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Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 20:59
von Gamaliel
Vatikan sieht ernste theologische Mängel bei US-Frauenorden

Daraus:
Eine vom Vatikan angeordnete Überprüfung von US-amerikanischen Frauenorden hat "ernsthafte theologische Mängel" ergeben.
[...]
Viele Aussagen von Ordensmitgliedern offenbarten "weitreichende Abweichungen von der katholischen Lehre", zitiert die Tageszeitung "Washington Post" aus dem acht Seiten umfassenden Bericht.
Wie die offizielle katholische Nachrichtenagentur "Catholic News Service" (CNS) meldet, kündigt Rom in dem am Mittwoch (Ortszeit) bekanntgewordenen Untersuchungsbericht unter anderem eine weitreichende Reform des Dachverbandes LCWR an, dem rund 80 Prozent der Frauenorden und -kongregationen in den Vereinigten Staaten angehörten.
[...]
Mit der Aufsicht über die Reformen wurden laut CNS vier US-Diözesanbischöfe beauftragt. Die Leitung hatte der Erzbischof von Seattle, Peter Sartain.

Den Untersuchungsbericht der Glaubenskongregation gibt es hier:
Doctrinal Assessment of the Leadership Conference of Women Religious

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 22:58
von Bernado
Der nun vorgelegte Bericht und die ersten getroffenen Maßnahmen widerlegen die Befürchtungen, die nach dem Personalwechsel an der Spitze der Ordenskongragation laut geworden waren. Die Maßnahmen sind überaus einschneidend: Die LCWR wird faktisch unter Kuratel gestellt. Sie muß nicht nur ihre Satzung ändern, sondern kann auch für die nächsten Jahre keine größeren Veranstaltungen durchführen und Redner einladen, ohne alles bis ins Einzelne von den "Aufsehern" bestätigen zu lassen. Die "Aufseher" sind übrigens nicht gleichberechtigt (so daß man einen Keil zwischen sie treiben könnte). Erzbischof Sartain hat den Hut auf, die anderen sollen ihn unterstützen.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 03:58
von Jorge_
Ich habe nach Lektüre der in diesem Strang verlinkten Quellen allerdings den Eindruck, da wird etwas verwechselt bzw. in einen Topf geworfen. In dem ersten Interview mit dem Sekretär der Ordenskongregation aus Dezember 2010 heißt es:
Msgr. Tobin hat geschrieben:There is also a parallel review of the LCWR being conducted through the Congregation for the Doctrine of the Faith. Do you have any involvement with that?
No, and I’ve not heard anything about it other than what I’ve read. There’s been no communication with me about that visitation.
Es gibt demnach offenbar zwei parallele Untersuchungen. Der Bericht der Glaubenskongregation hat mit der Visitation der 400 Institute durch Sr. Millea unter Aufsicht der Ordenskongregation scheinbar nicht direkt zu tun, sondern bezieht sich nur auf die Dachorganisation (Oberinnenkonferenz?) LCWR. Die beiden Maßnahmen sind/waren offenbar auch nicht abgestimmt. Könnte das so zutreffen?

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 09:40
von Bernado
Jorge_ hat geschrieben:Es gibt demnach offenbar zwei parallele Untersuchungen. Der Bericht der Glaubenskongregation hat mit der Visitation der 400 Institute durch Sr. Millea unter Aufsicht der Ordenskongregation scheinbar nicht direkt zu tun, sondern bezieht sich nur auf die Dachorganisation (Oberinnenkonferenz?) LCWR. Die beiden Maßnahmen sind/waren offenbar auch nicht abgestimmt. Könnte das so zutreffen?
Angesichts der hervorragenden Organisationsstruktur und glasklaren Zuständigkeitsregelungen der vatikanischen Verwaltung wage ich nicht zu widersprechen.

