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Verfasst: Mittwoch 19. November 2008, 16:22
von anneke6
Wovon leitet sich denn "Herrschaftsseiten" (auch "Herrschaftszeiten" habe ich schon gehört) denn ab?
Ich selbst bin auch ein Freund abgeschwächter Flüche, ich sage öfters "O jejku kochany"

Verfasst: Mittwoch 19. November 2008, 16:29
von Gerhard
Was ist denn mit "Um Gottes Willen"?

Verfasst: Mittwoch 19. November 2008, 22:15
von ifugao
anneke6 hat geschrieben:Wovon leitet sich denn "Herrschaftsseiten" (auch "Herrschaftszeiten" habe ich schon gehört) denn ab?
Ich selbst bin auch ein Freund abgeschwächter Flüche, ich sage öfters "O jejku kochany"
Herrschaftszeiten ist ein bayrischer Spezialfluch.... :mrgreen:
Mal eine kleine Kostprobe gefällig?

http://de.youtube.com/watch?v=e2Qpmie5G ... re=related

Wovon es sich ableitet musst die die bayrischen Spezialisten hier im Forum befragen. ;D

Verfasst: Donnerstag 20. November 2008, 00:54
von Esperanto
Im Küpper (Umgangssprache) habe ich's gleich gefunden: Verfremdung (um sich nicht zu versündigen) von Herrgotts-Sakra(ment). Wobei es phonetisch verständlich wird, wenn man von Herrschaftssattn ausgeht.
Also im Prinzip wie o Jejku kochany (o Jesulein lieber, ja?).

Verfasst: Donnerstag 20. November 2008, 01:26
von anneke6
Es gibt tatsächlich Verkleinerungsformen von Jezu, zum Beispiel im Weihnachtslied Lulajże Jezuniu, moja perełko, aber o jejku ist eine lautliche Verfremdung ohne eigenen Sinn, etwa wie das deutsche "Ojeeeh!".
Eine Verfremdung zu einem Wort mit eigenem Sinn gibt es bei jak babcię kocham (anstatt: jak Boga...), denn babcia heißt ja Oma.

Verfasst: Donnerstag 20. November 2008, 05:53
von Gerhard
Esperanto hat geschrieben:Im Küpper (Umgangssprache) habe ich's gleich gefunden: Verfremdung (um sich nicht zu versündigen) von Herrgotts-Sakra(ment). Wobei es phonetisch verständlich wird, wenn man von Herrschaftssattn ausgeht.
Also im Prinzip wie o Jejku kochany (o Jesulein lieber, ja?).
:D

Der war gut.

Verfasst: Freitag 21. November 2008, 00:03
von Esperanto
anneke6 hat geschrieben:Es gibt tatsächlich Verkleinerungsformen von Jezu, zum Beispiel im Weihnachtslied Lulajże Jezuniu, moja perełko, aber o jejku ist eine lautliche Verfremdung ohne eigenen Sinn, etwa wie das deutsche "Ojeeeh!".
Eine Verfremdung zu einem Wort mit eigenem Sinn gibt es bei jak babcię kocham (anstatt: jak Boga...), denn babcia heißt ja Oma.

Wobei man ja auch sagt, dass "oje(mine)" von "o Jesu domine" kommt, was ja wohl auch stimmt (denn wie sollte man sonst das -mine erklären? Die Polen haben unser "oje" dann übernommen, wie so vieles.

Verfasst: Freitag 21. November 2008, 20:19
von taddeo
ifugao hat geschrieben:Herrschaftszeiten ist ein bayrischer Spezialfluch.... :mrgreen:
Direkt als Fluch wird das kaum ein Bayer auffassen - wenn wir richtig fluchen wollten, klänge das schon etwas anders. Aber unsere gute christkatholische Erziehung hält uns meistens davon ab.

(Es gibt etliche solche "laisierten" Flüche, die aus liturgischen Begriffen entstanden sind. "Sacklzementhalleluja" zum Beispiel, das nicht nur Maurer verwenden. Da meint es einer schon ziemlich ernst mit dem Fluchen, erst recht bei "[Kruze]fix[halle]luja". Das ist dann echt derb und widerspricht jeglichem bayerischen Anstands- und Moralempfinden.)