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Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Sonntag 11. November 2012, 19:04
von Cassianus
Hallo Sperling.
Das sehe ich auch so. Obwohl es vieleicht auch da Ausnahmeerscheinungen gibt.
(Ich lebe schon länger in einer r.kath. kontemplativen Gemeinschaft.)

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Sonntag 11. November 2012, 19:15
von Protasius
Cassianus hat geschrieben:Hallo Protasius

Ein Beispiel: Um die Lebensweise der Kartäuser sicherzustellen sind im Allgemeinen sehr sehr viele Millionen nötig.
:hmm: Da kann ich dir jetzt nicht ganz folgen. Die Kosten zur Errichtung einer Kartause kannst du ja nicht meinen, denn das ist in jedem Fall so. Und Kartäuser kommen im Prinzip auch ohne Strom aus (Kerzen, Holz hacken). Sie bauen ihre eigene Nahrung an. :achselzuck:

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 13:26
von Philos
Cassianus hat geschrieben: Ich lebe schon länger in einer r.kath. kontemplativen Gemeinschaft.
Wenn ich mir anschaue, was Du bisher so von Dir gegeben hast, dann wundert mich das.
Weil offensichtlich kannst Du viele Abläufe im Kloster nicht erkennen. Wenn Du also in einer Kontemplativen Gemeinschaft lebst, würde ich gerne wissen, was das denn für eine Gemeinschaft ist. Es wäre für viele Mitleser und Mitschreiber mit Sicherheit einfacher Deine Beweggründe etc zu verstehen, bzw zu wissen, wo Du Deine Gedanken her hast...

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 16:31
von Cassianus
Protasius hat geschrieben:
Cassianus hat geschrieben:Hallo Protasius

Ein Beispiel: Um die Lebensweise der Kartäuser sicherzustellen sind im Allgemeinen sehr sehr viele Millionen nötig.
:hmm: Da kann ich dir jetzt nicht ganz folgen. Die Kosten zur Errichtung einer Kartause kannst du ja nicht meinen, denn das ist in jedem Fall so. Und Kartäuser kommen im Prinzip auch ohne Strom aus (Kerzen, Holz hacken). Sie bauen ihre eigene Nahrung an. :achselzuck:
Die Kosten um ein konventionelles Kloster zu errichten sind unglaublich hoch. Es zu erhalten in jedem Fall auch.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 18:39
von Senensis
Und Du traust der Vorsehung nicht zu, die Beträge aufzubringen?

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 19:08
von taddeo
Senensis hat geschrieben:Und Du traust der Vorsehung nicht zu, die Beträge aufzubringen?
:neinfreu:
Die Vorsehung hat hierzulande keinen Kredit.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 19:58
von Senensis
Was für Mutter Teresa kein Hindernis dargestellt hätte...

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 20:01
von Sperling
Cassianus hat geschrieben: (Ich lebe schon länger in einer r.kath. kontemplativen Gemeinschaft.)
Wobei es wohl ein großer Unterschied ist, in einer Gemeinschaft zu leben - als Gast und mit der Absicht, eine eigene Gemeinschaft zu gründen - und dem echten Noviziat mit allen seinen Verpflichtungen, gelebt in der Absicht, sein ganzes Leben dort Gott hinzugeben...mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt...

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Montag 12. November 2012, 20:42
von taddeo
Senensis hat geschrieben:Was für Mutter Teresa kein Hindernis dargestellt hätte...
Wer weiß ... immerhin hat sie ihr Werk in Indien gegründet und nicht in Deutschland.
Da wär's ihr gegangen wie dem Noah mit seiner Arche.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 10:40
von cantus planus
taddeo hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:Was für Mutter Teresa kein Hindernis dargestellt hätte...
Wer weiß ... immerhin hat sie ihr Werk in Indien gegründet und nicht in Deutschland.
Eben. In Indien kann man mehr oder weniger einfach anfangen. In Deutschland sind alleine die juristischen und (sozial-)versicherungstechnischen Hürden enorm. Das sollte man nicht unterschätzen.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 19:43
von x-Johanna-x
Und fragt mal die Bethlehem-Schwestern in Salzburg, wie die unter den monatlichen Kosten für Heizung, Strom und Sozialversicherung stöhnen....
Ja, das ist die Perversität heute, dass man Millionen investieren muss, um arm leben zu können oder genug Geld dafür am Konto haben muss (?!)

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 20:28
von Protasius
x-Johanna-x hat geschrieben:Und fragt mal die Bethlehem-Schwestern in Salzburg, wie die unter den monatlichen Kosten für Heizung, Strom und Sozialversicherung stöhnen....
Ja, das ist die Perversität heute, dass man Millionen investieren muss, um arm leben zu können oder genug Geld dafür am Konto haben muss (?!)
Mönche und Nonnen brauchen eine Sozialversicherung?

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 20:39
von taddeo
Protasius hat geschrieben:Mönche und Nonnen brauchen eine Sozialversicherung?
Für Deutschland gibt's zu diesem Thema sogar ne Dissertation: http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/n/23/ ... 1v3742.pdf

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 20:47
von Linus
Protasius hat geschrieben:
x-Johanna-x hat geschrieben:Und fragt mal die Bethlehem-Schwestern in Salzburg, wie die unter den monatlichen Kosten für Heizung, Strom und Sozialversicherung stöhnen....
Ja, das ist die Perversität heute, dass man Millionen investieren muss, um arm leben zu können oder genug Geld dafür am Konto haben muss (?!)
Mönche und Nonnen brauchen eine Sozialversicherung?

für Priester (ich vermute die gilt auch für Nonnen und Mönche) gibts in Österreich eine Priesterkrankenkasse, in deutschland dürft das die LIGA Bank machen, in England gabs die "ClericalMedical" die bis vor kurzem nur Mediziner und Geistliche versicherte.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 20:52
von Philos
Wobei die Priesterkrankenkasse im Auflösen ist. Ich kenne nur alte Priester, die dort noch versichert sind. Alle anderen sind entweder selbst- oder über die GKK beim Arbeitgeber (zb als Lehrer) versichert.

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 14:43
von kreuzzeichen
Schade, dass die Anregungen von cassisanus einfach schlicht verrissen werden. Ich finde, es stecken interessante Gedanken darin. Ich kann die Sehnsucht nach einer ursprünglichen Form des gemeinsamen Glaubenslebens durchaus nachvollziehen. Es ist doch für viele Orden höchst schwierig ihre viel zu großen Gebäude zu erhalten bzw. wirklich mit Leben zu füllen. Vieles ist ja historisch auf die kleineren Gemeinschaften gekommen. Und nimmt ihnen teilweise den Atem. Die aufgezeigten Schwierigkeiten, vor allem rund um die Sozialversicherung sind sicher beachtenswert. Es ist ja im Grunde das Problem der gesamten Gesellschaft, wie wenige junge Leute die Rentenversicherung für mehr ältere Menschen tragen sollen. Aber da wird man doch Lösungen finden können. Sicher auch mit Einfachheit. Ich bin allerdings mit Euch skeptisch, ob es heute gelingen kann eine solche Gemeinschaft zu gründen, da deren Geist und Spiritualität ja von möglichst vielen Interessenten geteilt werden müßte. Ich denke an die kleine Gemeinschaft, die hier schon einmal diskutiert wurde und die stärker zur Ursprünglichkeit der Ideen des Hl. Bruno zurück wollte. Mehr ist ja nicht daraus geworden, oder?

Re: Eremitische Gemeinschaft

Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 21:12
von Seraph
kreuzzeichen hat geschrieben:Schade, dass die Anregungen von cassisanus einfach schlicht verrissen werden. Ich finde, es stecken interessante Gedanken darin. Ich kann die Sehnsucht nach einer ursprünglichen Form des gemeinsamen Glaubenslebens durchaus nachvollziehen.
Was genau ein Grund für mich war, ihn auf die Lebensform eines Diözesaneremiten hinzuweisen – die könnten ja durchaus auch zu mehreren zusammenleben, sie müssen halt das entsprechende "Procedere" durchlaufen. Soweit ich weiß, gibts abseits großer Gemeinschaften übrigens auch die eine oder andere Eremitengemeinschaft, es gab eine Gemeinschaft, in der zwei Trappistinnen und einige andere Frauen in einer Einsiedelei lebten (das kommt für Cassianus natürlich weniger in Frage ;), es mag aber für Männer ähnliches geben).