Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Sonstiges und drumherum.
Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

und da hoffe ich auch, da hin zu kommen.

im Muristan.

Diese Kirche hat eine sehr schwierige Akustik (mindestens 4 sec. Nachhall), ich habe vorher geübt, vor der Lesung.

hier - vielleicht - in kleiner Eindruck für Euch. Mit Musik.

https://www.youtube.com/watch?v=pSf0Dxqjcdk

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

und nicht vergessen:

Kippah mitnehmen!

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

und, auch nicht vergessen:

Kirchen: Schuhe an, Kopf nicht Mütze.
Synagogen: Mütze auf, Schuhe an.
Moscheen: Schuhe ausziehen.

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

so. Heute gings los. München zum Terminal F, einchecken, keinerlei Sicherheitsüberprüfung, dann zurückgekarrt nach Terminal 2, dort ewig warten.

Angekommen im Hotel, Abendessen im Lokal (lecker, zehn verschiedene Vorspeisen, dann Fleischbällchen mit in Olivenöl angebratenen Kartoffelscheiben, Säfte, Wasser), kleiner Strandspaziergang bis zum Osmanischen Bahnhof, jetzt im Zimmer mit Strandblick.

Gute Nacht :)

(hier ist es jetzt 23:45h)

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Sperling
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sperling »

Ich wünsche dir einen schönen, an Gnaden reichen Aufenthalt im Heiligen Land! :)

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

todah :) (das heisst danke)

Heute In Jaffo gewesen, das "Haus des Petrus" besucht (das orthodoxe, auch hier besitzt jede Konfession natürlich das echte) - mit dieser Geschichte begann ja eigentlich die Geschichte der Wandlung dieser Gemeinschaft von einer kleinen jüdischen Sekte zu einer Weltreligion. In Tel Aviv noch die Bauhausarchitektur angeschaut. Jetzt auf dem Weg zu einem Kibbuz zum Mittagessen.

Soeben erfahren, dass wir WLAN im Bus haben :)

bis später.

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Haifa. Nichts mit den Bahai-Gärten. Wolkenbruch, schweres Gewitter (und das im Mai!)

Die Metereologen hier sagen momentan: "Sorry, Leute - wir können momentan das Wetter nicht voraussagen. Es kann so werden, oder auch anders."

tja.
Es gibt auch heute noch Wunder, im Heiligen Land.

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Niels
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Niels »

Weiterhin gute Reise! :daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Danke Dir!

Heute wieder Wolkenbruch in Haifa (die Abschüssigen Straßen verwandelten sich in Sturzbäche, war sehr eindrucksvoll), Burg, Moschee, Synagoge (Akko), Safed mit Synagoge, Jeschiwa und Kunst. Regenfront ist nach Norden abgezogen.

Jetzt sitze ich sehr gemütlich im Garten vor unserem Bungalow, schaue auf den See Genezareth (direkt vor mir), höre den Grillen beim Zirpen zu, trinke einen Kaffee, und freue mich über das WLAN mit 30 MBit/s Geschwindigkeit.

:)

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martin v. tours
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von martin v. tours »

https://www.wetteronline.de/wetter/tiberias

Freu Dich einfach für die Einheimischen. Die können jeden Regentropfen gut gebrauchen.
eine schöne Zeit.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Sempre
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sempre »

Petrus hat geschrieben:
Dienstag 8. Mai 2018, 20:04
WLAN mit 30 MBit/s Geschwindigkeit.
Schick doch mal ein Foto vom See und der Gegend!
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Bonitas

Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Bonitas »

Hallo Petrus!
Petrus hat geschrieben:
Dienstag 8. Mai 2018, 20:04
Danke Dir!

Heute wieder Wolkenbruch in Haifa (die Abschüssigen Straßen verwandelten sich in Sturzbäche, war sehr eindrucksvoll), Burg, Moschee, Synagoge (Akko), Safed mit Synagoge, Jeschiwa und Kunst. Regenfront ist nach Norden abgezogen.

