Strom und Nachhaltigkeit

Sonstiges und drumherum.
Kerri9
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 3. April 2014, 09:22

Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Kerri9 »

Was haltet ihr von der Diskussion? Macht es Sinn, aus ökologischen Gesichtspunkten einen Stromanbieter zu wählen, der auf Nachhaltigkeit setzt? Sollte man lieber mehr Geld ausgeben und dafür "Öko-Strom" beziehen? Dieses Thema ist gerade im Bekanntenkreis diskutiert wurden, und mich würde interessieren, was ihr davon haltet.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Juergen »

Inzwischen muß „Öko-Strom“ nicht teurer sein.

Mein Stromanbieter (e-on) hat mal wieder die Preise erhöht. Wenn die Einkaufspreise und Steuern/Abgaben steigen, ist es verständlich, daß die Mehrkosten an den Kunden weitergegeben werden. Ich hätte auch vermutlich nichts gegen die Erhöhung um etwa 0,5 Cent/kWh gesagt, wenn nicht gleichzeitig auch die Grundgebühr um rund 40% gestiegen wäre. Das war für mich dann nicht mehr nachvollziehbar. Bei dem Strom handelt es sich um einen „normalen“ Strom-Mix aus verschiedenen Quellen.

Ich bin zwar ein Wechselmuffel – das betrifft Energie genauso wie Telefon etc. – doch jetzt habe ich mich dennoch mal etwas umgesehen. Weil ich ungern irgendwelche Anbieter wähle, die ich nicht kenne, von denen ich nicht weiß, ob sie nicht morgen pleite sind oder die von j-w-d kommen, habe ich mal nach regionalen Anbietern geguckt und mich nun für die Stadtwerke Paderborn entschieden. Die gibt es seit Mitte November letzten Jahres wieder und sind „bürgernah“. Wenn die nicht spuren, kann ich notfalls dem Bürgermeister auf die Füße treten, der ist ja Chef im Aufsichtsrat…
Die liefern Strom aus 100% Wasserkraft. Das war nicht ausschlaggebend, aber ein schöner Nebeneffekt. Ich habe gerade den Antrag ausgefüllt.

Damit sind sie für mich zwar ca. 50,-€/Jahr teurer als ein Anbieter aus der Nähe, der 100% Windenergie liefert (WestfalenWIND). Doch diese 50€ sind es mir wert, wenn ich dadurch nicht den Bau von weiteren Windkrafträdern, die hier die Landschaft verschandeln, Vögel häckeln und Leute mit ihrem Lärm nerven, mitfinanziere.
;D
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von asderrix »

Ich bin seit zwei Jahren bei Grünwelt, weil er der günstigste ist. Mir ist da egal, ob Vögel oder Fische dabei angeblich zerkleinert werden, die Leute die neben einen RKW wohnen, stört das vermutlich genauso wie die, die neben einem Pumpspeicherwerk wohnen. Ich vermute bei allen Horror-Szenarien, die man bei den verschiedenen Energiearten hört, ist immer eine Mafia dahinter, die diese streut.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Juergen »

Hier in der Gegend sind ja einige Windparks
- Windpark Asseln: http://www.windpark-lichtenau-asseln.de/
- Bürgerwindpark Lichtenau: http://www.lichtenauer-buergerwind.de/

- Ausläufer des Windparks Sintfeld: https://de.wikipedia.org/wiki/Windpark_Sintfeld

Ich bekomme jedesmal die Pocken, wenn ich dort vorbeifahre. :würg:


Pumpspeicherkraftwerke haben nicht direkt etwas mit Strom aus Wasserkraft zu tun. Sie sind, wie der Name schon vermuten läßt, (Zwischen)Speicher für Strom, der aus anderen Quellen stammt. Dort wird z.B. Solarstrom in Form von hochgepumptem Wasser gespeichert, um dann, wenn die Sonne nicht scheint, wieder in Strom verwandelt zu werden.

