Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Fridericus, lies dir doch mal den Beitrag von Calendula ganz genau durch, auch das, was zwischen den Zeilen steht! Für mich scheint es sich um jemanden zu handeln, der sich von innen her auskennt.
Noch etwas an dich: Hattest du schon mal Schmerzen in den Armen, so dass du diese nicht mehr bewegen konntest? Oder einen Arm gebrochen? Wenn nein, dann stell dir dies mal vor. Und stell dir vor, du müsstest dann alleine mit beiden Händen lange Haare hinten zu einem Zopf binden. - Etwas, was noch leicht ist, gegenüber einem Schleier zu schließen! Ich habe volles Verständnis für Calendula. Solltest du es nicht haben, erfinde doch einfach einen ganzen Schleier für kontemplative Schwestern, die absolut leicht zu schließen sind.
Noch etwas an dich: Hattest du schon mal Schmerzen in den Armen, so dass du diese nicht mehr bewegen konntest? Oder einen Arm gebrochen? Wenn nein, dann stell dir dies mal vor. Und stell dir vor, du müsstest dann alleine mit beiden Händen lange Haare hinten zu einem Zopf binden. - Etwas, was noch leicht ist, gegenüber einem Schleier zu schließen! Ich habe volles Verständnis für Calendula. Solltest du es nicht haben, erfinde doch einfach einen ganzen Schleier für kontemplative Schwestern, die absolut leicht zu schließen sind.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
@Raphaela
Deine Aussagen sind lächerlich. Was früher ging, wird doch sicher auch heute noch gehen - oder?
Deine Aussagen sind lächerlich. Was früher ging, wird doch sicher auch heute noch gehen - oder?
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Abgesehen davon, daß heutzutage auch zahlreiche Ordensleute normale Kleidung tragen - dieser Thread zur Selbstsäkularisierung zeigt dies anhand einer Reihe von Beispielen -, handelt es sich bei der weit überwiegenden Mehrheit der Ordensleute ebenfalls um Laien.Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
Ich nicht; weder volles, noch überhaupt eines.Calendula hat geschrieben:Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Die Regel des hl. Benedikt setzt im ganzen Abschnitt das Tragen der "Kukulle" voraus. Selbstsäkularisierte Ordensgemeinschaften weichen gewöhnlich bereits von dieser Vorgabe ab, sodaß es bei ihnen erst gar nicht zu einer Diskussion über deren nähere Beschaffenheit kommt.Calendula hat geschrieben:Die Benediktregel sagt RB 55, 1.7:
Zuletzt geändert von Gamaliel am Dienstag 5. Februar 2013, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Nein, ich habe ehrlich gesagt nicht das geringste Verständnis, wenn Ordenspersonen sich ihres Habites entledigen.
Der Habit macht noch keinen Mönch, kein Habit noch weniger. Das Tragen des Ordensgewandes ist wichtig! Nicht umsonst zog das Ablegen früher ipso facto die Excommunication nach sich.
An dieser Stelle sei eine Passage des großen Card. Siri zitiert.
Der Habit macht noch keinen Mönch, kein Habit noch weniger. Das Tragen des Ordensgewandes ist wichtig! Nicht umsonst zog das Ablegen früher ipso facto die Excommunication nach sich.
An dieser Stelle sei eine Passage des großen Card. Siri zitiert.
http://cordialiter.blogspot.co.at/212/ ... alare.htmlCard. Giuseppe Siri, A Te sacerdote, vol. II, Frigento: Casa Mariana, 1987 hat geschrieben:L'abito condiziona fortemente e talvolta forgia addirittura la psicologia di chi lo porta . L'abbigliamento, infatti, impegna per la vestizione, per la sua conservazione, per la sostituzione. È la prima cosa che si vede, l'ultima che si depone. Esso ricorda impegni, appartenenze, decoro, colleganze, spirito di corpo, dignità! Questo fa in modo continuo. Crea pertanto dei limiti alla azione, richiama incessantemente tali limiti, fa scattare la barriera del pudore, del buon nome, del proprio dovere, della risonanza pubblica, delle conseguenze, delle malevoli interpretazioni. […] L'abito non fa il monaco al 1%, ma lo fa certamente in parte notevole; in parte maggiore, secondo che cresce la sua debolezza di temperamento. […] Per tale motivo la questione della divisa ingigantisce nel campo ecclesiastico e si impone alla attenzione di quanti vogliono salvare vocazioni, perseveranza negli accettati doveri, disciplina, pietà, santità!