Jetzt sitze ich sehr gemütlich im Garten vor unserem Bungalow, schaue auf den See Genezareth (direkt vor mir), höre den Grillen beim Zirpen zu, trinke einen Kaffee, und freue mich über das WLAN mit 30 MBit/s Geschwindigkeit.

:)
Danke für deinen bisherigen Reisebericht! Ich wünsche dir noch eine segensreiche Reise!

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Es wird "interessant" in dieser Gegend...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 06903.html

nun ja. Schaun wir mal.

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

eigentlich bin ich ja momentan ziemlich schreibfaul und genieße den Urlaub ...

aber hiermit gemeldet, dass ich heil zurückgekommen bin. Ihr könnt beruhigt sein. Bei den im Link zitierten Aktivitäten dürfte sich wohl (Gottseidank) um Drohgebärden handeln.

Also, erst Naturparadies, dann Wasserfall, dann die Stätte besucht, wo nach der Überlieferung das Papsttum eingesetzt wurde, wo Jesus dem Petrus (nein, nicht mir, dem anderen) die Schlüssel gegeben hat (Banyas), dann auf die Golanhöhen (waren nicht gesperrt, sehr schöne Landschaft, Entfernung zu Damaskus übrigens nur 45 km), dann faul im Kibbuz.

Bißchen Jerusalem vorgeplant - den Pseudo-Abendmahlssaal werde ich mir ersparen, stattdessen die Glasfenster von Marc Chagall in der Hadassah. Die sind nicht nur echt, sondern auch wunderschön.

Bis denn.

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martin v. tours
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von martin v. tours »

Keine Ahnung ob Du das geplant hast:
http://www.holyland-pilgrimage.org/de/e ... eimsuchung

Falls nicht - ist sehr schön dort. Auch ohne Auto oder Gruppe erreichbar. Am Jaffator in Jerusalem lungern immer ein paar "Taxifahrer" rum und die Fahrt dorthin ist leistbar.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

so.

Das waren doch nicht nur Drohgebärden. Bin ich froh, daß ich schon gestern auf den Golanhöhen war - die Weinkellerei dort hatte für die Weinprobe(köstlich) für heute keinen Termin mehr frei. heute wahrscheinlich für Touristen gesperrt (momentane Anweisung an die Bevölkerung dort: Stets sich in der Nähe des Schutzraums aufhalten).

Obwohl ich etwas weiter weg bin: ich bin eingewiesen, was bei Sirenenalarm ("roter Alarm") zu tun ist, und wo der nächste raketensichere Schutzraum ist (ca. 100 m zu Fuß). Vorwarnzeit ist wohl ausreichend, anders als im Gazastreifen (dort sind das nur 15 Sekunden).

Hier im Kibbuz ist es sehr schön - Essen gut, alles gut. Heute freier Nachmittag und richtig heiß, ich sitze auf der Terrasse, Kaffee, schöner Garten, Seeblick.

Die Wasserentnahme aus dem See (größtes Süßwasserreservoir Israels) ist übrigens inzwischen verboten, die Wasserpreise drastisch gestiegen. Der See Genezareth ist ja ein Salzwassersee mit einer Süßwasserschicht obendrauf, die immer dünner wird. Wenn der See kippt, kann Israel einpacken.

Im Kibbuz sind die Menschen freundlich, denken praktisch, und sind "so schön normal". Gestern habe ich gefragt, wo der Supermarkt ist, ich nix kapiert, also hat man mich ohne große Worte in die "carriola" gepackt, hingefahren, gesagt: schau Dich ruhig um, so viel Zeit ist schon, ich nehm Dich wieder mit", ich habe Milch gekauft und Kekse und bin wieder zurückgebracht worden. Einfach nett.

Erkenntnis des Tages (gestern): Auch kleine Dinge machen Freude.

So. heute: Berg der Seligpreisungen (dazu unten noch mehr), Tabgha (sehr gute, angenehme Atmosphäre), Kafarnaum (dazu unten noch mehr), Mittagessen St. Petersfisch: Salate satt, Hummus satt, Pitta satt, Petersfisch vier(!) Filets, sehr lecker, mit Kartoffeln, dann Datteln und Kaffee, das Tischwasser habe ich mit Hilfe der zum Fisch mitgelieferten Zitronenhälfte in Zitronenlimo verwandelt, und das alles zusammen für 19 €. Super. Der Fisch kam wirklich aus dem See (was nicht immer der Fall ist, manchmal gibt es für zwei Monate Fangverbot, damit sich der Bestand regenerieren kann).

