Reisen,aber wie?

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pierre10
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Reisen,aber wie?

Beitrag von pierre10 »

Jeden Abend gehe ich mit meiner Frau zu unserem Pferdestall, wenn sie ihr Pferd versorgt, nur etwa 100 m von unserem Haus entfernt. Striegeln, putzen, Hufe reinigen, füttern, alles was so getan werden muss.Über uns im Moment ein strahlend blauer, schon etwas dunkler werdender Himmel mit herrlichen Rottönen über den Bergen westlich von uns. Und an diesem Himmel die Kondenzstreifen der Verkehrsflugzeuge, die in vielen tausend Meter Höhe über uns fliegen.

Da muss man einfach nachdenklich werden, hier unten das wohl älteste archaische Verkehrsmittel des Menschen, das Pferd, dort oben das hypermoderne Flugzeug, in dem die Menschen große Distanzen in wenigen Stunden überwinden, Essen, trinken, lesen, sich unterhalten, warum nicht auch schlafen. Keiner der Flugpassagiere muss sein Fahrzeug putzen, es nicht füttern (auftanken) oder am Ende die Reifen (Hufe) kontrollieren.

Denn es scheint kein Zweifel, dass beim Pferd die Entwicklung zur Reise des Menschen begann, Jahrhunderte mit der Kutsche, dann das Auto und das Flugzeug.

So stellt sich mir die Frage, wie wird es weiter gehen? Schneller, das haben Menschen versucht mit der Concorde, war es nicht wirklich. Vielleicht könnte man philosophieren über die Kreativität des Menschen???

Und was hat das alles mit Religion zu tun? Vielleicht brauchen wir zu allem die Hilfe des Göttlichen, aber hören wir wirklich hin?

Pierre, nachdenklich.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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lifestylekatholik
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von lifestylekatholik »

pierre10 hat geschrieben:Denn es scheint kein Zweifel, dass beim Pferd die Entwicklung zur Reise des Menschen begann
Meinst du? Sind Menschen nicht Jahrtausende lang vor der Domestizierung der Pferde und Jahrtausende lang danach, bis heute, zu Fuß gereist?

Ich weiß nicht, ob das Pferd erstes Reittiere des Menschen war, aber wahrscheinlich war es nicht erstes Zugtier. (Ob man allerdings mit anderen Zugtieren gereist ist -- Fragen über Fragen, werd mich mal kundig machen.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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ifugao
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von ifugao »

Diese Frage habe ich mir auch schon sehr oft gestellt.

Geht es durch moderne Technik wirklich schneller?
Natürlich benutzen wir fast alle diese komfortablen Errungenschaften. Mit Freuden, denn ich habe keine Lust mich auf rütteligen Postkutschen durch die Welt zu bewegen.
Andererseits imponiert mir seit Jahrzehnten mein alter Vater.
Seit ich einen eigenen Hausstand habe überrascht er mich immer wieder mit der unglaublichen Fähigkeit ohne Telefonate oder Internet immer genau zu wissen was ich gerade im Moment benötige.
Wie oft schimpft man wegen Kleinigkeiten die in einem Haushalt gerade dann wenn sie dringend benötigt werden nicht zur Hand sind.
Sei es Salz, die gerade dringend benötigten Nadeln, das Papier für den Drucker usw. Die Liste wäre unendlich fortzuführen.
Komme ich auch unangemeldet zu ihm, kann ich fast immer sicher sein, daß er mir ohne Wissen und unaufgefordert diese Dinge mitgibt, ja nahezu aufdrängt.
Da scheint es sich mir um moderne Technik zu handeln.

Schau dir mal die Videos der Amish an,
http://www.youtube.com/watch?v=c4-7Qvx1 ... F&index=
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

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Niels
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Niels »

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ar26
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von ar26 »

Naja, Schlaf- oder Liegewagen fand ich nie so wirklich prickelnd. Als ich vor Jahren mal hier aus Sachsen in die Schweiz nach St. Pelagiberg zu Exerzitien gefahren bin, bin ich auch mit dem Nachtzug gefahren (Liegewagen). Auf der Hinfahrt habe ich kein Auge zu getan, auf der Rückfahrt brauchte ich vier Weizen im Restaurant, um in einen Dämmerzustand zu gelangen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Tinius
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Tinius »

ar26 hat geschrieben:Naja, Schlaf- oder Liegewagen fand ich nie so wirklich prickelnd.
Im Winter 1990/91 fuhr ich im Schlafwagen nach Sachsen. In der Nacht stand das Wasser dann knöcheltief im Gang und in den Abteilen.

