Genealogie

Sonstiges und drumherum.
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taddeo
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Re: Genealogie

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 7. Februar 2020, 19:10
Das mit den Hofnamen könnte natürlich sein.

1836 taucht dann sowas auf – Vermutlich heiratete dort die Schwester vom Melchior Dietrich Caspar Heinrich
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"gb" wird wohl "geborener" heißen?

Das kommt mir vor wie in der Gegend von Altötting. Da hab ich es mal in einigen Dörfern gefunden, daß der Familienname immer beim Besitz blieb. Wenn also zB die Braut Anna Maier den Hof der Eltern bekommen hatte, dann wurde aus ihrem einheiratenden Ehegespons ein Johann Maier geborener Huber. So stand das dann auch bei Ehen von Witwern vermerkt. Allerdings im 18. Jahrhundert.

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Juergen
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Re: Genealogie

Beitrag von Juergen »

Ich hätte das als „genannt“ und nicht als „geboren“ gelesen. :hmm:

ähnlich hier:
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Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Juergen
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Re: Genealogie

Beitrag von Juergen »

taddeo, Du scheinst goldrichtig zu liegen. :daumen-rauf:

Via facebook schrieb mir wer:
er zweite Name ist der Hofname, also:
Familienname Küper, ist der Bauer auf Hof Borgmann.
Familienname Pieper, ist der Bauer auf Hof Guntermann.

Früher hatte der Hofname oft Vorrang vor dem Familiennamen; die Kinder wurden also mit dem Hofnamen bezeichnet.
Je nach Gegend würden dann statt "colonus" auch die Worte "genannt", "vulgo", "sive" oder ähnlich benutzt.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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taddeo
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Re: Genealogie

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 09:17
taddeo, Du scheinst goldrichtig zu liegen. :daumen-rauf:

Via facebook schrieb mir wer:
er zweite Name ist der Hofname, also:
Familienname Küper, ist der Bauer auf Hof Borgmann.
Familienname Pieper, ist der Bauer auf Hof Guntermann.

Früher hatte der Hofname oft Vorrang vor dem Familiennamen; die Kinder wurden also mit dem Hofnamen bezeichnet.
Je nach Gegend würden dann statt "colonus" auch die Worte "genannt", "vulgo", "sive" oder ähnlich benutzt.
Na dann! Allerdings ist es schon etwas verwirrend, wenn die Kinder mit dem Hofnamen genannt werden und nicht mit dem eigentlichen Familiennamen. Aber das sind eben die regionalen Feinheiten, ohne deren Kenntnis man als Genealoge nicht weit kommt.

(Bei uns in Bayern hieß es früher, wenn man als Auswärtiger nach einer bestimmten Person auf dem Dorf suchte: "Wie heißt er?" Und wenn man das nicht wußte, kam die Nachfrage: "Und wie schreibt er sich?"- "Heißen" war die Frage nach dem Hausnamen, "Schreiben" nach dem Familiennamen.)

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Lycobates
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Re: Genealogie

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Freitag 7. Februar 2020, 19:18
Juergen hat geschrieben:
Freitag 7. Februar 2020, 19:10
Das mit den Hofnamen könnte natürlich sein.

1836 taucht dann sowas auf – Vermutlich heiratete dort die Schwester vom Melchior Dietrich Caspar Heinrich
Bild
"gb" wird wohl "geborener" heißen?

Das kommt mir vor wie in der Gegend von Altötting. Da hab ich es mal in einigen Dörfern gefunden, daß der Familienname immer beim Besitz blieb. Wenn also zB die Braut Anna Maier den Hof der Eltern bekommen hatte, dann wurde aus ihrem einheiratenden Ehegespons ein Johann Maier geborener Huber. So stand das dann auch bei Ehen von Witwern vermerkt. Allerdings im 18. Jahrhundert.
Na, dann behaupte mal einer, die Frauenzimmer hätten nicht das Sagen (gehabt)!
Hatte doch das Annchen ihren Gatterich ganz richtig beim Schlafittchen!
:breitgrins:
(In der Eifel gab/gibt es in unseren Höfen ähnliches)
Zuletzt geändert von Lycobates am Samstag 8. Februar 2020, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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taddeo
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Re: Genealogie

Beitrag von taddeo »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 10:06
Na, dann behaupte mal einer, die Frauenzimmer hätten nicht das sagen (gehabt)!
Hatte doch das Annchen ihren Gatterich ganz richtig beim Schlafittchen!
:breitgrins:
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Wer Vermögen hat, hat meistens das Sagen. Ob das früher reiche Bürgerswitwen waren oder Bauerntöchter, die einen Hof erbten, ist dabei egal.