Nein, wahrscheinlich hast du Recht: Die Ordenskongregation hat die Visitation der 400 Institute durchgeführt und die Glaubenskongregation hat sich mit der LCWR (Leaders Conference of Women Religious) befasst - das ist die größere Organisation von Ordensoberinnen in den USA. Die kleinere und orthodoxe ist die CMSWR mit etwa 100 Gemeinschaften. Die Verwirrung kommt wahrscheinlich daher, daß die Visitation allgemein als "visitation of institutes of women religious" angesprochen wurde.

Einerseits kann man gespannt sein, ob und wie die Ordenskongregation nun nachzieht. Andererseits macht es praktisch keinen großen Unterschied. Die Angehörigen vieler der in der LCWR vertretenen Einrichtungen haben ein Durchschnittsalter von über 70 Jahren, ihre Institute werden in absehbarer Zeit verschwinden. Von öffentlicher Bedeutung ist alleine die LCRW, die von den MSM genauso verhätschelt wird wie WSK und Hans Küng hierzulande.

Und der und dem von ihr vertretenen "Magisterium of Nuns" soll Erzbischof Sartain nun einen Maulkorb anlegen. Das wird ein heißer Job. Aber Sartain ist noch relativ jung (60). Er hat in seinen bisherigen diözesen schon einiges Beeindruckendes (insbesondere für die Priesterausbildung und den Lebensschutz) geleistet und ist, obwohl er eine Personalpfarrei für die Petrusbruderschaft eingerichtet hat, nicht als "Ultrakonservativer" abgestempelt. Das ist allerdings auch Ausdruck der in den letzten Jahren erfolgtren starken Verschiebung des Spektrums der amerikanischen Bischöfe. Sie haben Sartain kürzlich zum künftigen Sekretär der US-Bischofskonferenz gewählt - das wird sein Position gegenüber den Nonnen (die so nicht genannt werden wollen, sie bestehen auf "Sisters") weiter stärken.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 21:23
von Bernado
Einem recht Informativen Beitrag von Rocco Palmo zum Thema LCWR ist zu entnehmen, daß eine Schwester des "Vatikankommissars" Erzbischof Sartain zu den Dominikanerinnen von Nashville gehört - das ist eine stark wachsende voll orthodoxe Gemeinschaft mit einem Durchschnittsalter von um die 30 oder noch weniger.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 18:11
von Gamaliel
US-Frauenorden verblüfft über Vatikan-Rüge

Daraus:
Der Dachverband US-amerikanischer Frauenorden LCWR zeigt sich "verblüfft" über die vatikanische Rüge "theologischer Mängel" bei zahlreichen US-Ordensfrauen.

Der Verband treffe sich jährlich mit den zuständigen römischen Behörden und folge zudem vom Vatikan genehmigten Statuten, heißt es in einer kurzen Erklärung auf der Website der Vereinigung. Daher komme der vatikanische Befund überraschend. Im Mai werde man das Problem bei der jährlichen Vollversammlung beraten.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 21:48
von Ecce Homo
Nach dem Motto: "Ach, bei uns läuft was falsch? Haben WIR nicht gemerkt... "
:ikb_shutup:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 21:38
von Jorge_
Bernado hat geschrieben:Einem recht Informativen Beitrag von Rocco Palmo zum Thema LCWR ist zu entnehmen, daß eine Schwester des "Vatikankommissars" Erzbischof Sartain zu den Dominikanerinnen von Nashville gehört - das ist eine stark wachsende voll orthodoxe Gemeinschaft mit einem Durchschnittsalter von um die 30 oder noch weniger.
Super, danke, da steht's ja.
Rocco Palmo hat geschrieben:Chartered by the CDF and carried out by Bishop Leonard Blair of Toledo, the LCWR inquest is not directly related to the controversial apostolic visitation of the nation's womens' orders, whose final report was received in Rome at the turn of the year. The findings of that three-year process are still under review, with the Vatican's recommendations likely to be released before year's end.
Ecce Homo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:US-Frauenorden verblüfft über Vatikan-Rüge
Nach dem Motto: "Ach, bei uns läuft was falsch? Haben WIR nicht gemerkt... "
Rocco Palmo hat geschrieben:How much notice the group had, though, could well be a relevant issue -- the conference only learned of the Apostolic Visitation of the US' communities of women a few hours before the venture was publicly announced at a Washington press conference.
Den letzten Satz verstehe ich nicht hundertprozentig. Heißt das, sie wurden erst Stunden vor der Veröffentlichung der Maßregelung informiert, dass die Ergebnisse jetzt vorliegen? Von der Visitation als solche müssen sie ja gewusst haben.