Direktorium über Dienst und Leben der Priester, 1994 hat geschrieben:In einer säkularisierten und tendenziell materialistischen Gesellschaft, wo auch äußere Zeichen sakraler und übernatürlicher Wirklichkeiten im Schwinden begriffen sind, wird besonders die Notwendigkeit empfunden, dass der Priester – als Mann Gottes und als Ausspender seiner Geheimnisse – den Augen der Gemeinde auch durch seine Kleidung als unmissverständliches Zeichen seiner Hingabe und seiner Identität als Träger eines öffentlichen Amtes zu erkennen sei. Der Priester muss vor allem durch sein Verhalten erkennbar sein, aber auch durch seine Bekleidung, so dass jedem Gläubigen und überhaupt jedem Menschen seine Identität und seine Zugehörigkeit zu Gott und zur Kirche unmittelbar erkenntlich sind.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Hallo Calendula, herzlich willkommen erstmal; dann:Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
Natürlich hat die Kritik Aussenstehender an z.B. dem Habit verschiedener Orden seine Grenzen - besser wäre es sie würden selbst in einen Orden eintreten...(wenn möglich natürlich)... um dem Schwund entgegenzuwirken.
Aber auch ich finde, dass das Vereinfachen oder gar Ablegen der Ordenstracht dem Ordensleben nichts Gutes tut.
Das betrifft vor allem die kontemplativen Orden und ich meine damit auch die Männer. Der Habit macht natürlich nicht nur den Mönch, die Nonne, aber er unterstützt doch sehr die Monastische- oder Ordensdisziplin.
Ich kenne hier in D eigentlich nur ein Kloster dass noch die plissierte Halskrause verwendet (aber auch nicht mehr täglich und freiwillig) und da bekommt das jede Novizin gelehrt damit sie dass für sich selbst machen kann. (Also kein Personal vonnöten) Plissierte Kukullen werden so gut wie nie gewaschen... Das Waschen und Bügeln geht heute, dank Technik auch leichter von der Hand.Calendula hat geschrieben:Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.
Für viele und körperliche Arbeit gibt es in jedem Kloster Arbeitshabite und dann kann man auch einen Schleier nach hinten tragen...
Der Haarreif mag praktisch sein, aber er zwingt die Nonne auch sich um ihre Haare über Gebühr zu kümmern und dazu braucht sie womöglich auch noch einen Spiegel in der Zelle....In eine Zelle gehört kein Spiegel wenn man sich um seine Demut kümmern mag...!
Calendula hat geschrieben:Insbesondere volle Schleier sind von der Befestigung her schwierig und können oft von den älteren Nonnen gar nicht mehr selbst angezogen werden (viele Bänder, Nadeln, Schnüre und man muss die Arme über den Kopf halten...)... und das bei einem überalterten Orden mit 30 Schwester- wenn da 20 sich nicht mehr allein anziehen können... da müssen praktische Lösungen gefunden werden.
Abgesehen sind volle Schleier schwer und auch nicht unbedingt angenehm bei heißen Wetter. Oder möchtet ihr im Hochsommer in einem schwarzen wollnen Habit herumlaufen?
Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Wer aus Altersschwäche oder Verletzung den Schleier nicht anlegen kann sollte doch als mindestes in einem Kloster der christlichen Liebe ganz selbstverständlich Hilfe von einer der Mitschwestern bekommen. Was eigentlich auch geschieht....Raphaela hat geschrieben:Noch etwas an dich: Hattest du schon mal Schmerzen in den Armen, so dass du diese nicht mehr bewegen konntest? Oder einen Arm gebrochen? Wenn nein, dann stell dir dies mal vor. Und stell dir vor, du müsstest dann alleine mit beiden Händen lange Haare hinten zu einem Zopf binden. - Etwas, was noch leicht ist, gegenüber einem Schleier zu schließen! Ich habe volles Verständnis für Calendula. Solltest du es nicht haben, erfinde doch einfach einen ganzen Schleier für kontemplative Schwestern, die absolut leicht zu schließen sind.
Also wozu braucht eine Nonne mit Schleier noch einen Zopf...?
Es gibt durchaus Möglichkeiten den Vollschleier zu vereinfachen ohne dass das Gesamtbild im Wesentlichen verändert wird und man kann auch leichte undurchsichtige Stoffe verwenden...
All das schreibe ich vor allem in Hinblick auf klausurierte Orden; tätige Orden sollte vor allem darauf schauen dass sie ihren Habit überhaupt noch tragen und dass eine gewisse Weltabgewandtheit noch gewährleistet wird.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Was ist das denn: plissiert? Und um welches Kloster handelt es sich?songul hat geschrieben:Ich kenne hier in D eigentlich nur ein Kloster dass noch die plissierte Halskrause verwendet (aber auch nicht mehr täglich und freiwillig) und da bekommt das jede Novizin gelehrt damit sie dass für sich selbst machen kann. (Also kein Personal vonnöten) Plissierte Kukullen werden so gut wie nie gewaschen...Calendula hat geschrieben:Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Das, das ich kenne, gehört zu den Zisterziensern.iustus hat geschrieben:Was ist das denn: plissiert? Und um welches Kloster handelt es sich?songul hat geschrieben:Ich kenne hier in D eigentlich nur ein Kloster dass noch die plissierte Halskrause verwendet (aber auch nicht mehr täglich und freiwillig) und da bekommt das jede Novizin gelehrt damit sie dass für sich selbst machen kann. (Also kein Personal vonnöten) Plissierte Kukullen werden so gut wie nie gewaschen...Calendula hat geschrieben:Es mag früher mit hohen Personalaufwand möglich gewesen sein, jede Nonne in plissierte Krägen, Wimpel, Habit und Schleier zu kleiden, aber dafür waren auch etliche Schwestern nur mit waschen und bügeln beschäftigt.
Mit der Vereinfachung der Ordenstrachten- zb. Halbschleier die praktisch mit einem Haarreif befestigt sind, wurde weniger Personal benötigt.
Plissiert ist in viele kleine Falten gelegt... wie ein Faltenrock.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Hinsichtlich des Vereinfachens stimme ich voll zu. Da gab es in der Vergangenheit abenteuerliche Auswüchse. Wenn Nonnen (oder Möche) den Habit allerdings ganz ablegen und in Alltagskluft herumlaufen, dann ist da mehr verloren gegangen als bloß ein Kleid. Dann ist das Verständnis monastischen Lebens einfach nicht mehr da.Calendula hat geschrieben:Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Halskrausen kenne ich gar nicht. Aber dass die Kukullen bei Benediktinern/Benediktinerinnen in Falten sind, ist durchaus üblich. Ob plissiert? - Mindestens eine alte solche Kukulle habe ich schon einmal gesehen, bei den anderen weiß ich es jetzt nicht genau.songul hat geschrieben:iustus hat geschrieben:Das, das ich kenne, gehört zu den Zisterziensern.songul hat geschrieben:Was ist das denn: plissiert? Und um welches Kloster handelt es sich?Calendula hat geschrieben:Ich kenne hier in D eigentlich nur ein Kloster dass noch die plissierte Halskrause verwendet (aber auch nicht mehr täglich und freiwillig) und da bekommt das jede Novizin gelehrt damit sie dass für sich selbst machen kann. (Also kein Personal vonnöten) Plissierte Kukullen werden so gut wie nie gewaschen...
Plissiert ist in viele kleine Falten gelegt... wie ein Faltenrock.
