Berufung

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

hallo ihr,

um mich mal wieder zu melden! will hier noch jemand über wirkliche berufung sprechen?

gaoth

max72
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Beitrag von max72 »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:hallo ihr,

um mich mal wieder zu melden! will hier noch jemand über wirkliche berufung sprechen?

gaoth
Von mir aus gerne.

Mich beschaeftigt immer noch die Frage, wie man erkennen kann an welchen konkreten Ort man berufen ist. Viele fuehlen sich vielleicht berufen, aber an welchem Ort das sein koennte ist dann sehr unklar.

Und wenn man den ein oder anderen Ort ansieht ist das sehr verwirrend. Man versucht die Eindureck einzuordnen, sich ein Bild zu machen. Was bedeutet es wenn ein Prior eines Klosters in einem Vortrag einen Seitenhieb nach dem anderen gegen den Vatikan bringt? Wenn nach der Komplet Radio und Fernsehen aus den Moenchszellen zu hoeren sind? Wenn ein Moench bei wirklich jeder Gelegenheit seine Sympathie fuer Homosexualitaet zum Ausdruck bringen muss? Wenn man hoert, dass an jenem Ort vor ein paar Jahren mehrere Moenche gleichzeitig ausgetreten sind? Wenn man sieht, dass im Exerzitienprogramm des Klosters Kurse angeboten werden von einem Expriester der ganz klar gegen die katholische Kirche geredet hat?

All das sind Eindruecke die man so macht. Wie soll man all das einordnen? Ist das ein Warnsignal oder bedeutet es weniger?

Oder wie sonst waehlt man, welcher Ort der richtige sein koennte?

Gruss

Max

Biggi
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Beitrag von Biggi »

max72 hat geschrieben: Ist das ein Warnsignal oder bedeutet es weniger?
Also für mich wäre das ein eindeutiges Warnsignal - oder mehr! Schließlich soll der Weg, den man einschlägt, einen näher zu Gott bringen und nicht von ihm entfernen. Wobei das "näher zu Gott gelangen" natürlich nicht immer auf dem leichteren, bequemeren, einfacheren Weg zu kriegen ist. Aber auch nicht auf einem, der ganz woanders hinführt...
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

max72
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Beitrag von max72 »

Biggi hat geschrieben:
max72 hat geschrieben: Ist das ein Warnsignal oder bedeutet es weniger?
Also für mich wäre das ein eindeutiges Warnsignal - oder mehr! Schließlich soll der Weg, den man einschlägt, einen näher zu Gott bringen und nicht von ihm entfernen. Wobei das "näher zu Gott gelangen" natürlich nicht immer auf dem leichteren, bequemeren, einfacheren Weg zu kriegen ist. Aber auch nicht auf einem, der ganz woanders hinführt...
Na ja, dann waere aber kein einziges der Maennerkloster die ich kenne empfehelneswert. Ich muss ehrlich sagen, dass die Frauenkloester die ich kenne vorbildlicher sind als die Maennerkloester. Ich glaube nicht dass ich mir das nur einbilde...

Gruss

Max

Marlene
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Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben: Na ja, dann waere aber kein einziges der Maennerkloster die ich kenne empfehelneswert. Ich muss ehrlich sagen, dass die Frauenkloester die ich kenne vorbildlicher sind als die Maennerkloester. Ich glaube nicht dass ich mir das nur einbilde...
Wieviele Klöster hast du denn so kennen gelernt, Max?
Und von wievielen verschiedenen Orden ...

Solche Wahrnehmungen kannst du im Übrigen auch in Frauenklöstern machen ... nur bist dort wahrscheinlich noch nie in der Klausur integriert gewesen.

max72
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Beitrag von max72 »

Marlene hat geschrieben:
Wieviele Klöster hast du denn so kennen gelernt, Max?
Und von wievielen verschiedenen Orden ...