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Niels
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Niels »

ar26 hat geschrieben:Naja, Schlaf- oder Liegewagen fand ich nie so wirklich prickelnd. Als ich vor Jahren mal hier aus Sachsen in die Schweiz nach St. Pelagiberg zu Exerzitien gefahren bin, bin ich auch mit dem Nachtzug gefahren (Liegewagen). Auf der Hinfahrt habe ich kein Auge zu getan (...)
Mir ging es Anfang der 1990er Jahre im Nachtzug nach Wien genauso. Daher habe ich die Meldung auch neutral gepostet. :pfeif:
Dennoch handelt es sich um das Ende einer Reisekultur - wie beim Ende der Pferdekutschen (und das Reisen damit war wohl auch alles andere als prickelnd).
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ar26
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von ar26 »

Tinius hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Naja, Schlaf- oder Liegewagen fand ich nie so wirklich prickelnd.
Im Winter 1990/91 fuhr ich im Schlafwagen nach Sachsen. In der Nacht stand das Wasser dann knöcheltief im Gang und in den Abteilen.
Wenn Du gedient hast, dann hat es Dir nichts ausgemacht, wenn Du Dich gedrückt hast, dann geschah es Dir recht. So oder so war es eine heilsame Erfahrung :D
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umusungu
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von umusungu »

Der Nachtzug von Köln nach Leipzig zur Messe-Zeit hat immer geholfen, theologische Literatur für die Erfurter Studenten in die DDR zu bringen.

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guatuso
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von guatuso »

Die Indios kannten keine Pferde, sondern "reisten", wanderten, tausende von Kilometern zu Fuss. Nicht das Pferd, so wunderbar reiten ist, sondern das Bein war der Anfang.

Und heute?
Sie kommen aus dem Buero, schnappen sich Zuhause den fertig gepackten Koffer, eilen zum Flughafen, steigen ein, fliegen, kommen an.
Und nach dem Schlafen gibt es das Wandern, mit dem Reiseleiter sagen wir. Der sagt ihnen, dass sie weder Pflanzen noch Tiere anfassen sollen. Weil es giftige Pflanzen und giftige Tiere gibt. Ja ja, sie nicken.
Und dann sieht einer die Giftschlange, Quittengelb, am Baum. Er tritt naeher, betrachtet sie, und dann streckt er den Arm aus und will mit dem Finger pruefen, ob das Tier echt ist.
Der Reiseleiter kann ihm gerade noch den Arm weg schlagen.

Der Reiseleiter war ich. Der Gast war noch gar nicht angekomen. Er war mental noch komplett in Deutschland und hatte alles im Fernsehen gesehen. Er konnte noch nicht unterscheiden was Fernsehen und Wirklichkeit ist. Weil er gestern abend erst in den Flieger stieg. Weil die Zeit bedeutungslos wurde. Weil gestern heute ist. Weil alles verwischt.

Wenn ich dran denke dass fuer Goethe die Italienreise noch ein gefaehrliches Unterfangen war, mit der Kutsche, den Raeubern, da flog keine Zeit, da verging die Zeit Schritt fuer Schritt, da lebte man mit der Zeit und mit dem Schritt, dem gehen. Da hatte der Mensch noch einen Bezug zu jedem Atemzug und zu jedem Schritt den er tat. Ein Schritt vor, ein Schritt naeher am Ziel.
Heute, man sitzt im Flugzeug und es tut sich gar nichts. Das einzige was geschieht, ist, dass der Reisende keinerlei Bezug mehr zum Ort des Reisens findet. (Die Japaner sind da am schlimmsten, in 3 Tagen um die Welt).

Ich wurde oft gefragt, wo es denn hier am schoensten sei.
Und immer habe ich gesagt: Ueberall. Du musst nur die Augen aufmachen und dich auf die Natur einlassen.
Dieses "sich einlassen" fehlt meiner Erfahrung nach. Man moechte moeglichst viel sehen, aber nichts bleibt haften. Die Gier ist groesser als die Sehnsucht. Man will nicht reisen, man will konsumieren.

