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Bedeutungsverengungen

Verfasst: Montag 6. September 2010, 15:23
von ad-fontes
Liste deutscher Wörter, die im Laufe der Zeit eine Bedeutungsverengung erfahren haben:

- schlecht (einfach)
- Magd (Jungfrau)
- Weib (Frau)



Wem fallen noch weitere ein?

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Montag 6. September 2010, 15:29
von Juergen
LEBENSZEICHEN
Voll psycho
Harald Martenstein spricht mit seinem Sohn

Mein Sohn ist 14 Jahre alt. Wenn er etwas großartig fand, sagte er bis vor kurzem: »Das ist geil.« Das Wort geil bedeutete im Mittelalter gut. Später bedeutete es lüstern. Jetzt heißt geil wieder gut. Ich habe meinen Sohn gefragt: »Was ist das Gegenteil von geil? Wie nennt ihr, in eurer jungen, taubedeckten Welt, in welcher gerade die Morgensonne der Selbstfindung aufgeht, eine Person, ein Tier oder eine Sache, die nicht großartig ist?«

Mein Sohn sagte: »Das Gegenteil von geil heißt....»»»»» weiterlesen
:D

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Montag 6. September 2010, 21:03
von ad-fontes
@Juergen: :daumen-rauf:

Weitere:
- abbeten / absingen (heute pejorativ)

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Dienstag 7. September 2010, 11:09
von lifestylekatholik
dichten
Kopf
Krokodil

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Dienstag 7. September 2010, 11:13
von lutherbeck
Juergen hat geschrieben:
LEBENSZEICHEN
Voll psycho
Harald Martenstein spricht mit seinem Sohn

Mein Sohn ist 14 Jahre alt. Wenn er etwas großartig fand, sagte er bis vor kurzem: »Das ist geil.« Das Wort geil bedeutete im Mittelalter gut. Später bedeutete es lüstern. Jetzt heißt geil wieder gut. Ich habe meinen Sohn gefragt: »Was ist das Gegenteil von geil? Wie nennt ihr, in eurer jungen, taubedeckten Welt, in welcher gerade die Morgensonne der Selbstfindung aufgeht, eine Person, ein Tier oder eine Sache, die nicht großartig ist?«

Mein Sohn sagte: »Das Gegenteil von geil heißt....»»»»» weiterlesen
:D
Ein geiles Posting...

:D

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Dienstag 7. September 2010, 21:39
von ad-fontes
Voll pädo, Jünger!

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Dienstag 7. September 2010, 23:09
von Lioba
Frage
Ist "schlicht" eine Abwandlung von "schlecht" in der ursprgl. Bedeutung?

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Dienstag 7. September 2010, 23:41
von Robert Ketelhohn
„Schlicht“ ist die mittel- und niederdeutsche Form. Es ist in der ursprünglichen Bedeutung gemeinsprachlich geworden, als „schlecht“ bereits pejorativen Sinn angenommen hatte.

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Mittwoch 8. September 2010, 01:56
von incarnata
gemein:früher in der Bedeutung von"normalen",häufigen Formen z.B. von Pflanzen "der gemeine Futtermais"-;in dieser Bedeutung allenfalls noch enthalten in dem Wörtchen "allgemein"
gemein hat heute eine sehr negative Färbung; wird fast nur in Verbindung mit Schimpfworten oder in."das ist gemein !" verwandt.

der Neger: noch zu meiner Kindheit gewöhnliche Bezeichnung schwarzhäutiger Menschen
wird heute entsprechend dem amerikanischen"nigger" als Schimpfwort empfunden

die"Zeitung": zur Goethezeit noch synonym für "Nachricht",auch für mündliche:"Bringt Ihr mir gute Zeitung";
heute nur für das gedruckte Nachrichtenblatt

ps: was hat sich beim "Krokodil" verengt ?

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Mittwoch 8. September 2010, 09:18
von lifestylekatholik
incarnata hat geschrieben:ps: was hat sich beim "Krokodil" verengt ?
Mutmaßlich zuerst Bezeichnung für »Eidechse«, dann auf andere Reptilien übertragen, dann auf »Krokodile« verengt. :)

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Mittwoch 8. September 2010, 09:35
von cantus planus
Weitere:
gemein
gewöhnlich
eitel

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Mittwoch 8. September 2010, 17:07
von Dottore Cusamano
Spricht man bei Markennamen eigentlich auch von Bedeutungsverengungen oder würde man das eher "pars pro toto" nennen?

Ich denke da z.B. an die Marken "Tempo" oder "Maggi". Die jeweiligen Unternehmen stellen ja nicht nur Papiertaschentücher bzw. Suppenwürze her (und sind auch nicht die einzigen, die diese Waren herstellen).

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Mittwoch 8. September 2010, 17:55
von Stilus
Neger

In der Schule auf dem Weg zum Abitur (~1990) sprach unser Biolehrer von"Grau-, Schwarz- und Braunnegern" - als sich Widerstand der Linksgewirkten gegen seine "rassistische Sprachführung" regte - sagte er:

"Alles Seifenschaum - Neger ist eine ethnologisch korrekte Bezeichnung für ein genau definierte Gruppe von Menschen einer bestimmten Hautfarbe, unterscheidbar nach regionalen Herkunft, völkischen Zuordnung und definierbarer Pysiognomie - abgeleitet von Niger lateinisch für Schwarz. Niemand käme auf die Idee bei einem Tamilen von einem Neger zu reden - die Hautfarbe stimmt - aber die Physignomie nicht! Wollen Sie jedes mal von einem "liebenswerten ausländischen Mitbürger mit andersartiger Hauptpigmentierung" reden?"

:)

Re: Bedeutungsverengungen

Verfasst: Donnerstag 9. September 2010, 00:14
von Robert Ketelhohn
Das Wort „Neger“ gehört hier nicht rein. Da hat es keine Bedeutungsverschiebung gegeben,
sondern die Gedankenpolizei der Herrschaftideologie greift ein. Ob der Begriff negative, posi-
tive oder neutrale Konnotation hat, liegt an der Vorstellung des Sprechers. Wenn ein sechs-
jähriger Junge zu einem andern sagt: »Du Mädchen!«, dann meint er das vermutlich als Be-
leidigung. Das liegt aber nicht an dem Begriff, sondern an der Vorstellungswelt sechsjähriger
Jungs. Genausowenig hat der Begriff „Neger“ eine negative Konnotation. Auch heute nicht.
Er hat lediglich eine Aua-Konnotation, weil die Schere im Kopf ansetzt, eine Wirkung der Un-
terdrückung der freien Rede durch besagte Gedanken- und Sprachpolizei.