich. Nur funktioniert es gerade nicht richtig.
Ist es der Überdruß, oder insgesamt keine Zeit zum Beten? (Brauchst du nur dir gegenüber zu antworten)

Wenn es "nur" der Überdruß ist: Versuche doch mal auf eine andere Art und Weise so langsam wieder rein zu kommen, indem du nur einen Teil betest und diesen meditierst.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 11:43
von Gallus
Raphaela hat geschrieben: Ist es der Überdruß, oder insgesamt keine Zeit zum Beten? (Brauchst du nur dir gegenüber zu antworten)

Wenn es "nur" der Überdruß ist: Versuche doch mal auf eine andere Art und Weise so langsam wieder rein zu kommen, indem du nur einen Teil betest und diesen meditierst.
Danke für den Tipp. Die Kausalkette sieht glaube ich so aus: Am Anfang steht eine gewisse Schwierigkeit zur nötigen Ruhe zu finden (auch und vor allem innerlich). Daraus folgt ein oberflächliches, unkonzentriertes, fast runterleierndes Gebet. Weil das also nicht so ist., wie es sein sollte, kommt schließlich der Überdruß. Und der macht es wiederum noch schwieriger, sich zusammen zu reißen, konsequent die nötige Zeit zu nehmen. Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Teufelskreis also. Vielleicht muß ich doch mal für eine Woche ins Kloster.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 11:55
von Clemens
Meine uxor und ich haben diese Woche mit dem Stundengebet (Laudes und Vesper) nach Brevier begonnen.
Unser Stundenbuch ist die dreiteilige Fassung von Herder. Wir sind ja nun im Grünen Band, wohl 2.Woche, nicht wahr?
Aber so richtig klar kommen wir nicht.
Mag uns mal jemand einweisen?

Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 12:08
von lifestylekatholik
Clemens hat geschrieben:Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien
Wie wählt ihr denn den Psalmton aus, wenn ihr die Melodie der Antiphon nicht habt (z. B. aus nem Antiphonar)? :hae?:
Clemens hat geschrieben:Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Das Brevier ist zum Lesen, ja.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 12:48
von Clemens
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien
Wie wählt ihr denn den Psalmton aus, wenn ihr die Melodie der Antiphon nicht habt (z. B. aus nem Antiphonar)? :hae?:
Die Antiphon lesen wir notgedrungen, dann singen wir frei Schnauze einen uns geläufigen Psalmton. Das ganze ist natürlich sehr unbefriedigend und ehe das Stundenbuch gestern von den Amazonen gebracht wurde, dachte und hoffte ich, darin seien selbstverständlich auch die richtigen Melodien enthalten.
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Das Brevier ist zum Lesen, ja.
Schade!

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 13:08
von ziphen
Was ist ein Antiphonar und wozu ist es gut?

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 13:42
von lifestylekatholik
ziphen hat geschrieben:Was ist ein Antiphonar und wozu ist es gut?
Ein Antiphonar enthält die Antiphonen, mit Melodien. Aus den Melodien ergibt sich, welcher der acht Psalmtöne (quasi welche Tonart) für die Rezitation der Psalmverse zu wählen ist. (Eine Antiphon ist der Rahmenvers vor und nach dem Psalm.)

(Wobei sich das alles auf die vorreformatorische Stundenliturgie bezieht. Wie es da nach der Liturgiereform aussieht, weiß ich nicht.)

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 13:51
von Protasius
Clemens hat geschrieben:Meine uxor und ich haben diese Woche mit dem Stundengebet (Laudes und Vesper) nach Brevier begonnen.
Unser Stundenbuch ist die dreiteilige Fassung von Herder. Wir sind ja nun im Grünen Band, wohl 2.Woche, nicht wahr?
Aber so richtig klar kommen wir nicht.
Mag uns mal jemand einweisen?

Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Fürs Stundengebet kann man sich eines Direktoriums bedienen. Die meisten Diözesen scheinen das auch als PDF online zu haben, z.B. Paderborn.

Ansonten gibt es die Allgemeine Einführung ins Stundengebet; mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich mich des Breviarium Romanum bediene und die Liturgia Horarum sich davon immens unterscheidet.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 15:04
von Clemens
Vielen Dank schon mal! Damit kann ich etwas anfangen!

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 15:17
von Hubertus
Clemens hat geschrieben:Meine uxor und ich haben diese Woche mit dem Stundengebet (Laudes und Vesper) nach Brevier begonnen.
Unser Stundenbuch ist die dreiteilige Fassung von Herder. Wir sind ja nun im Grünen Band, wohl 2.Woche, nicht wahr?
Aber so richtig klar kommen wir nicht.
Mag uns mal jemand einweisen?

Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Hallo Clemens,

ganz billig ist es nicht - aber wenn Du das Stundengebet gerne singst, kannst Du Dir das Antiphonale zulegen (z.B. hier):
http://www.amazon.de/Antiphonale-Stunde ... 3451200201.

Zumindest für die Hymnen kann man übrigens auch auf Melodien aus dem Gotteslob zurückgreifen. Und irgendwo hab' ich, glaub ich, auch noch eine Übersicht, welche Nummern da in Frage kommen ... muß mal suchen. Vielleicht weiß das aber auch wer anders hier.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 15:49
von Raphaela
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Das Brevier ist zum Lesen, ja.
Nein, zum Beten!

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 17:05
von Clemens
Latürnich! Aber das war ja nicht die Frage.
Wobei ich es tatsächlich schade finde, z.B. die Hymnen nur noch als Gebete in Gedichtform angeboten zu kriegen und mir eine passende Melodie selber aussuchen oder bei den Evangelen leihen zu müssen.
Was diesen Punkt betrifft: da waren wir schon mal weiter... :/

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 17:33
von lifestylekatholik
Raphaela hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Das Brevier ist zum Lesen, ja.
Nein, zum Beten!
Schau mal, ich enthalte mich jetzt schon eine ganze Zeit schnippischer Kommentare zu deinen Postings (obgleich sie danach schreien), dann sei du bitte so nett, solche überflüssigen Wortklaubereien nicht bei meinen Postings anzubringen, auch wenn dir das periodenweise schwer fallen sollte. Herzlichen Dank!

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 17:36
von lifestylekatholik
Clemens hat geschrieben:Wobei ich es tatsächlich schade finde, z.B. die Hymnen nur noch als Gebete in Gedichtform angeboten zu kriegen und mir eine passende Melodie selber aussuchen oder bei den Evangelen leihen zu müssen.
Was diesen Punkt betrifft: da waren wir schon mal weiter... :/
Wovon reden Ew. Liebden?

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 18:07
von Seraph
Clemens hat geschrieben: Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Entweder ein Antiphonale kaufen oder auf bekannte Hymnenmelodien bzw. Psalmtöne singen, so wie es einem passend erscheint (das letztere ist kostengünstiger). Es gibt einfache Hymnenmelodien, wie etwa der des Non-Hymnus Du starker Gott, der diese Welt (…im Innersten zusammenhält). Auf diese Melodie kann man auch andere dieser vierzeiligen Hymnen singen. Daneben gibts, wie schon ein anderer angemerkt hat, im Gotteslob Melodien, die ebenfalls auf diese Vierzeiler passen. Einfach mal probieren. Wenn du dir anschaust, wie dick das Antiphonale ist, das wäre wahrscheinlich als transportable Lösung gar nicht leistbar gewesen. Außer den Aniphonen brauchst du ja auch noch die Responsorien. (Die Antiphonen des Vierwochen-Psalters für Laudes, Vesper und Komplet als Extra-Beilage wären aber schon nett),

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 18:16
von LumenChristi
Protasius hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Meine uxor und ich haben diese Woche mit dem Stundengebet (Laudes und Vesper) nach Brevier begonnen.
Unser Stundenbuch ist die dreiteilige Fassung von Herder. Wir sind ja nun im Grünen Band, wohl 2.Woche, nicht wahr?
Aber so richtig klar kommen wir nicht.
Mag uns mal jemand einweisen?

Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Fürs Stundengebet kann man sich eines Direktoriums bedienen. Die meisten Diözesen scheinen das auch als PDF online zu haben, z.B. Paderborn.
Danke. Ich habe neulich ein Direktorium geschenkt bekommen, als ich nach der Systematik des Stundengebetes gefragt habe. Ich konnte aber damit noch weniger anfangen. :breitgrins: Wie lese ich die Informationen zu einem jeweiligen Tag? Ist das Direktorium diözesenspezifisch?

