Barbara hat geschrieben:
Die Frage beantwortet sich durch das erste Zitat, nicht wahr? Und es war auch dieses Zitat, das mich die weiter unten genannte "feine Bedachtsamkeit" hat vergessen lassen. Redest du denn mit den von Dir so bewunderten Ordensleuten auch so? Würdest du mir so etwas ins Gesicht sagen - wenn ich in Habit vor dir stünde, deutlich von den "Weltmenschen" unterschieden? Das scheint dir sehr wichtig zu sein, ich kann das auch verstehen und dieser Erwartung auch entsprechen, aber dann benimm du dich auch so. In diesem Forum bin ich nun mal "in der Welt" und passe mich in etwa dem hier herrschenden Stil an. Im Forum unserer homepage herrscht ein ganz anderer Ton, da würde ich so nie schreiben.
Hallo Barbara
Das ist tatsächlich ein Unterschied: Vor Geistlichen und Ordensangehörigen habe ich wirklich mehr Respekt, wenn sie nach außen als solche erkennbar sind.
Ich habe, als ich auf Deine Kritik antwortete, tatsächlich lange überlegt, wie und was ich schreibe. Und ich fühle mich auch unwohl hierbei. Denn selbstverständlich habe ich auch vor Dir als Ordensangehörige Respekt. Das ist halt der Zwiespalt, einerseits die zustehende Respekterweisung, andererseits die (mir notwendig erscheinende und berechtigte) Kritik, um die (von mir als richtig erkannte) Ordnung wiederherzustellen. Wenn Du mir gegenüber gestanden wärst, hätte ich mit Sicherheit auch andere Worte gewählt. So aber befinden wir uns in einem Forum, wo jeder und jede seine/ihre Meinung sagen kann und ich bin der Meinung, dass gerade in einem mehr oder weniger anonymen Forum auch Klarstellungen und Irrwege als solche in aller Deutlichkeit herausgestellt werden müssen. Hinzu kommt, dass Du aufgrund Deiner Beiträge den Eindruck hinterlässt, als hätte die innere Loslösung von der Welt noch nicht so richtig stattgefunden, was nun ja nicht heißt, dass man sich von der Welt vollkommen löst. Aber sollte man nicht Gott mehr an sich selbst und durch die eigene Person nach außen wirken lassen?
Vergessen wir auch nicht, dass eigentlich Staubkorn hätte antworten müssen; statt dessen hast Du Dich als Hüterin Staubkorns angesehen und an ihrer Stelle geantwortet. Letztlich gilt auch immer: der Ton macht die Musik.
Du schreibst, dass Du Dich auf diesem Forum "in der Welt" befindest und Du Dich deshalb dem hier herrschenden Stil anpasst.
Warum?
Warum anpassen anstatt gutes Beispiel zu geben?
Und:
…..Mein Problem ist dabei nur: was machen wir, wenn sich die Welt einfach nicht der Kirche öffnen will?
Die Ordensregeln beachten, die auferlegten oder sich selbst gestellten Aufgaben erfüllen, Beten, Gottvertrauen. Das genügt.
Und:
Meiner Erfahrung nach hat die Welt längst einen Weg gefunden, ohne uns zu leben. Deswegen bin ich ganz begeistert vom Zweiten Vatikanum: Fenster auf! Das heißt nicht die eigene Identität zu verleugnen! Im Gegenteil, auf den anderen kann ich mcih nur einlassen, wenn ich gut und sicher weiß, wer ich bin und was ich glaube.
Wenn ich die negativen Auswirkungen des II. Vat. sehe, dann denke ich, dass man die Fenster besser geschlossen gehalten hätte. Die Kirche hat die Interessen Gottes zu vertreten, nicht die Interessen der Welt.
Und:
Die Sendung hat ein falsches Licht auf uns geworfen, die Sonnenwendfeier ist eine Randerscheinung, nicht die Norm. Aber wenn wir deshalb derart angefeindet werden, möchte ich doch sagen, dass hier nichts geschieht, was wir nicht guten Gewissens vertreten könnten und da erwarte ich von gutwilligen Mitchristen einfach etwas mehr Toleranz.
Warum konnte die Sendung denn ein schlechtes Bild auf Euch werfen? Wer hat den Sender gerufen? Wer gab die Sendeerlaubnis?Und warum kamen die Reporter? Doch nur deshalb, weil es Sensationelles und Negativ-Darstellendes über die Kirche zu berichten gab. Oder glaubst Du, die Sender haben Interesse, Gutes über die Kirche zu berichten? "Gutes" in dem Sinne nur dann, wenn die Kirche weltlich oder universalreligiös wird.
Und mit dem Gewissen ist es so eine Sache. Es ist nämlich gebunden.
In allem Respekt, und nachträglich ein Herzliches Willkommen, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)