Solche Wahrnehmungen kannst du im Übrigen auch in Frauenklöstern machen ... nur bist dort wahrscheinlich noch nie in der Klausur integriert gewesen.
Ich will nun ungern Vermutungen ueber konkrete Kloester anstellen, aber ich kenne 2 Benediktinerkloester, ein Trappisten und zwei Zisterzienserkloester und ein Karmelittengemeinschaft. Und an den Orten hoert man auch ueber andere Kloester oder trifft Mitglieder anderer Orden. Bei zwei Kloestern habe ich keine Bedenken, was den Glauben angeht, bei den anderen habe ich Dinge gesehen und gehoert, die mich etwas fragend hinterlassen.

Frauenkloester; ich kenne unseren Karmel hier (urspruenglich Polen), Dominikanernonnen in Oslo, habe vom daenischen und schwedischen Karmel gehoert, und die scheinen alle eher traditionell zu sein. Ob das nun stimmt weiss ich nicht, aber wenn man mit den Schwestern in unserem Karmel redet, dann ist das so anders als wenn man mit manchen Moenchen in Deutschland redet. Da geht das, was die Schwestern sagen einfach tiefer. Ob ich mir das nur einbilde?

Gruss

Max

Marlene
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Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben:[Und wenn man den ein oder anderen Ort ansieht ist das sehr verwirrend. Man versucht die Eindureck einzuordnen, sich ein Bild zu machen. Was bedeutet es wenn ein Prior eines Klosters in einem Vortrag einen Seitenhieb nach dem anderen gegen den Vatikan bringt? Wenn nach der Komplet Radio und Fernsehen aus den Moenchszellen zu hoeren sind? Wenn ein Moench bei wirklich jeder Gelegenheit seine Sympathie fuer Homosexualitaet zum Ausdruck bringen muss? Wenn man hoert, dass an jenem Ort vor ein paar Jahren mehrere Moenche gleichzeitig ausgetreten sind? Wenn man sieht, dass im Exerzitienprogramm des Klosters Kurse angeboten werden von einem Expriester der ganz klar gegen die katholische Kirche geredet hat?
Hallo Max,
das können Warnsignale sein, klar. Aber es menschelt halt auch in den Klöstern immer wieder massiv ...

Ich würde auch einmal darauf achten, wie sich die Brüder beim Chorgebet verhalten: Kommen da Sangesrivalitäten auf? Zeigen sich bei einzelnen negative Reaktionen, wenn einer patzt? Stützen sie sich gegenseitg, wenn es klemmt?

Wie verhalten sie sich im Kirchenraum? Bringen sie die Weihe des Ortes in ihrem eigenen Verhalten zum Ausdruck - oder rennen sie mit wehender Kutte laut brüllend am Tabernakel vorbei?

Und der Härtetest: Wie ist ihr Selbstverständnis in der Gemeinschaft? Gibt es da, wenn es schwierig wird, ein Hauen und Stechen, gibt es Lager, die sich bekriegen? Oder hat die Gemeinschaft auch in Krisenzeiten ihr gemeinsames Ziel vor Augen: "Und Christus nichts vorziehen" - und rauft sich mit dem Blick auf den Herrn wieder zusammen? Hat man das Gefühl, dass - wie unser Abt immer so schön sagt - "Gott der Herr des Hauses" ist und sich alle immer wieder an den Normen des Hausherrn ausrichten?

Jojo
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Beitrag von Jojo »

max72 hat geschrieben:Na ja, dann waere aber kein einziges der Maennerkloster die ich kenne empfehelneswert. Ich muss ehrlich sagen, dass die Frauenkloester die ich kenne vorbildlicher sind als die Maennerkloester. Ich glaube nicht dass ich mir das nur einbilde...

Gruss

Max
Ich glaube, ein Vergleich ist da sehr schwierig. Auch einen Maßstab für das zu finden, was vorbildlich ist oder was Warnsignale sein können, ist nicht gerade leicht. Wo will man ansetzen?
Bei den Männern ist Radiolärm aus den Zellen zu hören, bei den Frauen muss extra eine Erlaubnis eingeholt werden um das Kloster zum Zahnarztbesuch zu verlassen. Laxheit oder Gängelei. Was ist vorbildlicher?