Strom aus Wasserkraft hingegen wird an Stauseen und in kleineren Mengen auch an fließenden Gewässern und ähnlichem erzeugt.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Juergen, optisch habe ich mich nie an den Windrädern gestoßen. Sie sind nicht ganz so nostalgisch wie in den Niederlanden. Windräder gehören auf die See.

Wenn sie sich von den Grenzkosten her rechnen und der Strompreis an der Börse fällt, dann soll dieser Geld werte Vorteil auch an die Verbraucher weitergegeben werden.

So funktioniert Liberalisierung des Strommarktes.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Juergen »

Ich persönlich wäre für eine viel stärkere Förderung der Wasserkraft.
Vor gut 1 Jahren noch, gab es an jedem größeren Bach eine Mühle, eine Sägewerk etc. Ende des 19. Jh. ergab eine Zählung rund 6. Wassermühlen im ganzen Deutschen Reich.
Würde man das reaktivieren und überall Kleinturbinen oder auch Wasserräder hinstellen, hätte man einerseits dezentrale Stromerzeugung, die auch optisch noch in die Landschaft passt.

In Balve gibt es z.B. seit 191 (mit Unterbrechung von 196-1996) eine solche Turbine mit 15kW, die bis heute Strom erzeugt. Der größte Teil wird für den Eigenbedarf benutzt. Und 4.-6. kWh pro Jahr ins Netz gespeist. Es ist nicht viel, – in diesem Fall reicht es für vielleicht 1-15 Haushalte – aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.
http://www.derwesten.de/staedte/balve/s ... 3563.html
http://www.derwesten.de/staedte/balve/w ... 37795.html :D
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11317
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:Ich persönlich wäre für eine viel stärkere Förderung der Wasserkraft.
Vor gut 100 Jahren noch, gab es an jedem größeren Bach eine Mühle, eine Sägewerk etc. Ende des 19. Jh. ergab eine Zählung rund 60.000 Wassermühlen im ganzen Deutschen Reich.
Würde man das reaktivieren und überall Kleinturbinen oder auch Wasserräder hinstellen, hätte man einerseits dezentrale Stromerzeugung, die auch optisch noch in die Landschaft passt.
Da hast du recht. Man könnte noch manchen Bach oder Fluß nutzen, es scheint aber nicht immer so einfach zu sein, wie es aussieht. In Schönmünzach/Schwarzwald wurde vor etlichen Jahren auch eine Wasserturbine, die ein ganzes Dorf versorgen kann, installiert. Der Betreiber, eine kleine Gemeinde aber sagte mir, man habe viele neue Vorschriften beachten müssen, die die Genehmigung erschwerten z.B. auch wegen der Fische.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Deutschland verschenkt seinen Strom vor allem an die Niederlande. Mit Abstand folgen Österreich und die Schweiz auf der Liste der Beschenkten. Aber auch das wohlhabende Luxemburg lässt sich mit deutschem Ökostrom verwöhnen.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben:Deutschland verschenkt seinen Strom
Aha. Und das heißt konkret? Da muss ich jetzt mal nachhalten, zumal es um "Nachhaltigkeit" geht... :detektiv:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Deutschland verschenkt seinen Strom
Aha. Und das heißt konkret? Da muss ich jetzt mal nachhalten, zumal es um "Nachhaltigkeit" geht... :detektiv:
Fleißig, wie wir sind, produzieren wir sauberen Strom für ein sauberes Europa im Überfluss. Das kostet. Und damit die Kosten gedeckt sind, gibt's für die Strommüller Umlage. Diese Subvention zahlt der Verbraucher - also wir. Die holländischen Windmühlen stehen also heute bei uns.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Niels »

Oder Potemkinsche Windmüller-Dörfer?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Was da verschenkt wird, ist schon real. Also nix mit potemkinsch.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Niels »

Dann glaube ich erstmal weiterhin an Dich und Dein "Konzept". :ja:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Juergen »

