Berufung verfehlt??

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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berku
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Beitrag von berku »

Majana hat geschrieben:Hallo Bembel,

hier ging es ja doch auch nicht zuletzt um die Frage, inwieweit die Kirche einen Zwang zum ehelichen Geschlechtsverkehr außerhalb der Kinderzeugung auferlegt. Hier wurde ja postuliert, dass der eine Partner sich dem einseitigen Wunsch des anderen nach dem Geschlechtsakt zu beugen hat, u.a. darum, weil geschrieben steht, dass der Christ in der Ehe nicht auf triebhaftes Ausleben verzichten "darf", denn das würde eine schwere Beziehungsstörung signalisieren, er würde sich dann verbotene Kanäle zur Triebabfuhr suchen oder eine sakramentale Ein-Fleisch-Werdung sei negativ beeinflusst usw.

Ich bestreite das für meinen Teil, in der Weise normativ annehmen zu müssen, dass ich z.B. als Frau ohne Kinderzeugungsabsicht (nach bereits mehreren Geburten) das Sakrament der Ehe dadurch verletzen soll, dass ich mit meinem Partner zusammen wenig oder keinen Befriedigung-ohne-Kinderzeugen-Sex leben möchte, zumal bei den empfohlenen Verhütungsmaßnahmen und zumal, wenn sich das eher aus Gründen einer gläubigen Entwicklung einstellt und nicht, weil man dem Partner eine lange Nase dreht.

Ich halte Treue und Liebe für ungemein eheerhaltend und kirchlich sinnvoll getragen, normativen Sex bis ins hohe Alter dagegen ist nun mal in manchen Ehen furchtbar egal für den würdevollen Erhalt einer Ehe , ohne dass jemandem damit ein Leid geschieht, im Gegenteil.

Ich weiß es ja auch nicht, warum Kirche in dieser Form anscheinend jeden zum ewigen ehelichen Sex zwingen will oder wie soll man es verstehen...

;)

@ M.;

nun mal ehrlich: du hast Probleme mit deiner Sexualität, kannst sie nicht als von GOTT gegeben ansehen und leben, bist also gehemmt? Da stellt sich natürlich die Frage nach der Ursache; es gibt gute Therpeuten ( auch christliche! ) die diese Probleme adäquat angehen können, um sowohl dir als auch deinem Mann ein normales Leben zu ermöglichen...
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

Majana
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Beitrag von Majana »

Das nimmt aber jetzt hier Formen an... :D

Ich muss dich enttäuschen, ich habe vor meiner Bekehrung ein ausgesprochen intensives Sexualleben genossen, zumal im Islam die Lust traditionell unverkrampfter gesehen wird als zu manchen Zeiten des Katholizismus und ich habe auch schon 4 Kinder auf die Welt gebracht. Seit ich zu Jesus Christus gefunden habe, steht mir der Sinn eben mehr nach Gebet und Meditation, nach dem Besuch der Heiligen Messe, ab und zu lieber etwas fasten statt Schoki, Verzicht auf früher selbstverständliche "Laster" bedeutet mir nun häufig eher Freiheit und ich fühle mich durch diese Lebenweise Jesus insgesamt näher.
Dazu kommt, dass ich sehr häufig den Tag nicht nur mit dem Stundengebet, sondern auch mit einem Hang zum immerwährenden Gebet verbringe. Ich fände das dann während des Sex oft unpassend und ich verzichte so lieber auf Sex.
Und niemand leidet unter der Situation.


Ja, ich gebe zu, für mich ist Sex durch die Entwicklung des Glaubens viel unwichtiger geworden, ich habe anders zu tun bekommen, und, wie ich persönlich konstatieren kann, weitaus Wichtigeres.

Was nicht bedeutet, dass andere nicht anders selig werden können dürften.

Ich sehe das auch im Unterschied zum Islam, dort ist der eheliche GV ibada, also eine gottesdienstliche Handlung, wie z.B. Gebet usw. weil Lust als ein positiver Faktor gesehen wird.
Darum wird auch Zölibat im Islam generell abgelehnt. Nachteil kann dabei sein, dass dann leichter eine Lustverpflichtung verspürt werden kann, was natürlich jeder Lust abträglich ist. Im Islam ist es übrigens auch so, dass ein Partner Hindernisse oder Unlust am GV möglichst schnell abzubauen hat, also ähnliche Argumente aus ähnlichen Gründen, wie hier auch von Christen fielen.

Im Christentum erkenne ich zusätzlich eine gewisse Bedeutungsmöglichkeit für z.B. den Zölibat, sodass hier vielleicht auch die Sexualität individueller gehandhabt werden darf, als wenn der Zölibatsgedanke einem Glauben völlig fern steht, ja sogar als kategorial widergöttlich gilt.

Und so fühle ich mich unter vielen großen Gründen auch aus diesen kleinen Gründen im Christentum wohler ;).


Zum Thema "normales Leben":

Ich halte sogenannte Normalität nicht in jedem individuellen Fall für das absolut Erstrebenswerte. ;)

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berku
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Beitrag von berku »

... also,

Kinder zu zeugen bedeutet noch nicht eine reife Sexualität zu leben!

Dem Christentum wird häufig eine Leibfeindlichkeit nachgesagt, die so gar nicht besteht - und die Protestanten sind da oft radikaler als die Katholiken!

Im NT steht eindeutig, daß Ehelosigkeit für Leute gut ist, die das "fassen" können. Für alle anderen aber ist die Ehe gut, damit sie ihre Leiblichkeit umfassend und gesund leben können; dazu gehört auch Sex " ... und sie werden ein Fleisch sein..."

Übrigends: was ist mit deinem Mann los - kann er nicht mehr, oder sucht er es woanders?
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

Majana
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Beitrag von Majana »

Liebster berku,

Eigentlich wollte ich zu dem Thema auf die Art nichts mehr antworten, weil mir das zu weit geht und es droht, ins Unverschämte abzugleiten bzw. das schon längst ist.

Aber weil es irgendwie so schlecht zu "fassen" sein scheint und weil du es bist:

Mein Mann kann und er sucht nicht woanders. Ich wollte es etwas dezenter ausdrücken, in dem ich lieber die Anzahl der Kinder nannte, die ohne diverse physiologische Voraussetzung natürlicherweise sicher nicht so unproblematisch entstanden wären. Du verstehst?

Ich nehme aus dem Thread mit: Wir dürfen mit wenig oder ohne, wir können es "fassen" und ich habe noch mehr als zuvor erkannt, wie leicht das Thema Sex doch zu einer gewissen Unsensibilität zu verführen imstande ist. Nicht nur in Taten, sondern auch in Worten und beim Gegenüber.

Darum möchte ich das Thema, für mich nur, hier beenden und auch auf die nähere Erörterung von Geschlechtsakten des berku oder sonst jemandem verzichten.

Ich lebe übrigens in einer vollgültigen christliche Ehe :), in der Gebet und Glaube immer mehr Platz bekommt. Wenn ein Christ damit ein Problem hat, hat er wirklich ein Problem ;)

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Linus
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Beitrag von Linus »

berku hat geschrieben:Übrigends: was ist mit deinem Mann los - kann er nicht mehr, oder sucht er es woanders?
Es gibt auch Männer, denen alle heiligen Zeiten reicht, ohne daß sie zwischenzeitlich fallen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Petra
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Beitrag von Petra »

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

Kann ein Leben sein Ziel verfehlen?
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Bembel
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Beitrag von Bembel »

@berku
Dem Christentum wird häufig eine Leibfeindlichkeit nachgesagt, die so gar nicht besteht - und die Protestanten sind da oft radikaler als die Katholiken!
Was heißt radikaler!
Wir Katholiken sind schon immer Leibfreundlich gewesen.
Deshalb sind wir auch gegen die Unmäßigkeit.
Weil so etwas den Körper zerstört.
Der Mensch ist nun mal eine Einheit aus Körper und Seele
Gerade wies Euer Luther gemacht hat, so ists Leibfeindlich. Der hats mit dem Saufen, Fluchen und mit der Unzucht nicht so genau genommen- nicht gerade förderlich für seinen Leib und seine Seele
Übrigends: was ist mit deinem Mann los - kann er nicht mehr, oder sucht er es woanders?

Was sind das für indiskrete Fragen.
So etwas geht doch Keinen etwas an, außer die betreffenden Personen und evtl. den Arzt!

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