Doch, habe gerade ein Foto gefunden:
http://images.kirchenserver.net/7/623/3 ... 915786.jpg
Wobei ich diese Kukulle jetzt nicht unbedingt als so festlich emfpinde.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
"Festlich" sollte eine Kukulle nur insoweit sein, als dass sie das Gewand der Bedürftigkeit (und somit der Armut Christi) ist. Die benedikt. Reformorden hatten diese traditionelle Sicht vielerorts noch bis nach 1965 bewahren können: Die Kukulle ist bzw. war dort nicht nur Gewand für den Gottesdienst (in der Kirche, beim Essen, bei der Lesung, in den Zusammenkünften der Gemeinschaft), das Spazierengehen und die Freizeit etc. - also für alle Verrichtungen außer der Arbeit, sondern auch für den Toilettengang und das Schlafen! Das Ordenskleid als zuletzt ziemlich teure Angelegenheit wird dazu beigetragen haben, dass das heutige Extrem der Säkularisierung entstehen konnte. Für die Kosten der "Einkleidung" eines einzigen Ordensleuts konnte man ggfs. eine ganze Famlie einkleiden. Das war eine Pervertierung der Grundidee. Das Kind mit dem Bade auszuschütten, ist das allerdings ebenfalls, obwohl die Ordenskleidung ihrer Entstehung nach uns Heutigen wohl bitter aufstoßen würde: keine Einheitlichkeit, keine "Klerikalisierung". Das Gewand war ein Symbol für das Leben der Mönche, die "wie die Engel" leben sollten. Ihre Kleidung hat sie immer daran erinneren sollen. Das war lange vor der rechtlichen Einengung der Ordensleute in die (für sie zu) engen Grenzen des Kirchenrechts, das bis heute keine adäquate Struktur für das Ordenswesen gefunden hat. Die Selbstsäkularisierung ist wohl auch ein Folge des Unverständnisses für das Ordensleben, das den Ordensleuten vermittelt wird - sogar manchmal in ihrer Ausbildung.
Gruß G.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Wie meinst du das mit den einengungen des Kirchenrechts?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Warum sollen die Schwestern nicht auch mal Spaß haben dürfen?
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Natürlich können diese Schwestern auch ihren Spaß haben. Dagegen hat ja keiner was.
Aber dieses Nachäffen des fragwürdigen "Gangnam-Styles" wirkt schon äußerst lächerlich und dümmlich - und dann auch noch vor laufender Kamera und die Veröffentlichung. Wie seinerzeit das Rumgehopse der Franziskaner, das auch im Video festgehalten wurde.
Lächerlich und dumm. - Mehr kann ich nicht dazu sagen.
Aber dieses Nachäffen des fragwürdigen "Gangnam-Styles" wirkt schon äußerst lächerlich und dümmlich - und dann auch noch vor laufender Kamera und die Veröffentlichung. Wie seinerzeit das Rumgehopse der Franziskaner, das auch im Video festgehalten wurde.