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 18:22
von anneke6
Ja, da manche Diözesen Eigenfeste haben, die anderswo entweder gar nicht begangen werden, oder die dort nicht den gleichen Rang haben.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 18:29
von Clemens
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wobei ich es tatsächlich schade finde, z.B. die Hymnen nur noch als Gebete in Gedichtform angeboten zu kriegen und mir eine passende Melodie selber aussuchen oder bei den Evangelen leihen zu müssen.
Was diesen Punkt betrifft: da waren wir schon mal weiter... :/
Wovon reden Ew. Liebden?
Davon, dass mir die Vorstellung, anstatt - wie bisher bei uns Hochkirchlern üblich - Laudes und Vesper mit passenden Antiphonen zu singen (aus einem evangelischen Brevier), sie nun nur noch zu lesen (aus dem katholischen Brevier) subjektiv als ein liturgischer Rückschritt erscheint.

Keine Angst: solche kleinen Stolpersteinchen werden mich nicht vom richtigen Weg abbringen. Aber sie pieksen halt kurz, wenn man drauftritt.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 19:32
von anneke6
Hehe, Clemens. Ich habe als junges Mädchen mich immer gefragt, ob das Nonnen angeboren ist, daß die, wo ich im Buch nur ein Gedicht sehe, sie das ganze sofort auf eine Melodie singen können. Und ich dachte, ich müßte auch Nonne werden, damit ich das auch endlich kann.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 19:39
von Hubertus
Clemens hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Wobei ich es tatsächlich schade finde, z.B. die Hymnen nur noch als Gebete in Gedichtform angeboten zu kriegen und mir eine passende Melodie selber aussuchen oder bei den Evangelen leihen zu müssen.
Was diesen Punkt betrifft: da waren wir schon mal weiter... :/
Wovon reden Ew. Liebden?
Davon, dass mir die Vorstellung, anstatt - wie bisher bei uns Hochkirchlern üblich - Laudes und Vesper mit passenden Antiphonen zu singen (aus einem evangelischen Brevier), sie nun nur noch zu lesen (aus dem katholischen Brevier) subjektiv als ein liturgischer Rückschritt erscheint.

Keine Angst: solche kleinen Stolpersteinchen werden mich nicht vom richtigen Weg abbringen. Aber sie pieksen halt kurz, wenn man drauftritt.
Im Antiphonale sind eben Hymnen und Psalem zum Singen eingerichtet.
Wenn man ein paar Hymnenmelodien im Kopf hat, ist das mit ein bißchen Erfahrung auch kein Problem. Und zur Not gibt's bei den Psalmen ja immer noch den Tonus rectus.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 20:05
von lifestylekatholik
Clemens hat geschrieben:Davon, dass mir die Vorstellung, anstatt - wie bisher bei uns Hochkirchlern üblich - Laudes und Vesper mit passenden Antiphonen zu singen (aus einem evangelischen Brevier), sie nun nur noch zu lesen (aus dem katholischen Brevier) subjektiv als ein liturgischer Rückschritt erscheint.
Irgendwo ist da wahrscheinlich ein Missverständnis.

Das Brevierbuch ist nicht zum Singen eingerichtet. Aber das stellt ja auch nur die Mindestvariante dar, so wie Stille Messe zur normalen Missa cantata. Natürlich wird im Prinzip alles im Stundengebet gesungen, mit den zugehörigen, unterschiedlichen Tönen für Orationen, Lesungen, Kurzlesungen, Evangelium, Hymnen usw., zusätzlich gestuft nach Festklasse und liturgischer Zeit. Das ist schon völlig richtig, das zu singen. Du findest die notwendigen Melodien aber nicht in dem Brevierbuch, sondern musst sie dir anderswoher besorgen.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 20:24
von Clemens
Zu diesem Missverständnis trug dann dein Satz bei, dass das Brevier zum Lesen ist.

Aber vielleicht bin ich ja irgendwann auch mal ganz froh, dass die Pflicht zum Breviergebet auch mit Lesen erfüllt wird und nicht erst mit Singen. ;)

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 20:36
von Seraph
LumenChristi hat geschrieben:[Danke. Ich habe neulich ein Direktorium geschenkt bekommen, als ich nach der Systematik des Stundengebetes gefragt habe. Ich konnte aber damit noch weniger anfangen. :breitgrins: Wie lese ich die Informationen zu einem jeweiligen Tag? Ist das Direktorium diözesenspezifisch?
Ja, die Diözesen geben eigene Direktorien heraus. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich jetzt zusätzlich noch mit dem Direktorium verwirren würde. Im Prinzip mußt du vor allem wissen, welche Lesewoche im Stundengebet wir jeweils haben und beachten, auf welchen Tag Feste fallen. Die letztere Arbeit nimmt dir halt ein Direktorium ab, auch weist es dich auf Besonderheiten hin (Off heißt Offizium)
Oktavtag von Weihnachten, Neujahr
Off vom H, Te Deum
heißt etwa, daß ein Hochfest gefeiert (H) und in der Matutin das Te Deum zu singen ist
Off: Psalterium 2. Woch
[/quote][/quote]e ist der Hinweis auf die Lesewoche

Solche Besonderheiten gehen aber auch aus den Rubriken und der Einführung ins Stundengebet hervor.
Im DIrektorium stehen darüber hinaus vor allem Informationen zur Meßfeier (welche liturgische Farbe, welche Präfation), das ist in Bezug aufs Stundengebet unerheblich.