So.

Zum Berg der Seligpreisungen (Franziskaner): Ich mußte auf die Toilette. Das geht dort aber nur gegen Gebühr: 1 Euro oder 5 Schekel. Hing ein Zettel dort, mit Personal. Ich habe dann mit einem 20-Schekel-Schein bezahlen wollen. Geht nicht, wir können nicht wechseln. Fand ich merkwürdig. Ich durfte aber nicht ohne Geld aufs Klo. Wirklich nicht. Keine Chance. Also hat man mir gesagt: Euro! Euro! Gut, ich hatte noch einige kleine Euromünzen dabei. In die Hand genommen, der Frau hingehalten. Sie hat sich zwei 20 cent-Münzen genommen.

Zu Kafarnaum (Franziskaner): Nein, ich mußte nicht schon wieder auf die Toilette. Mir ist nur ein über dem Eingang zu den Toiletten angebrachtes, GROSSES Schild aufgefallen, das da besagte: Toilettenbenutzung nur gegen Bezahlung!

Erkenntnis des Tages: Willst Du ein franziskanisches Klo benutzen, brauchst Du passendes Kleingeld.

So, das wars erstmal. Morgen wird es anstrengend: Vom See Genezareth zum Toten Meer.

Raphael

Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 17:30
Erkenntnis des Tages: Willst Du ein franziskanisches Klo benutzen, brauchst Du passendes Kleingeld.
Es gibt ja bekanntlich Dinge, die selbst Gott unbekannt sind. :zirkusdirektor:
Eine dieser offenen Fragen lautet: Woher haben die Franziskaner ihr Geld? :detektiv:

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Lycobates
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Lycobates »

Raphael hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 17:39
Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 17:30
Erkenntnis des Tages: Willst Du ein franziskanisches Klo benutzen, brauchst Du passendes Kleingeld.
Es gibt ja bekanntlich Dinge, die selbst Gott unbekannt sind. :zirkusdirektor:
Eine dieser offenen Fragen lautet: Woher haben die Franziskaner ihr Geld? :detektiv:

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Sempre
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sempre »

Ich verstehe nicht, warum sich hier unsere Menschenrechts_Fans verkrümeln. Internationale Solidarität? Pfft! Weit gefehlt. Wenn es tatsächlich mal praktisch auf was ankommt, zeigt sich: alles nur Lippenbekenntnisse.

Also nur Finanzhaie im heiligen Land. Selbst die R4-Franziskaner.
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Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 23:17
Raphael hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 17:39
Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 10. Mai 2018, 17:30
Erkenntnis des Tages: Willst Du ein franziskanisches Klo benutzen, brauchst Du passendes Kleingeld.
Es gibt ja bekanntlich Dinge, die selbst Gott unbekannt sind. :zirkusdirektor:
Eine dieser offenen Fragen lautet: Woher haben die Franziskaner ihr Geld? :detektiv:

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Pecunia non olet!
soeben bin ich in Bet-Shean auf einer echten pecunia-non-olet-Toilette gesessen (nein, nur probehalber). Also auf einer Toilette, auf der vor zweitausend Jahren schon Leute ihr Geschäft verrichteten (und sicher auch Geschäfte machten - auf einer Gemeinschaftstoilette mit vierzig Sitzplätzen kommt man schnell ins Gespräch).

Bet Shean war für mich eindrücklich - nicht nur einfach alte Steine, sondern eine gut erhaltene Stadt - mit Theater, Pferderennbahn, Hauptstraße, Thermen, Läden, Kneipen, Bordell, und eben auch Gemeinschftstoiletten.

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Niels
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Niels »

Bet Shean hat mich damals auch beeindruckt!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

so. Froh bin ich, dass die Wüste meinen obigen Beitrag nicht "wegmoderiert" hat, sondern der Beitrag gerade noch durchgegangen ist. Die Wüste hat kein Internet.

