Kreuzgang

Hallo,

die Gemeinschaft St. Johannes ist heute weltweit vertreten, Schwerpunkt aus meiner Sicht jedoch Frankreich.

Auch in Österreich (Marchegg) gibt es Niederlassungen für Brüder und Schwestern.

Schau mal hier nach, da findest du auch weitere Adressen:
Web Page Name

Zum einen kenne ich hier eine Schwesterngemeinschaft (Gemeinschaft Verbum Dei), deren Mitglieder auch Hosen tragen, oder Rock, je nach dem. Mir hat eine der Schwestern erzählt, das wäre eien persönliche Entscheidung.
Es handelt sich aber dabei um ein Säkularinstitut und nicht um einen "klassischen" Orden.
Aber in Israel habe ich mit Kleinen Schwestern (des Charles de Foucauld) gesprochen, die selbstverständlich auch Hosen trugen.

Gruß, Pit

Raphaela hat geschrieben:Es gibt Schwesterngemeinschaften, die in Zivil rumlaufen, da dann z. T. auch in Hose z. B. Jeans
...

Vieleicht?
Ich habe mal ein Buch eines Franziskaners (heute etwa 8o Jahre alt) gelesen, der mit ca. Anfang 29 dem Orden beitrat. Ich weiss nicht, ob es wirklich stimmt, aber er schrieb, daß jeder zwei "Kutten" besass (eine trugen sie, eine war zum wechseln) und es ihnen - er schrieb es wirklich - seitens der Ordensleitung nicht erlaubt gewesen wäre, Unterhosen zu tragen.

Gruß, Pit

Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Unterhosen vielleicht …

Raphaela hat geschrieben:

Ecce Homo hat geschrieben:Was bitte ist denn ein "Tempelflitzer"? Das Wort ist jedenfalls schon mal cool...

Als ehemalige Ordensschwester würde ich sagen, dass es Birkenstöcker sind; evtl. auch die billige Variante

Ja Birkenstock oder Birkenstock ähnliche( etwas die von der Gemeinschat der Seligpreisungen fabricierte Variante). Auch Bekannt als Jesuslatschen.

Radikal? Naja. Ansichtssache. Jedenfalls haben sie wirklich harte Auslesekriterien. Das Taufkind meiner Mutter wurde nicht aufgenommen, (sie war hartnäckig und blieb knapp 3 Jahre, dennoch: abgewiesen). Die Formation ist nicht ohne.

Pit hat geschrieben:Vieleicht?
Ich habe mal ein Buch eines Franziskaners (heute etwa 8o Jahre alt) gelesen, der mit ca. Anfang 29 dem Orden beitrat. Ich weiss nicht, ob es wirklich stimmt, aber er schrieb, daß jeder zwei "Kutten" besass (eine trugen sie, eine war zum wechseln) und es ihnen - er schrieb es wirklich - seitens der Ordensleitung nicht erlaubt gewesen wäre, Unterhosen zu tragen.

Gruß, Pit

Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Unterhosen vielleicht …

Ich glaube mich zu erinnern, daß es so eine ursprünglich bei den Cluniazensern und Zisterziensern so einen Unterschied gab, daß die einen Unterhosen trugen und die anderen keine.

anneke6 hat geschrieben:
Ich glaube mich zu erinnern, daß es so eine ursprünglich bei den Cluniazensern und Zisterziensern so einen Unterschied gab, daß die einen Unterhosen trugen und die anderen keine.

Jetzt wirds interessant: So alt bist du schon, daß du das weißt? Und nochmehr: Als Frau? Wieviel Mönchen hast du schon unter den Habit geblickt?

Das ist jetzt schon fast so wie die Frage nach dem "schottischen Nationalgeheimnis" wie es ein Highlander einmal nannte:
Was trägt der Highlander unter seinem Kilt?
Kilt übrigens!
Mich regt dieses dumme Gerede vom "Schottenrock" immer wieder auf.
Bei den Highlander ist die traditionelle Tracht der Männer der Kilt, Röcke tragen die Frauen.

Gruß,Pit

Linus hat geschrieben: ...
Jetzt wirds interessant: So alt bist du schon, daß du das weißt? Und nochmehr: Als Frau? Wieviel Mönchen hast du schon unter den Habit geblickt?

...und ich habe mal gehört, dass irgendein Orden nur so gebundene Leinentücher als Unterhosen hatte.... Fragt mich aber nicht, wer das war!

oh ja, spannende Themen hier...