Bei der Parallelveranstaltung mit Sr. Millea bestand ein Kritikpunkt wohl ebenfalls darin, dass Visitationsergebnisse ursprünglich über die Köpfe der Betroffenen hinweg ohne Möglichkeit vorheriger Stellungnahme festgestellt werden sollten und Ängste vor unerwarteteten Entscheidungen geschürt wurden.
Der Sekretär der Ordenskongregation hat geschrieben:One source of concern often expressed by women religious is that they’re not going to see the results of the visitation or have any opportunity to respond. What can you say about that?

I really believe that people have a right to some sort of response. I don’t want to do Mother Millea’s job, in the sense of sitting here in Rome and contradicting instructions she’s received. But I can say that my experience of visitations, having done them for 18 years in seventy countries, is that there always is feedback … always. That’s a respectful part of the dialogue, and it also makes sure that the visitation isn’t a flash in the pan, or what’s worse, some sort of trauma that’s unresolved. You don’t want people to feel like they’ve been punched but they don’t know what it was all about.

(Interview vom 7. Dezember 2010)
Der Sekretär der Ordenskongregation hat geschrieben:The fact that Cardinal Rode had decided the visitors' reports would not be shared with the individual communities was only "part of the real harm done at the beginning," Archbishop Tobin said. The situation was exacerbated by "rumors and, I would say, some rather unscrupulous canonical advisers exploited that" by sowing fear that the Vatican would replace the leadership of some communities or dissolve them altogether.

(...)

"But certainly, on our side of the river or our side of the pond, we had created an atmosphere where that was possible," and where the idea that some communities would be closed down "didn't seem to be so outlandish."

"It's like preaching; it's not what you say, it's what they hear ... and what a lot of these women heard was someone telling them their life was not loyal and faith-filled," he said. :irritiert: brrr

(Interview vom 10. August 2011)
Das Letzte klingt nach "Freiburger Syndrom".
Die Glaubenskongregation fährt da offenbar die alte Linie weiter, aber es ist vielleicht auch einfacher, so eine Oberinnenkonferenz enger anzuleinen und unliebsame Referentinnen auszuladen, als ganze Gemeinschaften linientreu zu disziplinieren.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Dienstag 24. April 2012, 09:53
von Robert Ketelhohn
HeGe hat geschrieben:Die ersten Pflänzchen der Umkehr werden wieder zerstört. :heul:
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=5192
Daraus:
Der Vatikan will sich neu um das Vertrauen der Ordensgemeinschaften bemühen. Das sagte der Leiter der Kongregation für die Ordensleute, Erzbischof João Bráz De Aviz, in einem Interview mit der italienischen Zeitung 3Giorni. Viel Vertrauen sei in der Vergangenheit verloren worden, so der Brasilianer Bráz. Als Beispiel nennt er die Visitation der Frauenorden in den USA, die sein Vorgänger, Kardinal Franc Rodé, begonnen hatte. Man habe Misstrauen und Opposition gefunden, nun versuche man aber, neu zuzuhören. Bráz wörtlich: „Natürlich gibt es Probleme, aber wir müssen anders mit ihnen umgehen, ohne vorherige Verurteilungen“.
Ach – du – Scheiße. Das seh’ ich ja jetzt erst. Was für einen verdrehter Bruder hat Benedikt sich denn da ins Nest gesetzt?

