Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

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Linus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Auch ein Kardinal ist nur ein Mensch.
Und dieser Ort ist so wichtig, daß selbst früher auch der Papst zu Fuß hingegangen ist.
;D
War das niemals wie bei Ludwig XIV: "Majestät hat Krapferl gemacht, bewundert es!" samt anschließender Prozession mit dem neuen königlichen Oevre durch den Palast
Mein Lieber, mir scheint du säßest Habsburgischer Propaganda auf. :breitgrins:
Ich? Niemals!

Tam pro papa
quam pro rege
bibunt omnes
sine lege

Linus, eventuell vielleicht etwas ganz unwesentlich wichtiges irgendwann mal vielleicht falsch verstanden habend. (Die Habsburger sind doch alle kanonisiert oder?)
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Sursum Corda
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Sursum Corda »

Unser Hochwürdigste Herr gestern Abend (Fest. der Hl. unschuldigen Kinder) in der Predigt:
"...Archäologen haben vor einigen Jahren den Sarkophag des Hl. Herodes gefunden..."
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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cantus planus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von cantus planus »

Sursum Corda hat geschrieben:Unser Hochwürdigste Herr gestern Abend (Fest. der Hl. unschuldigen Kinder) in der Predigt:
"...Archäologen haben vor einigen Jahren den Sarkophag des Hl. Herodes gefunden..."
Ach? Dann ist er gar nicht auferstanden? :breitgrins:
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Raphaela
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Raphaela »

Vor einiger Zeit in einer Wochentagsmesse:
Der Priester sagte vor den Fürbitten, dass die Gemeinde keine Antwort geben sollem sondern auf die Bitten eine kurze Stille folgt. - Hat nach der ersten Bitte auch ganz gut geklappt. Bei der zweiten Bitte haben schon die ersten mit: "Wir bitten dich erhöre uns" geantwortet. So nach und nach haben es immer mehr gemacht, so dass bei der letzten Bitte fast alle geantwortet haben.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Linus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:Vor einiger Zeit in einer Wochentagsmesse:
Der Priester sagte vor den Fürbitten, dass die Gemeinde keine Antwort geben sollem sondern auf die Bitten eine kurze Stille folgt. - Hat nach der ersten Bitte auch ganz gut geklappt. Bei der zweiten Bitte haben schon die ersten mit: "Wir bitten dich erhöre uns" geantwortet. So nach und nach haben es immer mehr gemacht, so dass bei der letzten Bitte fast alle geantwortet haben.
Aus dem Film "Muttertag" ;)
http://www.youtube.com/v/QAOwboVYvc0?version=3&hl=de_DE
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Samuel
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Samuel »

Ein Erlebnis mit meinem damaligen Dogmatik-Professor Gerhard-Ludwig Müller:
Ein Student spricht ihn auf das Grabtuch von Turin an. Müller gibt eine ausweichende Antwort.
Der Student hakt nach: "Auf dem Tuch ist doch eine Abbildung wie von einer Fotographie. Es gibt Leute, die vermuten, es sei der Lichtblitz der Auferstehung gewesen, der diese Abbildung hervorgebracht hat."
Darauf Müller: "Ja, Licht kann schon ein Zeichen für das Göttliche sein. Unsere irdischen Begriffe haben ja die Fähigkeit, auf das Transzendente zu verweisen, weil sie in einer analogen Seinsweise vom Übernatürlichen her eröffnet sind..." (Oder so ähnlich. Prof. Müller hat damals noch mehr gesagt, aber ich war außerstande, das zu verstehen oder mir zu merken.)
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)

Paul Heliosch
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Paul Heliosch »