Und Ordensfrauen mit Hosen kenne ich viele, ich glaube sogar, die meisten die ich kenne tragen Hosen. Aber nicht als einheitliche "Tracht", sondern da sie halt zivil tragen.

Ob das Thema spannend ist, weiss ich nicht, aber wesentlich auf jeden Fall nicht.
Aber um kurz noch darauf einzugehen - für die, die es de facto interessiert. Unterhosen, wie wir sie kennen, gibt es noch nicht so lange in Europa.
Im Mittelalter war die sogenannte "Bruche" üblich. Frag mal die Reenactor auf Mittelaltermärkten, was sie - sofern sie Wert auf eine "authentische" Darstellung legen - unter der Gewandung tragen.
Reaktion ist je nach dem Gelächter, Unverständnis oder "Entsetzen", denn so authentisch ist kein Mittelalterdarsteller.
Obwohl:
Einen habe ich einmal gesprochen, der stellte einen Highlander dar und meinte zu dem Thema:
"Wieso Unterhose?"
Soviel dazu.

Gruß, Pit

wassertasse hat geschrieben:...und ich habe mal gehört, dass irgendein Orden nur so gebundene Leinentücher als Unterhosen hatte.... Fragt mich aber nicht, wer das war!

oh ja, spannende Themen hier...
...

Linus hat geschrieben: Jetzt wirds interessant: So alt bist du schon, daß du das weißt? Und nochmehr: Als Frau? Wieviel Mönchen hast du schon unter den Habit geblickt?

Zählen auch Patres aus nicht-monastischen Orden? Da könnte ich einen nennen.

anneke6 hat geschrieben:

Linus hat geschrieben: Jetzt wirds interessant: So alt bist du schon, daß du das weißt? Und nochmehr: Als Frau? Wieviel Mönchen hast du schon unter den Habit geblickt?

Zählen auch Patres aus nicht-monastischen Orden? Da könnte ich einen nennen.

So genau wollte ich das gar nicht wissen, bitte verschon uns.

Pit hat geschrieben:Zum einen kenne ich hier eine Schwesterngemeinschaft (Gemeinschaft Verbum Dei), deren Mitglieder auch Hosen tragen, oder Rock, je nach dem. Mir hat eine der Schwestern erzählt, das wäre eien persönliche Entscheidung.
Es handelt sich aber dabei um ein Säkularinstitut und nicht um einen "klassischen" Orden.

Weder Verbum Dei noch Diener des Evangeliums sind ein Säkularistitut. - Sie haben wohl noch so etwas ähnliches wie einen dritten Orden angegliedert, bei denen dann auch Verheiratete sind, aber die Schwestren und Brüder sind kein Säkularistitut. - Hatte mal eine geistliche Begleitung von dort daher weiß ich dies

Diese beiden Gemeinschaften (Diener des Evangeliums haben sich davon abgespalten) leben extrem arm und vertrauen der Vorsehung. Irgendjemand hat mir mal erzählt, dass sie ihre Kleidung z. T. aus der Kleiderkammer hätten

Kann mir jemand sagen warum einige Nonnen einen Schleier (weiss nicht wie man die "Haube" nennt) nach hinten tragen (also das Gesicht links und rechts frei) und andere einen Schleier der rechts und links über die Schultern geht? Was ist da der Unterschied? Kann man sich das aussuchen?



Gibt es Klöster die eine Tracht haben mit so einem Schulterschleier, ich meine so richtig traditionell.
So wie man die Nonnen halt von früher kennt?
(So wie ich sie mir vorstelle...)

Ich hoffe man versteht meine Frage

Sieht mir nach Zisterziensern aus?

Es gibt eben mehrere Tragetraditionen. Vielleicht Festtracht vs. Arbeitstracht.

Bei den Männern etwa mit (im Barock eingeführten) Kragen oder "traditionell" ohne manchmal auch mit Kapuze

mm1976 hat geschrieben:Kann mir jemand sagen warum einige Nonnen einen Schleier (weiss nicht wie man die "Haube" nennt) nach hinten tragen (also das Gesicht links und rechts frei) und andere einen Schleier der rechts und links über die Schultern geht? Was ist da der Unterschied? Kann man sich das aussuchen?



Gibt es Klöster die eine Tracht haben mit so einem Schulterschleier, ich meine so richtig traditionell.
So wie man die Nonnen halt von früher kennt?
(So wie ich sie mir vorstelle...)

