Freundschaft, Ehrlichkeit, Authentizität

Sonstiges und drumherum.
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pierre10
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Freundschaft, Ehrlichkeit, Authentizität

Beitrag von pierre10 »

Gestern hatten wir zu diesem Thema mit Freunden eine Diskussion.
Klar, wir sollen ehrlich sein, aber können wir immer wirklich ganz offen und ehrlich sein?
In wie weit verträgt Partnerschaft, Freundschaft, oder auch nur Bekanntschaft absolute Ehrlichkeit, die ja auch oft verletzend sein kann?
Wollen wir wirklich alles wissen, was andere, aber auch der eigene Partner/in über uns denkt?
Wo sind die Grenzen der Ehrlichkeit und wo beginnt die Zerstörung?

Wir haben in der Gruppe keine abschließende Meinung gefunden, jeder hatte Beispiele in die eine oder andere Richtung.

Also: Wie denkt Ihr darüber?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Linus
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Beitrag von Linus »

Und selbst?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphael

Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Raphael »

Pierre hat geschrieben:Gestern hatten wir zu diesem Thema mit Freunden eine Diskussion.
Klar, wir sollen ehrlich sein, aber können wir immer wirklich ganz offen und ehrlich sein?
In wie weit verträgt Partnerschaft, Freundschaft, oder auch nur Bekanntschaft absolute Ehrlichkeit, die ja auch oft verletzend sein kann?
Wollen wir wirklich alles wissen, was andere, aber auch der eigene Partner/in über uns denkt?
Wo sind die Grenzen der Ehrlichkeit und wo beginnt die Zerstörung?

Wir haben in der Gruppe keine abschließende Meinung gefunden, jeder hatte Beispiele in die eine oder andere Richtung.

Also: Wie denkt Ihr darüber?

Pierre
Also jetzt ganz ehrlich 'mal, so von Mann zu Mann:
Ich finde Freimaurertum :ikb_shit: !

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Jacinta
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Jacinta »

Manchmal ist es einfach besser, gar nichts zu sagen. Wenn dadurch kein Schaden entsteht, ist das wohl keine Sünde. Jedenfalls ist es besser als Lügen.

Aber wirklich immer offen und ehrlich zu sein, ist wirklich schwierig. Wenn man zu offen ist, ist man sehr leicht verletzend.

Ganz schlimm ist es, wenn in einer Partnerschaft jemand nicht bereit ist, wirklich von sich und über sich zu sprechen. Denn ohne das Wissen darum, was den anderen bewegt und was ihm wichtig ist, kann man keine dauerhafte Beziehung führen.

Raimund J.
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Raimund J. »

Jacinta hat geschrieben: Ganz schlimm ist es, wenn in einer Partnerschaft jemand nicht bereit ist, wirklich von sich und über sich zu sprechen. Denn ohne das Wissen darum, was den anderen bewegt und was ihm wichtig ist, kann man keine dauerhafte Beziehung führen.
Männer reden nun mal nicht gerne über sich. Das ist ein Naturgesetz ;)
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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overkott
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben: Ganz schlimm ist es, wenn in einer Partnerschaft jemand nicht bereit ist, wirklich von sich und über sich zu sprechen. Denn ohne das Wissen darum, was den anderen bewegt und was ihm wichtig ist, kann man keine dauerhafte Beziehung führen.
Männer reden nun mal nicht gerne über sich. Das ist ein Naturgesetz ;)
Wir können uns dafür die Dreifaltigkeit zum Vorbild nehmen: Der Vater hat in Christus eigentlich alles offenbart und doch bleibt er ein tiefes Geheimnis, das alles Verstehen übersteigt. Wir dürfen immer offen und ehrlich sein, wenn es dem Geist des Doppelgebotes entspringt.

sofaklecks
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Talleyrand

Beitrag von sofaklecks »

"Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen. "


sofaklecks

sofaklecks
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Vielleicht

Beitrag von sofaklecks »

Vielleicht reden wir Männer nicht so gerne über uns selbst, weil wir die Erfahrung machen mussten, dass Frauen unbedingt die Wahrheiten ans Licht zerren müssen, die sie dann nicht ertragen. Ein seltsames Phänomen.

Und bitte: Wir Männer sind konsequent. Frauen reden über eine Beziehung mit dem Partner. Aber nur, wenn sie in der besseren Position sind.

Oder wenn sie sich entschlossen haben,sie zu beenden.

Diese Erfahrungen haben sich in unseren Genen verwurzelt. Deshalb gehen wir Beziehungsdiskussionen so weit wie möglich aus dem Weg.

sofaklecks

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overkott
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Beitrag von overkott »

Das Buch "...warum Frauen schlecht einparken" -> gibt uns eine genaue Antwort: Frauen sind emotional und kreisen gerne um Beziehungsthemen, Männer sind rational und lösungsorientiert.

Offen und ehrlich entspricht eigentlich nicht der thematischen Kreisbewegung, offen und ehrlich (gemeint ist ja wohl eher: plump und unverschämt) ist nicht immer lösungsorientiert.

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pierre10
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Re: Vielleicht

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:Vielleicht reden wir Männer nicht so gerne über uns selbst, weil wir die Erfahrung machen mussten, dass Frauen unbedingt die Wahrheiten ans Licht zerren müssen, die sie dann nicht ertragen. Ein seltsames Phänomen.

Und bitte: Wir Männer sind konsequent. Frauen reden über eine Beziehung mit dem Partner. Aber nur, wenn sie in der besseren Position sind.

Oder wenn sie sich entschlossen haben,sie zu beenden.

Diese Erfahrungen haben sich in unseren Genen verwurzelt. Deshalb gehen wir Beziehungsdiskussionen so weit wie möglich aus dem Weg.

sofaklecks
So seh ich das auch. Beide Geschlechter haben zweifellos Ängste und verschweigen deshalb manche Gedanken (und mehr), Frauen aber haben ein stärkeres Einfühlungsvermögen und spüren gerne die kleinen und großen "Verfehlungen" ihrer Männer auf. Männer dagegen merken es meist nicht, wenn ihnen Hörner wachsen.

Kleine Geachichte dazu:

Graf Bobby kommt nach Hause und findet seine Frau mit dem Liebhaber. Ruft Bobby den Butler: Bringen Sie mir mein Gewehr!
Meint der Butler : Herr Graf, die Gewehre sind alle im Jagdhaus!
Aber wie soll ich die Beiden umbringen? ruft Bobby.
Na, mit den Hörnern natürlich, Herr Graf.

Pierre, der gerne lacht, auch mal bei einem ernsten Thema
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Raphaela
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Raphaela »

Raimund Josef H. hat geschrieben: Männer reden nun mal nicht gerne über sich. Das ist ein Naturgesetz ;)
Viellicht "reden" Männer auch anders?
ich arbeite in einem Altenheim, bin da z. T. auch für die Betreuung der alten Menschen zuständig und um ihnen das Essen zu machen.
Über zwei Männer (Altenheimbewohner) habe ich mich letztens mit einer Kollegin ausgetauscht und dabei die Worte gebraucht: "Die sprechen sehr viel mit den Augen"

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Robert Ketelhohn
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphaela hat geschrieben:"Die sprechen sehr viel mit den Augen"
Das liegt so in der männlichen Natur:

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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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ifugao
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Beitrag von ifugao »

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pierre10
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von pierre10 »

Raphael hat geschrieben:Also jetzt ganz ehrlich 'mal, so von Mann zu Mann:
Ich finde Freimaurertum :ikb_shit: !
Also ich finde, dass Menschen, die über Dinge urteilen, die sie nicht kennen, die haben ..... im Hirn.

Pierre, der sonst nicht so deftig ist
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Raphael

Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Raphael »

Pierre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Also jetzt ganz ehrlich 'mal, so von Mann zu Mann:
Ich finde Freimaurertum :ikb_shit: !
Also ich finde, dass Menschen, die über Dinge urteilen, die sie nicht kennen, die haben ..... im Hirn.

Pierre, der sonst nicht so deftig ist
Seit wann sind Pünktchen deftig? :hmm:

Wie willst Du meine Kenntnisse im Bezug auf das Freimaurertum beurteilen können? :P

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Linus
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Linus »

Raphael hat geschrieben:Seit wann sind Pünktchen deftig? :hmm:
Fliegenschiß in Menge gibt auch ein Krapferl :D
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Esperanto
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Esperanto »

Pierre hat geschrieben:Gestern hatten wir zu diesem Thema mit Freunden eine Diskussion.
Klar, wir sollen ehrlich sein, aber können wir immer wirklich ganz offen und ehrlich sein?
In wie weit verträgt Partnerschaft, Freundschaft, oder auch nur Bekanntschaft absolute Ehrlichkeit, die ja auch oft verletzend sein kann?
Wollen wir wirklich alles wissen, was andere, aber auch der eigene Partner/in über uns denkt?
Wo sind die Grenzen der Ehrlichkeit und wo beginnt die Zerstörung?

Wir haben in der Gruppe keine abschließende Meinung gefunden, jeder hatte Beispiele in die eine oder andere Richtung.

Also: Wie denkt Ihr darüber?

Pierre
Der radikale Jesus meinte hierzu ja:
"Eure Rede sei ja-ja, nein-nein. Alles andere ist vom Teufel."

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Jacinta
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Re: Vielleicht

Beitrag von Jacinta »

sofaklecks hat geschrieben:Vielleicht reden wir Männer nicht so gerne über uns selbst, weil wir die Erfahrung machen mussten, dass Frauen unbedingt die Wahrheiten ans Licht zerren müssen, die sie dann nicht ertragen. Ein seltsames Phänomen.
Männer lügen und oder schweigen, weil sie sonst keine Chance sehen, bei einer bestimmten Frau landen zu können. Und wenn die Wahrheit dann irgendwann ans Licht kommt, sind die drei Monate, für die sie die Beziehung in Wahrheit nur eingehen wollten, sowie so vorüber. Ich finde das echt net zum Lachen...

Die Wahrheit ist manchmal sehr unangenehm, immer noch das beste. Schon vor dem Beginn einer Partnerschaft sollte jeder klar zu verstehe geben, was er darunter versteht. Alles andere ist echt :ikb_shit: und christlichen Moralvorstellungen nicht sehr förderlich.

Kurt
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Kurt »

Pierre hat geschrieben:Gestern hatten wir zu diesem Thema mit Freunden eine Diskussion.
Klar, wir sollen ehrlich sein, aber können wir immer wirklich ganz offen und ehrlich sein?
In wie weit verträgt Partnerschaft, Freundschaft, oder auch nur Bekanntschaft absolute Ehrlichkeit, die ja auch oft verletzend sein kann?
Eigentlich sind es ja zwei Fragen.

Offenheit?

Das muss schon jeder für sich entscheiden, über was er reden möchte. Manchmal ist ja weniger mehr ;)

Ehrlichkeit?

Wenn man aber etwas sagt, sollte es auch ehrlich sein. Worin besteht das Problem? Du sagst es selbst: Wenn man konkret die Person verletzt. Dann sollte man vielleicht eher schweigen oder Worte wählen, die nicht so sehr die Person als solche herabsetzt.

Manchmal ist das aber auch langweilig ;D

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pierre10
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von pierre10 »

Kurt hat geschrieben:
Eigentlich sind es ja zwei Fragen.

Offenheit?

Das muss schon jeder für sich entscheiden, über was er reden möchte. Manchmal ist ja weniger mehr ;)

Ehrlichkeit?

Wenn man aber etwas sagt, sollte es auch ehrlich sein. Worin besteht das Problem? Du sagst es selbst: Wenn man konkret die Person verletzt. Dann sollte man vielleicht eher schweigen oder Worte wählen, die nicht so sehr die Person als solche herabsetzt.

Manchmal ist das aber auch langweilig ;D
Richtig, aber in der Diskussion ging es nicht um Theorie sondern um ganz praktische Situationen. Kann Mann seiner Frau sagen, dass er.... was auch immer wenn er weiß, dass sie tief verletzt sein wird....

Kann Frau Vorleben verschweigen, wenn sie weiß, wie allergisch er darauf regiert?

Und was sonst noch so an Fragen aufkam.

Pierre
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Kurt
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von Kurt »

Pierre hat geschrieben:Richtig, aber in der Diskussion ging es nicht um Theorie sondern um ganz praktische Situationen. Kann Mann seiner Frau sagen, dass er.... was auch immer wenn er weiß, dass sie tief verletzt sein wird....

Kann Frau Vorleben verschweigen, wenn sie weiß, wie allergisch er darauf regiert?

Und was sonst noch so an Fragen aufkam.
Ächz, ich muss mal bei Gelegenheit meine Söhne Fragen, was die dazu meinen. Ich glaube, die sind gerade an dem Thema dran.

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pierre10
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Re: Offen und ehrlich... OK, aber immer?

Beitrag von pierre10 »

Kurt hat geschrieben:
Ächz, ich muss mal bei Gelegenheit meine Söhne Fragen, was die dazu meinen. Ich glaube, die sind gerade an dem Thema dran.
Es ist immer wieder erstaunlich, dass jungen Menschen Alte immer wieder Fragen wie wir diese Probleme angingen. Nun muss wohl jeder sein eigenes Leben leben, Ratschläge nutzen nicht viel, deshalb ist es besser, zum Überlegen uns Selbstherausfinden anzuregen.

Pierre
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ist Ehrlichkeit nicht ein Zeichen von Liebe (vgl. Barmherzigkeit)?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Die Lüge kann sehr barmherzig sein......

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Nein. Lüge ist niemals Barmherzig. Liebe ist es. Du Diabolos!
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Lüge ist nicht gleich Lüge, und barmherzig ist sie wohl doch manchmal.

Psychologen behaupten, dass der Mensch durchschnittlich 200 mal täglich lügt; es fängt in der Regel mit dem "Guten Morgen" an und hört mit dem "Gute Nacht auf".

Wer sich vornimmt, nicht mehr in diesem Sinne zu lügen, wird auf viele Höflichkeitsformeln verzichten und stets auch eigene negative Emotionen zum Ausdruck bringen "Du stinkst". Dann ist man ehrlich und bringt so seine fehlende Liebe dem Nächsten gegenüber zum Ausdruck. Diese Nächstenliebe kann aber nur wachsen, wenn auch Höflichkeit und Respekt entgegengebracht werden. Das ist ein Dilemma.

Etwas anderes aber ist es, wenn die Lüge dazu dient, zum eigenen Vorteil und zum Schaden des Nächsten zu gereichen. Oder wenn man den Verbrecher belügt, um das Opfer zu retten; dann kann die Lüge auch barmherzig sein.

Ich glaube nicht, dass es hier ein Geheimrezept gibt, sondern eine Abwägung der gesamten Situation nötig ist.

Sage niemals nie :)

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Einem Schwerkranken zu sagen, dass er vielleicht die nächste Nacht nicht überlebt....

Der eigenen Frau zu sagen, man hätte mal Lust auf eine andere.....

Kinder mit traumatisierenden Informationen zu belasten, die sie nicht verarbeiten können.....


Wir sollten nicht vergessen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu erkennen, eine absolute Wahrheit gibt es vielleicht nicht.

Es ist wie auch hier im Forum eine Frage des Tons und der Art wie etwas gesagt oder geschrieben wird. Einige zeigen ganz deutlich ihre Abneigung gegen den einen oder anderen, auch manche gegen mich, sollen sie, auch hier ist die Wahrheit relativ und hängt vom Standpunkt ab.

Pierre,
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:Wir sollten nicht vergessen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu erkennen, eine absolute Wahrheit gibt es vielleicht nicht.

Was ist eine Wahrheit? Die Ursache einer Wirkung? Der Grund einer Folge? Eine gute Begründung?

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Wir sollten nicht vergessen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu erkennen, eine absolute Wahrheit gibt es vielleicht nicht.

Was ist eine Wahrheit? Die Ursache einer Wirkung? Der Grund einer Folge? Eine gute Begründung?


Meine ganz persönliche Meinung.

Wahrheit kann, wie viele Aussagen im leben, nur relativ sein. Es gibt meine Wahrheit, heute für mich.... Deine Wahrheit, heute und auch für Dich, je jünger wir sind desto mehr glauben wir an eine allgemein gültige Wahrheit.....

Da wir beim besten Willen nicht alles wissen können, kann sich unser Wahrheitsempfinden auch nur auf unseren momentanen Kenntnisstand berufen.

Morgen wissen wir mehr (hoffentlich :D ) und dann kann die Wahrheit von gestern nicht mehr aktuell sein, kann, muss nicht.

Das ist natürlich noch viel ausgeprägter, wenn es sich nicht um Realitäten (auch hier die Frage: Was ist Realität?) sondern um Glauben dreht. 1,3 Milliarden Katholiken und 1,3 Milliarden Muslime (neueste Zahlen) glauben an ihre Wahrheit.....

Pierre, der die Wahrheit nicht kennt und trotzdem versucht, so wenig wie möglich die Unwahrheit zu sagen.
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Ewald Mrnka
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Re: Talleyrand

Beitrag von Ewald Mrnka »

sofaklecks hat geschrieben:"Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen. "


sofaklecks
Stammt das von Talleyrand ?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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overkott
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Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Wir sollten nicht vergessen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu erkennen, eine absolute Wahrheit gibt es vielleicht nicht.

Was ist eine Wahrheit? Die Ursache einer Wirkung? Der Grund einer Folge? Eine gute Begründung?


Meine ganz persönliche Meinung.


Das ist nicht Wahrheit, sondern Meinung.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Wir sollten nicht vergessen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu erkennen, eine absolute Wahrheit gibt es vielleicht nicht.

Was ist eine Wahrheit? Die Ursache einer Wirkung? Der Grund einer Folge? Eine gute Begründung?


Meine ganz persönliche Meinung.

Wahrheit kann, wie viele Aussagen im leben, nur relativ sein. Es gibt meine Wahrheit, heute für mich.... Deine Wahrheit, heute und auch für Dich, je jünger wir sind desto mehr glauben wir an eine allgemein gültige Wahrheit.....


Es gibt aber Grundwahrheiten im Leben, die für alle Menschen gelten. Die gibt es in der Naturwissenschaft, auch in der Religion und in der Psychologie. Wer das bestreitet, hat einfach keine Ahnung.
In der Naturwissenschaft wird nicht bestritten, dass es Naturgesetze gibt, die allgemein gültig sind und die für jeden Menschen gelten, auch nicht in der Psychologie. Warum soll es im religiösen Bereich nicht auch eine Grundwahrheit geben, was nicht bedeutet, dass wir in dem Bereich alles wüssten, aber wir wissen wenigstens Grundlegendes und das reicht zum Leben. Wenn wir bei Gott einmal sind, werden wir mehr wissen.

Wer sich aus Angst nie festlegen will und alles relativiert, der wird die Wahrheit, die Jesus Christus ist, denn er sagt das ja selber von sich, auch nie erkennen.

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