Samuel hat geschrieben:Ein Erlebnis mit meinem damaligen Dogmatik-Professor Gerhard-Ludwig Müller:
Ein Student spricht ihn auf das Grabtuch von Turin an. Müller gibt eine ausweichende Antwort.
Der Student hakt nach: "Auf dem Tuch ist doch eine Abbildung wie von einer Fotographie. Es gibt Leute, die vermuten, es sei der Lichtblitz der Auferstehung gewesen, der diese Abbildung hervorgebracht hat."
Darauf Müller: "Ja, Licht kann schon ein Zeichen für das Göttliche sein. Unsere irdischen Begriffe haben ja die Fähigkeit, auf das Transzendente zu verweisen, weil sie in einer analogen Seinsweise vom Übernatürlichen her eröffnet sind..."
...nach einer kurzen Pause fiel ihm unvermittelt noch ein Zitat Rahner Karls ein:
<Schachtelsatz-Mode ON>
"...die Frage aber, für wen dieser Selbstvollzug im anderen das Seiende ausdrückt und so präsent macht, wer in einem solchen Symbol dieses Seiende hat, die Frage, in welchem Grad und in welch verschiedener Weise dieser Selbstvollzug im Symbol und diese Gegebenheit realisiert werden, ob im eigentlich erkennenden und liebenden Sichselbstfinden oder in einem dazu relativ defizienten Modus, das alles sind Fragen, die im Vergleich zu diesen beiden ersten Prinzipien nach Unterschieden fragen, die gegenüber dieser allgemeinen Ontologie des Symbols sekundär sind und deswegen entstehen, weil der Begriff des Seienden eben ein "analoger", d. h. den je verschiedenen Selbstvollzug jedes Seienden anzeigender Begriff ist, Sein in sich selbst und gerade darum auch der Begriff und die Wirklichkeit des Symbols abwandelbar sind;"
<Schachtelsatz-Mode OFF>

Ich widerrufe: DAS hat der damalige Dogmatik-Professor Gerhard-Ludwig Müller NIE gesagt und er hat es auch gar niemals nicht so gedacht gehabt, ...denke ich! :huhu:

Raphaela
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Raphaela »

Heute war bei uns besonders festliche Messe, da vor 20 Jahren die Kirche geweiht wurde.Dafür war auch ein Festprediger da. - Der Auszug war anscheinend nicht abgesprochen: Im Mai gehen die Ministranten immer zum Schluss noch Richtung Mutter Gottes, da hier der Abschluss stattfindet. So auch heute. Doch Pfarrer und Festprediger warteten in der Mitte.... Die Ministranten mussten einfach wieder zurückgehen und dann kam der Auszug.
Neben den beiden Priestern konnte sich eine ganze Reihe von Gläubigen das Grinsen nicht verkneifen.
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Lupus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Lupus »

Linus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Vor einiger Zeit in einer Wochentagsmesse:
Der Priester sagte vor den Fürbitten, dass die Gemeinde keine Antwort geben sollem sondern auf die Bitten eine kurze Stille folgt. - Hat nach der ersten Bitte auch ganz gut geklappt. Bei der zweiten Bitte haben schon die ersten mit: "Wir bitten dich erhöre uns" geantwortet. So nach und nach haben es immer mehr gemacht, so dass bei der letzten Bitte fast alle geantwortet haben.
Aus dem Film "Muttertag" ;)
http://www.youtube.com/v/QAOwboVYvc0?version=3&hl=de_DE
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Mit wieviel Mitdenken oft geantwortet wird, hat ein Pfarrer unlängst zum Besten gegeben:
Da ihm das oft so heruntergeleierte : Wia bidden dech erhere uns! auf die Nerven ging, wollte er seine Gemeinde einmal schockieren und fügte als Fürbitte ein: "Gib das Ariel wirklich weißer wäscht als alles andere!" Worauf prompt gedankenlos wie immer erfolgte: "Wia bidden dich...
+L.
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Clemens
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Clemens »

Heute beim Evangelium: "Da trat Jesus mitten unter sie und sagte: Friede sei mit euch!"
Von ein paar Reihen hinter mir: "Und mit" Man konnte fast hören, wie abrupt der Mund geschlossen wurde.

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

Heute haben nicht nur die Weihbischöfe konzelebriert, sondern ein weiterer Bischof mit seltsamer Kleidung. Der Erzbischof erwähnte ihn in der Einführung nicht. Zu Beginn der Predigt erklärte er dann, daß wie keinen neuen Weihbischof hätten, sondern er vergessen habe, einen Gast vorzustellen.
Es sei der koptisch-katholische Bischof Antonios Aziz Mina von Gizeh – „da wo die Pyramiden sind“.