Ich hoffe man versteht meine Frage

Zunächst einmal: Das Wort Schleier ist genau der korrekte Begriff!

Dass es verschiedene Schleier gibt, kann mehrere Gründe haben: die weißen Schleier sind wahrscheinlich die Novizinnen.

Es kann sein, dass es irgendwann innerhalb der Gemeinschaft eine Umstellung von der Sorte eines Schleiers auf einen anderen gab und die Ältern die Umstellung nicht mitgemacht haben. - So etwas ist in allen größeren Gemeinschaften zu sehen.

Es kann aber auch sein, dass hier Schwestern verschiedener (eigenständiger) Konvente zusammen sind und jedes Konvent einen anderen Schleier hat

Ich denke eine allgemeine Antwort kann man darauf nicht geben, oft ist es heute so, wie es Raphaela gesagt hat.
Traditionellerweise ist es oft so oder so ähnlich wie es hier zu sehen ist. Die haben hier auch eine illustrierte Erklärung dazu (unten über die Wörter fahren, man beachte die Schrumpfung bei der ewigen Profeß )
In der Photogallerie läßt sich das im Jahr 2007 schön nachverfolgen: Als Postulantinnen bekommen sie einen "nach hinten", bei der Einkleidung (als Novizinnen) einen weißen seitwärts und mit der ersten Profeß einen schwarzen seitwärts.

Ich denke auch, dass es eher eine persönliche Entscheidung der jeweiligen Schwester war, ob sie den Schleier eher traditionell oder modern-offen trägt.

Besonders krass finde ich diesen Unterschied, wenn in manchen Orden heute kaum noch etwas vom Ordenskleid übrig ist, man aber alte Schwestern z.T. dann noch mit traditionellen Schleiern sieht. Manche tätige Orden haben den Schleier ja nahezu ganz abgeschafft.

Das gibt es auch umgekehrt. Die meisten Schwestern, die auf einer Wallfahrt dabeiwahren, waren älter und trugen den kleinen Schleier. Es gab aber auch einige blutjunge Zisterzienserinnen, 16 oder 17 Jahre alt, die trugen den vollen Habit.

anneke6 hat geschrieben: Es gab aber auch einige blutjunge Zisterzienserinnen, 16 oder 17 Jahre alt, die trugen den vollen Habit.

Kurzer Exkurs:
Seit wann dürfen die Zisterzienserinnen Leute aufnehmen, die so jung sind??????? Das würde mich aber wundern...

Leguan hat geschrieben: Traditionellerweise ist es oft so oder so ähnlich wie es hier zu sehen ist.

Genau das meine ich, gibt es denn in Deutschland einen Orden, wo sich die Schwestern traditionell kleiden?

Schau mal hier:

... das sind die Links zu Benediktinerinnen - die im Normalfall schon, ebenso Birgittinnen und viele (nicht alle) Zisterzienserinnen...
Es sind eher die etwas neueren Orden, die die Tracht teils ablegen oder "moderner" gestalten...

Ich bin in dem Punkt auch eher konservativ eingestellt...
die Seite ist was Nachschlagen angeht, nicht schlecht...

Ergänzend:

Benediktinerinnen

Zisterzienserinnen

Schönes Beispiel:

http://www.marienstern.de/

Ein Antwortversuch auf den kleinen Exkurs, warum es möglich ist, 16 oder 17jährige Nonnen zu sehen: in manchen europäischen Ländern (weiß nicht wie das in D ist) können Mädchen quasi als "Klosterschülerinnen" aufgenommen werden. D.h. wenn die Mädchen bekunden, dass sie eine Berufung erfahren haben und ihre Eltern zustimmen, ist es durchaus möglich, dass sie ins Kloster ziehen, eingekleidet werden und als Schülerin, Azubi o.ä. mitleben.

Ich hab mal grad im Kirchenrecht für die Voraussetzungen nachgesehen, um fürs Kloster zugelassen zu werden. - Also, mit 16 Jahren können es vielleicht KandidatIinnen oder PostulantInnen sein, aber es heißt im CIC, Can. 643 § 1
"Nicht gültig wird zum Novitiat zugelassen:
1° wer das siebzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

mm1976 hat geschrieben:

Leguan hat geschrieben: Traditionellerweise ist es oft so oder so ähnlich wie es hier zu sehen ist.

Genau das meine ich, gibt es denn in Deutschland einen Orden, wo sich die Schwestern traditionell kleiden?