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Re: Genealogie

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 10:46
Lycobates hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 10:06
Na, dann behaupte mal einer, die Frauenzimmer hätten nicht das sagen (gehabt)!
Hatte doch das Annchen ihren Gatterich ganz richtig beim Schlafittchen!
:breitgrins:
(In der Eifel gab/gibt es in unseren Höfen ähnliches)
Wer Vermögen hat, hat meistens das Sagen. Ob das früher reiche Bürgerswitwen waren oder Bauerntöchter, die einen Hof erbten, ist dabei egal.
Das dürfte allerdings zutreffen.
Beatae possidentes!
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taddeo
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Re: Genealogie

Beitrag von taddeo »

Lycobates hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 14:09
taddeo hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 10:46
Wer Vermögen hat, hat meistens das Sagen. Ob das früher reiche Bürgerswitwen waren oder Bauerntöchter, die einen Hof erbten, ist dabei egal.
Das dürfte allerdings zutreffen.
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(Ich hab es am eigenen Leib erfahren, daß das auch heute noch stimmt. :pfeif: ;D )

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Re: Genealogie

Beitrag von ar26 »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 23. Dezember 2019, 00:49
Niels hat geschrieben:
Samstag 21. Dezember 2019, 17:20
Wieder was dazugelernt.
Ein weiteres Kuriosum: 1825 konvertierte der damalig regierende Herzog von Anhalt-Köthen, einer bis 1847 in Köthen regierenden Nebenlinie, Friedrich Ferdinand, mit seiner Gemahlin zur katholischen Kirche. In den Folgejahren bis zu seinem Tod 1830 hat der Herzog versucht, sein Land insgesamt zu rekatholisieren, was aber auf Widerstand stieß und leider über den Tod des Fürsten hinaus keinen Bestand hatte.
Der nominell letzte Herzog von Anhalt, Joachim Ernst, der 1947 in dem von den Sowjets übernommenen KZ Buchenwald elend umkam, war stark katholikenfeindlich eingestellt.

Es kam und kommt aber immer wieder vor, daß Mitglieder protestantisch gewordener Häuser zum Glauben ihrer Väter zurückfinden. Wenn man den starken August in Dresden außer Betracht läßt, wäre etwa zu denken an den Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt 1693 (einen Sohn des Landgrafen Ludwig VI., anläßlich seiner Heirat mit der Prinzessin Therese von Croy), an den Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel 1749 (was allerdings bei der Bekanntwerdung 1754 zu einer Assekurationsakte führte und somit den Fortbestand des reformierten Bekenntnisses in Hessen-Kassel garantierte, nachdem er ab 1760 als Friedrich II. Landgraf wurde), in jüngerer Zeit (1901) an die gewinnende Gestalt der Prinzessin Anna von Preußen (verehelichte präsumptive Landgräfin von Hessen), eine Tante Kaiser Wilhelms II. (der sie hausgesetzmäßig per Handschreiben aus dem Hause Preußen ausstieß), und in jüngster Zeit an einen Herzog von Oldenburg und eine Prinzessin zu Reuß.
Auch die erste deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, Augusta (1811-1890, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach), die Gemahlin Wilhelms I., war offen katholikenfreundlich und hat in Trier, wo sie sich gern aufhielt, katholische Werke und Einrichtungen auf das Wohltätigste unterstützt, obwohl sie m. W. nie formell konvertiert ist.
Interessant. Zu ergänzen wären noch die Grafen von Schönburg-Glauchau, die in Westsachsen bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den regierenden Häusern gehörten. Diese traten 1869 zur Katholischen Kirche über und bauten die Wechselburger Klosterkirche wieder auf. Zeitgenössicher Spross ist u.a. Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis.
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Lycobates
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Re: Genealogie

Beitrag von Lycobates »

ar26 hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 23:37
Lycobates hat geschrieben:
Montag 23. Dezember 2019, 00:49
Niels hat geschrieben:
Samstag 21. Dezember 2019, 17:20
Wieder was dazugelernt.
Ein weiteres Kuriosum: 1825 konvertierte der damalig regierende Herzog von Anhalt-Köthen, einer bis 1847 in Köthen regierenden Nebenlinie, Friedrich Ferdinand, mit seiner Gemahlin zur katholischen Kirche. In den Folgejahren bis zu seinem Tod 1830 hat der Herzog versucht, sein Land insgesamt zu rekatholisieren, was aber auf Widerstand stieß und leider über den Tod des Fürsten hinaus keinen Bestand hatte.
Der nominell letzte Herzog von Anhalt, Joachim Ernst, der 1947 in dem von den Sowjets übernommenen KZ Buchenwald elend umkam, war stark katholikenfeindlich eingestellt.

