Zeugen Jehovas

Sonstiges und drumherum.

Was soll man machen, wenn Zeugen Jehova vor der Türe stehen?

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Matthäus
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Matthäus »

asderrix hat geschrieben: Wenn es das nur wäre, dass es verquer ist, es ist eindeutig falsch und die Leugnung der Gottessohnschaft Christi vermasselt ihnen den Zugang zum liebenden Vater, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie trotz ihres großen Einsatzes Gottes Kinder sind, also die Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit verbringen dürfen.
Wenn wir sagen, dass ZJ von uns nicht als Christen anerkannt werden, wir die Gültigkeit ihrer Taufe nicht akzeptieren sie nicht in Gemeinschaft mit der Kirche stehen, weil sie u.a. Gottessohnschaft Christi leugnen, so müssten wir doch auch mit gleichen Maß in unserer Kirche messen.
Ich persönlich kenne Protestanten und Katholiken die, obwohl sie sich als Christen verstehen und den Gottesdienst besuchen, Christus nicht als Gott ansehen. Vielmehr ist er für sie ein guter und heiliger Mann und somit ein Vorbild, aber nicht dem Wesen gleich dem Vater.
Wenn wir nun mit dem gleichen Maß messen würden, wie wir es bei den ZJ tun, so müssten wir doch auch mit diesen Menschen die Gemeinschaft aufheben, sie also exkommunizieren, oder nicht?
"Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat." [Joh 15,18]

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Matthäus
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Matthäus »

Übrigens: Warum wird eigentliche gerade die Bluttransfusion von den ZJ abgelehnt? Dass sich dies aus dem Gesetz ergibt leuchtet ja noch ein.
Aber warum hat man sich gerade dieses einzelne Gebot herausgepickt? Dann könnten die ja gleich auch die restlichen Mizvot einhalten, wie die strenge Einhaltung des Shabbos, Brit Mila, Tefellin, Zizit, Peyos usw. :rebbe:
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guatuso
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von guatuso »

Ein etwas mehrals nur fluechiger Bekannter von mir war 25 Jahre verheiratet und hatte mit seiner Frau zwei (nun erwachsene) Kinder.
Er hatte eine Sekraeterin. Mit ihr wollte er unbedigt ins Bett. Die Sekretaerin lehnte ab mit der Begruendung, sie sei Zeugin Jehovas und Sexualitaet gaebe es nur in der Ehe.
Sie hat nicht etwa abgelehnt, weil der Mann verheiratet war, sondern weil sie nicht mit ihm verheiratet war.

Mein Bekannter, man muss sich das vorstellen, liess sich also nach 25 Jahren Ehe scheiden, nur um mit der Frau ins Bett zu steigen.
Die beiden haben tatsaechlich dann geheiratet. Aber als der Mann glaubte, nun der ehelichen Freuden endlich nachgehen zu koennen, wurde er wieder enttaeuscht.
Sex gaebe es einzig und allein, wenn der Mann (ein Katholik!) sich neu fuer die Zeugen Jehovas taufe lassen wurde, denn fuer eine ZJ ist es unmoeglich mit einem „nicht-getauften“ zu leben.

Er hat es. Er fiel vom katholischen Glauben an, liess sich fuer die Zeugen Jehovas taufen. Damit verpflichtete er sich, das geht hier naemlichvoellig unter, 10 Prozent seines Einkommens an die ZJ zu spenden. Das ist PFLICHTABGABE. Das Geld wird wiederum verwendet, um all die Schriften und Buecher drucken zu lassen, nicht etwa um Hilfe zu leisten.

Mir stossen zwei Dinge massiv auf:
Erstens: das Verhalten des Mannes, das von Ruecksichtslosig der (ersten) Ehefrau gegenueber gepraegt ist, und der sich woh keine Sekunde Gedanken machte, wie das fuer eine Frau ist, 25 Jahre fuer den Mann da zu sein und dann auf den Muellhaufen der Geschichte abgelegt zu werden.
Das zweite ist: Die Sekretaerin; als ZJ sollte sie moralisch und christlich leben, aber sie hatte keine Skrupel die Scheidung des Mannes von seiner Ehefrau als unmoralisch abzulehnen, sondern ermutigte ihn indirekt , in dem sie sein Begehren nicht klar und deutlich ablehnte.
Pech fuer den Mann, die neue Frau wurde sofort schwanger und bekam Zwillinge. Nun steht er als Rentner da, hat kaum noch Geld (er muss seine erste Frau Alimente zahlen, die sind aber so wenig dass sie als Putzfrau arbeiten gehen muss) und er muss die Zwillinge ernaehrend und die 10 Prozent an die ZJ abgeben.

Heute, vier Jahre nach der Geburt der Kinder, bereut der Mann bitter sein Verhalten (ich hab da kein Mitgefuehl fuer ihn, nur fuer seine erste Ehefrau), jammert wie gut er es doch mit der ersten Frau hatte, nie Probleme mit ihr gehabt. Die neue Ehefrau verpruegelt ihn (bereits Rippen und Hand gebrochen!) und hat eine Herrschaftsstruktur aufgebaut. Er kann sich nicht mal von ihr trennen, weil er dann sofort seine neuen Kleinkinder verlieren wuerde.
Die neue Frau wird natuerlich unterstuetzt von der Gemeinde, immerhin ist sie quasi ihr halbes Leben Mitglied und der Auslaender noch neu.