Eibingen bei Rüdesheim zB. Ist auch ein großer Konvent.

KLar - sind ja auch Benediktinerinnen - da ist eben eine lange Tradition dahinter, die tragfähig ist...

Ich erlebe echt den Niedergang der Ordenstracht bei den Gemeinschaften, die immer schon sehr seit ihrer Gründung das Bestreben hatten, "auf die Leute zuzugehen" - ohne Klausus und so - und die jetzt meinetwegen im Schuldienst dann drauf verzichten... Wo ich geschockt war, war, dass meine GB als Franziskanierin von Sießen, die in einer Ordenshochschule als Professorin doziert, den Habit offensichtlich nur noch zur Messe trägt - das hat mich zunächst wirklich geschockt... Ich meine, ihre Meinung ist ihre Meinung und sie meint, es sei so "praktischer". Ich stimme dem jedoch nicht zu - wenn jemand an einer Ordenshochschule doziert, zusammen mit Priestern (häufig im "Kragen" oder in Habit), warum sie dann nicht auch?

Ich meine, ihre Meinung ist ihre Meinung und sie meint,

Meiner Meinung meinst du zu viel von ihrer Meinung.

meint
Linus[hr]

Linus hat geschrieben:

Ich meine, ihre Meinung ist ihre Meinung und sie meint,

Meiner Meinung meinst du zu viel von ihrer Meinung.

meint
Linus[hr]

Hey, du hast schon verstanden, wie ich meine, dass sie meint... äh...

Ecce Homo hat geschrieben:KLar - sind ja auch Benediktinerinnen - da ist eben eine lange Tradition dahinter, die tragfähig ist...

Ich erlebe echt den Niedergang der Ordenstracht bei den Gemeinschaften, die immer schon sehr seit ihrer Gründung das Bestreben hatten, "auf die Leute zuzugehen" - ohne Klausus und so - und die jetzt meinetwegen im Schuldienst dann drauf verzichten... Wo ich geschockt war, war, dass meine GB als Franziskanierin von Sießen, die in einer Ordenshochschule als Professorin doziert, den Habit offensichtlich nur noch zur Messe trägt - das hat mich zunächst wirklich geschockt... Ich meine, ihre Meinung ist ihre Meinung und sie meint, es sei so "praktischer". Ich stimme dem jedoch nicht zu - wenn jemand an einer Ordenshochschule doziert, zusammen mit Priestern (häufig im "Kragen" oder in Habit), warum sie dann nicht auch?

Ja, davon sind halt oft die tätigen Orden betroffen. Im 19. Jh oder so zB zur Bekämpfung des Hungers gegründet haben sie im Prinzip hier keine Aufgabe mehr. Dafür blühen etliche Orden noch in Gegenden, wo sich ihr ursprünglicher Gründungszweck nicht erledigt hat.

Wo wir hier kürzlich bei Nonnen ohne Schleier waren, wollte ich euch folgendes Photo nicht vorenthalten:

http://www.redwoodsabbey.org/photos.asp?id=88

Und nein, das sind nicht die Damen von der Donau, das sind Trappistinnen. Offensichtlich fühlen die sich wohler, wenn sie die gleiche Kleidung wie die Mönche tragen.

Interessanterweise habe ich auf deren Homepage auch lange suchen müssen, bis ich mal irgendwo ein Kreuz oder eine Marienstatue entdeckt habe.

Wenn Sie ihren Honig machen, tragen sie allerdings Kopfbedeckungen:
http://www.redwoodsabbey.org/index.asp?pagename=work

Noch ein Nachtrag zu meinen Zisterzienserinnen…ich weiß letztendlich nicht, ob sie 16, 17 oder vielleicht schon 18 waren. Ich kann mich auch noch an eine Postulantin erinnern, die noch zur Schule ging. Weiße Schleier hatten sie alle, von der Art "Kissenbezug mit Loch drin". Von einer Freundin weiß ich, daß nicht alle von den "ganz Jungen", wie sie genannt wurden, dabei geblieben sind.
Außerdem denke ich, daß auch von diesem Gesetz dispensiert werden kann. Irgendwie hat es ja auch mit der kleinen Therese geklappt. Um wieder zum Thema Ordenstracht zu kommen. Therese blieb bis zu ihrem Tod Novizin, wahrscheinlich hatte dies "politische Gründe". Trotzdem wurde ihr der schwarze Schleier verliehen. Ich finde auf jeden Fall, ein schwarzer Schleier läßt einen älter aussehen.