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Kennt jemand von Euch ne christliche Gemeinschaft in denen Zen praktiziert wird ? Oder kann von Erfahrungen berichten ?
Toni
Bernardin Schellenberger setzt sich mit christlicher und buddhistischer Spiritualität auseinander. Das letzte Kapitel, in dem er ganz nüchtern darlegt, warum er Christ ist, ist das stärkste.Toni hat geschrieben: christliche Gemeinschaft in denen Zen praktiziert wird ? Oder kann von Erfahrungen berichten ?
Leider ist aber gerade Bernardin Schellenberger einer derjenigen, die nach eigenen Worten nicht mehr katholisch sind, sondern "Grenzgaenger" wie er sagt. Auf einer Seite einer Organisation fuer Priester, die in einer Beziehung sind, schreibt er sehr sehr negativ ueber die Kirche....Marlene hat geschrieben:Bernardin Schellenberger setzt sich mit christlicher und buddhistischer Spiritualität auseinander. Das letzte Kapitel, in dem er ganz nüchtern darlegt, warum er Christ ist, ist das stärkste.Toni hat geschrieben: christliche Gemeinschaft in denen Zen praktiziert wird ? Oder kann von Erfahrungen berichten ?
Zen ist sehr speziell, weil es versucht alles wegzulassen was man weglassen kann. Ein Christ kann schlecht eine tibetanisch-buddhistische Praxis anwenden mit all deren Buddhas, Gottheiten und kulturellen Eigenheiten. Im Zen aber geht es um die direkte Erfahrung der Wirklichkeit "wie sie wirklich ist" und alles andere wird weggelassen. Ob man im Zen einfach im "Hier und Jetzt" sitzt oder im Christentum "in der Gegenwart Gottes" ist vielleicht gar nicht so anders. Zen als Meditation konzentrierst sich so auf das wesentliche, dass es ein Christ praktizieren kann. Und es ist nicht zu leugnen, dass es Aehnlichkeiten zu den christlichen Mystikern gibt. Ich frage mich halt, wenn Gott wirklich gegenwaertig ist, dann muessen ja auch Buddhisten das spueren koennen. Auch wenn sie es anders nennen. (Und Nostra Aetate von Vatikan II sagt dies ja)Erich Dumfarth hat geschrieben:Daisetz Teitaro Suzuki, eine der bedeutenden Persönlichkeiten des japanischen Zen-Buddhismus im 20. Jhdt., sagte mal über den amerikanischen Trappisten Thomas Merton, dass dieser einer der wenigen Westler sei, die etwas vom Zen begriffen hätten. Mag in diesem harten Urteil auch ein Spur kultureller Chauvinismus mitschwingen, so ist es doch eine bemerkenswerte Aussage. Sie impliziert, dass die Mehrheit der westlichen Zen-Buddhisten eigentlich etwas betreiben, dass sie weder kennen noch begreifen. Aber gerade das Nichtverstehen ermöglicht ja ein Engagement, ohne sich innerlich wirklich in verpflichtender Weise zu engagieren. Ein Ausstieg ist sozusagen stets mitprogrammiert.
Hier verstehen sich wohl Papst und Dalai Lama, waehrend die "modernen Buddhisten" den Dalai Lama nicht mehr verstehen.......In den USA habe ich Menschen gesehen, die den Buddhismus annehmen wie man die Kleider wechselt", berichtete der Dalai Lama. "Das ist wie New Age. Sie picken sich etwas aus dem Buddhismus, dem Hinduismus und von hier und da heraus, und das ist nicht heilsam." Er sei dem Papst begegnet, der - wie er - "ein Gegner des Kommunismus" sei. "Diese Vergangenheit des Freiheitsraubes haben wir beide gemeinsam", erklärte das Religionsoberhaupt. "Wir stehen uns daher sehr nahe. Ich bewundere seine Energie und seine Menschlichkeit sowie seine Bemühung, die Religionen in Assisi aufeinander zu führen."
Zwischen den Religionen gebe es bereits "eine Annäherung und gegenseitiges Verständnis". Es könne jedoch keine "Vereinheitlichung" geben. "Es ist wichtig für die Gläubigen, eine Wahrheit, eine Religion zu besitzen. Mehrere Religionen und mehrere Wahrheiten sind ein Widerspruch. Ich bin Buddhist, daher ist für mich der Buddhismus die einzige Wahrheit und die einzige Religion, für meinen christlichen Freund ist das Christentum die einzige Wahrheit und Religion". er respektiere und bewundere seine christlichen und muslimischen Freunde, betonte der Dalai Lama. "Wenn sie aber mit Vereinigung Vermischung zum Ausdruck bringen wollen, dann ist das nicht möglich und auch nicht von Nutzen."
Das scheint mir allerdings ein wichtiger Punkt zu sein. Das unverbindliche Bekenntnis zu allem und nichts erklärt möglicherweise auch zum Teil den großen Zulauf: So hat gerade Willigis Jäger seinen eigenen Meditationstempel gegründet und die Klientel scheint reichlich vorhanden.Erich Dumfarth hat geschrieben: Aber gerade das Nichtverstehen ermöglicht ja ein Engagement, ohne sich innerlich wirklich in verpflichtender Weise zu engagieren. Ein Ausstieg ist sozusagen stets mitprogrammiert.
Das Ganze zum Wohlfühlen im gepflegten Rahmen (ehemaliges Klostergelände), multi-religiös, Räucherstäbchen inklusive."Unter der spirituellen Leitung von Pater Willigis Jäger und der evangelischen Pfarrerin Doris Zölls werden hier neben Zen- und Kontemplationskursen Seminare aus verschiedenen spirituellen Traditionen angeboten. Darüber hinaus finden Symposien und Tagungen zu Themen der Philosophie, Psychologie und Theologie statt.
Der Benediktushof steht für eine überkonfessionelle Spiritualität, die unter Berücksichtigung des zeitgenössischen Weltbildes und der modernen Wissenschaften Antworten auf die Fragen des heutigen Menschen geben will." (Pressemitteilung )
Ja, aber mal sehen (auch wenn ich es nicht sehen werde), wieviel dieser Anhänger ihre Ehepartner dann bei Herrn Jäger oder seinen Schülern beerdigen lassen, also streng genommen außerkirchlich.Jojo hat geschrieben:
Das scheint mir allerdings ein wichtiger Punkt zu sein. Das unverbindliche Bekenntnis zu allem und nichts erklärt möglicherweise auch zum Teil den großen Zulauf: So hat gerade Willigis Jäger seinen eigenen Meditationstempel gegründet und die Klientel scheint reichlich vorhanden.
Hallo Max,max72 hat geschrieben:Leider ist aber gerade Bernardin Schellenberger einer derjenigen, die nach eigenen Worten nicht mehr katholisch sind, sondern "Grenzgaenger" wie er sagt. Auf einer Seite einer Organisation fuer Priester, die in einer Beziehung sind, schreibt er sehr sehr negativ ueber die Kirche....
Und die Antwort lautet letztendlich: Du bist eine Welle im Meer des Universums. Auf mehr Überkonfessionelles, Kontemplatives, politisch Korrektes kann man sich nicht einigen.Jojo hat geschrieben:Pressemitteilung: "Unter der spirituellen Leitung von Pater Willigis Jäger und der evangelischen Pfarrerin Doris Zölls werden hier neben Zen- und Kontemplationskursen Seminare aus verschiedenen spirituellen Traditionen angeboten. Darüber hinaus finden Symposien und Tagungen zu Themen der Philosophie, Psychologie und Theologie statt.
Der Benediktushof steht für eine überkonfessionelle Spiritualität, die unter Berücksichtigung des zeitgenössischen Weltbildes und der modernen Wissenschaften Antworten auf die Fragen des heutigen Menschen geben will."
Tja, Deine Verallgemeinerungen treffen im allgemeinen nicht immer zu.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Text zeigt vor allem einen völlig in die Irre gegangenen Mann. Der kann keinem Ratgeber sein.Ralf hat geschrieben:Ich finde den Text nicht schlimm.
So verallgemeinert ist deine Aussage im Prinzip korrekt; sie trifft jedoch nicht meinen obigen Beitrag, weil ich dort gerade nicht verallgemeinerte, sondern mich über eine konkrete Person äußerte. Nochmals: Wer derart im Nebel stochert und gar nichts begreift, zu allererst noch nicht mal vom eigenen Leben: Wie soll der jemandem geistlicher Führer sein?Ralf hat geschrieben:»Tja, Deine Verallgemeinerungen treffen im allgemeinen nicht immer zu.«
Doch. Mystischer Leib Christi. Kann der Leib vom Haupt getrennt sein?Ralf hat geschrieben:»Übrigens ist die Kirche wirklich nicht Jesus.«
Es ist eine ganz subtile Sache. Das was Schellenberger oder auch ein Willigis Jaeger schreiben zeugt von Religiositaet und ist vielen eine Hilfe. Und doch scheint mir irgendetwas faul an der Sache.Marlene hat geschrieben: Hallo Max,
danke für die URL. Dass Bernardin Schellenberger möglicherweise Negatives über die katholische Kirche schreibt - wobei ich den Text noch nicht gelesen habe, so dass ich das nicht beurteilen kann - heißt doch noch lange nicht, dass seine Auseinandersetzung mit verschiedenen spirituellen Wegen und seine Argumentation für das Christentum verpönt sind, oder?
Und eines kann ich versichern: So, wie er schreibt, sucht und liebt dieser Mann seinen Herrn.
Ich moechte sehr ungern Urteile ueber konkrete Personen faellen, aber die Frage muss ich doch stellen: Schellenberger ist Trappist und fuehlt sich darin unheimlich wohl. Dennoch verlaesst er das Kloster, was fuer die Gemeinschaft vermutlich eine Krise bedeutete. In dem Text ist er entsetzt, dass das Ordinariat ihn entlaesst "nur weil" sie hoeren dass er heiratet. Wie koennen die nur! Nun ist er inzwischen geschieden, gehalten hat das also auch nicht.Von den falschen Propheten
15 Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.
16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?
17 Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte.
18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten.
19 Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.
Es kommt halt drauf an was Du damit meinst. Das Wort "Zen" bedeutet nichts anderes als Meditation, und viele Gruppen haben ja Zeiten gemeinsamer stiller Meditation. Im Karmel zum Beispiel gibt es immer feste Zeiten gemeinsamer Meditation in der alle in Stille sitzen. Auch auf Meditationsbank oder so. Die wuerden das nicht unbedingt Zen nennen...Toni hat geschrieben:Habe auch über einige Gemeinschaften gelesen die in Kursen Zen-Meditation anbieten. Oder es gibt einzelne Brüder die sich "damit beschäftigen"...
Gibt es aber auch Gemeinschaften die zazen in ihrem Tagesablauf integriert haben ?
Meines Wissens hat der Karmel stille Meditation "vorgschrieben" Die Nonnen im Karmel hier bleiben zumindest nach jeder Messe noch sehr lange in der Kirche, dazu wohl jeder auch fuer sich. Eine kleine Maennergemeinschaft von Karmelitten in Suedschweden hat morgens eine halbe Stunde gemeinsame stille Meditation und abends nochmal etwa 45 Minuten, gemeinsam im Anschluss an Stundengebet.Toni hat geschrieben:Hallo Max
Danke für den link.![]()
Ich kenne einige christliche kontemplative Gemeinschaften. Aber keine die gemeinschaftliche stille Meditation, "gleichberechtigt" mit dem Stundengebet, in ihren Tagesablauf integriert hat. Wie ist da der "Stundenplan" im Karmel ?
Das verstehe ich nicht. Mein persoenliches Erlebnis ind der Jugend, und das vieler vieler anderer Menschen die ich treffe ist, dass uns heute oft vollkommen der Zugang zu Gebet und Kontemplation fehlt. Toni nennt das stille Gebet vor dem Allerheiligsten. In meiner Jugend gab es das erstens ueberhaupt nicht, noch haette mir irgendeiner nahegebracht, was es damit ueberhaupt auf sich hat.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unabhängig von der Zen-Frage – die meines Erachtens klar beantwortet ist – finde ich, um es rundheraus zu sagen, reichlich ungesund, was ich hier und anderswo so an Meditationsgelüsten beobachte. Im Ernst: Du findest weder Sinn noch dein Leben noch Gott oder was weiß ich, wenn du dich in diese oder jene Form der „Meditation“ versenkst.
Den Sinn findest du in den Ereignissen, in deiner Geschichte. Darin redet Gott mit dir. Bloß du, du hörst nichts und meinst, wenn du dich irgendwohin versenkst, dann fändest du Gott. Denkste, Gott ist längst da. Schau auf, kehr um!
Ich hatte ja auch vor ein paar postings gesagt, dass man dass die Ordensleute das sicher ncht Zen nennen wuerden. Ich wollte nur deutlich machen, dass eben das, was man im Zen sucht, stilles inneres Gebet, im Christentum eben vorhanden ist. Wenn einer sagt er suche Zen im Kloster, dann sage ich: Das was Du wirklich suchst gibt es da, auch wenn es nicht Zen heisst.Sr. Franziska OP hat geschrieben:Die gemeinsame (Sitz)mediation in einzelnen Klöstern kann mal wohl kaum "Zen" nennen, oder?