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Dienstag 24. April 2012, 10:06
von Robert Ketelhohn
Bernado hat geschrieben:Einem recht Informativen Beitrag von Rocco Palmo zum Thema LCWR ist zu entnehmen, daß eine Schwester des "Vatikankommissars" Erzbischof Sartain zu den Dominikanerinnen von Nashville gehört - das ist eine stark wachsende voll orthodoxe Gemeinschaft mit einem Durchschnittsalter von um die 30 oder noch weniger.
Na, das läßt dagegen hoffen.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Mittwoch 25. April 2012, 23:56
von Bernado
Ein weiterer hoch informativer Beitrag zum Thema LCWR ist erschienen, er stammt von George Weigel. Weigel gibt Einblicke in die historische Entwicklung der Krise und überrascht mich am Schluß mit der Mitteilung, daß Sr. Joan Chittister - für die USA eine Art weiblicher Hans Küng - bereits gefordert hat, die LCWR als kanonisch verfaßte Organisation aufzulösen und als säkulare Interessenvertretung außerhalb des kanonischen Rechts neu zu gründen.

Weiterhin erwähnt Weigel, daß es auch um viel Geld geht - er spricht von Vermögen in Milliardenhöhe, die den Orden im Laufe ihres Bestehens zugewachsen seien und die nun mit deren Aussterben vielerlei Begehrlichkeiten wecken.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Donnerstag 26. April 2012, 12:38
von ottaviani
es ist immer wieder eine Freude die Blüten des neuen Pfingstens zu sehen daß laut dem sel. Johannes dem XXIII mit dem Konzil begonnen hat ;D

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 7. Mai 2012, 00:14
von Grammi
ottaviani hat geschrieben:es ist immer wieder eine Freude die Blüten des neuen Pfingstens zu sehen daß laut dem sel. Johannes dem XXIII mit dem Konzil begonnen hat ;D
Ich war an seinem Grab, und sehr verwundert, dass er vor lauter Rotierem in selbigem noch nicht heißgelaufen ist. Auch wenn ich Aussagen wie :"Jesus würde das aber nicht gefalllen!" nicht schätze (sind sie doch meistens mit grässlich-dünkelhaftem Oberlehrergehabe verbunden) wage ich hier zu sagen: Bei dem, was in der Kirche heute alles geschieht, da würde auch ein Papa buono aus der Haut fahren.

Um mal zu den Visitationen (anscheinend gab es ja zwei) zurückzukommen: Was genau geschieht mit einem Konvent, von dem der Visitator feststellt, dass er sich sehr deutlich von den Vorschriften, Normen und Inhalten der Kirche entfernt hat? Kann der Vatikan hier direkt einschreiten, oder muss so etwas wieder über den örtlichen Bischof laufen (dessen Kompetenz evtl. auf die jeweilige Bischofskonferenz übergegangen ist ?) ?

Gruß
Grammi

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 7. Mai 2012, 08:06
von Bernado
Grammi hat geschrieben: Um mal zu den Visitationen (anscheinend gab es ja zwei) zurückzukommen: Was genau geschieht mit einem Konvent, von dem der Visitator feststellt, dass er sich sehr deutlich von den Vorschriften, Normen und Inhalten der Kirche entfernt hat? Kann der Vatikan hier direkt einschreiten, oder muss so etwas wieder über den örtlichen Bischof laufen (dessen Kompetenz evtl. auf die jeweilige Bischofskonferenz übergegangen ist ?) ?
Die Ordenskongregation hat sehr weitreichende Kompetenzen. Sie hat vor einem Jahr nach einer Visitation mit betrüblichem Ergebnis z.B. den Zisterzienser-Konvent von Santa Croce in Gerusalemme in Rom aufgelöst und die Mönche auf andere Klöster verteilt, wie weit dabei die Ordensleitung einbezogen war, weiß ich nicht.

Die neue Leitung der Ordenskongregation hat allerdings bereits erkennen lassen, daß sie keine Maßnahmen anstrebt, die das "vertrauensvolle und dialogische" Verhältnis zu den Gemeinschaften in den USA stören könnten. Allerdings hat Papst Benedikt da gewisse Möglichkeitern, die er auch zu nutzen scheint.