Es kam und kommt aber immer wieder vor, daß Mitglieder protestantisch gewordener Häuser zum Glauben ihrer Väter zurückfinden. Wenn man den starken August in Dresden außer Betracht läßt, wäre etwa zu denken an den Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt 1693 (einen Sohn des Landgrafen Ludwig VI., anläßlich seiner Heirat mit der Prinzessin Therese von Croy), an den Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel 1749 (was allerdings bei der Bekanntwerdung 1754 zu einer Assekurationsakte führte und somit den Fortbestand des reformierten Bekenntnisses in Hessen-Kassel garantierte, nachdem er ab 1760 als Friedrich II. Landgraf wurde), in jüngerer Zeit (1901) an die gewinnende Gestalt der Prinzessin Anna von Preußen (verehelichte präsumptive Landgräfin von Hessen), eine Tante Kaiser Wilhelms II. (der sie hausgesetzmäßig per Handschreiben aus dem Hause Preußen ausstieß), und in jüngster Zeit an einen Herzog von Oldenburg und eine Prinzessin zu Reuß.
Auch die erste deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, Augusta (1811-1890, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach), die Gemahlin Wilhelms I., war offen katholikenfreundlich und hat in Trier, wo sie sich gern aufhielt, katholische Werke und Einrichtungen auf das Wohltätigste unterstützt, obwohl sie m. W. nie formell konvertiert ist.
Interessant. Zu ergänzen wären noch die Grafen von Schönburg-Glauchau, die in Westsachsen bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den regierenden Häusern gehörten. Diese traten 1869 zur Katholischen Kirche über und bauten die Wechselburger Klosterkirche wieder auf. Zeitgenössicher Spross ist u.a. Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis.
In diesem Gespräch (in englischer Sprache), das einige interessante Aussagen enthält, erklärt die Fürstin (Fürstin, nicht Prinzessin :blinker: ), ab 2:10, wie ihre väterlichen Ahnen zur Kirche zurückfanden.
https://www.youtube.com/watch?v=pQmzKaSM2vM
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ar26
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Re: Genealogie

Beitrag von ar26 »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 10. Februar 2020, 11:19
ar26 hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 23:37
Lycobates hat geschrieben:
Montag 23. Dezember 2019, 00:49
Niels hat geschrieben:
Samstag 21. Dezember 2019, 17:20
Wieder was dazugelernt.
Ein weiteres Kuriosum: 1825 konvertierte der damalig regierende Herzog von Anhalt-Köthen, einer bis 1847 in Köthen regierenden Nebenlinie, Friedrich Ferdinand, mit seiner Gemahlin zur katholischen Kirche. In den Folgejahren bis zu seinem Tod 1830 hat der Herzog versucht, sein Land insgesamt zu rekatholisieren, was aber auf Widerstand stieß und leider über den Tod des Fürsten hinaus keinen Bestand hatte.
Der nominell letzte Herzog von Anhalt, Joachim Ernst, der 1947 in dem von den Sowjets übernommenen KZ Buchenwald elend umkam, war stark katholikenfeindlich eingestellt.

Es kam und kommt aber immer wieder vor, daß Mitglieder protestantisch gewordener Häuser zum Glauben ihrer Väter zurückfinden. Wenn man den starken August in Dresden außer Betracht läßt, wäre etwa zu denken an den Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt 1693 (einen Sohn des Landgrafen Ludwig VI., anläßlich seiner Heirat mit der Prinzessin Therese von Croy), an den Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel 1749 (was allerdings bei der Bekanntwerdung 1754 zu einer Assekurationsakte führte und somit den Fortbestand des reformierten Bekenntnisses in Hessen-Kassel garantierte, nachdem er ab 1760 als Friedrich II. Landgraf wurde), in jüngerer Zeit (1901) an die gewinnende Gestalt der Prinzessin Anna von Preußen (verehelichte präsumptive Landgräfin von Hessen), eine Tante Kaiser Wilhelms II. (der sie hausgesetzmäßig per Handschreiben aus dem Hause Preußen ausstieß), und in jüngster Zeit an einen Herzog von Oldenburg und eine Prinzessin zu Reuß.
Auch die erste deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, Augusta (1811-1890, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach), die Gemahlin Wilhelms I., war offen katholikenfreundlich und hat in Trier, wo sie sich gern aufhielt, katholische Werke und Einrichtungen auf das Wohltätigste unterstützt, obwohl sie m. W. nie formell konvertiert ist.
Interessant. Zu ergänzen wären noch die Grafen von Schönburg-Glauchau, die in Westsachsen bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den regierenden Häusern gehörten. Diese traten 1869 zur Katholischen Kirche über und bauten die Wechselburger Klosterkirche wieder auf. Zeitgenössicher Spross ist u.a. Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis.
In diesem Gespräch (in englischer Sprache), das einige interessante Aussagen enthält, erklärt die Fürstin (Fürstin, nicht Prinzessin :blinker: ), ab 2:10, wie ihre väterlichen Ahnen zur Kirche zurückfanden.
https://www.youtube.com/watch?v=pQmzKaSM2vM
Dankesehr. Da ich den Adelskonventionen nicht folge, habe ich sie bei ihrem Namen gem. dem dt. Namensrecht genannt.
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Re: Genealogie