Obwohl ich viele Jahre als Reiseleiter gearbeitet habe (und ich liebe diese Arbeit!) lehne ich diese Form des Reisens komplett ab.
Alles hat seine Zeit, wie wir in Salomon lesen. Diese Zeit, die es braucht, um den Gesang eines Tucans zu geniesen, diese Zeit nimmt sich kaum ein Besucher.

Wenn ich gehe, habe ich direkten Bezug zur Welt, ich spuere unter mir die Erde, den Stein. Wenn ich fliege, habe ich nichts. Nicht mal einen innerlichen Ortswechsel.

Und die oben genannte Erfahrung mit der Schlange habe ich immer gemacht, meistens aber ohne Schlange. Die Menschen fliegen,kommen aber niemals an. Sie reisen nicht, sie springen von Ort zu Ort und niemals sind sie innerlich wirklich dabei.

Obwohl, das mit dem Pferd ist ein Erlebnis. Ich hatte Gaeste, die musste ich ein wenig zum reiten ueberreden, mit Geduld und Spucke. Und danach waren sie begeistert und einer sagte: Da musste ich 50 Jahre alt werden um endlich mal auf einem Gaul zu sitzen. Na ja, der Ritt ging durch die Savane.spaeter steile Haenge, links der Abgrund, rechts die Felswand dazwischen Baeume, und dann kamen die Wasserfaelle und alle riefen oh" und die Pferde waren Dankbar fuer die Pause. Reiten ist einfach lebendig, phantastisch, wunderschoen.

Einsicht;: um in die Exotik zu kommen muss man fliegen oder das Schiff nehmen. Aber man sollte lieber nur weniger Orte besuchen und sich dafuer Zeit lassen, anstatt abzuhaken und viel sehen zu wollen und am Ende innerlich leer bleiben.

Was fehlt ist die Meditation, das Einlassen auf Gottes Schoenheit, auf den Willen, Gott in seiner Schoepfung zu erkennen. Ich empfinde ein Reisen als Teil des Betens, und es kommt auch vor, dass ich, auch ohne zu reisen, nur weil ich in der Natur bin, spontan bete aus Dankbarkeit ueber die Schoenheit des Lebens und der Natur. Man laesst sich ergreifen.
Massentourismus ist fuer mich heute das gleiche wie die angebliche Aufklaerung: sie zerstoert den inneren Bezug des Menschen zur Schoepfung. Sie setzt Ziele aber sie gibt keine Erfuellung. Der Flieger ist die Goulliotine der Seele.
Wer unbedingt in die Ferne will,sollte wenigstens ein Schiff nehmen, eines der aeltesten Fortbewegungsmittel (neben Pferd und Esel und Kamel und Ochse). Ob Frachter oder Kreuzer (wobei Frachter,also Containerschiffe, zwrar langweiliger, aber wesentlich ruhiger verlaufen) ist egal.

Was Reisen eigentlich bedeuten kann, an ueberwaeltigenden Erfahrungen, an spirituellem Erleben, ist eine Wanderung durch den Dschungel, 2-3 Tage, das reicht. Wer das tat wird niemals wieder nach Mallorca wollen. Es gibt ja nicht umsonst die Pilgerungen. (bei uns wird am 1.und 2. August gepilgert, hunderte von Kilometer, zu Fuss, alte, junge, Greise)

Wer mal hierher kommen will,soll sich melden, ich helfe ihm bei der Gestaltung. Nicht wegen Geld, Aus Lust und Spass und Liebe zum Land.

Dieter
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Dieter »

Wenn Reisen, dann ganz traditionell:

Die alte Brennerstraße benutzen, nicht die Autobahn.

Mit dem Schiff nach Dover, nicht mit dem Flugzeug

usw

Caviteño
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Caviteño »

Flatrates sind bekannt und beliebt - ob beim Telefonieren, beim Essen (Buffet), bei der Bahn (Netzkarte) oder sogar im Bordell. Jetzt gibt es auch eine Flatrat beim Fliegen:
Nach ersten Gehversuchen eines belgischen Anbieters,Take Air, der mit Hilfe externer Dienstleister für einige Monate die Strecke Antwerpen-Zürich bediente, kommt mit Surf Air nun der amerikanisch All-you-can-fly-Marktführer nach Europa.
Ab Januar 217 will Surf Air Flughäfen in London, Zürich, Genf, und Cannes anfliegen. Am Wochenende sollen auch Ibiza und Mallorca als Ziele aufgenommen werden. Später sollen dann den Angaben zufolge Amsterdam, Barcelona, Berlin, Mailand sowie die Region Paris folgen.
Kostenpunkt des "privaten Clubs über den Wolken": monatlich 325 Euro - plus einer einmaligen Aufnahmegebühr von 13 Euro. Für Freunde oder Familienmitglieder gibt es Gästepässe ab 58 Euro pro Strecke. Alles online oder per App buchbar - laut Surf Air in nur 3 Sekunden. Abgeflogen wird laut der Airline"von privaten Abfertigungsgebäuden".
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 2465.html
Als Surf Air-Mitglied fliegen Sie mit Stil.
Unsere Flotte besteht aus leichten zweistrahligen Geschäftsjets mit Spitzentechologie und besonderer Innenraumausstattung und Ledersitzen. Sie brauchen nicht zwischen Fenster- oder Gangplatz zu wählen, und alle Ihre Mitreisenden sind ebenso Surf Air-Mitglieder oder deren Begleitung. Jeder Jet ist eine Art Club über den Wolken Europas, der nur Mitgliedern von Surf Air vorbehalten ist.
http://www.surfair.com/eu/de/#flywithus

Bei den Zielorten kann man sich schon ein Bild von der Klientel machen......

Vir Probatus
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Vir Probatus »

Caviteño hat geschrieben:Flatrates sind bekannt und beliebt - ob beim Telefonieren, beim Essen (Buffet), bei der Bahn (Netzkarte) oder sogar im Bordell. Jetzt gibt es auch eine Flatrat beim Fliegen:
Nach ersten Gehversuchen eines belgischen Anbieters,Take Air, der mit Hilfe externer Dienstleister für einige Monate die Strecke Antwerpen-Zürich bediente, kommt mit Surf Air nun der amerikanisch All-you-can-fly-Marktführer nach Europa.
Ab Januar 217 will Surf Air Flughäfen in London, Zürich, Genf, und Cannes anfliegen. Am Wochenende sollen auch Ibiza und Mallorca als Ziele aufgenommen werden. Später sollen dann den Angaben zufolge Amsterdam, Barcelona, Berlin, Mailand sowie die Region Paris folgen.
Kostenpunkt des "privaten Clubs über den Wolken": monatlich 325 Euro - plus einer einmaligen Aufnahmegebühr von 13 Euro. Für Freunde oder Familienmitglieder gibt es Gästepässe ab 58 Euro pro Strecke. Alles online oder per App buchbar - laut Surf Air in nur 3 Sekunden. Abgeflogen wird laut der Airline"von privaten Abfertigungsgebäuden".
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 2465.html
Als Surf Air-Mitglied fliegen Sie mit Stil.
Unsere Flotte besteht aus leichten zweistrahligen Geschäftsjets mit Spitzentechologie und besonderer Innenraumausstattung und Ledersitzen. Sie brauchen nicht zwischen Fenster- oder Gangplatz zu wählen, und alle Ihre Mitreisenden sind ebenso Surf Air-Mitglieder oder deren Begleitung. Jeder Jet ist eine Art Club über den Wolken Europas, der nur Mitgliedern von Surf Air vorbehalten ist.
http://www.surfair.com/eu/de/#flywithus

Bei den Zielorten kann man sich schon ein Bild von der Klientel machen......
Sicher etwas für Katzenberger, Geissens, [...] und co.
Wer kann denen schon zumuten, mit dem Poebel zu fliegen. Nicht mal in der First Class.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphaela
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Raphaela »

ar26 hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Naja, Schlaf- oder Liegewagen fand ich nie so wirklich prickelnd.
Im Winter 1990/91 fuhr ich im Schlafwagen nach Sachsen. In der Nacht stand das Wasser dann knöcheltief im Gang und in den Abteilen.
Wenn Du gedient hast, dann hat es Dir nichts ausgemacht, wenn Du Dich gedrückt hast, dann geschah es Dir recht. So oder so war es eine heilsame Erfahrung :D
Ich habe zwei Brüder. Der eine wurde zur Bundeswehr eingezogen und hatte ziemlich häufig frei, braucht nicht viel machen.
Der andere war Zivildienstleistender. Und er hat ziemlich viel zu tun gehabt, das war harte Arbeit.

Wer sich also, wie du es nennst sich drückt, hat meist viel, viel mehr zu tun.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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taddeo
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von taddeo »

So sollte man jedenfalls nicht reisen, nicht einmal auf einer Wallfahrt nach Altötting: Schleierfahnder ziehen Pilgerbus aus dem Verkehr
:pfeif:

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Niels
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Niels »

:auweia:
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Dieter
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Dieter »

Otto Reutter: Muss man denn ins Ausland reisen?

https://www.youtube.com/watch?v=CnWAin ... HOgSdZug4g

Caviteño
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Caviteño »

Für 129 Euro von Berlin nach New York
Bei Wow Air aus Island sind One-Way-Tickets nach New York von Berlin aus ab 129 Euro zu haben – allerdings mit Zwischenstopp in Reykjavik. So billig muss der Preis allerdings nicht bleiben. Und: „Das Ticket ist der Lockvogelpreis, danach ist alles à la carte: das aufgegebene Gepäck, die Mahlzeiten, der Service und die Versicherungen“, sagt Luftfahrtexperte Yan Derocles von Oddo Securities. Für all diese Dienstleistungen müssen Fluggäste noch mal mindestens 50 Euro berappen.
Bietet sich evtl. für die Weihnachtseinkäufe an, am 12. 12. sind noch Plätze für den Preis frei - zurück wird es dann teuerer.... :breitgrins:

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Niels
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von overkott »

Der günstigste Flug von München nach Kabul kostet heute abend pro Ticket 516 Euro.

https://www.google.de/flights/#search;f ... t=o;q=flug

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overkott
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von overkott »

Ab nächstem Mittwoch mit neuem Reisepass. Jetzt noch fälschungssicherer. Für nur einen Euro mehr. Die Vertragsfreiheit wird nicht verletzt. Der Pass kann erworben werden, wenn der gültige abläuft.

Caviteño
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Mittwoch 22. Februar 2017, 22:38
Der günstigste Flug von München nach Kabul kostet heute abend pro Ticket 516 Euro.

https://www.google.de/flights/#search;f ... t=o;q=flug
Die Abschiebung war teurer:
Die Abschiebung von 18 Afghanen hat den deutschen Steuerzahler rund 100.000 Euro gekostet. Zu diesem Schluß kommt eine Berechnung der Bild-Zeitung. Demnach wurden die Männer auf dem Flug nach Kabul von 68 Bundespolizisten, zwei Ärzten sowie einem Dolmetscher begleitet.
https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... -000-euro/

Für 18 Afghanen 68 Polizeibeamte und zwei Ärzte..... :/

Ich glaube kaum, daß bei diesen Zahlen die Kostenberechnung der BILD korrekt ist.....

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overkott
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 25. Februar 2017, 01:36
overkott hat geschrieben:
Mittwoch 22. Februar 2017, 22:38
Der günstigste Flug von München nach Kabul kostet heute abend pro Ticket 516 Euro.

https://www.google.de/flights/#search;f ... t=o;q=flug
Die Abschiebung war teurer:
Die Abschiebung von 18 Afghanen hat den deutschen Steuerzahler rund 100.000 Euro gekostet. Zu diesem Schluß kommt eine Berechnung der Bild-Zeitung. Demnach wurden die Männer auf dem Flug nach Kabul von 68 Bundespolizisten, zwei Ärzten sowie einem Dolmetscher begleitet.
https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... -000-euro/

Für 18 Afghanen 68 Polizeibeamte und zwei Ärzte..... :/

Ich glaube kaum, daß bei diesen Zahlen die Kostenberechnung der BILD korrekt ist.....
BILD veranschlagt die Kosten pro Heimreisenden mit 5555 Euro. Würde jeder der Fluggäste und Begleiter mit dem günstigsten Ticket geflogen sein, käme eine Summe um die 45.000 Euro herum. Dann stellt sich noch die Frage nach der Arbeitszeit der Begleiter.

Caviteño
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:
Samstag 25. Februar 2017, 10:51
BILD veranschlagt die Kosten pro Heimreisenden mit 5555 Euro. Würde jeder der Fluggäste und Begleiter mit dem günstigsten Ticket geflogen sein, käme eine Summe um die 45.000 Euro herum. Dann stellt sich noch die Frage nach der Arbeitszeit der Begleiter.
Ich gehe einmal davon aus, daß es sich nicht um einen Linienflug, sondern um eine gecharterte Maschine handelt. Warum?