Beider Verhalten empfinde ich als zutiefst unchristlich und abscheulich. Zumal es der neuen Frau sehr klar darum geht, dass der jetztige Ehemann ihrer Familie (!) in Nicaragua ein grosses Haus baut. Der Depp –sorry- hat auch brav ein Grundstueck gekauft und zu bauen angefangen. Doch jetzt ist er wirklich Bankrott und ohne finanzielle Unterstuetzung eines Freundes haetten sie nicht mal genug Geld fuer die Kinder. Der Freund ist uralt und wird bald sterben.

Bei uns gibt es eine deutsche Gemeinde der ZJ. Nicht etwa, dass das sich entwickelt hat. Nein, sie wurden von der Hauptzentrale nach Costa Rica gesandt, um hier die Deutschen zu missionieren.
Ein Ehepaar kenne ich, die haben es auch gleich bei mir versucht, ich habe umgehend, freundlich aber strikt, gesagt, dass ich mich auf keinerlei Diskussion einlasse. Sie haben es akzeptiert.
Auch diesem Paar ist diese Geschichte, die ich geschildert habe, selbstverstaendlich bekannt. Das ist fuer sie keinerlei Anlass, das Werteverhalten der ZJ in irgendeiner Form zu ueberdenken. Die erste Frau war quasi Heidin, schlimmer, sie gehoert nicht zu den Auserwaehlten, wird also am Ende der Tage wie Abfall vernichtet, und der Mann wurde als ZJ getauft, nun ist er ein guter Mensch fuer die Sekte und Gott.
Was will man mehr?

Sorry,so Aussagen wie von Matthaeus „Also rein äußerlich gesehen, scheinen die ZJ um ein vielfaches mehr hinter ihrem Glauben zu stehen, als die Volkskirchen.“, kann ich nicht hinnehmen. Die angeblichen Vorzuege (kein Sex vor der Ehe etwa) entpuppen sich als Heuchelei, wenn im gleichen Atemzug akzeptiert wird, dass ein Mann fuer „Sex in der Ehe“ seine langjaehrige Ehefrau verlaesst und niemand der ZJ dabei Skrupel empfindet.
Uber das verheerende Verhalten des Mannes braucht es wohl keine Worte.

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guatuso
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von guatuso »

Matthäus hat geschrieben:Übrigens: Warum wird eigentliche gerade die Bluttransfusion von den ZJ abgelehnt? Dass sich dies aus dem Gesetz ergibt leuchtet ja noch ein.
Aber warum hat man sich gerade dieses einzelne Gebot herausgepickt? Dann könnten die ja gleich auch die restlichen Mizvot einhalten, wie die strenge Einhaltung des Shabbos, Brit Mila, Tefellin, Zizit, Peyos usw. :rebbe:
Weil in der Bibel steht (ich hatte es gelesen ,weiss aber nicht mehr genau wo) "Du sollst nicht sein Fleisch essen (gemeint ist der Mensch) und von seinem Blut trinken"

"Trinken" wird bei den ZJ so interpretiert, dass auch eine Blutuebertragung gegen Gottes Gebot verstoesst. Auch da kenne ich eine tieftraurige Geschichte von einer jungen ZJ die bei der Geburt (sie war so 21) viel Blut verlor und deshalb sterben musste. Ich kenne den Mann.

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Matthäus
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Matthäus »

guatuso hat geschrieben: Weil in der Bibel steht (ich hatte es gelesen ,weiss aber nicht mehr genau wo) "Du sollst nicht sein Fleisch essen (gemeint ist der Mensch) und von seinem Blut trinken"

"Trinken" wird bei den ZJ so interpretiert, dass auch eine Blutuebertragung gegen Gottes Gebot verstoesst. Auch da kenne ich eine tieftraurige Geschichte von einer jungen ZJ die bei der Geburt (sie war so 21) viel Blut verlor und deshalb sterben musste. Ich kenne den Mann.
In der Tat steht im Alten Testament das Verbot, dass den Juden verbietet Blut zu konsumieren. Blut wird ja als die Seele aller Lebewesen beschrieben (Siehe Gen 9, 3-4).
Meine Frage war jedoch, warum die ZJ, die sich ja als die wahre Christenversammlung verstehen, gerade dieses Gebot befolgen.
Katholiken und Protestanten befolgen dieses Gebot generell ja nicht.

Eigentlich auch zurecht, dann Jesus sagte ja:
Mk 7, 18 hat geschrieben: 18 Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? 19 Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.
"Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat." [Joh 15,18]

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Reinhard
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Re: Zeugen Jehovas

Beitrag von Reinhard »

Das Problem liegt in der biblizistischen Lesart der ZJ, die dazu auch noch vom ihrem "ZK" (wie immer das heißt) vorgegeben und festgelegt ist.

Die biblische Vorlage ist Apg. 15:28f:
Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
Dies ist mehr als genug "Beweis" ! - - und absolut "biblisch" !
Natürlich nur, wenn man es aus dem eigentlichen theologischen Kontext herauslöst und wörtich nimmt. Aber darin sind die ZJ Meister.

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