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 22:22
von LumenChristi
Seraph hat geschrieben:
LumenChristi hat geschrieben:[Danke. Ich habe neulich ein Direktorium geschenkt bekommen, als ich nach der Systematik des Stundengebetes gefragt habe. Ich konnte aber damit noch weniger anfangen. :breitgrins: Wie lese ich die Informationen zu einem jeweiligen Tag? Ist das Direktorium diözesenspezifisch?
Ja, die Diözesen geben eigene Direktorien heraus. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich jetzt zusätzlich noch mit dem Direktorium verwirren würde. Im Prinzip mußt du vor allem wissen, welche Lesewoche im Stundengebet wir jeweils haben und beachten, auf welchen Tag Feste fallen. Die letztere Arbeit nimmt dir halt ein Direktorium ab, auch weist es dich auf Besonderheiten hin (Off heißt Offizium)
Oktavtag von Weihnachten, Neujahr
Off vom H, Te Deum
heißt etwa, daß ein Hochfest gefeiert (H) und in der Matutin das Te Deum zu singen ist
Off: Psalterium 2. Woche ist der Hinweis auf die Lesewoche

Solche Besonderheiten gehen aber auch aus den Rubriken und der Einführung ins Stundengebet hervor.
Im DIrektorium stehen darüber hinaus vor allem Informationen zur Meßfeier (welche liturgische Farbe, welche Präfation), das ist in Bezug aufs Stundengebet unerheblich.
Vielen Dank. Ich versuche immer noch zu verstehen, warum bei Radio Horeb während der Weihnachtsoktav mehrere Tage lang die Komplet nach der 2. Vesper gebetet wurde und nicht die Komplet des jeweiligen Wochentages :roll: Vielleicht weil es Hochfeste sind?
Aber: ich bin auf der homepage des Erzbistums inzwischen fündig geworden und habe unser Direktorium gefunden. :breitgrins:

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 22:43
von lifestylekatholik
Clemens hat geschrieben:Zu diesem Missverständnis trug dann dein Satz bei, dass das Brevier zum Lesen ist.
Dann hoffe ich, das zumindest nachträglich zurechtgerückt zu haben. :)

Re: Stundengebet

Verfasst: Samstag 14. Januar 2012, 23:59
von Kantorin
Seraph hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben: Was uns bisher am meisten stört: Das Buch enthält keine Melodien. :hae?:
Wir verwenden hilfsweise die 8 Psalmmelodien, die im Evangelischen Brevier stehen. Das geht ja noch, wenn man die einigermaßen auswendig kann.
Aber die Antiphonen und Hymnen?? Die spontan und aus dem Stegreif zu intonieren, überfordert auch uns.
Wie macht man das als guter Katholik? Einfach nur lesen??
Entweder ein Antiphonale kaufen oder auf bekannte Hymnenmelodien bzw. Psalmtöne singen, so wie es einem passend erscheint (das letztere ist kostengünstiger). Es gibt einfache Hymnenmelodien, wie etwa der des Non-Hymnus Du starker Gott, der diese Welt (…im Innersten zusammenhält). Auf diese Melodie kann man auch andere dieser vierzeiligen Hymnen singen. Daneben gibts, wie schon ein anderer angemerkt hat, im Gotteslob Melodien, die ebenfalls auf diese Vierzeiler passen. Einfach mal probieren. Wenn du dir anschaust, wie dick das Antiphonale ist, das wäre wahrscheinlich als transportable Lösung gar nicht leistbar gewesen. Außer den Aniphonen brauchst du ja auch noch die Responsorien. (Die Antiphonen des Vierwochen-Psalters für Laudes, Vesper und Komplet als Extra-Beilage wären aber schon nett),
Weil bei Herder die Psalmen unübersichtlich notiert sind und ich gern singe, habe ich das "Christuslob", da stehen Antiphonen und Responsorien, die Psalmen sind zum Singen eingerichtet. :P Muss man aber mehr üben, um eine Hore ohne Stress zu überstehen und ist eher für grüne Zeiten im Kirchenjahr; zu den anderen Zeiten ist es viel Geblätter. :unbeteiligttu:

Das Deutsche Liturgische Institut hat das Heft "Tagzeiten - Liturgie der Zukunft. Allgemeine Einführung in das Stundengebet" herausgegeben (Pastoralliturgische Hilfen 14). Im hinteren Teil sind Melodievorschläge = Lieder aus dem GL zu den Hymnen im Stundenbuch.