Bischöfliche Kompetenzen gibt es m.W. nur hinsichtlich von Gemeinschaften diözesanen Rechts - vermutlich eine Minderheit der amerikanischen Gemeinschaften. Die Übertragung dieser Kompetenz auf eine Bischofskonferenz erscheint mir nicht möglich - aber man kann es ja einmal versuchen.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2012, 23:20
von Grammi
Die neue Leitung der Ordenskongregation hat allerdings bereits erkennen lassen, daß sie keine Maßnahmen anstrebt, die das "vertrauensvolle und dialogische" Verhältnis zu den Gemeinschaften in den USA stören könnten. Allerdings hat Papst Benedikt da gewisse Möglichkeitern, die er auch zu nutzen scheint.
Ähh, was heißt da "vertrauensvoll und dialogisch"? Entweder, sie (die Gemeinschaften) halten sich an die Regeln, dann kann ich darauf vertrauen, dass sie ihrer Aufgabe, nämlichen dem Dialog mit Gott (sprich, Gebet, Anbetung und Verehrung) nachkommen.

Oder aber sie halten sich nicht daran, dann kann man ihnen ganz vertrauensvoll mitteilen, dass sich das ändern muss. Der Dialog sieht dann ungefähr so aus: Mangel abstellen - Jawohl.

Und die Möglichkeiten, die der Papst hat, sind ja de jure ziemlich groß (und selbst wenn sie es nicht wären, dass kann er sehr schnell ändern - Absolutismus hat was). Aber das Problem ist ja immer, dass auch der Heilige Vater nur 24 Stunden pro Tag hat, er dementsprechend delegieren muss, und da haperts ja dann wieder.

Hier haben wir einen klassischen Fall eines Problems, dass nur so groß werden konnte, weil die entsprechenden Stellen in den Diözesen vor Ort und in Rom viel zu lange geschlafen haben. Wazu hab ich denn eine Ordenskongregation? Damit ich irgendwann feststelle: Ach, da haben sich Hunderte von Gemeinschaften von der Kirche weg bewegt? Wie konnte das nur passieren? Schlafen die den ganzen Tag, weiß da der eine nicht, was der andere macht, und was er selber machen sollte? Haben die keine kontinuierliche Überwachung zur Aufdeckung und frühzeitigen Bekämpfung von Systemrisiken? Sowas macht jedes Unternehmen, wenn es um sowas unwichtiges wie Geld und Waren geht.

Hier haben wir tausende Seelen, die auf finsteren Pfaden wandeln, oder zumindest in Gefahr laufen, sehr stark vom rechten Weg abzukommen, und es stört niemanden? Ich kanns nicht glauben.

Gruß
Grammi

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Freitag 11. Mai 2012, 12:46
von Senensis
Doch, das gibts. Nicht nur dort. Es ist erschreckend, aber "die oben" haben oft sowas von kein Interesse am Endverbraucher = den Seelen, die durch ihre Mitschuld in den Himmel oder in die Hölle kommen.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Mittwoch 13. Juni 2012, 09:21
von Niels
"Vatikan lud Dachverband von US-Frauenorden vor": http://www.kathpress.at/site/nachrichte ... 47481.html
Daraus:
Der Dachverband der US-amerikanischen Frauenorden LCWR und die Glaubenskongregation haben über die Ergebnisse der vatikanischen Untersuchung des LCWR diskutiert. Wie der Vatikan mitteilte, traf die Vorsitzende des Dachverbandes, die Franziskanerin Pat Farrell, am Dienstag mit Spitzenvertretern der Kurienbehörde zusammen. Das Treffen habe Gelegenheit geboten, "Streitpunkte und Bedenken" in dieser Angelegenheit zu erörtern, hieß es in der Erklärung. Die Atmosphäre des Gesprächs wurde seitens des Vatikans als "offen" und "herzlich" bezeichnet.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Mittwoch 8. August 2012, 12:20
von Gallus
Und es reicht immer noch nicht. Die LCWR lädt zur Konferenz eine höchst dubiose, absolut nicht katholische Esoterikerin als Hauptrednerin ein:

http://wdtprs.com/blog/212/8/lcwr-ass ... uns-video/

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 13. August 2012, 12:16
von Niels
"US-Ordensfrauen gesprächsbereit gegenüber Rom": http://www.kna.de/webnews/kwn9/21281 ... 9DA-1.html
Die US-Frauenorden wollen ihr derzeit angespanntes Verhältnis zum Vatikan im Gespräch mit der Kirchenleitung klären. Allerdings sprach sich die Leitungskonferenz der katholischen Ordensfrauen (LCWR) nach viertägigen Beratungen in St. Louis dagegen aus, der Kritik aus Rom zu viel Gewicht zu geben. Das betreffende Schreiben der Glaubenskongregation dürfe von den Ordensfrauen nicht "unangemessene Zeit und Energie" beanspruchen oder sie von ihren eigentlichen Aufgaben abhalten, sagte die Vorsitzende der Dachorganisation, Pat Farrell, laut dem US-amerikanischen katholischen Pressedienst CNS. (...)
:narr:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 13. August 2012, 12:20
von cantus planus
Die guten Frauen laufen wirklich komplett neben der Spur. :vogel:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 13. August 2012, 12:27
von Niels
Noch ein Bild passendes gefällig?
Hier wird die "Hauptrednerin", die Esoteriktante Barbara Marx Hubbard, willkommen geheißen: http://www.ewtnnews.com/catholic-news/US.php?id=5949

Bild

:panisch:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 13. August 2012, 12:28
von cantus planus
Der tragische Fall verirrter Modernität, die sich bald auf natürlichem Wege erledigt und dabei noch immer als Fortschritt begreift.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 13. August 2012, 12:30
von Niels
Der Name scheint Programm zu sein.

Was Frau Marx Hubbard vertritt, ist ja auch eine Mischung aus



und


...

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 27. August 2012, 08:12
von civilisation

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Samstag 22. September 2012, 00:15
von Gallus
http://www.publik-forum.de/religion-kir ... w=212998

"Schlüngel-Straumann". Das wird ja immer besser. :kugel:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Samstag 17. November 2012, 20:26
von Gamaliel
US-amerikanische Ordensfrauen erhalten Herbert-Haag-Preis 2013

Daraus:
Der "Herbert-Haag-Preis 2013 für Freiheit in der Kirche" geht an die US-amerikanischen Ordensfrauen und an deren Dachverband, die "Leadership Conference of Women Religious" (LCWR). Das teilte die Schweizer Herbert Haag-Stiftung am Donnerstagabend in einer Presseaussendung mit. Die rund 46.000 US-Nonnen verdienten "großen Respekt" für ihre Widerständigkeit und ihre "freimütige Haltung" angesichts der Maßregelung, die sie seitens der römischen Glaubenskongregation erfahren haben, heißt es in der Begründung. Die Ordensfrauen und die LCWR stünden derzeit "im Auge des Orkans", aber blieben dabei "in einer hartnäckigen Treue zur christlichen Botschaft". Sie würden somit "die Kirche erneuern und zukunftsoffen gestalten".
[...]
Die Preisverleihung findet am 14. April 2013 in Luzern statt. Entgegennehmen wird den Preis laut Aussendung die Franziskanerin Pat Farrell im Namen der LCWR-Leitung.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Samstag 2. Februar 2013, 21:21
von Gamaliel
In einem Interview zum Weltjugendtag machte der Präfekt der Ordenskongregation auch eine kurze Bemerkung zur Visitation in den USA:
João Kardinal Bráz de Aviz hat geschrieben:In as far as our Visitation - which is to do with female religious life in general in the U.S. – is concerned, the report is almost ready. The Pope will then have to decide how to proceed. I can say that it contains a number of proposals amongst other things and gives a summary of an immense piece of research based on 400 reports.
Na, ich bin gespannt...