Deine aufgeführten Beispiele wären für mich auch Warnsignale. Auf der anderen Seite haben sich auch schon Konvente nach Austrittswellen schwer "berappelt", was viel gesünder ist als nach außen hin ausschließlich "Friede-Freude-Eierkuchen" auszustrahlen. Reinigende Gewitter oder frommes Verschweigen aller Probleme. Was ist mehr Warnsignal?

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

es ist ganz wichtig, dass man wirklich nie aus den augen verliert, dass auch nur menschen in einem kloster leben.
in 'meinem' kloster sind auch schon seltsame dinge vorgefallen, dass sich zwei schwestern gestritten haben und sich nachher nicht mal entschuldigt haben und es als banalität abgestempelt haben.
ich bin darauf hin hingegangen und habe sie einfach gefragt, ob das normal so ist. und im grunde geht es nacher nur darum, dass du weißt, wie es in diesem oder jenen kloster zu geht und nicht, welche fehler die anderen machen. wenn du in einen strengen orden eintreten möchtest und gott dich dorthin ruft, dann wirst du dich bemühen, dich an die regeln zu halten, und wenn es die anderen nicht tun, dann musst du fragen oder um ein gespräch bitten. so kann man fast alles klären.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Vielleicht ist das manchen diese Zusammenstellung hilfreich:

Meine Berufung
Unterscheiden - Erkennen - Schritte tun
zusammengestellt von P. Willibrord Driev

http://www.erzabtei.de/html/berufung.htm

Jojo
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Beitrag von Jojo »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:es ist ganz wichtig, dass man wirklich nie aus den augen verliert, dass auch nur menschen in einem kloster leben.
Ja natürlich, das ist sicher richtig. Dass Menschen Fehler und Schwächen haben, gar keine Frage. Es geht aber, denke ich, manchmal auch noch um etwas anderes. Es gibt auch so etwas wie strukturelle Schieflagen. Bestimmte Eigenheiten habe sich in einem Mikrokosmos, z.B. Kloster, dermaßen eingebürgert, dass sie vom Einzelenen oft gar nicht mehr wahrgenommen werden. So können sich inmitten eines Ortes von Christlichkeit und Humanität trotzdem ziemlich heftige Tragödien ereignen. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Gerade auch in so einem relativ abgeschlossenen System wie es ein Kloster trotz vieler Außenkontakte letztlich ist.
Von daher denke ich, dass sich eine Berufung für einen bestimmtes Kloster mit noch so vielen Exerzitien, sich Gedanken machen usw. letztlich nicht klären lässt. Sie lässt sich noch nicht einmal sicher klären nach der ewigen Profess oder fünfzehn Klosterjahren.

max72
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Beitrag von max72 »

Marlene hat geschrieben:Und der Härtetest: Wie ist ihr Selbstverständnis in der Gemeinschaft? Gibt es da, wenn es schwierig wird, ein Hauen und Stechen, gibt es Lager, die sich bekriegen? Oder hat die Gemeinschaft auch in Krisenzeiten ihr gemeinsames Ziel vor Augen: "Und Christus nichts vorziehen" - und rauft sich mit dem Blick auf den Herrn wieder zusammen? Hat man das Gefühl, dass - wie unser Abt immer so schön sagt - "Gott der Herr des Hauses" ist und sich alle immer wieder an den Normen des Hausherrn ausrichten?
Hier frage ich mich, ob Gemeinschaften, die grossen Wert auf Orthodoxie legen, nicht mehr gefaehrdet sind. Wenn man starke Meinungen hat, tendiert man vielleicht dazu die anderen Meinungen gar nicht zu tolerieren. An einem Ort, der wohl eher konservativ ist, schien ich herauszuhoeren, dass es da solche Spaltungen gibt. An einem anderen Ort, an dem ich seltsames von manchen Bruedern hoerte, war mich auch klar, dass dieser Ort eine Vielzahl von Meinungen hat.