Lächerlich und dumm. - Mehr kann ich nicht dazu sagen.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Naja, Calendula, wer hinter den einzelnen Nicks steht, entzieht sich offensichtlich Deiner Kenntnis. Ein paar der Leute hier haben mehr praktische Erfahrung, als man denkt. Und dann gibt es auch einiges, was nicht auf dem Mist der Laienuser gewachsen ist, sondern auf real existierende Ordensleute zurückgeht. Von daher finde ich eine Aussage wie Deine oben schon etwas selbstgewiß.Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Aber es stimmt schon: die Leute, die tatsächlich Priester oder Ordensleute sind, fallen durchweg durch ihre leisen Töne und ihre Demut auf.Senensis hat geschrieben:Naja, Calendula, wer hinter den einzelnen Nicks steht, entzieht sich offensichtlich Deiner Kenntnis. Ein paar der Leute hier haben mehr praktische Erfahrung, als man denkt. Und dann gibt es auch einiges, was nicht auf dem Mist der Laienuser gewachsen ist, sondern auf real existierende Ordensleute zurückgeht.Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
Die "Spezialisten" mit dem selbstsicheren, ständigen BesserWissen sind meistens doch eher Gelehrte von eigenen Gnaden.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Was hat das damit zu tun? Wieso sollte man mit leisen Tönen auf einen ungeheuerlichen Missstand hinweisen. Durch zahlreiche Dokumente und Beispiele aus der Geschichte der Kirche ist die große Bedeutung des Ordensgewandes klar ersichtlich. Das Ablegen desselben hingegen ist Zeichen und Ursache für die schwere Krise.Reinhard hat geschrieben:Aber es stimmt schon: die Leute, die tatsächlich Priester oder Ordensleute sind, fallen durchweg durch ihre leisen Töne und ihre Demut auf.Senensis hat geschrieben:Naja, Calendula, wer hinter den einzelnen Nicks steht, entzieht sich offensichtlich Deiner Kenntnis. Ein paar der Leute hier haben mehr praktische Erfahrung, als man denkt. Und dann gibt es auch einiges, was nicht auf dem Mist der Laienuser gewachsen ist, sondern auf real existierende Ordensleute zurückgeht.Calendula hat geschrieben:Ich finde es schade, dass hier von jeder Menge Laien, die normale Kleidung tragen darüber geurteilt wird, wie die Orden ihre Tracht gestalten oder auch nicht.
Die "Spezialisten" mit dem selbstsicheren, ständigen BesserWissen sind meistens doch eher Gelehrte von eigenen Gnaden.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Das Ablegen des Ordensgewandes ist womöglich eher eine Folge der Krise. Die war schon gegeben, als alle Ordensleute noch das Ordensgewand trugen, denn kein Fundament kann so schnell wegschmelzen (zwischen etwa 1960 und 1970), wie es im Bereich des Katholizismus geschehen ist.
Als Antwort auf die Frage, was mit "Einengungen des Kirchenrechts" für die Orden gemeint ist: Das Kirchenrecht klassifiziert die Orden nach bestimmten Begriffen. Nun sind aber diese Begriffe nicht deckungsgleich mit den geistlichen Wirklichkeiten mancher Orden. Die Kategorien des CIC verfehlen deshalb z.B. bei den Mönchsorden immer ihr Ziel, denn sie zielen auf "Klerikerinstitut" - was noch nicht mal ansatzweise der Wirklichkeit entspricht. Das inhaltliche Nichtverstehen der Kanonisten zwingt deshalb auch manche Orden, zu inhaltlichem Nonsens zu flüchten. Als Beispiel: Ein Institut kennt mittlerweile Konversmönche, obwohl sich beides ausschließt. Ein Konverse konnte in diesem Institut kein Mönch sein, und ein Mönch konnte kein Konverse sein - römische Institutionen verboten aber ein - in ihren (blinden?) Augen! - aufgerichtetes Zweiklassenmönchtum (das garnicht existierte!).
Damit schließt sich übrigens ein Kreis auf "Fridericus" hin: Als solcher Nonsens (schon ab 1955) geschah, war eine abgrundtiefe Krise schon längst da, hervorgerufen durch ebenso abgrundtiefe, aber mit einem entwaffnenden guten Willen ausgestattete (!) Unwissenheit.
Gruß G.
Als Antwort auf die Frage, was mit "Einengungen des Kirchenrechts" für die Orden gemeint ist: Das Kirchenrecht klassifiziert die Orden nach bestimmten Begriffen. Nun sind aber diese Begriffe nicht deckungsgleich mit den geistlichen Wirklichkeiten mancher Orden. Die Kategorien des CIC verfehlen deshalb z.B. bei den Mönchsorden immer ihr Ziel, denn sie zielen auf "Klerikerinstitut" - was noch nicht mal ansatzweise der Wirklichkeit entspricht. Das inhaltliche Nichtverstehen der Kanonisten zwingt deshalb auch manche Orden, zu inhaltlichem Nonsens zu flüchten. Als Beispiel: Ein Institut kennt mittlerweile Konversmönche, obwohl sich beides ausschließt. Ein Konverse konnte in diesem Institut kein Mönch sein, und ein Mönch konnte kein Konverse sein - römische Institutionen verboten aber ein - in ihren (blinden?) Augen! - aufgerichtetes Zweiklassenmönchtum (das garnicht existierte!).
Damit schließt sich übrigens ein Kreis auf "Fridericus" hin: Als solcher Nonsens (schon ab 1955) geschah, war eine abgrundtiefe Krise schon längst da, hervorgerufen durch ebenso abgrundtiefe, aber mit einem entwaffnenden guten Willen ausgestattete (!) Unwissenheit.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Und wie sagte schon Madre Pasqualina so schön... "Minigebete, und Minikonstitutionen, und Miniröcke machen Euch auch nicht zu besseren Nonnen."
Man braucht schon ein Minimum von geschichtlicher Bildung und religiöser Feinfühligkeit, um den Sinn eines Habits zu verstehen. Wer nicht über seine eigene Jeansjugend hinausschauen kann, ist vielleicht nicht geeignet, eine jahrhundertealte Tradition hinsichtlich ihres Sinns oder eventueller Überlebtheit zu beurteilen.
Man braucht schon ein Minimum von geschichtlicher Bildung und religiöser Feinfühligkeit, um den Sinn eines Habits zu verstehen. Wer nicht über seine eigene Jeansjugend hinausschauen kann, ist vielleicht nicht geeignet, eine jahrhundertealte Tradition hinsichtlich ihres Sinns oder eventueller Überlebtheit zu beurteilen.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Vor einiger Zeit wurden hier im Strang mal "Falten" erwähnt.
DAS ist mal eine RICHTIGE Kukulle:
DAS ist mal eine RICHTIGE Kukulle:
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Genau; und solche gefällteten Kukullen gibt es auch bei orthodoxen Mönchen und Monialinnen in verschiedenen Ländern.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Neben der Tatsache, daß es mich stört, daß viele Ordensleute ihren Habit ablegen, gibt es noch eine Sache, die mich viel mehr stört, was man auch an vielen Bildern hier sieht:
nicht wenige (und da leider insbesondere Frauen) ziehen sich in zivil dann auch noch einfach schlecht an.
Aber eigentlich hat sich das Thema in 20 Jahren eh größtenteils erledigt.
nicht wenige (und da leider insbesondere Frauen) ziehen sich in zivil dann auch noch einfach schlecht an.
Aber eigentlich hat sich das Thema in 20 Jahren eh größtenteils erledigt.
- Athanasius0570
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Ich finde vor allem, dass es keinen tiefern Sinn hat, wenn sich Ordensleute im Stil vergangener Jahrhunderte kleiden müssen. Dass sie als "Personen geweihten Lebens" erkennbar sind, sollte ihnen aber doch selbst ein Anliegen sein.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hinsichtlich des Vereinfachens stimme ich voll zu. Da gab es in der Vergangenheit abenteuerliche Auswüchse. Wenn Nonnen (oder Möche) den Habit allerdings ganz ablegen und in Alltagskluft herumlaufen, dann ist da mehr verloren gegangen als bloß ein Kleid. Dann ist das Verständnis monastischen Lebens einfach nicht mehr da.Calendula hat geschrieben:Ich habe volles Verständnis für die Schwestern, die ihre Ordenstracht vereinfachen oder ablegen.