Nebenbei: Daten zu der Eparchie
Diözesanbischof: Antonios Aziz Mina
Pfarreien: 8
Katholiken: 5.945
Diözesanpriester: 9
Ordenspriester: 3
Katholiken je Priester: 495
Ordensbrüder: 14
Ordensschwestern: 40
Gruß Jürgen

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Raphael

Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Raphael »

Lupus hat geschrieben:Mit wieviel Mitdenken oft geantwortet wird, hat ein Pfarrer unlängst zum Besten gegeben:
Da ihm das oft so heruntergeleierte : Wia bidden dech erhere uns! auf die Nerven ging, wollte er seine Gemeinde einmal schockieren und fügte als Fürbitte ein: "Gib das Ariel wirklich weißer wäscht als alles andere!" Worauf prompt gedankenlos wie immer erfolgte: "Wia bidden dich...
+L.
Ist der Ariel 'nen Kolleche von mir? :narr:

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

Lupus hat geschrieben:Mit wieviel Mitdenken oft geantwortet wird, hat ein Pfarrer unlängst zum Besten gegeben:
Da ihm das oft so heruntergeleierte : Wia bidden dech erhere uns! auf die Nerven ging, wollte er seine Gemeinde einmal schockieren und fügte als Fürbitte ein…
Das funktioniert besonders gut bei gesungenen Wollust-Fürbitten.¹








¹Wollust-Fürbitten = Wollest-Fürbitten nach dem Schema: (Auf) daß Du … geben wollest!
Also in dem Fall: Auf daß Du Ariel mehr Waschkraft geben wollest!
Gruß Jürgen

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iustus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von iustus »

Lupus hat geschrieben: Mit wieviel Mitdenken oft geantwortet wird, hat ein Pfarrer unlängst zum Besten gegeben:
Da ihm das oft so heruntergeleierte : Wia bidden dech erhere uns! auf die Nerven ging, wollte er seine Gemeinde einmal schockieren und fügte als Fürbitte ein: "Gib das Ariel wirklich weißer wäscht als alles andere!" Worauf prompt gedankenlos wie immer erfolgte: "Wia bidden dich...
+L.
Dem Vernehmen nach wurde das hier auch mal getestet mit der Bitte:

"Wir bitten Dich, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden" ...
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Clemens
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Clemens »

Ist das nicht ein bisschen arg weit jenseits der Grenze?
Um Scheiß bitten in einem ordentlichen Gottesdienst, bloß um zu testen, ob die Leute mitdenken? Und wenn sie's merken? Sollen sie dann laut dazwischenrufen??

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

Clemens hat geschrieben:Ist das nicht ein bisschen arg weit jenseits der Grenze?
Um Scheiß bitten in einem ordentlichen Gottesdienst, bloß um zu testen, ob die Leute mitdenken? Und wenn sie's merken? Sollen sie dann laut dazwischenrufen??
Diese Anekdoten bezüglich der Fürbitten gibt es in den verschiedensten Varianten und ich bin mir ziemlich sicher, daß es keine davon je wirklich gegeben hat, sondern daß das nur „Vertellekes“ sind.

Sie heben wohl insbesondere auf zwei Dinge ab, nämlich
- daß oft die Leute nicht zuhören (warum auch?) und reflexartig antworten
- daß manche Formulierungen (… wollest) sich einer ritualisierten Sprache bedienen, die die Menschen so nicht sprechen. Vermutlich stammen manche ursprünglich aus zu wörtlichen Übersetzungen aus dem Lateinischen.



http://www.youtube.com/watch?v=if6Bt2cPQSk :tuete: :roll:
Gruß Jürgen

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Clemens
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Clemens »

Da bin ich ja beruhigt 8)

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Pius PP
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Pius PP »

Und da gibt es tatsächlich noch Leute, die ernsthaft glauben, dass durch Volkssprache und "Vereinfachung" der Riten erreicht wurde, das Volk "bewusst, tätig und mit geistlichem Gewinn teilnehmen" (Sacrosanctum Concilium Nr.11) zu lassen.

Ich sag mal, die Idee ist gut, die Umsetzung ist magelhaft! :pfeif:

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

Fürbitten sind m.E. ein ganz schwieriges Thema:

Nicht selten erscheinen sie als ein „bepredigen“ der Anwesenden , bei dem zu allem Überfluß auch noch mit erhobenem Zeigefinger eine Menge Moralin ausgeschüttet wird.
Insbesondere bei Fürbitten, die gar keine sind, weil nicht FÜR andere Fürbitte eingelegt wird, sondern für UNS ein Wunsch geäußert. Da hört man dann so einen Stuß wie: „Wir bitten dich, hilf uns, daß wir XYZ tun.“ — Bei XYZ kann jedes beliebige soziale, pastorale oder sonstiges -ale Anliegen eingefügt werden, daß dazu geeignet ist den Anwesenden ein schlechtes Gewissen einzureden.

„Wir bitten dich, hilf uns,
die wir in Sicherheit und im Überfluss leben und sogar Lebensmittel wegwerfen,
daß wir ein offenes Herz für die Armen und Unterdrückten haben und bereit sind ihnen auch finanziell zu helfen.“


(Im Anschluß an diese Fürbitte, die man zweckmäßig als letzte verwendet, sollte dann der Kollektenaufruf erfolgen: „Die heutige Kollekte ist für die Bedürftigen in Lateinamerika…“)


OK, das ganze ist hier Off-Topic
Gruß Jürgen

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Polykarp

Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Polykarp »

Clemens hat geschrieben:Ist das nicht ein bisschen arg weit jenseits der Grenze?
Um Scheiß bitten in einem ordentlichen Gottesdienst, bloß um zu testen, ob die Leute mitdenken? Und wenn sie's merken? Sollen sie dann laut dazwischenrufen??
Ja, es ist jenseits der Grenze. Die Menschen kommen und wollen beten, v.a. Gott anbeten, aber manche machen sich darüber lustig, dass es für viele Leute keine akademische Veranstaltung ist und wollen sie gängeln und "erziehen". Nichts gegen ein bisschen Humor am richtigen Ort, aber ein Kasperltheater braucht in der Hl. Messe keiner.

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Kai
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Kai »

Zum Thema Fürbitten fällt mir der hier ein:

Bild
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

iustus
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von iustus »

:daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

jackson
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von jackson »

Vor einigen Jahren, Aussendungsgottesdienst für Pastoralreferenten, oder ähnliches, im Dom in Münster. Ich bin mehr oder weniger zufällig dort reingestolpert kurz vor Beginn. Das komplette Mittelschiff ist mehrheitlich besetzt mit den üblichen Verdächtigen bei einem solchen Anlass (Referenten, Familie, Gemeindevertreter, Ich-Bin-Wichtig-Personen, etc.). Messe läuft wie erwartet, bis zum Glaubensbekenntnis. Das GESAMTE Mittelschiff (im vollbesetzten Dom): "Vater unser im Himmel....", und sie zogen es knallhart durch. Zumindest solange, bis Felix, hörbar mit der Schnappatmung ringend, mit steigender Lautstärke dazwischenging und das ganze nochmal von vorne beginnen lies, nur diesmal in richtig.
Das eigentlich deprimiernde war, ich war nichtmal überrascht, eher belustigt. Da wird wohl noch viel getanzt worden sein seither. :narr:

Ecce Homo
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Ecce Homo »

Das ist so ähnlich wie:

"... bekennen wir unseren Glauben!"

"Ich bekenne... etc. "
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

In der Predigt hörte ich heute eine schöne Geschichte:
Der Zelebrant erzählte, daß er vor vielen Jahren mit einem damals noch sehr junge Priester im Urlaub in Spanien war. Sie kamen abends nach Toledeo und der junge Priester wollte unbedingt abends noch in die Kathedrale, um sich ein Grabmal eines Kardinals anzusehen, von dem er im Reiseführer gelesen hatte. Er wollte die Inschrift selbst sehen. Auf dem Grabmal stehen nämlich die Worte: „Hic jacet pulvis, cinis, et nihil“ – Hier liegt Staub, Asche und Nichts. (Anmerkung: Es ist das Grab von Luis Manuel Fernández de Portocarrero)
Heute sei der junge Priester von damals selbst Kardinal. Der Prediger vermutet, daß er sich diese Worte nicht auf sein eigenes Grabmal schreiben läßt, sondern lieber den vollen Namen: Reinhard Kardinal Marx.

:D
Gruß Jürgen

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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Raphaela »

Bei uns in der Seelsorgeeinheit wird eine Pfarrei von einem alten, über 70-jährigen Priester betreut. (Noch nicht im Ruhestand!) Er hat die Angewohnheit, am Ende jeder Messe immer darauf hinzuweisen, welche Gottesdienste (also alle Arten) in den nächsten Tagen stattfinden und lädt alle dazu ein.
Gestern meinte er zum 1. Mai: "Sie sind auch in Wanderkluft Willkommen, anschließend dürfen Sie wandern gehen und die Glauben verbreiten."
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Juergen
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Re: Anekdoten rund um Kirche und Gottesdienst

Beitrag von Juergen »

http://www.catholicism-wow.de/pivot/entry.php?id=595

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Einige alte Handschriften haben statt "Man darf die Leute nicht überfordern" in der letzten Zeile "Verpiss dich du reaktionärer Wichser."
Gruß Jürgen

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