Zu dem häufigsten Hymnus-Typ, dem "Ambrosischen Vierzeiler mit jambischen Vierhebern" (././././ wie bei "Vom Himmel hoch, da komm ich her") passen die Melodien von:
All Morgen ist ganz frisch und neu GL 666
Bevor des Tages Licht vergeht GL 696
Christus, du bist der helle Tag GL 704
Das ist der Tag, den Gott gemacht GL 220
Die ganze Welt, Herr Jesu Christ GL 219
Die helle Sonn leucht jetzt herfür GL 667
Dreifaltiger verborgner Gott GL 279
Du höchstes Licht, du ewger Schein 557
Du König auf dem Kreuzesthron GL 553
Gott, aller Schöpfung heilger Herr GL 605
Gott, heilger Schöpfer aller Stern GL 116
Herr Jesus Christ, dich zu uns wend GL 516
Herr, send herab uns deinen Sohn GL 112
Hinunter ist der Sonne Schein GL 705
Ihr Christen, hoch erfreut euch GL 229
Komm, allgewaltig heilger Hauch GL 242
Komm, Heilger Geist, der Leben schafft GL 241
Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein GL 245
Maria, Himmelskönigin GL 579
Maria, Mutter unsres Herrn GL 577
Nun jauchzt dem Herren, alle Welt GL 474
O Heiland, reiß die Himmel auf GL 105
O Jesu Christe, wahres Licht GL 643
O lieber Jesu, denk ich dein GL 550
Veni creator Spiritus GL 240
Wir danken dir, Herr Jesu Christ GL 178
Wir glauben Gott im höchsten Thron GL 276

Dass es nicht empfehlenswert ist, eine typische Weihnachtsmelodie für einen Pfingst-Hymnus zu nehmen, muss ich dir ja nicht erklären. :)

Ins Stundengebet muss man langsam hineinwachsen - alles auf einmal sofort wird schnell Überforderung und Frust. Vielleicht nur 1 Psalm statt 2 + Canticum, vielleicht nur Laudes, vielleicht 1 Woche lang die gleichen Psalmen an jedem Tag, vielleicht nur Antiphon singen und Psalm lesen, vielleicht statt 4-Wochen-Psalter erst mal nur den von der 1. Woche, vielleicht nur am Wochenende und im Alltag was Kürzeres... Im Alltag nutze ich das "Te Deum - Stundengebet im Alltag".

Re: Stundengebet

Verfasst: Sonntag 15. Januar 2012, 09:38
von LumenChristi
Kantorin hat geschrieben: Das Deutsche Liturgische Institut hat das Heft "Tagzeiten - Liturgie der Zukunft. Allgemeine Einführung in das Stundengebet" herausgegeben (Pastoralliturgische Hilfen 14). Im hinteren Teil sind Melodievorschläge = Lieder aus dem GL zu den Hymnen im Stundenbuch.
Das ht mit der als pdf vorliegenden "Einführung in das Stundengebet" nichts zu tun, oder?

Re: Stundengebet

Verfasst: Sonntag 15. Januar 2012, 12:42
von cantus planus
Was vom "Deutschen Liturgischen Institut" kommt, ist selten zu empfehlen... :pfeif:

Re: Stundengebet

Verfasst: Sonntag 15. Januar 2012, 12:59
von Protasius
Wenn man nichts gegen lateinisches Stundengebet hat, kann man auch hier PDF-Dateien mit dem dazugehörigen Choralmelodien für Antiphonen, Responsorien und Hymnen finden. Nur die Psalmtöne müßte man im Kopf haben.

Re: Stundengebet

Verfasst: Sonntag 15. Januar 2012, 15:04
von LumenChristi
Herr im Himmel, hilf. Ich würde gerne erst einmal verstehen, wie es grundsätzlich funktioniert, bevor ich mich den Unterschieden im Detail und irgendwelchen Animositäten widmen kann. :breitgrins: