Dürfen / sollen kirchentreue Katholiken ...

Sonstiges und drumherum.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Dann seid froh, daß ich nicht in Österreich lebe - so sehr ich das Land liebe -,denn würde mir (wäre ich Österreicher) einmal jemand beim Blutsprendedienst sagen:
"Sie dürfen kein Blut spenden, weil sie eine leichte Spastik haben."
würde ich denen wegen Diskriminierung eine Klage an den Hals werfen.

Gruß,Pit
Linus hat geschrieben: ...
@Pit Ja, selbst wenn du die Besten Blutwerte hast und alles in Ordnung ist. Sollte dem Empfänger irgendwas passieren haftest du (und nicht wie normal die Spendenbank) - so sagte man mirs zweimal, einmal als ich Blut, das andere mal Plasma spenden wollte.

(Mich betriffts auch ich hab offiziell 80 % )
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Selbstverstümmelungen jeder Art sind unangebracht
und anstößig. Der eine merkt’s eher, der andre später.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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sca81
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Beitrag von sca81 »

@ Blutspenden mit Behinderung:

da frag ich mich jetzt aber auch, was das soll?!

zumal man ja vor dem Plasmaspenden einen Bogen ankreuzen muß bezüglich allen möglichen Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Operationen und so weiter und so fort. An eine Frage, ob man denn zu größer gleich 50 % behindert sei, kann ich mich aber beim besten Willen nicht erinnern. Zwar betrifft es mich nicht, aber es wäre mir sicher aufgefallen.

:ikb_offtopic:

Daß ich nach meinem Ohrenpiercing ein Jahr nicht spenden durfte, seh ich ja noch ein - aber was das mit dem Behinderungsgrad soll, ist mir echt schleierhaft.

Linus, wo warst/wolltest du denn plamsaspenden?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Ich kann nur sagen, daß es in Deutschland überhaupt kein Problem ist, als Behinderter Blut zu spenden, es sei denn, man hat eine ansteckende Krankheit, die über das Blut übertragen werden kann. Aber das gilt bei Nichtbehinderten genauso.

Gruß,Pit
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Pit
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Beitrag von Pit »

Mich interessiert es mal, wie Du die Sache findest, daß in Österreich Behinderte kein Blut spenden dürfen?

Gruß,Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Selbstverstümmelungen jeder Art sind unangebracht
und anstößig. Der eine merkt’s eher, der andre später.
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Linus
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Beitrag von Linus »

"Sie dürfen kein Blut spenden, weil sie eine leichte Spastik haben."
würde ich denen wegen Diskriminierung eine Klage an den Hals werfen
Vergiss es, du würdest verlieren, die Sache ist bereits ausjudiziert.

@sca
Wien. Verschiedene Institutionen. Bei Leuten über 50 % Behinderung sieht mans gwöhnlich (zumal als geschult geübter Beobachter) da kommts nicht mal zum Fragebogen. (obwohl mans bei mir nicht gleich sieht - einige Bekannte fragten erst (nicht aus Scham) nach einem Jahr nach, ob ich evtl behindert sei - war die Frage 1. Direkt nach der Begrüßung von der Empfangsdame: Entschuldigen Sie, Sind sie behindert? Dann können wir sie leider nicht brauchen"....)
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Pit
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Beitrag von Pit »

Tja, ich finde es interessant, daß mancher Österreicher (ich meine Dich nicht) offenbar der Meinung ist, daß man mir die Behinderung ansieht, während es Lehrer und Mitschüler auf der Grundschule teilweise erst nach gut 4 Jahren merkten.
Aber ganz im Ernst:
Wenn jemand auf Grund eines Herzfehlers ein MdE von 50 & hat, sieht man ihm das nicht (!) an, garantiert.
Wie auch immer, diese besch....ne Rechtsregelung in Österreich ist zum Kotzen, da diskriminierend.

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:
"Sie dürfen kein Blut spenden, weil sie eine leichte Spastik haben."
würde ich denen wegen Diskriminierung eine Klage an den Hals werfen
Vergiss es, du würdest verlieren, die Sache ist bereits ausjudiziert.

@sca
Wien. Verschiedene Institutionen. Bei Leuten über 50 % Behinderung sieht mans gwöhnlich (zumal als geschult geübter Beobachter) da kommts nicht mal zum Fragebogen. (obwohl mans bei mir nicht gleich sieht - einige Bekannte fragten erst (nicht aus Scham) nach einem Jahr nach, ob ich evtl behindert sei - war die Frage 1. Direkt nach der Begrüßung von der Empfangsdame: Entschuldigen Sie, Sind sie behindert? Dann können wir sie leider nicht brauchen"....)
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sca81
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Beitrag von sca81 »

Kennt ihr die Behindertensportlerin Danja Haslacher?

Die spendet auch Plasma und macht sogar Werbung dafür.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

sca81 hat geschrieben:Kennt ihr die Behindertensportlerin Danja Haslacher?

Die spendet auch Plasma und macht sogar Werbung dafür.
Kannte ich bisher nicht, aber ein Blick auf ihre Homepage verrät: sie wurde nach einem Unfall beinamputiert. Das ist nun wieder etwas ganz anderes, als eine angeborene Behinderung, z. B. Downsyndrom etc.

Die Regelung zu Blut- und Plasmaspende in Österreich war mir nicht bekannt, allerdings finde ich sie sehr befremdlich. Hier scheinen "Ansteckungs"-befürchtungen eine Rolle zu spielen, die eigentlich spätestens seit Anfang der 80er überwunden sein sollten... :roll:
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sca81
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Beitrag von sca81 »

cantus planus hat geschrieben:
sca81 hat geschrieben:Kennt ihr die Behindertensportlerin Danja Haslacher?

Die spendet auch Plasma und macht sogar Werbung dafür.
Kannte ich bisher nicht, aber ein Blick auf ihre Homepage verrät: sie wurde nach einem Unfall beinamputiert. Das ist nun wieder etwas ganz anderes, als eine angeborene Behinderung, z. B. Downsyndrom etc.
Das stimmt, aber soweit ich das den Vorpostings entnommen hab, kommt es auf den Behinderungsgrad an und nicht auf die Art der Behinderung. Mit Beinamputation hat man ja soviel ich weiß auch schon einen Behinderungsgrad von 50 % (korrigiert mich, wenn ich mich irren soll).

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Pit
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Beitrag von Pit »

Stimmt, wenn jemand z.B. "nur" beinamputiert wäre, hätte derjenige ziemlich sicher nach deutschem Recht einen Behinderungsgrad von 50 %. Und wenn er einen Schwerbehindertenausweis beantragen würde, und nur dann spielt hierzulande der GdE eine Rolle, hätte er u.A. auch einen GdE von 50 %, wenn er eine starke Sehschwäche hätte.
Wie auch immer, was eine solche Behinderung mit dem Blutwert (!) zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.

Gruß,Pit
sca81 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
sca81 hat geschrieben:Kennt ihr die Behindertensportlerin Danja Haslacher?

Die spendet auch Plasma und macht sogar Werbung dafür.
Kannte ich bisher nicht, aber ein Blick auf ihre Homepage verrät: sie wurde nach einem Unfall beinamputiert. Das ist nun wieder etwas ganz anderes, als eine angeborene Behinderung, z. B. Downsyndrom etc.
Das stimmt, aber soweit ich das den Vorpostings entnommen hab, kommt es auf den Behinderungsgrad an und nicht auf die Art der Behinderung. Mit Beinamputation hat man ja soviel ich weiß auch schon einen Behinderungsgrad von 50 % (korrigiert mich, wenn ich mich irren soll).
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sca81
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Beitrag von sca81 »

Pit hat geschrieben:Stimmt, wenn jemand z.B. "nur" beinamputiert wäre, hätte derjenige ziemlich sicher nach deutschem Recht einen Behinderungsgrad von 50 %. Und wenn er einen Schwerbehindertenausweis beantragen würde, und nur dann spielt hierzulande der GdE eine Rolle, hätte er u.A. auch einen GdE von 50 %, wenn er eine starke Sehschwäche hätte.
Wie auch immer, was eine solche Behinderung mit dem Blutwert (!) zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.
*zustimm*

echt beknacktes Gesetz. Aus welcher Ära das wohl stammt?!

Die sollen froh sein, wenn sie überhaupt Spender finden. Gibt eh viel zu wenige.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Wie auch immer, was eine solche Behinderung mit dem Blutwert (!) zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.
Nicht nur dir. (Wobei dabei wohl ausgegangen wird: Behinderung = Sozialfall = Weniger Geld = Schlechtere Ernährung= Weniger Gesund )
sca81 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
sca81 hat geschrieben:Kennt ihr die Behindertensportlerin Danja Haslacher?

Die spendet auch Plasma und macht sogar Werbung dafür.
Kannte ich bisher nicht, aber ein Blick auf ihre Homepage verrät: sie wurde nach einem Unfall beinamputiert. Das ist nun wieder etwas ganz anderes, als eine angeborene Behinderung, z. B. Downsyndrom etc.
Genau, es wird zwischen angeborener und erworbener Unterschieden. Bei angeborenen Behinderungen ist Blutspenden unmöglich.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Jemand, der nur mit einem Bein geboren würde, dürfte also kein Blut oder Plasma spenden, während jemand, der durch einen Unfall ein Bein verlieren würde, Blut spenden dürfte - interessant!
Du hast recht, die Gesetze, die soetwas regeln, muss man de facto nicht verstehen.