Edi hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ich persönlich wäre für eine viel stärkere Förderung der Wasserkraft.
Vor gut 100 Jahren noch, gab es an jedem größeren Bach eine Mühle, eine Sägewerk etc. Ende des 19. Jh. ergab eine Zählung rund 60.000 Wassermühlen im ganzen Deutschen Reich.
Würde man das reaktivieren und überall Kleinturbinen oder auch Wasserräder hinstellen, hätte man einerseits dezentrale Stromerzeugung, die auch optisch noch in die Landschaft passt.
Da hast du recht. Man könnte noch manchen Bach oder Fluß nutzen, es scheint aber nicht immer so einfach zu sein, wie es aussieht. In Schönmünzach/Schwarzwald wurde vor etlichen Jahren auch eine Wasserturbine, die ein ganzes Dorf versorgen kann, installiert. Der Betreiber, eine kleine Gemeinde aber sagte mir, man habe viele neue Vorschriften beachten müssen, die die Genehmigung erschwerten z.B. auch wegen der Fische.
Ich kann mir gut vorstellen, daß das heutzutage nicht einfach ist.
Der Bau von Windrädern stößt auch regelmäßig auf Widerstand. Auch das ist nicht immer einfach.

In einem der oben verlinkten Artikel steht:
Bis schließlich 1960 im Zuge der Stilllegungsprämien die Produktion eingestellt wurde.
D.h. es gab mal Zeiten, in denen bewußt dafür gesorgt wurde, daß solche Anlagen nicht mehr betrieben werden. Ich weiß nicht wie es bei der Wasserkraft ist, doch könnte ich mir vorstellen, daß heutzutage – 50 Jahre später – sogar Subventionen für die Inbetriebnahme gezahlt werden. Sei dem umstrittenen Atomausstieg und dem CO2-Reduktionswahn, wird ja alle gefördert, was „nachhaltig“ und „ökologisch“ und vegan etc. ist.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11317
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben: In einem der oben verlinkten Artikel steht:
Bis schließlich 1960 im Zuge der Stilllegungsprämien die Produktion eingestellt wurde.
D.h. es gab mal Zeiten, in denen bewußt dafür gesorgt wurde, daß solche Anlagen nicht mehr betrieben werden. Ich weiß nicht wie es bei der Wasserkraft ist, doch könnte ich mir vorstellen, daß heutzutage – 50 Jahre später – sogar Subventionen für die Inbetriebnahme gezahlt werden. Sei dem umstrittenen Atomausstieg und dem CO2-Reduktionswahn, wird ja alle gefördert, was „nachhaltig“ und „ökologisch“ und vegan etc. ist.
Was die Wasserkraft angeht, gab es mal die Zeit wo es schwierig war, alte Wasserräder bzw. die nachfolgenden moderneren Turbinen zu betreiben, denn die Betreiber mussten ja jemand finden, der ihnen den überschüssogen Strom, den sie selber nicht verbrauchen konnten, abnahm. Da gab es sogar rechtliche Auseinandersetzungen. Erst als es das Einspeisegesetz geschaffen wurde, war das anders. Ich kannte so einen Fall und einen Betreiber, den ich vor vielen Jahren mal besucht habe. Inzwischen hat ja die Einspeisung sogar Vorrang vor den ganz grossen Stromkonzernen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11317
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Deutschland verschenkt seinen Strom
Aha. Und das heißt konkret? Da muss ich jetzt mal nachhalten, zumal es um "Nachhaltigkeit" geht... :detektiv:
Fleißig, wie wir sind, produzieren wir sauberen Strom für ein sauberes Europa im Überfluss. Das kostet. Und damit die Kosten gedeckt sind, gibt's für die Strommüller Umlage. Diese Subvention zahlt der Verbraucher - also wir. Die holländischen Windmühlen stehen also heute bei uns.
Ja, die Strommüller kriegen 90 % gezahlt von dem Strom, den sie erzeugen würden, aber wegen unzureichender Leistung der Netze nicht erzeugen dürfen. Also müssen sie abschalten. Daran sind auch die Netzbetreiber schuld und sicher auch die Bundesregierung, die die nötigen Auflagen nicht rechtzeitig in Gang gesetzt hat.