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 8. April 2013, 21:09
von iustus
http://www.hausamdom.bistumlimburg.de/i ... 1e1b647932
Prophetinnen in der eigenen Kirche?
US-amerikanische Ordensfrauen gehen ihren Weg

FRANKFURT.- Die US-amerikanischen Ordensfrauen waren und sind eine wichtige Erneuerungsbewegung im sozialen Katholizismus der Vereinigten Staaten nach dem II. Vatikanischen Konzil. Oft präsent in sozialen Konflikten bewegen sie sich mutig und entschieden an den Grenzen katholischer Morallehre. "Prophetinnen in der eigenen Kirche?" ist am Dienstag, 23. April, ein Abend im Haus am Dom überschrieben, bei dem Sister Florence Deacon, Direktorin der Schwestern vom Heiligen Franziskus, vom Weg ihrer Mitschwestern berichtet. (...)

Am 14. April wird den 46 US-amerikanischen Nonnen und der Führungscrew ihres Dachverbandes (LCWR) in Luzern (Schweiz) der Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche verliehen. Sister Florence Deacon, amtierende Direktorin und derzeit Präsidentin der LCWR, kommt von einer Europareise nach Rom, Assisi und Luzern vor ihrem Rückflug in die Vereinigten Staaten auch nach Frankfurt. Sie erzählt vom Engagement der amerikanischen Ordensfrauen, von der lebendigen spirituellen Kraft, die ihre Arbeit trägt, und auch von ihren Konflikten mit Rom und den Bischöfen.

Zu Beginn des Abends wird Aurica Nutt, wissenschaftliche Assistentin an der „Arbeitsstelle Feministische Theologie und Genderforschung“ der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster, in die Situation und Konflikte des US-amerikanischen Katholizismus und der dortigen katholischen Frauenorden einführen. (...)

Informationsabend am Dienstag, 23. April, 19. Uhr im Großen Saal/Haus am Dom, Domplatz 3, 6311 Frankfurt mit Schwester Florence Deacon, Präsidentin der LCWR. Der Abend Abend ist eine Kooperationsveranstaltung der Katholischen Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom mit der Leserinitiative Publik e.V.

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 8. April 2013, 21:42
von umusungu
Wäre es nicht so weit, würde ich diese Veranstaltung besuchen. Mich interessiert das Thema .. was machen die amerikanischen Ordensfrauen, wie leben sie und wie denken sie?

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 8. April 2013, 23:20
von maliems
naja, das Problem ist halt der Altersdurchschnitt u der Nachwuchs :breitgrins:

Dass die Schwestern und die Führungsriege sich selbst gut finden, glaube ich gerne, aber junge Leute müssten sie halt auch begeistern...

ob das in Deutschland funktioniert?? weiß nich :chinese:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 15. April 2013, 15:56
von HeGe
Es gab ein Treffen Müllers und einiger anderer kirchlicher Vertreter mit der LCWR: http://press.catholica.va/news_services ... 7&lang=ge

Daraus:
Finally, Archbishop Müller informed the Presidency that he had recently discussed the Doctrinal Assessment with Pope Francis, who reaffirmed the findings of the Assessment and the program of reform for this Conference of Major Superiors.
:hmm:

Re: Apostolische Visitation der Frauenorden in den USA

Verfasst: Montag 15. April 2013, 17:33
von Gallus
HeGe hat geschrieben:Es gab ein Treffen Müllers und einiger anderer kirchlicher Vertreter mit der LCWR: http://press.catholica.va/news_services ... 7&lang=ge

Daraus:
Finally, Archbishop Müller informed the Presidency that he had recently discussed the Doctrinal Assessment with Pope Francis, who reaffirmed the findings of the Assessment and the program of reform for this Conference of Major Superiors.
:hmm:
Das interpretiere ich so, daß die Ergebnisse der Visitation der Orden (http://www.usccb.org/loader.cfm?csModul ... geid=55544) von Papst Franziskus genauso interpretiert werden, wie damals von Benedikt. Soweit ist alles in Butter, die Damen können sich im neuen Pontifikat auf keine Erleichterungen freuen.