Gruß,Pit
Linus hat geschrieben: ...
Genau, es wird zwischen angeborener und erworbener Unterschieden. Bei angeborenen Behinderungen ist Blutspenden unmöglich.
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sca81
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Beitrag von sca81 »

und das heißt unser super vfgh auch noch gut....

wo samma denn???

die Leute, die dieses Gesetz geschaffen haben, sind selbst behindert,... aber *anders* behindert!

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Linus
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Beitrag von Linus »

sca81 hat geschrieben:und das heißt unser super vfgh auch noch gut....

wo samma denn???

die Leute, die dieses Gesetz geschaffen haben, sind selbst behindert,... aber *anders* behindert!
Mich wundert echt, daß Huainigg und Haidlmayr (v.a. die zweite) da noch keine Gesetzesantragssache durchgebracht haben. (die grünen brächten das sogar zustande, die VP ist da wohl zuträge
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sofaklecks
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Mit Verlaub

Beitrag von sofaklecks »

Hintergrund des Verbots der Annahme von Blutspenden von Menschen mit einer angeborenen Behinderung dürfte die Furcht vor einer Übertragung von Erbschäden durch die Spende sein.

Ist das falsch?

sofaklecks,
Jurist und also offenbar auch behindert

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Das siehst du schon ganz richtig. Man kann nicht jedes Blut bedenkenlos verwenden. Allerdings sind viele Behinderungen eben nicht per Blutspende übertragbar.

Und da kann ich die betroffenen Behinderten verstehen, die sich über Diskriminierung empören.

Diese Regelung scheint mir das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Aber, natürlich: wenn doch mal etwas passiert, ist das natürlich auch wieder ein riesiger Skandal, und man wird sagen: "Warum hat denn keiner was gesagt."

Und damit tritt man dann wahrscheinlich eine riesige juristische Lawine los, oder?
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Linus
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Re: Mit Verlaub

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Hintergrund des Verbots der Annahme von Blutspenden von Menschen mit einer angeborenen Behinderung dürfte die Furcht vor einer Übertragung von Erbschäden durch die Spende sein.

Ist das falsch?

sofaklecks,
Jurist und also offenbar auch behindert
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Pit
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Re: Mit Verlaub

Beitrag von Pit »

Wenn man das - wie es die österreichische Gesetzgeber offenbar machen - uni sono auf jede (!) Behinderung überträgt, ist es grundfalsch.
Sicherlich gibt es die eine oder andere Behinderung, die genetisch bedingt ist und somit evtl. übertragbar. Da müsste ich mich in diesem sehr umfangreichen Gebiet selber noch einmal informieren.
Aber ein grundsätzliche Angst vor der Übertragung von Erbschäden durch einen Behinderten ist schlicht unsinnig.
Wenn dem so wäre, müssten ja die meisten "Contergan-Kinder" ebenfalls behinderte Kinder haben.
Nein, die Angst, die da offensichtlich immer noch in Österreich kursiert ist unbegründet.

Gruß, Pit
sofaklecks hat geschrieben:Hintergrund des Verbots der Annahme von Blutspenden von Menschen mit einer angeborenen Behinderung dürfte die Furcht vor einer Übertragung von Erbschäden durch die Spende sein.

Ist das falsch?

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sofaklecks
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Diskriminierungen

Beitrag von sofaklecks »

Der liebe Gott hat sich das einfach nicht richtig überlegt, sonst wären alle Menschen gleich.

Sind sie aber nicht.

Aber wenn man eine an und für sich vernünftige Regelung einführt, die jemanden aus naturgegebenen Gründen anders als andere behandelt, dann fühlt der sich sofort diskriminiert.

Bitte, wissen wir mit hundertprozentiger Sicherheit, dass sich ein Conterganschaden nicht vererben kann?

Ich halte die Regelung für vernünftig, aber ich räume ein, man kann sie diskutieren. Nur: Wer entscheidet dann, ob die angeborene Behinderung vererblich ist oder nicht.

Nur: Die Richter am Verfassungsgericht derart abzuqualifizieren, wenn es Gründe gibt, die das Verbot tragen können, dann widerspreche ich dem.

sofaklecks

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Pit
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Re: Diskriminierungen

Beitrag von Pit »

So schwer ist die Sache nicht!
Wenn jemand behindert ist, weil er eine genetisch (!) "verursachte" Krankheit hat ,kann es vieleicht sein (da kann ich keine Details nennen), daß diese Krankheit vererbt werden kann. Dann wäre die Regelung nachvollziehbar, um für denjenigen, der die Blutspende erhält, kein Risiko einzugehen.
Aber!
Welches Risiko soll denn bei jemandem bestehen, der z.B. - unfallbedingt ein Bein verloren hat?
- eine leichter Spastik hat, weil er bei der Geburt einen kurzen Moment lang zu wenig Luft bekam oder
- durch einen Badeunfall querschnittsgelähmt
ist?

Gruß,Pit
sofaklecks hat geschrieben: ...
Nur: Wer entscheidet dann, ob die angeborene Behinderung vererblich ist oder nicht.
...
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Abschliessend

Beitrag von sofaklecks »

Abschliessend für mich:

Wer unfallbedingt ein Bein verloren hat, ist ebensowenig von Geburt an behindert wie der, der einen Badeunfall hatte.

Was ich nur einwerfen wollte, war, es gibt für den Ausschluss der Verwendung von Blutspenden eines Menschen, der von Geburt her behindert ist, eine sachliche Begründung. Eine, über die man sicher diskuteren kann, aber sie ist nicht willkürlich.

Das war alles.

Was mich gestört hat, war die pauschale Schmähkritik an den Richtern, die als behindert abqualifiziert wurden. Das ist eine echte Diskriminierung Behinderter, ebenso, wie wenn man jemanden, mit dessen Tun man nicht einverstanden ist, als "Spasti" bezeichnet.

sofaklecks

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Pit
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Re: Abschliessend

Beitrag von Pit »

Zustimmung, auch ich würde niemanden als "behindert", "Spasti" oder dergleichen bezeichnen, nur, weil mir dessen Meinung nicht passt.

Gruß, Pit
sofaklecks hat geschrieben: ...
Was ich nur einwerfen wollte, war, es gibt für den Ausschluss der Verwendung von Blutspenden eines Menschen, der von Geburt her behindert ist, eine sachliche Begründung. Eine, über die man sicher diskuteren kann, aber sie ist nicht willkürlich.

Das war alles.

Was mich gestört hat, war die pauschale Schmähkritik an den Richtern, die als behindert abqualifiziert wurden. Das ist eine echte Diskriminierung Behinderter, ebenso, wie wenn man jemanden, mit dessen Tun man nicht einverstanden ist, als "Spasti" bezeichnet.

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Peregrin
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Re: Diskriminierungen

Beitrag von Peregrin »

sofaklecks hat geschrieben: Ich halte die Regelung für vernünftig, aber ich räume ein, man kann sie diskutieren.
Ich gebe dabei zu bedenken, daß man grundsätzlich davon ausgehen muß, daß sich eine Behinderung, die sich äußerlich manifestiert, egal ob Erbleiden oder nicht, auch Blutbild oder Blutstruktur irgendwie normabweichend beeinflußt.

Ich vermute, daß das nicht immer so ist, und ich vermute, daß zB leichte Spastik und Amputationen zu den problemlosen Fällen gehören, aber ich bin mir zB nicht sicher, daß ein Querschnittgelähmter, wo der halbe Körper atrophiert ist, keine metabolischen Abweichungen von der Norm hat. Und schließlich können äußerliche Behinderungen auch Anzeichen eines tieferliegenden gesundheitlichen Problems sein - zB ein Amputierter, der sein Bein wegen Knochenkrebs verloren hat, ein halbblinder schwer Zuckerkranker etc. Man müßte in vielen Fällen vermutlich das Blut zumindest genauer testen, als es mit Normalblut gemacht wird und das ist wahrscheinlich zu aufwendig.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Pit
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Re: Diskriminierungen

Beitrag von Pit »

Das,l was Du beschreibst ist ja durchaus nachvollziehbar, eben auf die entsprechenden speziellen Behinderungen bezogen.
Aber die östreichische Rechtslage sagt doch indirekt:
Jede (!) Behinderung kann sich auf das Blutbild auswirken, und das ist und bleibt schlicht falsch.

Gruß, Pit
Peregrin hat geschrieben: ...
Und schließlich können äußerliche Behinderungen auch Anzeichen eines tieferliegenden gesundheitlichen Problems sein - zB ein Amputierter, der sein Bein wegen Knochenkrebs verloren hat, ein halbblinder schwer Zuckerkranker etc. Man müßte in vielen Fällen vermutlich das Blut zumindest genauer testen, als es mit Normalblut gemacht wird und das ist wahrscheinlich zu aufwendig.
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