Jetzt sitze ich im 14. Stock des Hotel David in En Bokek (auf Bildern schaut das aus wie ein furchtbarer Kasten, ist aber schön), trinke einen türkischen Kaffee (gibts hier in Tütchen auf dem Zimmer, und einen Wasserkocher gibt es auch in jedem Hotelzimmer in Israel, den mitgebrachten brauchen wir gar nicht auszupacken), ich habe auch gelernt, dass ich bei diesem Kaffee Geduld brauche, sonst habe ich beim ersten schluck Kaffeesatz im Mund, ZIMMER HAT BALKON, WAS FÜR EINEN RAUCHER IM 14. STOCK SEHR WICHTIG IST, direkt vor dem Balkon flog gerade ein Greifvogel vorbei.

Ich sitze zwischen zwei Welten. Links direkt am Hotel die Berge des Negev. Geradeaus die Pool-Landschaft des Hotels mit lautem Disko-Gedudel (könnte auch Türkei, Griechenland, Mallorca ... sein), rechts der Blick aufs Tote Meer, im Hintergrund rechts Jordanien mit dem Gebirge im Dunst. Fern vor mir nördlich der Teil des Toten Meers, der aufgrund der Senkung des Meeresspiegels nur noch einen schmalen Durchgang hat.

Es folgt dann bei mir Totes Meer (wahrscheinlich ohne Baden, und auch nicht das berühmte Foto, Zeitung lesend, auf dem Rücken leigend, im Toten Meer, diese lauwarme Salzbrühe kenne ich schon).

Weiteres dann ...

btw: Allmählich macht mir der Reisebericht (fast hätte ich geschrieben "Reiseerzählungen", aber dieses Wort überlasse ich lieber Herrn Karl May) Spaß :)

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Sperling
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sperling »

Mir fehlt der Bericht von Petrus :nuckel: :hmm:

Ich hoffe doch, es ist nix passiert und es geht Petrus gut?! :)

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taddeo
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von taddeo »

Sperling hat geschrieben:
Donnerstag 17. Mai 2018, 19:47
Mir fehlt der Bericht von Petrus :nuckel: :hmm:

Ich hoffe doch, es ist nix passiert und es geht Petrus gut?! :)
Vermutlich ist er über Antiochia auf dem Weg Richtung Rom. :pfeif: :breitgrins:

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

danke für die Nachfrage. ich lebe, und es geht mir gut. :ja:

Gestern habe ich in Jerusalem meinen Geburtstag gefeiert (das war der "Auslöser" für meine Reise: ich will meinen Geburtstag heuer in Jerusalem feiern).
Die letzten Tage waren sehr intensiv und anstrengend, nach einem Bus-Wechsel habe ich im Bus kein Internet mehr, und abends bin ich immer todmüde ins Bett gefallen. Heute war endlich ein ruhiger Tag, schon um 15 Uhr im Hotel. Ich liege auf dem Bett und ruhe aus, gleich kommt Kaffee auf dem Zimmer. In Israel gibt es in jedem Hotel einen Wasserkocher und Kaffee.

seit vorgestern abend bin ich in Jerusalem, unser Reiseleiter ist genial im Umplanen (vorgestern war Bethlehem gesperrt, also Bethlehem gestern und Yad Washem vorgezogen, Usw.)

Was mir spontan einfällt:

Vorgestern abend Bustour Jerusalem bei Nacht - genial. Vor allem die Klagemauer fast leer. Da habe ich auch die Synagogen besucht, die links von der Klagemauer neben dem Tempelberg sind (kein religiöser Jude wird ja jemals AUF den Tempelberg gehen, da er Gefahr liefe, auf dem Allerheiligsten herumzutrampeln).

Heute morgen, zu Fuß vom Hotel 10 Minuten, das Hotel liegt am Rand der Altstadt Nähe Damaskus Gate, das Gartengrab. (die machen schon um 8 Uhr auf, war noch leer (nein, nicht nur das Grab, sondern auch noch keine Besuchermassen), bevor ich lange rumrede, hier der link: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gartengrab

Natürlich ist das nicht das Grab Jesu - was ich daran sehr interessant und für mich sehr wichtig finde: eine Komplett erhaltene Grabanlage aus der Zeit Jesu zum Anfassen. Biblische Geschichte zum Anfassen. Hineingehen in das Grab. Der große Rollstein (da brauchst Du vier starke Männer, zum Bewegen!) ist auch erhalten. Da kann ich die Sorgen der Frauen am Ostermorgen auf dem Weg zum Grab verstehen und be-greifen: "Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?"

Die Menschen dort (Personal) waren sehr herzlich und freundlich.

Dann auf den Ölberg, Garten Gethsemane, Jüdischer Friedhof vor dem zugemauerten Goldenen Tor, das der Messias dann öffnen wird, wenn er wiederkommt und den Tempel wieder errichtet. Die, die dort liegen, werden dann die ersten sein, die die Ankunft des Messias mitbekommen werden.

Nuja. Auch im Touristenbus gibt es immer Leute, die unbedingt in der ersten Reihe sitzen wollen, habe ich mir gedacht.

Dann das Tal wieder rauf, Nebeneingang zur Klagemauer gefunden (dort alles leer keine Menschenschlangen, Du kommst ja nur rein durch Sicherheitskontrolle), bißchen Klagemauer zum dritten Mal, heute Donnerstag bißchen Bar Mitzwah-Feiertrubel gekuckt, dann mit dem Taxi zur Haddasah gefahren, und dann in der Krankenhaussynagoge (schön, schlicht, modern, kein jüdischer Kitsch) wieder mal die zwölf genialen Glasfenster von Marc Chagall angeschaut. Wow.

Dann gemerkt: Israelis denken oft praktisch :) Neben der Klinik gibt es ein Einkaufszentrum mit Supermarkt (in unserer Hotelgegend gibt es keinen einzigen Laden). Wasser, Lieblingsgetränk Grapefruitnektar besorgt.

So.

Morgen gehe ich sehr früh los, nochmal Grabeskirche (die ja von den Orthodoxen zutreffend Auferstehungskirche genannt wird), die machen schon um 04:30 morgens auf), diesmal ohne Touristen- und Pilgerrummel. Am Kreuz war ich schon, hoffentlich komme ich dann auch zum Grab ohne Menschenschlange.

Geht auch zu Fuß - Nablus Road zur Stadtmauer, außen an der Stadtmauer entlang, rein zum Jaffa Gate, geradeaus, dann auf das Straßenschild Muristan achten, dort nach links, und gleich bist Du da. Die Gegend kenne ich wirklich wie meine Westentasche - dort habe ich ja mal vor Jahrzehnten anderthalb Monate gelebt. Die Neustadt hat sich sehr verändert, die Altstadt nicht.

Dann West-Jerusalem: Israelmuseum mit dem Schrein des Buches (Jesajarolle aus Qumran), Knesseth, Besuch einer arabisch-israelischen Freitagsschule. Morgen wäre ein Besuch der Altstadt tagsüber nämlich nicht so prickelnd:

1) Angespannte Lage (s. Ereignisse Gazastreifen etc.)
2) Freitagsgebet auf dem Tempelberg, möglicherweise mit den üblichen Ausschreitungen (irgendwie erinnert mich das entfernt an die in Bayern bei Volksfesten traditionell üblichen Schlägereien zwischen den Dörfern, bei der am Schluß das Dorf mit den mehreren Verletzten Sieger ist)
3) Ramadan.

so. Dazwischen fehlt noch einiges aus den letzten Tagen, was mich auch sehr beeindruckt hat. Das möchte ich so nach Lust und Laune gern gelegentlich nachträglich auch noch schildern, dann aus Deutschland. Ich sitze zwar dann am Samstag fast vier Stunden im Flieger, in dem Bezahl-Internet angepriesen ist, aber so reich bin ich auch wieder nicht :)

Bis denn - schalom, salaaam, und lehitraot,

Peter.