Beitrag von Lycobates »

ar26 hat geschrieben:
Montag 10. Februar 2020, 14:52
Lycobates hat geschrieben:
Montag 10. Februar 2020, 11:19
ar26 hat geschrieben:
Samstag 8. Februar 2020, 23:37
Lycobates hat geschrieben:
Montag 23. Dezember 2019, 00:49
Niels hat geschrieben:
Samstag 21. Dezember 2019, 17:20
Wieder was dazugelernt.
Ein weiteres Kuriosum: 1825 konvertierte der damalig regierende Herzog von Anhalt-Köthen, einer bis 1847 in Köthen regierenden Nebenlinie, Friedrich Ferdinand, mit seiner Gemahlin zur katholischen Kirche. In den Folgejahren bis zu seinem Tod 1830 hat der Herzog versucht, sein Land insgesamt zu rekatholisieren, was aber auf Widerstand stieß und leider über den Tod des Fürsten hinaus keinen Bestand hatte.
Der nominell letzte Herzog von Anhalt, Joachim Ernst, der 1947 in dem von den Sowjets übernommenen KZ Buchenwald elend umkam, war stark katholikenfeindlich eingestellt.

Es kam und kommt aber immer wieder vor, daß Mitglieder protestantisch gewordener Häuser zum Glauben ihrer Väter zurückfinden. Wenn man den starken August in Dresden außer Betracht läßt, wäre etwa zu denken an den Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt 1693 (einen Sohn des Landgrafen Ludwig VI., anläßlich seiner Heirat mit der Prinzessin Therese von Croy), an den Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel 1749 (was allerdings bei der Bekanntwerdung 1754 zu einer Assekurationsakte führte und somit den Fortbestand des reformierten Bekenntnisses in Hessen-Kassel garantierte, nachdem er ab 1760 als Friedrich II. Landgraf wurde), in jüngerer Zeit (1901) an die gewinnende Gestalt der Prinzessin Anna von Preußen (verehelichte präsumptive Landgräfin von Hessen), eine Tante Kaiser Wilhelms II. (der sie hausgesetzmäßig per Handschreiben aus dem Hause Preußen ausstieß), und in jüngster Zeit an einen Herzog von Oldenburg und eine Prinzessin zu Reuß.
Auch die erste deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, Augusta (1811-1890, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach), die Gemahlin Wilhelms I., war offen katholikenfreundlich und hat in Trier, wo sie sich gern aufhielt, katholische Werke und Einrichtungen auf das Wohltätigste unterstützt, obwohl sie m. W. nie formell konvertiert ist.
Interessant. Zu ergänzen wären noch die Grafen von Schönburg-Glauchau, die in Westsachsen bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den regierenden Häusern gehörten. Diese traten 1869 zur Katholischen Kirche über und bauten die Wechselburger Klosterkirche wieder auf. Zeitgenössicher Spross ist u.a. Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis.
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https://www.youtube.com/watch?v=pQmzKaSM2vM
Dankesehr. Da ich den Adelskonventionen nicht folge, habe ich sie bei ihrem Namen gem. dem dt. Namensrecht genannt.
Aber bitte, sub specie aeternitatis hat man gelernt (man = alle, denen es frommt), all diese Konventionen als Allotrion zu betrachten. Ich hätte auch keinem User, der sich nicht als dem Kurfürstentum Sachsen verpflichtet begreift, meine Bemerkung zugemutet!
:blinker: :huhu:
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Re: Genealogie

Beitrag von ar26 »

:breitgrins: Das Kurfürstentum stammte noch aus der Zeit, als der Markgraf von Meißen noch unter den Lebenden weilte. Lang ist's her. Freilich würde ich im Rahmen einer persönlichen Begegnung die Adelskonvention aus Höflichkeit beachten. Hier im Forum allerdings sehe ich sie nicht als zwingend. Daher der Widerspruch.
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Re: Genealogie

Beitrag von Lycobates »

ar26 hat geschrieben:
Montag 10. Februar 2020, 16:08
:breitgrins: Das Kurfürstentum stammte noch aus der Zeit, als der Markgraf von Meißen noch unter den Lebenden weilte. Lang ist's her. Freilich würde ich im Rahmen einer persönlichen Begegnung die Adelskonvention aus Höflichkeit beachten. Hier im Forum allerdings sehe ich sie nicht als zwingend. Daher der Widerspruch.
Um so nachvollziehbarer, als alle hier, oder fast alle, sotto celato nome, wie es in der Oper heißt, unterwegs sind.
:blinker:
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