Da wo die Leitungen da sind, aber der Strom nicht im Inland verbraucht werden kann, weil die Erzeugung von Windstrom zeitweilig zu hoch ist, wird er ins Ausland verschenkt oder billigst abgegeben. Erzeugung und Abnahme müssen ja im Gleichgewicht stehen, sonst gibt es grosse Probleme.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Deutschland verschenkt seinen Strom
Aha. Und das heißt konkret? Da muss ich jetzt mal nachhalten, zumal es um "Nachhaltigkeit" geht... :detektiv:
Fleißig, wie wir sind, produzieren wir sauberen Strom für ein sauberes Europa im Überfluss. Das kostet. Und damit die Kosten gedeckt sind, gibt's für die Strommüller Umlage. Diese Subvention zahlt der Verbraucher - also wir. Die holländischen Windmühlen stehen also heute bei uns.
Ja, die Strommüller kriegen 90 % gezahlt von dem Strom, den sie erzeugen würden, aber wegen unzureichender Leistung der Netze nicht erzeugen dürfen. Also müssen sie abschalten. Daran sind auch die Netzbetreiber schuld und sicher auch die Bundesregierung, die die nötigen Auflagen nicht rechtzeitig in Gang gesetzt hat.

Da wo die Leitungen da sind, aber der Strom nicht im Inland verbraucht werden kann, weil die Erzeugung von Windstrom zeitweilig zu hoch ist, wird er ins Ausland verschenkt oder billigst abgegeben. Erzeugung und Abnahme müssen ja im Gleichgewicht stehen, sonst gibt es grosse Probleme.
Die Stromkonzerne sollten dort investieren, wo ihr Strom gekauft wird. Wenn die Niederländer Windstrom haben wollen, sollen die Stromkonzerne dort Windräder aufstellen und in das Netz einspeisen. Sie müssen sich die Vermeidung von Überschussstrom von uns nicht bezahlen lassen. Für Investitionen in Nachbarländern ist Europa sehr offen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Es gibt natürlich noch eine Alternative: bilaterale Verträge mit den Nachbarländer. Dann kaufen die Holländer den Strom so teuer wie wir und der Umweltstrom rechnet sich. Wenn aber nicht nur die Deutschen mit ihrem Überschuss an die Strombörse gehen, sondern auch Frankreich gleichzeitig seinen billigen Strom aus den abgeschriebenen Kernkraftwerken anbietet, dann sinken sowohl die französischen "Stückkosten" für den Strom, als auch die Nachfrage nach Überschuss. Die Differenz müssen wir dann berappen. Und die Tagesschau meldet, dass die Deutschen in Konsumlaune sind.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Juergen »

Heute klingelte es und es standen zwei Leute von einem Stromanbieter vor der Tür. Ich vermutete erst die RWE, deren Vertreter in diesem Jahr schon viermal hier waren, doch diese wollten Strom der GASAG verkaufen.
Das Angebot nach energischer Nachfrage von mir: 24 ct/kWh (laut Homepage jedoch: 24,87 ct/kWh)
zudem 11,40€/Monat Grundgebühr.

Ich habe schnell im Kopf die Werte überschlagen und kam zu dem Schluß, daß sie nicht viel preiswerter sind als mein jetziger Anbieter. Das liegt auch an der relativ hohen Grundgebühr.

Dann holten sie ihren Trumpf aus dem Ärmel: Es gibt eine Preisgarantie bis 31.12.2018. – Daß die Mindesvertragslaufzeit 24 Monate beträgt und sich dann jeweils um 12 Monate verlängert, ging aus dem Gespräch nicht klar hervor.
Irgendwie kam mir das alles aber etwas spanisch vor, zumal die gleich auch meine Kundennummer beim bisherigen Versorger wissen wollten… Ich haben den beiden einen guten Tag gewünscht. Da hatte ich wohl den richtigen Riecher:
Sicher günstig: Der Preis von STROM Fix liegt unter dem des aktuellen Grundversorgungstarifs. Mit Preissicherheit¹ und Mindestvertragslaufzeit².

Mit einer Erstvertragslaufzeit und einer Energiepreisgarantie bis zum 30.09.2018 sind Sie gegen alle Preiserhöhungen abgesichert, die von uns als Energieversorger beeinflussbar sind (davon ausgenommen sind demnach Anpassungen aufgrund von veränderten Steuern, gesetzlich veranlassten Kosten, Umlagen oder Netznutzungsentgelten).


¹Bezieht sich nicht auf Preisänderungen während der Festpreisphase aufgrund von Änderung oder Neueinführung von Steuern oder sonstigen gesetzlich veranlassten Kosten oder Umlagen und Netznutzungsentgelten.
Dieses Geschäftsgebaren finde ich irgendwie…… :würg:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von HeGe »

Ich habe bislang noch keine Geschäftsanbahnung an der Haustür kennengelernt, die irgendwie auch nur ansatzweise von Seriösität geprägt war. Spätestens, wenn man denen sagt, man möchte sich das in Ruhe mal anschauen und um Informationsmaterial bittet und die versuchen dann, zum sofortigen Abschluss zu überreden, sollte man denen die Tür vor der Nase zuschlagen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
DarPius
Beiträge: 377
Registriert: Samstag 29. November 2014, 00:39
Wohnort: Germanistan

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von DarPius »

overkott hat geschrieben: Wenn sie sich von den Grenzkosten her rechnen und der Strompreis an der Börse fällt, dann soll dieser Geld werte Vorteil auch an die Verbraucher weitergegeben werden.

So funktioniert Liberalisierung des Strommarktes.
So funktioniert Volksverdummung.

Ich kann es kaum wiederholen, wie weit dieses Land heruntergekommen ist und wie weit die Volksverdummung in diesem Lande fortgeschritten ist.

Sollte man etwas Sinnvolles zum Thema sagen, sollte man zuerst Folgendes verinnerlichen:

A. Energiepolitisches Manifest (ausgearbeitet von den pöööhsen Nazis von der AfD)
http://www.science-skeptical.de/energie ... t/11557/

B. Energiewende ins Nichts - Prof.H.W. Sinn
https://www.youtube.com/watch?v=m2eVYWVLtwE

C. Funkionieren eines Zertifikate-Systems (Emmisionshandel) - Basics eines VWL-ers, ab Seite 1
https://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadm ... /E4.pdf#14

------
Physikalische Tatsachen und ökonomische Aussagen:
1. Strom ist _KEINE_ Ware sondern Dienstleistung.
Die Bedeutet (verkürzt), dass die Energie im selben Moment, wie sie generiert wird, verbraucht werden _MUSS_ !

2. Nationale Strom-Netze sind verbunden, somit kann man das gesamte System stabiler halten, der Strom nimmt den Weg des geringsten Widerstandes.

3. Es sind _KEINE_ Technologien bekannt, die ermöglichen, Strom im großen Stile zu speichern

4. CO2-Ausstoß wird über Zertifikate (feste zugelassene Ausstoßmenge) international geregelt. Zertifikate haben monetären Wert und im Falle einer Nicht-Inanspruchnahme können veräußert werden. (siehe Punkt C)
Juergen hat geschrieben: Ich persönlich wäre für eine viel stärkere Förderung der Wasserkraft.
Vor gut 1 Jahren noch, gab es an jedem größeren Bach eine Mühle, eine Sägewerk etc. Ende des 19. Jh. ergab eine Zählung rund 6. Wassermühlen im ganzen Deutschen Reich.
Würde man das reaktivieren und überall Kleinturbinen oder auch Wasserräder hinstellen, hätte man einerseits dezentrale Stromerzeugung, die auch optisch noch in die Landschaft passt.
Utopie. Siehe Berechnungen von Prof. Sinn (Punkt B)
overkott hat geschrieben: Deutschland verschenkt seinen Strom vor allem an die Niederlande. Mit Abstand folgen Österreich und die Schweiz auf der Liste der Beschenkten. Aber auch das wohlhabende Luxemburg lässt sich mit deutschem Ökostrom verwöhnen.
Du hast dich vertippt - es soll heissen "vermüllen". Wie heißt die "Ware", für die du bezahlen mußt, damit sie weggefahren wird? Ja, genau, Müll. Das kann man im Extremfall sehen, dass man sogar drauf zahlen muss, damit überhaupt jemand den stochastischen Müll abnimmt, sonst knallen eigene Netze. Negative Preise sind keine Seltenheit, wie schön und politisch korrekt hier beschrieben wird
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 9288.html
Man muss sich das so vorstellen, dass ein Friseurmeister einen Haarschnitt von seinem Lehrling (den er bezahlen muss) um 3 Uhr nachts für ein 1 Cent anbietet. Kommt kein Kunde, so muss ihn der Lehrling verprügeln. Und das stünde in dem Arbeitsvertrag. Gäbe es so einen Arbeitsvertrag, so würde jeder sagen: irre!
Nicht anders ist es mit dem Wind/Sonne-Strom. Der Chefarzt beginnt eine OP um 7. und nicht um 3. Uhr nachts. Das Krankenhaus braucht den Strom um 7. Uhr. Was tun, wenn sich die Windmühlen nicht drehen?

Nimmt es in Deutschland kaum jemand ab, fließt es nach Polen und Tschechen weiter, wo die Netze und ihre Übertragungskapazität unerwartet an die Grenzen gehen. Deswegen Bauen Polen und Tschechen Phasenschieber (Lese: Stromschredder) und lassen die Deutschen das bezahlen, und zwar mit folgendem Argument: wenn ihr schon die Welt retten wollt, dann bitte schön, NUR wenn die Welle plötzlich von euch kommt und unser Netz destabilisiert wird, koppeln wir euch von unserem Netz ab und EUER-Netz wird abfakeln. :narr:
Ich möchte die Politiker nach einem Blackout in Berlin oder Hamburg sehen.
Hier könnt ihr eine "Erfolgsmeldung" nachlesen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 4475.html
http://stefanschroeter.com/1114-phasens ... uesse.html
overkott hat geschrieben: Fleißig, wie wir sind, produzieren wir sauberen Strom für ein sauberes Europa im Überfluss. Das kostet. Und damit die Kosten gedeckt sind, gibt's für die Strommüller Umlage. Diese Subvention zahlt der Verbraucher - also wir. Die holländischen Windmühlen stehen also heute bei uns.
Mitnichten! Der Wahrheit entspricht Folgendes und es soll heißen:
overkott hat geschrieben: Dumm, wie wir sind, wir produzieren stochastischen (Zufalls)n Strom, den keinen braucht und wir sparen nicht ein einziges Kilo CO2-Ausstoß, da die Zertifikate verkauft werden und andere pusten bis aufs letzte Kilo aus. Wir legen uns mit Nachbarn an, denn wir destabilisieren ihre Netze und treiben ihre Kosten in die Höhe. Für ein verlogenes EU-Lobby, welches im Überfluss lebt. Das kostet. Und damit die Kosten gedeckt sind, gibt's für die Strommüller Umlage. Diese Subvention zahlt der Verbraucher - also jede arme und mittelständische deutsche Familie. Die Reichen "investieren" in WInd-Parks und Solaranlagen über ihre Steuern, die sie von den armen zurückbekommen, denn diese können der Umlage nicht entkommen. Ein mal zahlt der Verbraucher für die Herstellung des überteuerten Strommes, das zweite Mal für die Vernichtung desselbigen (Phasenschieber). Den ganzen Mist haben wir dank den grünen Spinnern und Lobbysten gebaut.
Das offenbart den ganzen Ausmaß des Irrsins!
Edi hat geschrieben: Was die Wasserkraft angeht, gab es mal die Zeit wo es schwierig war, alte Wasserräder bzw. die nachfolgenden moderneren Turbinen zu betreiben, denn die Betreiber mussten ja jemand finden, der ihnen den überschüssogen Strom, den sie selber nicht verbrauchen konnten, abnahm. Da gab es sogar rechtliche Auseinandersetzungen. Erst als es das Einspeisegesetz geschaffen wurde, war das anders. Ich kannte so einen Fall und einen Betreiber, den ich vor vielen Jahren mal besucht habe. Inzwischen hat ja die Einspeisung sogar Vorrang vor den ganz grossen Stromkonzernen.
Genau. Der verdummte "Michel" kann oder will es nicht mehr kapieren, dass zu viel Strom viel schlimmer ist als zu wenig Strom. Mit zu wenig Strom kann auch zwar ein Blackout entstehen, beim zu viel Strom knallen zusätzlich die Netze. Was erforderlich ist: die RICHTIGE Menge in der RICHTIGEN Zeit und das kostet richtig Geld und lässt sich - nach dem heutigen Stand der Technik - nur mit punktuellen fossilen Energie-Quellen realisieren.

In der Praxis sieht es so aus: es ist toll und idyllisch die Welt zu retten, wenn sich eine Wassermühle dreht. Da kann man einen Fernsehteam einladen. Wenn aber keiner den Strom-Müll braucht, geht es dem Weltretter am Allerwertesten vorbei. Und in der Trockenzeit will er einfach den Strom aus der Steckdose. Ist ja klar. :vogel:
overkott hat geschrieben: Die Stromkonzerne sollten dort investieren, wo ihr Strom gekauft wird. Wenn die Niederländer Windstrom haben wollen, sollen die Stromkonzerne dort Windräder aufstellen und in das Netz einspeisen. Sie müssen sich die Vermeidung von Überschussstrom von uns nicht bezahlen lassen. Für Investitionen in Nachbarländern ist Europa sehr offen.
Gottchen! Seit wann fließt der "Windstrom" dahin, wo es die Deutschen oder Niederländer wollen? Er fließt dahin, wo der Widerstand am geringsten ist. Wird (vereinfachend) im bestimmten Zeitpunkt in Holland weniger als in Polen verbraucht, fließt er halt nach Polen oder weiter in die Tschechei. Und umgekehrt.
overkott hat geschrieben: Es gibt natürlich noch eine Alternative: bilaterale Verträge mit den Nachbarländer. Dann kaufen die Holländer den Strom so teuer wie wir und der Umweltstrom rechnet sich.
Das würde ich "alternative Intelligenz" nennen. Warum soll ich bei den Deutschen für 1 KWh 25Cent bezahlen, wenn ich es bei den Franzosen für 8Cent haben kann? :klatsch:


Liebe deutsche Freunde: das einzige Ziel dieser - ich sage es mit Nachdruck - vernichtender Politik ist, deutsche Effizienz über die Energiepreise zu verschlechtern. Erhöhte Stromkosten machen einige Produkte teurer und und weniger wettbewerbsfähig. Das deswegen, damit Deutschland keine Exportüberschüsse erzielt und Ungleichgewichte aufbaut.
Ich verstehe, dass es bitter und unter Umständen im gewissen Maße vielleicht sinvoll sein kann. Glaubt aber nicht an die grünen Märchen mit der Weltrettung! Mir geht es zu weit. Deutschland hat so etwas nicht verdient!
'Et portae inferi non praevalebunt eam'

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11317
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von Edi »