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Sperling
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sperling »

bis dann ;)
- schön, dass alles in Ordnung ist und du so viele wunderbare Dinge erleben darfst. :)

Ich genieße deinen Bericht sehr, ich werde das Heilige Land sicher nie sehen, aber Vieles wird lebendig, wenn du schreibst - danke :kussmund:

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Sperling hat geschrieben:
Freitag 18. Mai 2018, 17:19
Vieles wird lebendig, wenn du schreibst
danke!
---------------------------

Gestern. Jerusalem.

Früh aufgestanden, wegen Grabeskirche. 07:30 angekommen. Grabeskirche offen. Grab zu. Hmmm. Einen sehr netten und hilfreichen Franziskaner gefragt, und erfahren, dass das Grab erst um 8 Uhr aufmacht. "Aber sei rechtzeitig da! Das Grab wird um 08:30 wieder zugemacht - wegen Reinigung!"

Zeit und Gelegenheit genutzt und nochmals Golgotha besucht.

Um 07:45 am Grab angestellt, vor mir nur ca. zehn Menschen in der Schlange (und nicht Hunderte, was später am Tag die Regel zu sein scheint).

Um 07:55 öffnete sich die Tür des Grabes von innen, und heraus trat (nein! nicht Der Auferstandene!) sondern ein röm.-kath. Priester, ein Ministrant, und drei ältere Damen. Man hatte im Grab Jesu hinter verschlossener Tür Messe gefeiert. Ich habe mir gedacht: Entweder haben die sehr viel Geld gezahlt oder blendende Beziehungen.

Das temporär zur Messe benötigte röm.-kath. Inventar (inkl. Plastikblumenstrauß) wurde aus dem Grab entfernt, und dann durften wir rein, immer vier Menschen. Ein orthodoxer Mönch hat das ganze geregelt, uns jeweils genug Zeit gelassen,
und dann die nächste Gruppe reingelassen. Alles in großer Ruhe.
Beschreiben kann ich das nicht, wie das da war, im Grab, für mich. In Navi-Sprache vielleicht: "Sie haben Ihr Ziel erreicht."

ja.





Dann zu Fuß zurück ins Hotel, dann per Bus ins Regierungsviertel. Dort wurden uns viele ganz wichtige Betonklötze von außen gezeigt Knesseth, Oberster Gerichtshof ... Die Architektur hat mich etwas an Nazi-Architektur erinnert.

Dann Israel-Museum (man könnte, ähnlich wie im Deutschen Museum in München, Tage oder auch Wochen darin zubringen). Schrein des Buches (mit Jesajarolle aus Qumran) wieder angeschaut, die Judaica-Abteilung habe ich mir gespart, statt dessen moderne Kunst angeschaut. Es gibt einige Kunstsammler, die ihre Sammlungen komplett dem Museum vermacht haben. Eine interessante Auswahl aus Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, je nach Schwerpunkt des jeweiligen Sammlers. Die Sammlungen sind nicht zusammengeworfen worden, sondern einzeln ausgestellt. besonders interessant fand ich einen Picasso (frühe Periode) und zwei komplette Prunkzimmer (eins davon von Fam. Rothschild, Wien) aus dem 19. Jahrhundert.

Im Museums-Shop noch einen Bastelkasten "mach Dir Dein eigenes Mosaik" - Unterlage mit aufgedrucktem Motiv, Mosaiksteine, Kleber, Fugenmasse, Schwamm zum Verfugen - gekauft. Motiv Jerusalemkreuz. Der Versuchung widerstanden, das Bastelset gleich zu öffnen. Verschweisst kann man das doch besser transportieren.

Und dann noch: Markt! Der größte Markt von Jerusalem. Hunderte von Ständen, man kriegt da Alles. Alles. Zehn verschiedene Sorten Chalwa (ich liebe Chalwa, aber nur das mit Pistazien). Ein Trubel - gestern wurde ja für Schabbat eingekauft. War schön. Würde ich in Jerusalem wohnen, würde ich nur auf diesem Markt einkaufen. Eine Flasche Rotwein aus den Golanhöhen gekauft und der Versuchung widerstanden, die Flasche schon in Jerusalem zu öffen.

Im Hotel lieber Bier getrunken. Es gab da viele Sorten mit vielen Flaschen. Ich: "ich hätte gern ein local beer." Barkeeper: "Welches?" ich: "das beste." Barkeeper: "Woher kommst Du?" ich: "Aus Deutschland." Barkeeper läßt alle Flasche stehen, und greift zum Zapfhahn. :D Das Bier hat seeehr gut geschmeckt.

Das war der gestrige Tag.

Fortsetzung folgt.

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Heute, letzter Tag. Jerusalem.

Heute morgen noch im Basar geschlendert, schönen Christbaumschmuck - Olivenholz aus Bethlehem - dort gefunden (Bericht Bethlehem folgt noch) und nochmal (zum dritten Mal) in der Auferstehungskirche gewesen. Jedesmal ist dort (je nach Tageszeit) eine etwas andere Atmosphäre. Heute war die Pilgerschlange zum Grab einige Hundert Menschen, aber ich war ja schon gestern drin
Zum wiederholten Mal mal an der noch geschlossenen evang.-luth. Erlöserkirche (siehe mein Eingangsposting) vorbeigelaufen, die öffnet immer erst um 10:00 Uhr. Das sind solche Rindviecher, habe ich mir gedacht - eine große Kirche direkt neben der Grabeskirche!, und dann haben die den halben Vormittag zu. Was für eine Chance vertan, Menschen einzuladen.

....

Den Flughafen Ben Gurion finde ich sehr gemütlich (ist sternförmig angelegt, ähnlich Tegel, aber größer). Früher war das einfach so eine Art Fabrikhalle.

Sicherheitsbefragung war kurz und schmerzlos, da Gruppenreise, und unser örtlicher Reiseleiter hat uns auch da begleitet - einer aus der Gruppe wurde etwas ausführlicher befragt, unsere Befragung bestand nur aus zwei Fragen: Wer hat Ihren Koffer gepackt? Haben Sie von jemandem etwas geschenkt bekommen, das Sie jetzt dabeihaben? Ende der Befragung. eigentlich.

Und anschließend natürlich bei mir noch das übliche Highlight, auf das ich mich schon heimlich gefreut hatte. Ich gebe das mal in deutscher Übersetzung wieder.

Beamtin schaut in meinen Pass. Schaut lange in meinen Pass. Deutet auf meinen Geburtsort, fragt mich: "Wie spricht man dieses Wort aus?" Ich: "Bairäut. Liegt in Deutschland, in Bayern. Bairäut."

Sie zeigt meinen Pass ihrer Kollegin. Man berät sich. Dann ich: "Bairäut. Nicht Beirut. Aber die Frage kenn' ich schon." :) Wir haben uns dann angegrinst.

Ende gut.

Alles gut.

Tinius
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Tinius »

Bei dem ganzen jovialen Geschreibsel fehlt mir einfach ein Hinweis auf die katastrophale Lage der Palästinenser auch in (!) Israel.

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Sempre
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Sempre »

In Syrien warst Du ja auch. Auf den Golanhöhen.

Da sollen ja jetzt Iraner von Syrien aus Syrien beschossen haben.
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taddeo
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von taddeo »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 20. Mai 2018, 21:29
Bei dem ganzen jovialen Geschreibsel fehlt mir einfach ein Hinweis auf die katastrophale Lage der Palästinenser auch in (!) Israel.
Wenn du zB nach Rom fährst, schreibst du dann von dort aus auch über die afrikanischen Flüchtlingsfrauen, die sich auf dem Straßenstrich an den Stadträndern verkaufen müssen?

Petrus
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Re: Ich möchte gern nach Israel. Was muß ich da beachten?

Beitrag von Petrus »

Tinius hat geschrieben:
Sonntag 20. Mai 2018, 21:29
Bei dem ganzen jovialen Geschreibsel fehlt mir einfach ein Hinweis auf die katastrophale Lage der Palästinenser auch in (!) Israel.
Berichte uns doch gern, Tinius, über Deine Erlebnisse mit den Palästinensern, denen Du in Israel begegnet bist.

Von mir kommt da dann auch noch was - gelegentlich. Ich brauche da jetzt erst mal eine Schreib-Pause.

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