Inwieweit muss man eben andere Auffassungen tolerieren, auch wenn sie nicht ganz katholisch sind, um eine Gemeinschaft moeglich zu machen?

Gruss

Max

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

ich denke, es ist ganz wichtig, dass es in einer gemeinschaft eine gewisse ordnung gibt, an die man sich halten muss. sonst funktioniert das zusammenleben einfach nicht. dafür git es unter anderem ja auch den gehorsam.
aber es sollte auch in sofern eine gewisse offenheit geben - natürlich von orden zu orden unterschiedlich - , sodass die meinung anderer mitbrüder oder mitschwestern angehört und dann darüber diskutiert werden kann. diese art von gespräch ist ganz wichtig, denn gerade zu beginn, wenn man in eine gemeinschaft kommt, hat man noch so so viele fragen, auch wenn man dann schon 1 jahr dazugehört. es gibt einfach immer wieder neue dinge, die man lernen muss, und auch vielerlei anstrengungen und einschränkungen mit denen man vorher nie gerechnet hätte. aber wenn man über diese reden kann und über die probleme die man hat und dann merkt, dass fast alle mal solche gefühle und probleme hatten, dann kommt man mit sich und seiner umwelt ins reine und bekommt eine ganz neue freiheit geschenkt. die freiheit des seins in gott, mit gott und durch gott. und die freiheit des lebens im gebet.

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

hallo?
ich warte schon ganz sehnsüchtig darauf, dass mir jemand zurückschreibt...
gottes segen
gaoth

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Ermi
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Beitrag von Ermi »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:hallo?
ich warte schon ganz sehnsüchtig darauf, dass mir jemand zurückschreibt...
gottes segen
gaoth
Hallo gaoth!

Allgemein darf ich sagen: Grundsätzlich kommt eine Berufung von Gott! Allerdings Gott baut auf die Natur eines einzelnen auf. Damit will ich sagen, wenn jemand von Natur aus eine Veranlagung für die dritte Welt hat, dann kann ich sicher sein, dass Gott ihn in die Mission schickt.
Im Kloster treffe ich immer auf grundverschiedene Charakteren an und das finde ich auch gut. Mögen auch dann zwei verschiedene aufeinanderprallen, auch das gehört zu einem klösterlichen Leben.
Ich darf auch nicht vergessen, dass ich mich selber mit hinein nehme, mit all meinen guten und negativen Veranlagungen. Aber schließlich muß ich auch den Mut haben, etwas einzugestehen und aber auch Gott an mir wirken zu lassen. Das geht nicht von heute auf morgen.
Schließlich, ich darf auch scheitern!! Es muß nicht unbedingt negativ sein. Es gehört nun einmal zur Reife eines Menschen, dass nicht alles so läuft, wie ich es mir in jungen Jahren vorgeträumt habe. Ein Traum ist zwar schön, aber noch nicht die Wirklichkeit. :)
Gott ist mittendrin!

Jojo
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Beitrag von Jojo »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:hallo?
ich warte schon ganz sehnsüchtig darauf, dass mir jemand zurückschreibt...
gottes segen
gaoth
Ich weiß nicht ganz genau, worauf du hinaus willst. Diskutiert wird auch im Kloster. Dinge, die anstehen, werden in den Kapitelsitzungen oder im Seniorat besprochen.
Hat der Neuling Probleme, so ist der Novizenmeister der erste Ansprechpartner. Man findet auch sicher den einen oder anderen älteren Mitbruder, der schon mal über die Sorgen und Nöte als Neuling hinwegtröstet.
Im Allgemeinen sind die Leute aber sehr zurückhaltend, wenn es um das Sprechen über eigene Probleme geht. Jedenfalls habe ich es so erlebt. Das ist auch Teil der Erziehung. Es macht auch irgendwo Sinn. So, wie Eltern ihr Kind nicht über alles unterrichten, was schwer ist in ihrer Parnerschaft oder so, wie man nicht Gästen im Haus von seinen Ehekrisen erzählt. Als Postulant oder Novize hat man mehr oder weniger einen solchen Gaststatus. Für die Klippen zu Beginn des Weges im Kloster ist der Magister zuständig, für Fragen, Dinge, die gelernt werden müssen und Probleme mit Einschränkungen etc., nicht der Konvent.

max72
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Beitrag von max72 »

Jojo hat geschrieben: Als Postulant oder Novize hat man mehr oder weniger einen solchen Gaststatus. Für die Klippen zu Beginn des Weges im Kloster ist der Magister zuständig, für Fragen, Dinge, die gelernt werden müssen und Probleme mit Einschränkungen etc., nicht der Konvent.
Ich vermute mal, dass das ganz aehnlich ist, wie wenn man an einem neuen Arbeitsplatz anfaengt. Da muss man sich auch erst orientieren, man wird freundlich empfangen, aber alle haben ihren Alltag und koennen nicht alle Zeit fuer den "neuen" verwenden...

Von wegen Gaeste und Ehekrise erzaehlen: Manche Moenche plaudern ganz gerne aus dem Naehkaestchen, an fast jedem Ort. Gibt einem vielleicht einen Einblick ins Innenleben oder auch ein falsches Bild...

Gruss

Max

Jojo
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Beitrag von Jojo »

max72 hat geschrieben:
Jojo hat geschrieben: Als Postulant oder Novize hat man mehr oder weniger einen solchen Gaststatus. Für die Klippen zu Beginn des Weges im Kloster ist der Magister zuständig, für Fragen, Dinge, die gelernt werden müssen und Probleme mit Einschränkungen etc., nicht der Konvent.
Ich vermute mal, dass das ganz aehnlich ist, wie wenn man an einem neuen Arbeitsplatz anfaengt. Da muss man sich auch erst orientieren, man wird freundlich empfangen, aber alle haben ihren Alltag und koennen nicht alle Zeit fuer den "neuen" verwenden...
Genau so ist es :ja:
Von wegen Gaeste und Ehekrise erzaehlen: Manche Moenche plaudern ganz gerne aus dem Naehkaestchen, an fast jedem Ort. Gibt einem vielleicht einen Einblick ins Innenleben oder auch ein falsches Bild...

Gruss

Max
Stimmt, es gibt da richtige Plaudertaschen. Für mich ist das ein Zeichen der Unreife. Es ist wohl immer sehr schwierig, durch Nähkästchengeplauder ein richtiges Bild von der entsprechenden Sache zu bekommen. Analog auch wieder zu deinem Beispiel vom Arbeitsplatz. Ein Mitarbeiter erzählt z.B., wie schlimm der Chef sei. Schon möglich, dass der Chef wirklich so ist, aber meistens gibt es immer mehrere Perspektiven, wie man etwas sehen kann.

max72
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Beitrag von max72 »

Jojo hat geschrieben: Stimmt, es gibt da richtige Plaudertaschen. Für mich ist das ein Zeichen der Unreife. Es ist wohl immer sehr schwierig, durch Nähkästchengeplauder ein richtiges Bild von der entsprechenden Sache zu bekommen. Analog auch wieder zu deinem Beispiel vom Arbeitsplatz. Ein Mitarbeiter erzählt z.B., wie schlimm der Chef sei. Schon möglich, dass der Chef wirklich so ist, aber meistens gibt es immer mehrere Perspektiven, wie man etwas sehen kann.
Und trotzdem versucht man sich dadurch ein Bild zu machen, auch am Arbeitsplatz. Ein Arbeitsplatz hat einen bestimmten Ruf, man hoert dies und das. Wenn ich einen Job suche, hoere ich was andere sagen...

Allerdings ist es aber auch an jedem Arbeitsplatz gleich: Dieselben Rivalitaeten und Konflikte. Nur eben in verschiedenen Variationen oder staerken.

Ein Moench vertrat ziemlich unkatholische Meinungen. Da fragte ich mich was das fuer ein Kloster sei. Dann meinte er aber auch seine Mitbrueder seien alle so erzkonservativ. Da bekam ich wieder ein besseres Bild von dem Ort...

Gruss

Max

Jojo
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Beitrag von Jojo »

max72 hat geschrieben:Und trotzdem versucht man sich dadurch ein Bild zu machen, auch am Arbeitsplatz. Ein Arbeitsplatz hat einen bestimmten Ruf, man hoert dies und das. Wenn ich einen Job suche, hoere ich was andere sagen...
Ja, und man hat letztlich auch keine andere Möglichkeit als sich dann auf seine Instinkte zu verlassen.
Mir ist halt nur aufgefallen, wie sehr bei vielen auf dem Gebiet "Kloster" oft die Wahrnehmung von der Realität entfernt ist. Gerade junge bis mitteljunge Damen neigen manchmal zu einer ausgesprochenen Klöster- und Möncheschwärmerei :D

Edith
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Beitrag von Edith »

Jojo hat geschrieben: Gerade junge bis mitteljunge Damen neigen manchmal zu einer ausgesprochenen Klöster- und Möncheschwärmerei :D

"mitteljung" - :D
wasn das so näherhin?

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hilltopsheep
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Beitrag von hilltopsheep »

Jojo hat geschrieben: Mir ist halt nur aufgefallen, wie sehr bei vielen auf dem Gebiet "Kloster" oft die Wahrnehmung von der Realität entfernt ist. Gerade junge bis mitteljunge Damen neigen manchmal zu einer ausgesprochenen Klöster- und Möncheschwärmerei :D
was genau meinst du damit?
hilltopsheep
Jesus, ich überlasse dir nicht nur einige Bruchstücke von mir, sondern mein ganzes Dasein.

Jojo
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Beitrag von Jojo »

hilltopsheep hat geschrieben:
Jojo hat geschrieben: Mir ist halt nur aufgefallen, wie sehr bei vielen auf dem Gebiet "Kloster" oft die Wahrnehmung von der Realität entfernt ist. Gerade junge bis mitteljunge Damen neigen manchmal zu einer ausgesprochenen Klöster- und Möncheschwärmerei :D
was genau meinst du damit?
hilltopsheep
Was genau ist da unklar?

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hilltopsheep
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Beitrag von hilltopsheep »

Jojo hat geschrieben: Klöster- und Möncheschwärmerei :D
Könntest du mir genauer erklären, was du damit meinst. Ich kenne auch solche jungen Leute, die schwärmen und schwärmen, aber es nicht ernst meinen. Meinst du das?
hilltopsheep
Jesus, ich überlasse dir nicht nur einige Bruchstücke von mir, sondern mein ganzes Dasein.

Jojo
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Beitrag von Jojo »

hilltopsheep hat geschrieben:
Jojo hat geschrieben: Klöster- und Möncheschwärmerei :D
Könntest du mir genauer erklären, was du damit meinst. Ich kenne auch solche jungen Leute, die schwärmen und schwärmen, aber es nicht ernst meinen. Meinst du das?
hilltopsheep
Weshalb sollte das nicht ernst gemeint sein?

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hilltopsheep
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Beitrag von hilltopsheep »

Es gibt natürlich viele, bei denen das ernst gemeint ist, oder bei denen es ernst wird.
Meine Frage ist einfach: Was genau möchtest du damit sagen, wenn du über Klöster- und Mönchsschwärmerei sprichst?
Jesus, ich überlasse dir nicht nur einige Bruchstücke von mir, sondern mein ganzes Dasein.