Und das liegt nicht nur an der Kleidung, auf die das Thema hier größtenteils reduziert wird.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Ehe hier aufgrund unterschiedlicher Gewandformen abwegige Rückschlüsse gezogen werden, wäre es vielleicht gut, sich die Hintergründe bewußt zu machen: Das Bild mit der gefälteten Kukulle stellt wohl eine Benediktinerin dar, in deren Tradition man auf Cluny zurückgegriffen haben wird. Dort gab es Kukullen, die aufwendig (z.B. mit Falten und sehr weiten Ausmaßen) angefertigt wurden. Wann sie ährend des Tages getragen wurden, weiß ich nicht. Dann gibt es andere Traditionen, in denen die Kukulle traditionell das eigentliche Mönchsgewand ist (z.B. bei den Zisterziensern): Dort ist die Kukulle eigentlich das Alltags- und Schlafgewand (wenn man von neueren Entwicklungen absieht, die die Benediktiner nachmachen wollten). Dieser Tradition liegt nicht die Cluny-Kukulle (vom Bild oben) zugrunde, sondern eine andere, wohl ältere, in der die Kukulle ein schäbiger und einfacher Mönchsmantel war. Der gefältelte Mantel der Mönche im Osten scheint mir wieder eine andere Sache zu sein, da er wohl hauptsächlich bei bestimmten Diensten getragen wird (vom Kirchendiener z.B.). Soweit ich weiß, ist die Kukulle im Osten (wie teilweise im Westen) der Überwurf über Kopf und Schultern (mit unterschiedlicher Länge). Eine Vereinfachung der Kleidung ist also nicht immer ein fataler Eingriff.
Gruß G.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
http://stuartfreedman.photoshelter.com/ ... PsPBhZSB8Q
Laurence Freeman, Benedictine monk leads an interfaith meditation session at The World Community for Christian Meditation Centre, London where he is the director..He is a Benedictine monk of the Congregation of Monte Oliveto and an author of several books, he has conducted dialogues and peace initiatives such as the historic Way of Peace with the Dalai Lama and is active in inter-religious dialogue with other faiths.
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Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Stimme zu.Fridericus hat geschrieben: Was hat das damit zu tun? Wieso sollte man mit leisen Tönen auf einen ungeheuerlichen Missstand hinweisen. Durch zahlreiche Dokumente und Beispiele aus der Geschichte der Kirche ist die große Bedeutung des Ordensgewandes klar ersichtlich. Das Ablegen desselben hingegen ist Zeichen und Ursache für die schwere Krise.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Also, ich habe mir jetzt die Mühe gemacht, diesen Thread von vorne bis hinten ganz durchzulesen... und ich bin immer noch damit zugange, mein zu Berge stehendes Haar zu [Punkt]
Die innere Haltung ist von der äußeren nicht abzutrennen, da wir eine Einheit von Leib und Seele sind! Was ich nach außen hin kundtue (oder eben nicht), wird sich über kurz oder lang auf meine innere Haltung auswirken. Je nachdem zum Guten oder Schlechten.
Der Habit gehört ganz wesentlich zur Ordensberufung!
Die innere Haltung ist von der äußeren nicht abzutrennen, da wir eine Einheit von Leib und Seele sind! Was ich nach außen hin kundtue (oder eben nicht), wird sich über kurz oder lang auf meine innere Haltung auswirken. Je nachdem zum Guten oder Schlechten.
Der Habit gehört ganz wesentlich zur Ordensberufung!
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
"So ist Klosterleben heute. Tanzend und hopsend durch das Leben."
http://www.youtube.com/watch?v=i-Kf9fvz_Ys
Wirklich, eine ganz tolle Reklame für das Ordensleben.
http://www.youtube.com/watch?v=i-Kf9fvz_Ys
Wirklich, eine ganz tolle Reklame für das Ordensleben.
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Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Finde das gar nicht schlecht. Lebensfreude.
Re: Selbstsäkularisierung der Orden in Bildern und Texten
Sicher ist die Darstellung im Video bewusst etwas auf die Spitze getrieben worden,aber der Grundtenor ist deutlich:heiliger_raphael hat geschrieben:Finde das gar nicht schlecht. Lebensfreude.
Freude an Gott,Freude am Leben!
Und genau das sollten doch die Gründe sein,warum jemand in einen Orden eintritt.
Übrigens nannten Zeitgenossen den Hl. Francesco den "Spielmann Gottes" und der Hl. Phillipo Neri nannte sich selber "Narr Gottes"!
carpe diem - Nutze den Tag !