1. Linienflüge direkt von München in die Heimat der Abgeschobenen finden nach meiner Kenntnis nicht statt.
2. Sog. 1-Stop-Flüge, die bei Nachfragen in verschiedenen Reiseportalen angeboten werden, können für die Abschiebung nicht genutzt werden. Die Türkei (bei Flügen mit Turkish Airlines) wird wohl kaum erlauben, daß die Auszuschaffenden in ihrem Staatsgebiet landen. Deutsche Polizeibeamte hätten dort auch keine Hoheitsgewalt, müßten sich also, wenn der Auszuschaffende randaliert oder dort bleiben will, an ihre türkischen Kollegen wenden. Ähnliches gilt für Flüge mit den arabischen Airlines.
3. Es sollten zunächst 50 Afghanen ausgeflogen werden. Zusammen mit den Polizeibeamten, den Ärzten und Dolmetschern wären das über 100 Personen gewesen. Ob man die alle in einen Linienflug setzen kann, wage ich zu bezweifeln. Was wäre, wenn einer oder mehrere der Auszuschaffenden vor Abflug randalieren und dadurch eine Verzögerung eintritt? Wartet die Maschine - wer bezahlt? Oder fliegt sie - und was ist dann mit dem Ticket?
Insofern erscheint ein Charterflug schon vertretbar.

Im übrigen beinhalten die günstigen Flüge für 516 € nur den Hinflug. Da man wohl unterstellen darf, daß die deutschen Begleiter auch wieder zurück wollen, müßte man dafür den Hin- und Rückflug ansetzen.

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overkott
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Re: Reisen,aber wie?

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 25. Februar 2017, 12:20
overkott hat geschrieben:
Samstag 25. Februar 2017, 10:51
BILD veranschlagt die Kosten pro Heimreisenden mit 5555 Euro. Würde jeder der Fluggäste und Begleiter mit dem günstigsten Ticket geflogen sein, käme eine Summe um die 45.000 Euro herum. Dann stellt sich noch die Frage nach der Arbeitszeit der Begleiter.
Ich gehe einmal davon aus, daß es sich nicht um einen Linienflug, sondern um eine gecharterte Maschine handelt. Warum?

1. Linienflüge direkt von München in die Heimat der Abgeschobenen finden nach meiner Kenntnis nicht statt.
2. Sog. 1-Stop-Flüge, die bei Nachfragen in verschiedenen Reiseportalen angeboten werden, können für die Abschiebung nicht genutzt werden. Die Türkei (bei Flügen mit Turkish Airlines) wird wohl kaum erlauben, daß die Auszuschaffenden in ihrem Staatsgebiet landen. Deutsche Polizeibeamte hätten dort auch keine Hoheitsgewalt, müßten sich also, wenn der Auszuschaffende randaliert oder dort bleiben will, an ihre türkischen Kollegen wenden. Ähnliches gilt für Flüge mit den arabischen Airlines.
3. Es sollten zunächst 50 Afghanen ausgeflogen werden. Zusammen mit den Polizeibeamten, den Ärzten und Dolmetschern wären das über 100 Personen gewesen. Ob man die alle in einen Linienflug setzen kann, wage ich zu bezweifeln. Was wäre, wenn einer oder mehrere der Auszuschaffenden vor Abflug randalieren und dadurch eine Verzögerung eintritt? Wartet die Maschine - wer bezahlt? Oder fliegt sie - und was ist dann mit dem Ticket?
Insofern erscheint ein Charterflug schon vertretbar.

Im übrigen beinhalten die günstigen Flüge für 516 € nur den Hinflug. Da man wohl unterstellen darf, daß die deutschen Begleiter auch wieder zurück wollen, müßte man dafür den Hin- und Rückflug ansetzen.
BILD kann man für die Überschlagsrechnung keinen Vorwurf machen. Die Spekulationen um den Linienflug sind müßig. Hier wäre Recherche angesagt. Die Arbeitszeit der Flugbegleiter ist offenbar noch nicht einkalkuliert. Die Bewertung der Kosten solcher Aktionen ist von den komparativen Kosten her vorzunehmen: Wieviel kostet es, die werten Herren in Haft zu halten oder mit Fußfesseln zu beobachten? Wie hoch ist der Schaden im Fall Amri zu bewerten? Mit welchen Kosten lassen sich also weit höhere Kosten verhindern?

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