Jojo
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Beitrag von Jojo »

hilltopsheep hat geschrieben:Es gibt natürlich viele, bei denen das ernst gemeint ist, oder bei denen es ernst wird.
Meine Frage ist einfach: Was genau möchtest du damit sagen, wenn du über Klöster- und Mönchsschwärmerei sprichst?
Und meine Antwort ist einfach: ich möchte genau das damit sagen, was ich gesagt habe. Nicht mehr und nicht weniger ;)

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Ermi
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Beitrag von Ermi »

Jojo hat geschrieben:
Ja, und man hat letztlich auch keine andere Möglichkeit als sich dann auf seine Instinkte zu verlassen.
Mir ist halt nur aufgefallen, wie sehr bei vielen auf dem Gebiet "Kloster" oft die Wahrnehmung von der Realität entfernt ist. Gerade junge bis mitteljunge Damen neigen manchmal zu einer ausgesprochenen Klöster- und Möncheschwärmerei :D
Wie schaut es dann bei den jungen und mitteljungen Männer aus? Haben diese nicht auch ihre Träume?
Welche junge Dame und welcher junger Herr, wenn es um Partnerschaft geht, träumt nicht auch von den Mann des Lebens oder von der Frau des Lebens? Warum machen dann die Scheidungsanwälte so gute Geschäfte? :D :D :ja:
Gott ist mittendrin!

Edith
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Beitrag von Edith »

jaja, die Liebe...... :roll:

Marlene
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Beitrag von Marlene »

hilltopsheep hat geschrieben:
Jojo hat geschrieben: Klöster- und Möncheschwärmerei :D
Könntest du mir genauer erklären, was du damit meinst. Ich kenne auch solche jungen Leute, die schwärmen und schwärmen, aber es nicht ernst meinen. Meinst du das?
hilltopsheep
Ich assoziiere damit etwas anderes. Ich habe einige Frauen mittleren Alters kennengelernt, die sich einen Mönch verliebt hatten, und das dann durchaus auch zu erkennen gaben. Das ging bis zu Liebesbriefen mit eindeutigen Angeboten oder Selbstmorddrohungen ... Diese Frauen hatten meines Wissens noch nie richtige Beziehungen, die sie auch gelebt haben ... und ich habe den Eindruck, dass sie sich bewusst einen Mann suchen, der sich aufgrund seiner Existenz eigentlich nicht auf eine Beziehung einlassen wird.

Letzten Endes steckt da häufig die Angst dahinter, sich einer ganz normalen Beziehung zu stellen.

Bei Nonnen gibt es dieses Phänomen, von Männern
ziemlich angeschwärmt zu werden prinzipiell auch, aber nicht so häufig.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Jojo hat geschrieben:Mir ist halt nur aufgefallen, wie sehr bei vielen auf dem Gebiet "Kloster" oft die Wahrnehmung von der Realität entfernt ist.
Ja. Das gilt sowohl für Postulanten als auch für die von dir genannten Damen.
die Mönche werden zu Ikonen bestimmter eigener Frömmigkeitsvorstellungen umstilisiert ... und die Enttäuschung ist biiiiiiitttttter, wenn da auf einmal ein ganz normaler Mensch sichtbar wird.

Und dann gibt es Postulanten, die analysieren dir eine halbe Stunde alles, was da in der Gemeinschaft im Argen liegt ... und du denkst, das ist jetzt der Abgang, fragst ganz vorsichtig nach ... und sie strahlen dich an und sagen: "Nö, hier bleibe ich, mir gefällt es hier unter diesen Menschen".

max72
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Beitrag von max72 »

Marlene hat geschrieben: Ich assoziiere damit etwas anderes. Ich habe einige Frauen mittleren Alters kennengelernt, die sich einen Mönch verliebt hatten, und das dann durchaus auch zu erkennen gaben. Das ging bis zu Liebesbriefen mit eindeutigen Angeboten oder Selbstmorddrohungen ...
Hmm, ich hab solche Geschichten auch schon gehoert. Auch von Moenchen, die sich da verfuehren lassen. Und von einem der alles aufgab, und genau da liess die Frau ihn dann stehen...

Schon komisch...

Gruss

Max

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