danke für die Nachfrage. ich lebe, und es geht mir gut.
Gestern habe ich in Jerusalem meinen Geburtstag gefeiert (das war der "Auslöser" für meine Reise: ich will meinen Geburtstag heuer in Jerusalem feiern).
Die letzten Tage waren sehr intensiv und anstrengend, nach einem Bus-Wechsel habe ich im Bus kein Internet mehr, und abends bin ich immer todmüde ins Bett gefallen. Heute war endlich ein ruhiger Tag, schon um 15 Uhr im Hotel. Ich liege auf dem Bett und ruhe aus, gleich kommt Kaffee auf dem Zimmer. In Israel gibt es in jedem Hotel einen Wasserkocher und Kaffee.
seit vorgestern abend bin ich in Jerusalem, unser Reiseleiter ist genial im Umplanen (vorgestern war Bethlehem gesperrt, also Bethlehem gestern und Yad Washem vorgezogen, Usw.)
Was mir spontan einfällt:
Vorgestern abend Bustour Jerusalem bei Nacht - genial. Vor allem die Klagemauer fast leer. Da habe ich auch die Synagogen besucht, die links von der Klagemauer neben dem Tempelberg sind (kein religiöser Jude wird ja jemals AUF den Tempelberg gehen, da er Gefahr liefe, auf dem Allerheiligsten herumzutrampeln).
Heute morgen, zu Fuß vom Hotel 10 Minuten, das Hotel liegt am Rand der Altstadt Nähe Damaskus Gate, das Gartengrab. (die machen schon um 8 Uhr auf, war noch leer (nein, nicht nur das Grab, sondern auch noch keine Besuchermassen), bevor ich lange rumrede, hier der link:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gartengrab
Natürlich ist das nicht das Grab Jesu - was ich daran sehr interessant und für mich sehr wichtig finde: eine Komplett erhaltene Grabanlage aus der Zeit Jesu zum Anfassen. Biblische Geschichte zum Anfassen. Hineingehen in das Grab. Der große Rollstein (da brauchst Du vier starke Männer, zum Bewegen!) ist auch erhalten. Da kann ich die Sorgen der Frauen am Ostermorgen auf dem Weg zum Grab verstehen und be-greifen: "Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?"
Die Menschen dort (Personal) waren sehr herzlich und freundlich.
Dann auf den Ölberg, Garten Gethsemane, Jüdischer Friedhof vor dem zugemauerten Goldenen Tor, das der Messias dann öffnen wird, wenn er wiederkommt und den Tempel wieder errichtet. Die, die dort liegen, werden dann die ersten sein, die die Ankunft des Messias mitbekommen werden.
Nuja. Auch im Touristenbus gibt es immer Leute, die unbedingt in der ersten Reihe sitzen wollen, habe ich mir gedacht.
Dann das Tal wieder rauf, Nebeneingang zur Klagemauer gefunden (dort alles leer keine Menschenschlangen, Du kommst ja nur rein durch Sicherheitskontrolle), bißchen Klagemauer zum dritten Mal, heute Donnerstag bißchen Bar Mitzwah-Feiertrubel gekuckt, dann mit dem Taxi zur Haddasah gefahren, und dann in der Krankenhaussynagoge (schön, schlicht, modern, kein jüdischer Kitsch) wieder mal die zwölf genialen Glasfenster von Marc Chagall angeschaut. Wow.
Dann gemerkt: Israelis denken oft praktisch
Neben der Klinik gibt es ein Einkaufszentrum mit Supermarkt (in unserer Hotelgegend gibt es keinen einzigen Laden). Wasser, Lieblingsgetränk Grapefruitnektar besorgt.
So.
Morgen gehe ich sehr früh los, nochmal Grabeskirche (die ja von den Orthodoxen zutreffend Auferstehungskirche genannt wird), die machen schon um 04:30 morgens auf), diesmal ohne Touristen- und Pilgerrummel. Am Kreuz war ich schon, hoffentlich komme ich dann auch zum Grab ohne Menschenschlange.
Geht auch zu Fuß - Nablus Road zur Stadtmauer, außen an der Stadtmauer entlang, rein zum Jaffa Gate, geradeaus, dann auf das Straßenschild Muristan achten, dort nach links, und gleich bist Du da. Die Gegend kenne ich wirklich wie meine Westentasche - dort habe ich ja mal vor Jahrzehnten anderthalb Monate gelebt. Die Neustadt hat sich sehr verändert, die Altstadt nicht.
Dann West-Jerusalem: Israelmuseum mit dem Schrein des Buches (Jesajarolle aus Qumran), Knesseth, Besuch einer arabisch-israelischen Freitagsschule. Morgen wäre ein Besuch der Altstadt tagsüber nämlich nicht so prickelnd:
1) Angespannte Lage (s. Ereignisse Gazastreifen etc.)
2) Freitagsgebet auf dem Tempelberg, möglicherweise mit den üblichen Ausschreitungen (irgendwie erinnert mich das entfernt an die in Bayern bei Volksfesten traditionell üblichen Schlägereien zwischen den Dörfern, bei der am Schluß das Dorf mit den mehreren Verletzten Sieger ist)
3) Ramadan.
so. Dazwischen fehlt noch einiges aus den letzten Tagen, was mich auch sehr beeindruckt hat. Das möchte ich so nach Lust und Laune gern gelegentlich nachträglich auch noch schildern, dann aus Deutschland. Ich sitze zwar dann am Samstag fast vier Stunden im Flieger, in dem Bezahl-Internet angepriesen ist, aber so reich bin ich auch wieder nicht
Bis denn - schalom, salaaam, und lehitraot,
Peter.