DarPius hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Ich persönlich wäre für eine viel stärkere Förderung der Wasserkraft.
Vor gut 100 Jahren noch, gab es an jedem größeren Bach eine Mühle, eine Sägewerk etc. Ende des 19. Jh. ergab eine Zählung rund 60.000 Wassermühlen im ganzen Deutschen Reich.
Würde man das reaktivieren und überall Kleinturbinen oder auch Wasserräder hinstellen, hätte man einerseits dezentrale Stromerzeugung, die auch optisch noch in die Landschaft passt.
Utopie. Siehe Berechnungen von Prof. Sinn (Punkt B)
Obwohl Herr Sinn auch schon viel Richtiges gesagt und geschrieben hat, sind bei der Wasserkraft die Möglichkeiten längst nicht ausgeschöpft. Da hat er also nicht recht. Ich habe in jüngerer Zeit selber etliche Male mitbekommen wo man kleinere, aber auch grosse Wasserkraftwerke in Süddeutschland errichtet hat, wo auch noch Speicherbecken in Planung sind. Der technische Fortschritt macht ja inzwischen auch kleinere Wasserkraftwerke rentabel, wenn dem nicht gerade sehr hohe Umwelt- oder sonstige Auflagen entgegen stehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Die Uranvorkommen halten nur noch 10.000 Jahre bei nachhaltiger Bewirtschaftung. Mit Blick auf das Wirtschaftswachstum und den notwendigen Energiebedarf ist die Laufzeit der Kernkraftwerke zunächst um fünf Jahre zu verlängern bei strenger Prüfung weiterer Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig ist eine Renaturierung abgebrannter Kernelemente in den natürlichen Lagerstätten für Uranerz voranzutreiben. Der Aufbau dezentraler Forschungsreaktoren soll zur höheren Sicherheit unterirdisch geschehen. Die oberirdische Fläche könnte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Die Kapazität ist an die Elektromobilität anzupassen. Finanziert werden könnte das unter anderem durch einen Zukunftszuschlag auf unrentable Formen der Stromerzeugung.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Für den richtigen Energiemix spielt auch der Ölpreis eine Rolle. Das Ölkartell ( OPEC ) hat beschlossen, die Fördermenge zu reduzieren und den Preis für Kraftstoffe zu puschen. Für die Preispolitik der OPEC spielen nicht nur die Interessen einzelner Förderländer eine Rolle.

Indonesien will nicht mitziehen, lässt seine Mitgliedschaft in der OPEC ruhen. Das einzige südostasiatische Mitgliedsland stand schon seit Jahren auf der Kippe, trat 2008 aus, kehrte 2015 wieder zurück. Hintergrund: Die sinkende Fördermenge zwang das Schwellenland ab 2004, zunehmend Öl zu importieren.

Darüber hinaus gibt es den Konflikt im Nahen Osten. Der Ölpreis spielt auch für den gekoppelten Gaspreis eine Rolle im Hinblick auf die Einnahmen der Konfliktpartner.

Schließlich stellt sich die Frage nach einer alternativen Ölförderung durch Fracking vor allem in den USA. Während die OPEC-Länder konventionell durch Pumpen Öl fördern, handelt es sich beim Fracking um ein Herauslösen des Öls aus Schiefergestein. Ein niedriger Ölpreis hat bisher das Fracking unrentabel gemacht.

Zur Zeit trägt Kernkraft in Deutschland in erheblichem Maß dazu bei, dass der Strompreis nicht noch stärker steigt. Solarenergie und Windkraft werden aufgrund ihrer problematischen Verfügbarkeit die Stromlücke nicht füllen können. Die Vorräte an Kohle zur Verstromung sind jedoch überschaubar. Nur mit Kernenergie lässt sich das Klima nachhaltig schützen. Schließlich hat gerade die Stromerzeugung für das Klima größte Bedeutung. Je höher die Kraftstoffpreise, desto eher lohnt es sich, auf Antriebstechniken wie Strom und Wasserstoff umzusteigen.

Deutschland wird um eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken nicht herumkommen, wenn der Lebensstandard nicht sinken soll. Die Alterssicherung stellt die Einnahmenseite von Versicherungen und Staat vor zusätzliche Probleme. Sollte sich die Politik für Kernkraft entscheiden, werden die Öl- und Gaspreise vernünftig bleiben.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Strom und Nachhaltigkeit

Beitrag von overkott »

Um den Ausbau von Pipelines nachhaltig voranzutreiben, müssen auch indigene Bedenkenträger ins Boot geholt werden. Es ist verständlich, dass sie vom Wohlstand aus Öl etwas abhaben wollen. Natürlich dürfen die Forderungen nicht in den Himmel wachsen. Aber man wird sich beim Preis wohl gütlich einigen können.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema