Nun, vieleicht habe ich Dich tatsächlich missverstanden.
Nun, ich werde in einigen wenigen Sätzen noch mal schreiben, worum es mir gibg:
1. Der erwähnte Kapuziner trägt während seiner Arbeit als Streetworker keinen Habit, um nicht Junkies, die negative Kirchenerfahrungen gemacht haben, abzuschrecken. Viele, die ihn kennen (und oft schätzen) wissen trotzdem, daß er Ordenschrist ist.
Ansonsten ist er oft im Habit anzutreffen.
2. Ich finde es grundsätzlich absolut in Ordnung, wenn ein Ordenschrist Habit trägt, aber es ist nicht das Wesentliche. Da wären z.B. die Jesuiten, die keine Ordenskleidung besitzen, trotzdem aber unmissverständlich zu ihrer Ordensmitgliedschaft stehen, was ich auch sehr schätze.
3. Ich habe eben nur das Beispiel dieses (!) Kapuziners gebracht. Ich kenne eine Franziskanerschwester, die sich hier lange Zeit
um Obdachlose gekümmert hat, und die oft gerade auf Grund der Ordenskleidung, die sie trug sehr offen und positiv von den "Pennern" angesprochen wurde.
4. Probleme mit seiner Ordensidentität hat er sicher nicht, sonst wäre er nach über 20 Jahren nicht mehr im Orden.
Gruß und Bitte um Verzeihung, wenn ich Dir "auf den Schlips getreten haben sollte".
Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Zur Sache. (Oder besser: zum Nebengeleis dieses Strangs, denn das eigentliche Thema war was ganz anderes.) Ich hatte oben erläutert, weshalb die Begründung deines Kapuzenbruders, weshalb er seine Kapuzenkutte auf der Straße nicht trage, überaus unplausibel ist, weshalb ich sie für eine Schutzbehauptung halte, mit welcher er anderes verdeckt, wahrscheinlich auch vor sich selbst.
Mir scheint daher Anlaß zu der Vermutung zu bestehen, er habe Probleme mit seiner Ordensidentität.
Wenn ich jetzt zusätzlich die Drogenabhängigen in den Blick nehme – weil du darauf abhebst, es gehe ja bloß um sie –, muß ich dir sagen, daß der als solcher erkennbare Ordensmann ein Zeichen ist, das gewiß auch zum Anstoß werden kann, um so mehr aber zum Rettungsanker.
Oder er verheimlicht seinen Ordensberuf ganz. „Trennung von Beruf und Privatleben“, oder wie? So jemand hätte – verzeih – seinen Ordensberuf ganz gewiß vollständig verfehlt. [/align][/color]